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Selbstentladefahrzeug für den Transport von sehr klebrigem und/oder
stark brückenbildendem Schüttgut Die Erfindung betrifft ein Selbstentladefahrzeug
für den Transport von sehr klebrigen und/oder stark brückenbildendem Schüttgut,
dessen Laderaumquerschnitt von geneigten, über dem Scheitel von sattelförmigen Auslaufrutschen
in der Mitte des Wagenquerschnittes zusammenlaufenden Seitenflächen gebildet wird
und dessen Ladegut mittels pendelartig aufgehängter, sowohl frei beweglicher als
auch zwangsweise zu betätigender und mittels jeweils eines im Scheitel des Sattels
liegenden Daumenverschlusses zu verriegelnder Entladeklappen wahlweise nach der
einen und/oder anderen Seite entladen werden kann, Bei den bekannten SelbstentIadern
dieser Art sind die Entladeöffnungen im unteren Teil der festen Seitenwände vorgesehen
und durch in den Seitenwänden pendelartig aufgehängte Entladeklappen mittels eines
sogenannten Daumenverschlusses verschließbar. Zum Entladen werden nach dem Entsichern
des Betätigungsgestänges die Daumenverschlüsse gelöst. Die im Schließzustand in
labilem Gleichgewicht hängenden Entladeklappen schlagen, unterstützt durch den auf
ihnen lastenden Ladegutdruck, nach außen und pendeln in eine dem jeweiligen Druck
des ausfließenden Ladegutes entsprechende Öffnungsstellung ein. Auf der Außenseite
der Entladeklappen ist bei den bekannten Ausführungen ein Gegengewicht angebracht,
das der Öffnungsbewegung mit der Klappenstellung entsprechendem veränderlichem Moment
entgegenwirkt, so daß bei nachlassendem Ladegutdruck die Entladeklappen wieder in
Richtung Schließstellung zurückbewegt und bei vollkommener Entleerung in eine Klinkenfangstellung
gependelt sind, aus der sie mittels des Daumenverschlusses in die endgültige Schließstellung
gedrückt werden können.
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Um dem Selbstentladewagen eine breitere Einsatzmöglichkeit zu geben
und ihn für verschieden geartete Ladegüter verwenden zu können, sind die Gegengewichte
nach mittleren Entladeeigenschaften der Ladegüter ausgelegt. Hierdurch ergibt sich
der Nachteil, daß bei schwierig entladbaren, beispielsweise stark klebrigen Schüttgütern
die Entladeklappen weniger weit aufgeschlagen werden und dadurch nicht die erforderliche
Aufschlagenergie vermittelt bekommen, um selbsttätig in die Fangklinkenstellung
zurückschlagen zu können. In solchen Fällen müssen dann die Entladeklappen von Hand
aufgeschaukelt werden, bis sie schließlich in die Fangklinken einschnappen.
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Bei langen und schweren Entladeklappen ist dazu ein erheblicher Kraftaufwand
nötig. Weiterhin sind die zum Abfangen der Entladeklappen über den Rutschblechen
hervorstehenden Fangklinken ein Hemmnis für das ausfließende Ladegut. Sie sind unter
denn Rutschblech gelagert und treten durch Schlitze in den Rutschblechen hervor.
Beim Transport von feinkörnigem Ladegut kann dieses durch die Schlitze hindurchtreten,
die Fangklinkenlagerungen verschmutzen und so den Verschlußmechanismus leicht funktionsunfähig
machen.
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Außer diesen Daumenverschlüssen sind grundsätzlich anders funktionierende
Verschlüsse bekannt, bei denen außerhalb des Laderaumquerschnitts und außerhalb
des Bewegungsraumes der Entladeklappen an den Seitenwänden längsverlaufende, horizontal
liegende VerschIußwellen mit daran befestigten Verschlußhebeln angeordnet sind.
Die freien Enden der Verschlußhebel sind über Klappenverschlußstangen gelenkig mit
den Kraftangriffsstellen an den Entladeklappen verbunden. Durch Drehen der Verschlußwelle
mittels eines am Wagenende befindlichen Antriebes werden die Entladeklappen bewegt.
