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Behälterkippwagen Gegenstand des Patents 838 758 ist ein Behälterkippwagen
mit einem oder mehreren nach beiden Seiten kippbar darauf angeordneten Behältern,
dessen wesentliches Merkmal darin besteht, daß die Behälter auf dem Schienenfahrzeug
so hoch gelagert sind, daß ihre Auslaufkante in ungekipptem Zustande hinreichend
weit oberhalb von aus dem Behälter zu beladenden, neben dem Schienenfahrzeug stehenden
Geräten liegt, um eine Überladung des Schüttgutes aus dem beladenen Behälter durch
Selbstentladung zu erreichen.
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Nach dem Hauptpatent werdender oder die Behälter, die auf Abrollwiegen
so gelagert sind, daß sie nach Lösen einer Haltevorrichtung bis in die äußerste
Kippstellung rollen, um nach Entladen selbsttätig wieder in die Mittellage zurückzukehren,
in der Fahrstellung durch Haltevorrichtungen in Gestalt von an den Seitenwandungen
des Behälters angelenkten Zugstangen gehalten, deren mit geeigneten Ansätzen versehene
unteren Enden in Haltegliedern an der Tragkonstruktion eingreifen. Nach Lösen der
Zugstange an der der Entladeseite gegenüberliegenden Seite des Behälters wird der
Kippvorgang dadurch eingeleitet, daß die Zugstange etwas hinausgeschwenkt wird,
sich hierbei gegen einen Anschlag am Behälterboden legt und nunmehr als Hebel benutzt
werden kann. Die der zu lösenden gegenüberliegende Zugstange auf der Entladeseite
des Behälters wird im Zuge des Kippvorganges durch eine Führung seitlich verschoben
und gelangt derart außerhalb des Bereichs
des ihr zugeordneten entsprechenden
Anschlages an der Unterseite des Behälters.
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Die Erfindung bezweckt bei gleichzeitig zuverlässiger Sicherung des
Behälters in der Fahrstellung die Steuerung und den Verlauf des Kippvorganges und
ferner die Betätigung der Seitenklappen des Behälters, wenn dieser wie vorzugsweise
die' Auslaufkante überragend ausgebildet und der überragende Teil mit solchen Seitenklappen
versehen ist, gegenüber der Konstruktion nach dem Hauptpatent zu verbessern und
zu vereinfachen.
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Nachstehend wird die Erfindung im einzelnen an Hand der Abbildungen
beschrieben, von denen in schematischer Darstellung Abb. i die neuartige Ausbildung
und die Betätigung der Zugstangen, Abb. 2 die Steuerung der Offnungsklappen veranschaulicht.
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Wie aus Abb. i ersichtlich, ist gemäß der Erfindung die Zugstange
k an einem Ansatz 1 am Behälterboden über ein in ihr angeordnetes Langloch a und
damit in Längsrichtung verschieblich gelagert und der Anschlag b am Behälterboden
in bezug auf die Zugstange, so angeordnet, daß das Ende der Zugstange wenn diese
nach dem Ausheben um etwa die Länge des Langlochs nach oben verschoben wird, unmittelbar
zur Anlage gegen diesen Anschlag kommt und nunmehr als Hebel zur Einleitung des
Kippvorganges dient.
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Beim Weiterkippen des Behälters verschiebt sich die Zugstange in dem
Langloch wieder in entgegengesetzter Richtung und gibt hierdurch automatisch den
Anschlag frei. An der Kippseite erfolgt während des Kippvorganges keine Berührung
zwischen Anschlag und Stange. Hierdurch werden besondere vergleichsweise komplizierte
Maßnahmen, nämlich eine Kröpfung und eine seitlich verschiebbare Lagerung der Zugstange,
um die Zugstange an der Entladeseite auf dem Wege des Anschlages 'herauszuheben,
vermieden. Ferner wird der Leerweg der Zugstange, der erforderlich ist, bis sie
zur Anlage an den Anschlag kommt, auf ein Mindestmaß verkürzt.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung wird die Zugstange mit einer
Sicherung ausgerüstet, durch die sie, solange sich der Behälter in der Fahrstellung
befindet, automatisch verriegelt und derart ihr ungewolltes Ausheben verhindert
wird. Hierbei ist die Anordnung so getroffen, daß die Vorrichtung nach Entriegelung
von Hand zwecks Kippens des Behälters wieder in die Riegelstellung einfällt und
derart die Zugstange nach Rückkehr in die Fahrstellung selbsttätig wieder verriegelt
wird.
