DE1192727B

DE1192727B - Mehrpoliger Sicherungstrennschalter fuer Niederspannung

Info

Publication number: DE1192727B
Application number: DES72218A
Authority: DE
Inventors: Hans Roth
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1961-01-26
Filing date: 1961-01-26
Publication date: 1965-05-13

Description

Mehrpoliger Sicherungstrennschalter für Niederspannung Die Erfindung bezieht sich auf einen mehrpoligen Sicherungstrennschalter für Niederspannung mit beweglichem, handbetätigtem Deckteil, der durch Einsatz von Lichtbogenlöschkammern im Bereich der Festkontakte zu einel Lastschalter ergänzt ist. Bei derartigen Schaltern sind die Schaltwege des beweglichen Schaltarmes wesentlich größer, als man die für die Aufnahme eines möglicherweise gezogenen Lichtbogens an den Festkontakten angeordneten Lichtbogenlöschkammern machen kann. Die Schaltgeschwindigkeit der beschriebenen Schalter hängt im wesentlichen von der für die Schalteröffnung notwendigen Kraft und der damit im Zusammenhang stehenden überschußkraft bei der Öffnung des Schalters ab. In der Regel werden diese Schalter, da der mechanische Anfangskraftbedarf beim Öffnen des Schalters außerordentlich groß ist, sehr rasch gezogen. Bei einer raschen Betätigung dieser Schalter besteht nun die Gefahr, daß ein gezogener Lichtbogen außerhalb der Löschkammer weiterbrennt und daß dadurch erhebliche Schäden, z. B. beim Überschlag auf benachbarte Phasen, auftreten können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorstehend beschriebene Gefahr zu beseitigen, d. h. Vorsorge dafür zu treffen, daß ein gezogener Lichtbogen innerhalb der aufgesetzten Löschkammer zum Erlöschen gebracht wird. Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe durch den Einsatz von Sperrelementen gelöst, durch die die Bewegung des die Lichtbogenlöschkammern durchlaufenden .Schaltarmes kurz vor Austritt des Schaltarmes aus der Lichtbogenlöschkammer zumindest bei Überschreiten einer maximalen Schaltgeschwindigkeit blockiert wird.
Besonders vorteilhaft ist es, diese Sperrelemente als einfache, von Hand ausrückbare Fallklinken od. dgl. aufzubauen. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, die Sperre von äußeren Eingriffen völlig unabhängig zu machen, d. h. die Sperre z. B. rein zeitabhängig zu gestatten. Hierfür kann ein z. B. beim Einschalten des Schalters gespanntes Zeitlaufwerk vorgesehen werden, durch das eine Sperrklinke od. dgl. nach Ablauf einer vorgegebenen Schaltzeit ausgerückt wird. Die Betätigung des Zeitlaufwerkes od. dgl. kann hierbei in Abhängigkeit der Öffnungsbewegung des Schalters eingeleitet werden. In besonderen Fällen kann man in den Öffnungsweg der mechanischen Schalterteile Sperrgetriebe u. dgl., z. B. eine Pendelsperre, einbauen, durch die die zügige Schaltbewegung, z. B. bei überschreiten einer vorgegebenen Schaltgeschwindigkeit, so blockiert wird, daß die beweglichen Schaltarme vor dem Erlöschen des Lichtbogens nicht die Lichtbogenlöschkammer verlassen können. Unter Umständen kann eine derartige Sperre auch so aufgebaut werden, daß man,die Handhabe nach einer zur öffnungsbewegung senkrechten Ebene nach Durchlaufen des der Schaltkammerlänge entsprechenden Schaltweges zu bewegen hat, ehe man die Schalteröffnung zu Ende führen kann.
An Hand der Zeichnung sei ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Die F i g. 1, 2 und 3 zeigen in schematischer Darstellung den Bewegungsablauf beim Öffnen eines Sicherungstrennschalters.
Der Sicherungstrennschalter besteht aus einem Grundteil 1, in das die auf eine Keramikplatte 2 aufgesetzten Festkontakte 3 und 4 eingesetzt sind. Die Festkontaktteile sind übliche Lyrakontakte. Am Grundteil 1 ist im Lagerpunkt 5 das Deckteil 6 schwenkbar gelagert. Das Deckteil hat eine Handhabe 7 angeformt und nimmt in seinem Inneren die nicht gezeichneten Halter für Sicherungspatronen 8 auf. Auf den Festkontakt 3 ist eine Lichtbogenlöschkammer 9 aufgesetzt, die in an sich bekannter Weise mit gezeichneten Lösch- und Blaselementen bestückt sein kann. Mit dem Deckteil 6 ist eine durch die Feder 10 belastete Klinke 11 schwenkbar verbunden, die mit einem am Grundteil 1 befestigten Anschlag 13 entsprechend F i g. 2, in Eingriff kommt. Zur Auslösung der Klinkensperre ist eine Taste 14 vorgesehen. Es ist insbesondere aus F i g. 2 ersichtlich, daß die Bewegung des Deckteiles 6 zusammen mit den Sicherungspatronen 8 erst nach Betätigung der Taste 14, also nach Freigabe der Verriegelung fortgeführt werden kann. Um zu verhindern, daß die Taste 14 sofort mit der Einleitung der Schaltbewegung an der Handhabe 7 betätigt wird, kann zusätzlich Ein Anschlag 15 am Grundteil befestigt werden, durch den die Klinke 11 zwangläufig in die Sperrstellung gedrückt wird.
Eine weitere Möglichkeit, die Sperre selbsttätig arbeiten zu lassen, besteht im Einsatz einer magnetisch betätigten Klinke. Hierbei wird die Klinke als Anker eines vom Laststrom des Schalters direkt oder indirekt erregten Magneten ausgebildet und mit einer Rückstellfeder belastet, die die Klinke nach Entregung des Magneten in eine unwirksame Stellung zieht.

Claims

Patentansprüche: 1. Mehrpoliger Sicherungstrennschalter für Niederspannung mit beweglichem, handbetätigtem Deckteil, der durch Einsatz von Lichtbogenlöschkammern im Bereich der Festkontakte zu einem Lastschalter ergänzt ist, g e k e n n z e i c h -n e t d u r c h den Einsatz von Sperrelementen, durch die die Bewegung des die Lichtbogenlöschkammern durchlaufenden Schaltarmes kurz vor Austritt des Schaltarmes aus der Lichtbogenlöschkammer zumindest bei überschreiten einer maximalen Schaltgeschwindigkeit blockiert wird.
2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrelemente von Hand ausrückbar sind.
3. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrelemente über ein durch eine Schaltbewegung gespanntes mechanisches Zeitwerk ausgelöst werden.
4. Schalter nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch ein klinkenartiges Sperrelement, das nach Durchlaufen des vorgegebenen Schaltweges vorzugsweise zwangläufig in die Sperrstellung gebracht wird.
5. Schalter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine solche Ausbildung des Sperrelementes, daß die zügige Schaltbewegung erst nach Unterbrechen derselben und/oder nach Durchführung einer Zusatzbewegung fortgeführt werden kann.
6. Schalter nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch den Einsatz einer Pendelsperre, durch die die Schaltbewegung bei Überschreiten einer vorgegebenen maximalen Schaltgeschwindigkeit blockiert wird.
7. Schalter nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Handhabe und Schaltarm ein an sich bekanntes federndes Zwischenglied eingeschaltet ist. B. Schalter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen vom Schalterlaststrom erregten Magneten, durch den eine federbelastete Sperrklinke bei Laststrom in die Sperrstellung gebracht wird. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 1825 820, 2 420166, 2 427134, 2 680 795.