In der Schließstellung befinden sich die Verschlußhebel und die Klappenverschlußstangen
in Übertotpunktlage, wodurch bei gleichzeitiger Knickentlastung des unter großem
Druck stehenden Verschlußgestänges eine Sicherung gegen selbstständiges Öffnen der
Entladeklappen gegeben ist. Zum Öffnen der Entladeklappen wird durch Drehen der
Verschlußwelle das Verschlußgestänge aus der übertotpunktlage herausgedrückt. Die
nun frei beweglichen Entladeklappen werden durch den Ladegutdruck und ihr Eigengewicht
aufgeschlagen, wobei über das Verschlußgestänge die durch einen Freilauf im Antriebsmechanismus
frei drehbare Verschlußwelle mitgedreht wird. Durch Drehen des Handrades in entgegengesetzter
Richtung können die Entladeklappen wieder in die Schließstellung gedrückt werden.
Bei
einem bekannten Klappenverschluß an Trichterwagen, dessen Entladeklappen frei ausschwingend
vor endgültigem Verschluß in die vorbereitete Schließlage gebracht werden, wird
eine Klappe mit einer Einstellklinke von einer Daumenwelle und einem Gleitstück
mittels Hebel und Welle in Verbindung mit einem Nockenhebel zwecks Verschlusses
derart bewegt, daß zunächst die Klappe durch den Nockenhebel in den Bereich der
Daumen der Welle gebracht und sodann von den Daumen gegen die Kastenwand gedrückt
wird.
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Die Arbeitsweise dieses bekannten Klappenverschlusses ist von dem
Druck des Ladegutes auf die Innenseite der Entladeklappe abhängig. Ist dieser Druck
bei schwierig entladbaren, beispielsweise stark klebrigen Schüttgütern zu gering,
so wird die Entladeklappe nicht weit genug aufgeschlagen, um von einer Fangklinke
aufgefangen werden zu können. In einem solchen Fall muß dann die Entladeklappe von
Hand aufgeschaukelt werden, bis sie schließlich in die Fangklinke einschnappt. Weiterhin
müssen bei dem bekannten Klappenverschluß zum Schließen der Entladeklappe sowohl
ein Kurbelhebel als auch die Daumenwelle betätigt werden.
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Der bekannte Klappenverschluß eignet sich auch nicht für große Entladeklappen,
welche die ganze Seitenfläche eines Fahrzeuges bilden, weil die beim öffnen von
den Fangklinken und beim Schließen von den Gleitstücken einfangbare und festgehaltene
Entladeklappe von nur zwei Einstellklinken gehalten wird, die sich an ihren Enden
befinden und mit den an den Wangen des Entladewagens geführten Gleitstücken zusammenwirken.
Lange Entladeklappen hängen deshalb in der Mitte durch, so daß ihre Anschlagleiste
beim Verriegeln von den Daumen nicht mehr erfaßt wird.
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Schließlich ist die Entladeklappe und damit die Entladeöffnung des
bekannten Klappenverschlusses für sehr klebrige und stark brückenbildende Ladegüter
auch zu klein, weil sie nur im unteren Teil der geneigten Wände angeordnet ist und
lediglich eine Durchfiußöffnung ergibt, die gerade noch für mittelschwer entladbare
Ladegüter ausreicht. Für sehr klebrige und stark brückenbildende Ladegüter, wie
z. B. feuchter Lehmboden oder Kohlenschlamm, sind aber weit größere Durchflußöffnungen
und damit Entladebreiten erforderlich, als sie bislang bei Selbstentladern mit Daumenwelle
oder Verschlußwelle verwirklicht werden konnten.
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Rein konstruktiv ermöglicht zwar der Daumenverschluß die Anordnung
sehr breiter Entladeklappen, ihre Verwirklichung scheitert aber an der Wirkungsweise
des Daumenverschlusses bei sehr klebrigem und stark brückenbildendem Ladegut. Der
Daumenverschluß bedingt, daß die Entladeklappen allein durch den Ladegutdruck, dem
die Gegengewichte entgegenwirken, aufschlagen sollen. Eine solche Öffnungswirkung
kann aber von sehr schwer entladbarem Entladegut nicht vorausgesetzt werden. Das
stark brückenbildende Ladegut wird die Entladeklappen wegen ihrer Größe und des
dadurch weit schwereren Gegengewichts weder kräftig genug aufschlagen können, noch
wird das Gewicht der Entladeklappen ausreichend, um das Vakuum, das sich bei plötzlichem
Abreißen der Entladeklappen von dem klebrigem Ladegut bildet, aufzureißen.