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Diesem Zweck dient ein an der Rahmenkonstruktion angelenkter, in zwei
in Sperrnasen endende Schenkel d' und d" verzweigter Hebel c. Die Sperrnasen des
unter der Wirkung einer Feder f stehenden Hebels c wirken mit entsprechenden einander
gegenüberliegenden Rasten m, n in dem Griffteil der Zugstange k zu-
sammen.
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Zum Zwecke der Entriegelung aus der in vollen Linien dargestellten
verriegelten Stellung wird der Hebel entgegen der Wirkung der Feder f von Hand hochgeschlagen,
so daß die Nase des Schenkels d' außer Eingriff mit der ihr zugeordneten Rast m
und statt dessen die des Schenkels d", wie in der Abbildung gestrichelt angedeutet,
in Eingriff mit der gegenüberliegenden Rast n gelangt. In dieser Stellung wird der
Hebel durch die an seiner Verlängerung über seinen Drehpunkt e hinaus angreifende
Feder f gehalten. Die Rast n ist so ausgebildet, daß die sich ergebende Überschneidung
i der ineinander eingreifenden Teile von Nase und Rast dem Auslöseweg des Hakens
d" entspricht und derart das Abgleiten der Nase auf der Schrägfläche der Rast bei
der Verschwenkbewegung des Hebels c diesen entgegen der Federwirkung wieder in die
in vollen Linien dargestellte Lage, d. h. die Verriegelungsstellung, verbringt,
in der er die Zugstange k nach Beendigung des Kippvorgangs automatisch wieder durch
die in die Rast m am Griffteil des Hebels einspringende Nase d' verriegelt.
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Gemäß dem weiteren in Abb. 2 veranschaulichten Merkmal der Erfindung
wird die Betätigung der Verschlußklappen h in denkbar einfachster Weise automatisch
gestaltet. Zu diesem Zwecke sind die beiden Klappen h durch eine nach unten
ausgebogene Stange g,
die an den Klappen in der Nähe ihrer unteren Enden angelenkt
ist, so miteinander verbunden, daß sie in der in vollen Linien dargestellten Verschlußlage
nach außen gespreizt gehalten werden. Durch die Verbindungsstange wird die Bewegung
der beiden Klappen voneinander abhängig gemacht, d. h. sie können sich nur gleichzeitig
bewegen.
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Infolge der Ausbiegung der die Klappen verbindenden Stange g nach
unten wird der untere Teil der Stange bereits bei Beginn der Beladung von dem Ladegut
eingeschlossen und gehalten, so daß die Klappen sich zwangsläufig in der verschließenden
gespreizten Stellung befinden und irgendeine Bewegung derselben durch äußeren Einfluß
nicht bzw. nur nach Überwindung des Gegendruckes des die Stange einbettenden Ladegutes
möglich wäre. Auch wenn der Behälter einmal so einseitig beladen werden sollte,
daß nur eine Klappe unter Seitendruck gelangt, könnte eine Bewegung der Klappen
nur erfolgen, wenn der Seitendruck so groß wäre, daß er die im Ladegut liegende
Verbindungsstange mit bewegen kann. Hierfür ist aber eine Energie erforderlich,
die durch eine einseitige Beladung nicht erzielt werden kann.
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Beim Kippen des Behälters wird, wie in der Abbildung in gestrichelten
Linien angedeutet, die an der Entladestelle liegende Klappe von einer gewissen Kippstellung
des Behälters an durch das seitlich abrutschende Gut unter Mitnahme der Verbindungsstange
und damit Verschwenkung der anderen Klappe im gleichen Sinne in Offenstellung gedrückt.
Das kann aber erst erfolgen, sobald die Klappe an der Nichtentladeseite unbelastet
ist, d. h. das Offnen der Klappe an der Entladeseite erfolgt mit einer für den Schwerpunktsweg
des beladenen Behälters, nämlich für das Selbstkippen mit weitem seitlichen Auslaufen
des Behälters erwünschten gewissen Verzögerung. Jede besondere Verriegelung der
Klappen wird überflüssig.
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Durch diese denkbar einfache Anordnung werden die immerhin vergleichsweise
komplizierten Vorrichtungen, die nach dem Hauptpatent für den gleichen Zweck vorgesehen
werden, durch eine denkbar einfache und zuverlässige Anordnung ersetzt.
Die
Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die vorstehend im einzelnen beschriebenen
und in den Abbildungen veranschaulichten Ausführungsformen der Erfindung beschränkt,
sondern sie kann in verschiedener Hinsicht abgeändert werden, ohne den Grundgedanken
der Erfindung zu verlassen. Insbesondere ist die neuartige Steuerung der Klappen
auch für Kippbehälter von in anderer Weise ausgebildeten Behälterkippwagen anwendbar.