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Bekannt ist auch ein Getriebe für Entladeklappen von Selbstentladern,
dessen Entladeklappe ständig zwangsweise betätigt ist, weil ein Freilauf- und Rastgetriebe,
wie es die Erfindung hat, nicht vorgesehen ist. Dieses bekannte Getriebe gehört
deshalb zu einer anderen Getriebegattung. Da die Entladeklappen nicht frei beweglich
sind, ist ein schlagartiges Entladen von sehr klebrigem und/oder stark brückebildendem
Schüttgut nicht möglich, so daß keine Selbstentladung gewährleistet ist. Ferner
ist die Breite der Entladeklappen dadurch begrenzt, daß die an den Wagenlängsseiten
längsverlaufenden Verschluß- und Antriebswellen wie auch das Verschlußgestänge in
jeder Bewegungsphase innerhalb des Raumes zwischen Wagenumgrenzungsprofil und dem
Bewegungsraum der Entladeklappen angeordnet sein müssen. Dadurch bedingt, sind die
Entladeklappen nur im unteren Teil der geneigten Seitenwände angeordnet, so daß
auch hier die Entladeöffnung für sehr klebrige und stark brückenbildende Ladegüter
zu klein ist. Größere Entladeklappenbreiten wären bei dieser Anordnung nur auf Kosten
stark eingeschränkter Laderaumbreiten möglich, so daß der wirtschaftliche Einsatz
derartiger Fahrzeuge ernstlich in Frage gestellt ist.
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Bekannt ist schließlich ein Selbstentlader, dessen Seitenwände je
eine Entladeklappe bilden.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, ein Selbstentladefahrzeug
für den Transport von sehr klebrigem und/oder stark brückenbildendem Schüttgut der
eingangs genannten Art mit uneingeschränkter Laderaumbreite und sowohl frei beweglichen
als auch zwangsbetätigten Entladeklappen zu schaffen, die eine weit über das bislang
übliche Maß hinausgehende Breite aufweisen.
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Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst worden, daß ein
an sich bekanntes öffnungs-und Schließgetriebe in Form eines in übertotpunktlage
verriegelnden Schubkurbelgetriebes mit einem Freilauf- und Rastgetriebe und dem
Daumenverschluß für die in an sich bekannter Weise die ganze Seitenflächen des Fahrzeuges
bildenden Entladeklappen von einer gemeinsamen Antriebswelle aus im gesamten Bewegungsbereich
der Entladeklappen antreibbar ist.
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Durch die erfindungsgemäße Kombination des bekannten, im einzelnen
jedoch verbesserten Daumenverschlusses mit einer Verschlußwellenanordnung wird bei
dem Selbstentladefahrzeug für den Transport von sehr klebrigem und/oder stark brückenbildendem
Schüttgut gemäß der Erfindung die ganze Seitenwand als Entladeklappe ausgeführt,
wodurch auch bei schwierigstem Ladegut eine sichere und vollkommene Entladung gewährleistet
ist.
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Die in dem oberen Teil der Stirnwände pendelartig aufgehängten zwangsbewegten
Seitenwände entziehen beim öffnen dem auf den geneigt liegenden Seitenwänden lastenden
Ladegut auf der ganzen Fläche die Auflage, wodurch das frei schwebende Ladegut schlagartig
in den nach unten sich erweiternden Fallraum absackt, dabei auf die schrägen Rutschbleche
aufschlägt, zerbröckelt und nach außen abrutscht. Die Zwangsbewegungen der Seitenwände,
die für jede Seitenwand wegen der wahlweisen rechten oder linken Entladung einzeln
erfolgt, geschieht durch handradbetätigte Getriebe, die an nur einem Wagenende an
der Stirnwand angeordnet sind. Dieser einendige Kraftangriff wird durch verwindungssteife
Seitenwände ermöglicht. Hierdurch erübrigen sich auch die bislang von Wagenende
zu Wagenende
durchlaufenden Verschlußwellen. Zur sicheren Verriegelung
der geschlossenen Seitenwände wurde ein Daumenverschluß vorgesehen, der, um zusätzliche
Bedienungshandgriffe zu vermeiden, durch das Klappenbetätigungsgetriebe gesteuert
wird.
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Der Hauptvorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin, daß die als
ganze Seitenwand ausgebildeten Entladeklappen nach Lösen der Daumenverschlüsse sowohl
selbsttätig durch den Druck des Schüttgutes als auch zwangsweise durch die Vorrichtung
des Klappenbetätigungsgetriebes geöffnet und geschlossen werden können, wobei die
durchgehenden Entladeklappen eine vollständige Entleerung auch von sehr klebrigem
und/oder stark brückenbildendem Schüttgut gewährleisten. Der sich nach unten stetig
erweiternde Ladequerschnitt wird durch keine vorspringenden Teile der Ablaufrutschen
unterbrochen, so daß das Ladegut über vollkommen ebene Flächen ausfließen kann.
Durch die Kombination der beiden Verschlüsse erhält der Selbstentlader infolge der
uneingeschränkten Breite des Wagenumgrenzungsprofils sein größtes Fassungsvermögen,
wobei die Öffnungs- und Schließfunktion sowie deren Sicherung und Entsicherung sowohl
beim freien Aufschlagen der Entladeklappen als auch bei deren Zwangsbetätigung in
gleicher Weise ablaufen. Durch die erfindungsgemäße Kombination wird es ermöglicht,
daß sämtliche öffnungs- und Schließfunktionen sowie deren Sicherung lediglich durch
Links- bzw. Rechtsdrehung eines Handrades erfolgen können.
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Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Einrichtung nach Anspruch 1
können den Unteransprüchen entnommen werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung dargestellt.
Wegen der Symmetrie der Anordnung ist nur eine Wagenseite beschrieben. Es zeigt
F i g.1 den öffnungs- und Verschlußmechanismus sowie die Seitenwandklappe eines
Selbstentladefahrzeuges in der Vorderansicht, F i g. 2 die Gesamtanordnung des Mechanismus
gemäß F i g.1 am Wagenende in Seitenansicht, F i g. 3 einen Schnitt entlang der
Linie III-III der Fig.2, F i g. 4 die obere Lagerung der Entladeklappe in der Stirnwand
in der Draufsicht, F i g. 5 einen Schnitt durch den Betätigungsmechanismus entlang
der Linie V-V der F i g. 2, F i g. 6 einen Schnitt durch den Betätigungsmechanismus
entlang der Linie VI-VI der F i g. 2 und F i g. 7 a, 7 b und 7 c die Bewegungszusammenhänge
zwischen Klappenbetätigung und Steuerung des Daumenverschlusses, wie sie sich beim
Öffnen der Klappen in kinematischer Reihenfolge abspielen.
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Die die ganze Seitenwand des Selbstentladefahrzeuges bildende Entladeklappe
1 begrenzt den Laderaum seitlich. In Wagenlängsrichtung ist der Laderaum durch die
feststehenden Stirnwände 3 begrenzt. Die Stirnwände sind auf dem Untergestell 4
aufgesetzt und durch Stirnwandstützen 5 gegen den von innen wirkenden Ladegutdruck
abgestützt. An den Oberkanten der Stirnwände sind außerhalb des Laderaumes liegende
Lagerstellen 6 angeordnet, in denen mittels Lagerblechen 7 die Entladeklappe 1 pendelartig
aufgehängt ist. In geschlossenem Zustand hängt die Entladeklappe mit ihrem vorwiegend
nach innen geneigten freien Ende über dem Scheitel 8 sattelförmiger Auslaufrutschen
9 in der Mitte des Wagenquerschnittes. Unter dem Rutschblech der Auslaufrutsche
9 ist auf jeder Wagenseite etwas außerhalb der Wagenlängsachse 2 eine horizontale,
von Wagenende zu Wagenende durchlaufende, im Untergestell drehbar gelagerte Daumenwelle
10 angeordnet. Auf der Daumenwelle 10 sind Daumen 11 befestigt, die beim Drehen
der Daumenwelle 10 durch Schlitze in dem Rutschblech 9 aus diesem hinausbewegt werden
und sich hinter Bolzen 12 klemmen, die an Knotenblechen 13 fest mit der Entladeklappe
1 verbunden sind. Die Anzahl der über die gesamte Länge gleichmäßig verteilten Daumen
11 wird von Fall zu Fall nach den jeweiligen Entladeklappenlängen gewählt.
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Das Öffnen und Schließen der Entladeklappen 1 erfolgt durch einen
mechanischen Antrieb, der in einem Getriebekasten an der Stirnwand eines Wagenendes
angeordnet ist, der jedoch der Deutlichkeit der wichtigen Antriebsteile halber nicht
hingezeichnet wurde. Vor dem Getriebekasten befindet sich ein Handrad
14, das auf einer in dem Getriebekasten drehbar gelagerten Welle 15 aufgekeilt
ist. Auf der gleichen Welle 15 ist ein Ritze116 angeordnet, das mit einem Zahnrad
17 im Eingriff steht. Dieses Zahnrad 17 ist auf einem in dem Getriebekasten fest
gelagerten Achsstummel 18 frei drehbar.
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Auf der Rückseite des Zahnrades 17 ist ein Gleitstück 19 und
ein frei tragender Mitnehmerbolzen 20
aufgeschweißt. Auf den Achsstummel
18 ist hinter dem Zahnrad 17 eine längere, auf dem Achsstummel 18 frei drehbare
Buchse 21 geschoben, auf der vorne eine gezahnte, mit einer Arretierspitze 22 versehene
Arretierscheibe 23 und hinter dieser ein doppelwangiger Winkelhebel 31 aufgeschweißt
ist. Die Arretierspitze 22 der Arretierscheibe 23 greift in eine Aussparung 24c
einer Sperrklinke 24, die um einen im Getriebekasten angeordneten Bolzen 26 gekippt
werden kann. Auf dem linken Kipparm der Sperrklinke 24 ist ein Druckstück 25 aufgeschweißt,
das bis in den Bewegungsbereich des Gleitstückes 19 vorsteht. Der rechte Kipparm
der Sperrklinke 24 ist mit einer Winkelaussparung 24d versehen, in die eine ausschwenkbare
Sicherungsklinke 27 eingreift. An der Sicherungsklinke 27 ist ein Zeiger 28 angebracht.
Zum sicheren Einrasten der Sicherungsklinke 27 in die Sperrklinke 24 wird
der rechte Arm der Sperrklinke 24 durch eine Feder 29 bis zu einem Anschlag 30 heruntergezogen.
An dem linken Schenkel des Winkelhebels 31 greift gelenkig die Klappenbetätigungsstange
32 an. An dem Ende des etwa senkrechten Schenkels des Winkelhebels 31 ist zwischen
dessen beiden Wangen ein Bolzen 33 befestigt, auf dem eine Steuerungsrolle
34 drehbar ist. Die Steuerungsrolle 34 greift in die maulartige Ausbildung
eines Kulissenhebels 35 hinein, an dem eine Zug-Druck-Stange 36 angelenkt ist. Die
Zug-Druck-Stange 36 greift mit ihrem anderen Ende an dem Daumenwellenhebel 37 an.
Die Klappenbetätigungsstange 32 ist an ihrem die Entladeklappen 1 angreifenden Ende
mit einem Langloch 38 versehen, in dem sie sich um den Bolzen 39, der in der an
der Entladeklappe 1 angebrachten Konsole 40 gelagert ist, längsverschieben kann.
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In der Schließstellung ist durch die einrastende Sicherungsklinke
27 jedes selbstständige und gewollte öffnen der Entladeklappen 1 gesperrt.
Die Entladeklappe 1 ist durch die in übertotpunktlage befindliche Klappenbetätigungsstange
32 und durch die vor den Klappenbolzen 12 liegenden Daumen 11 in ihrer
Schließstellung
festgelegt. Der die Klappenbetätigungsstange in übertotpunktlage haltende Winkelhebe131
kann sich weder in Uhrzeiger- noch in Gegenuhrzeigerrichtung drehen. An der Drehung
in Gegenuhrzeigerrichtung ist er durch das Aufliegen der Klappenbetätigungsstange
32 auf der Buchse 21 gehindert. Eine Drehung in Uhrzeigerrichtung kann nicht erfolgen,
weil die mit dem Winkelhebel 31 auf der gemeinsamen Buchse 21 befestigte
Arretierscheibe 23 mit ihrer Spitze 22 in der Aussparung
24 c der Sperrklinke 24 festgehalten ist. Die Sperrklinke 24 kann
sich nicht um den Bolzen 26 drehen, weil die Sicherungsklinke 27 infolge ihres rechtsdrehenden
Übergewichtes in der Aussparung 24d der Sperrklinke 24 einrastet. Wird das
Handrad 14, ohne die Absicht, die Klappen zu öffnen, gedreht, so kann dies
nur im Gegenuhrzeigersinn für wenige Umdrehungen erfolgen.
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Der Versuch, rechtsherum zu drehen, ist wegen des gegen die Arretierscheibe
23 anliegenden Mitnehmerbolzens 20 nicht möglich. Beim Drehen des Handrades
14 entgegen dem Uhrzeigersinn kann sich das Zahnrad 17 nur so weit rechtsherum
drehen, bis sich die untere Spitze des mit dem Zahnrad 17 verschweißten Gleitstückes
19 auf das Druckstück 25
der Sperrklinke 24 auflegt; dieses ist aber
wegen der eingerasteten Sicherungsklinke 27 nicht herunterdrückbar.
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Die gesicherte Schließstellung kann also nicht unbeabsichtigt ausgelöst
werden. Ebenfalls kann der Daumenverschluß sich nicht auslösen, weil das dazu erforderliche
Linkskippen des Kulissenhebels 35 durch die in dem Maul rechts anliegende Rolle
34
verhindert ist. Die gesicherte Schließstellung ist durch die Stellung des
Zeigers 28 gekennzeichnet.
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Ein beabsichtigtes Öffnen der Klappen und des Verschlusses ist nur
nach vorhergehendem Umlegen der Sicherungsklinke 27 von Hand möglich. Eine Linksdrehung
der Sicherungsklinke 27 löst die Sperrung der Sperrklinke 24, wobei sich
die Spitze 27a der Sicherungsklinke 27 auf den Rücken der Sperrklinke 24 auflegt
und der über den Sicherungsklinkendrehpunkt nach links hinweggewanderte Gewichtsschwerpunkt
des Zeigers 28 ein Beibehalten dieser Lage gewährleistet. Jetzt erst kann das Handrad
14 zum gewollten öffnen des Verschlusses linksherum gedreht werden. Das Zahnrad
17 vollführt dabei eine Rechtsdrehung, wobei das Gleitstück 19 sich mit seiner Spitze
auf das Druckstück 25 der Sperrklinke 24 auflegt und beim Weiterdrehen mit
seinem Rücken 19a über das Druckstück 25 gleitend die Sperrklinke 24 nur wenig und
bei noch weiterer Drehung mittels des nockenartigen Rückens 19b
ganz herunterdrückt.
Die ganz heruntergedrückte Sperrklinke 24 gibt die Sperrung der Arretierscheibe
23 frei. Der auf das Zahnrad 17 aufgeschweißte Mitnehmerbolzen
20 ist währenddessen im Kreisbogen um den Mittelpunkt der Achse
18 herumgewandert und drückt nun gegen die Fläche 23 a der Arretierscheibe
23. Diese wird dadurch rechtsherum gedreht, wobei gleichzeitig der mit der
Arretierscheibe 23 auf der Buchse 21 aufgeschweißte Winkelhebel
31 im gleichen Drehsinn gedreht und die Klappenbetätigungsstange 32 aus ihrer
übertotpunktlage herausgedrückt wird. Dabei beschreibt der die Klappenbetätigungsstange
32 mit dem Winkelhebel 31 verbindende Gelenkpunkt 31 a einen Kreisbogen 31
b, dem eine nur ganz geringe Bogenhöhe zugehört, wodurch die Klappenbetätigungsstange
32 in Richtung auf den Klappenangriffspunkt 39 nur einen unbedeutenden Weg zurücklegt
(F i g. 7 b).
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Bei der Bewegung des langen Winkelhebelschenkels auf dem Kreisbogen
31 b ist die Steuerungsrolle 34 des anderen Winkelhebelschenkels aus der rechten
Anlage in der maulförmigen Kulisse des Kulissenhebels 35 zur linken Anlage gelangt.
Durch Weiterdrehen des Handrades 14 dreht die Steuerungsrolle 34 den Kulissenhebel
35 linksherum, wodurch über die Zug-Druck-Stange 36 und den Daumenwellenhebel37
der untere Daumenverschluß ausgelöst wird. Bei normal entladbarem Ladegut wird sich
nun die Entladeklappe 1 öffnen. Durch ihr Eigengewicht und den auf ihr lastenden
Ladegutdruck schlägt sie je nach Größe des Ladegutdruckes mehr oder weniger weit
auf. Sie reißt die Klappenbetätigungsstange 32 mit, die ihrerseits den Winkelhebel
31 und die Arretierscheibe 23 im Rechtsdrehsinn dreht, wobei der gezahnte Rücken
der Arretier-Scheibe 23 mit den Zähnen über die Ecke 24 b der Sperrklinke 24 ratscht
und sich je nach Ausschlagweite der Entladeklappe 1 mit einer Zahnlücke in die Ecke
24 b einlegt. Die Entladeklappe 1 wird dadurch in ihrer Aufschlagweite abgefangen,
ohne daß die Möglichkeit, noch durch Nachratschen in eine folgende Zahnlücke einzuschnappen,
verhindert wird. Wird bei stark klebrigem oder brückenbildendem Ladegut die Klappe
1 nicht oder nicht weit genug aufgeschlagen, so kann durch Handraddrehung über die
Klappenbetätigungsstange 32 die Entladeklappe 1 bis zur vollen Aufschlagweite zwangsgeöffnet
werden.
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Das Schließen erfolgt durch Handraddrehung im Uhrzeigersinn. Dabei
gelangt zunächst der überhöhte Rücken 19b des Gleitstückes 19 an das Druckstück
25 der Sperrklinke 24, das heruntergedrückt wird, wodurch die Ecke 24 b der Sperrklinke
24 aus der Zahnlücke der Arretierscheibe 23 herausspringt. Mit der Zahnraddrehung
hat sich aber gleichzeitig der Mitnehmerbolzen 20 von der Berührung mit der
Arretierscheibe 23 gelöst und ist an der Berührungsstelle 23 b zur Anlage gekommen.
Die durch die heruntergedrückte Sperrklinke 24 entsicherte Arretierscheibe 23 kann
sich nun, von der zurückschlagenden Entladeklappe 1 angetrieben, frei drehen, ohne
daß der Rückschlag in das Zahnrad 17 bzw. Handrad 14 gelangt. Bei dem vollständigen
Herunterdrücken der linken Sperrklinkenseite ist deren rechte Seite hochgegangen,
wobei die Sicherungsklinke 27, die mit der Spitze 27a auf der Sperrklinke 24 auflag,
umgelegt wurde und sich gegen die Sperrklinkenfläche 24a gelegt hat. Durch Handraddrehung
erfolgt nun das zwangsweise weitere Schließen der Entladeklappe 1. Während der Rücken
19a des Gleitstückes 19 über das Druckstück 25 gleitet, wird die Entladeklappe 1
durch den gegen die Arretierscheibe 23 drückenden Mitnehmerbolzen 20 immer weiter
geschlossen. Dabei gleitet der Rücken 19 a des Gleitstückes 19 über
das Druckstück 25 der Sperrklinke 24, wodurch ein unerwünschtes Einfallen der Ecke
24 b in eine Zahnlücke der Arretierscheibe 23 vermieden wird. Während der gleichen
Zeit ist auch die Steuerungsrolle 34 des Winkelhebels 31 wieder bis zur rechten
Anlage im Maul des Kulissenhebels 35 gelangt. In der letzten Schließphase, bei der
die Entladeklappen 1 nahezu geschlossen sind, wird die Klappenbetätigungsstange
32 in die abschließende übertotpunktlage gedrückt. Die Steuerungsrolle 34 bewirkt
durch Drehen des
Kulissenhebels 35 das Einlegen des Daumenverschlusses.
Der aus dem Bereich des Druckstückes 25 der Sperrklinke24 gelangte Rücken 19a des
Gleitstückes 19 hat die Sperrklinke 24 ganz freigegeben. Die Feder 29 zieht die
Sperrklinke 24 ganz herunter, so daß die Sicherungsklinke 27 wieder in die Aussparung
24 d der Sperrklinke 24 selbsttätig einschnappt. Bei diesem den Schließvorgang beendenden
Einschnappen der Sicherungsklinke 27 springt der Zeiger 28 in die durch »gesichert«
gekennzeichnete Abschlußstellung, die besagt, daß ohne Umlegen der Sicherungsklinke
27 weder ein gewolltes noch ein unbeabsichtiges öffnen der Entladeklappen 1 möglich
ist.