DE1192505B - Verfahren zur Aufzucht und Mast von Kaelbern und Laemmern - Google Patents
Verfahren zur Aufzucht und Mast von Kaelbern und LaemmernInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
A23JC
Deutsche KL: 53 g - 4/04
Nummer: 1192505
Aktenzeichen: 110149IV a/53 g
Anmeldetag: 27. April 1955
Auslegetag: 6. Mai 1965
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufzucht und Mast von Kälbern und Lämmern durch Verabreichung
von sehr geringen Mengen östrogener Verbindungen, insbesondere Stilböstrol, neben den
üblichen Futtermitteln, wobei die tägliche Dosis einer Aktivität von 0,2 bis 15 mg, zweckmäßig etwa
0,2 bis etwa 6 mg Stilböstrol je 100 kg Körpergewicht entspricht. Dies führt zur Erzeugung von
hochwertigem Fleisch in verkürzter Zeit und bei verminderter Futtermenge ohne nicht erwünschte
Nebenwirkungen.
Die orale Verabreichung östrogener Verbindungen an ausgewachsene Wiederkäuer ist nicht mehr neu.
Diese erfolgte entweder zur Stimulierung des Wachstums der Euterdrüsen zur Erhöhung der Laktation
oder bei Schafen zur Erhöhung der Wollausbeute und bei Muttertieren zur Erhöhung der Empfängnisfähigkeit
neben einer Wachstumssteigerung.
Es ist auch bekannt, Küken mit dem Dimethyläther des Diäthylstilböstrols zu füttern, um deren
Wachstum zu beschleunigen. Die orale Verabreichung oder subkutane Zuführung von östrogenen
Stoffen bei Geflügel führt zwar in allen Fällen zu einem merklichen Effekt auf das Fortpflanzungssystem,
jedoch nicht zu einer Beschleunigung der Gewichtszunahme. Der Dimethyläther des Diäthylstilböstrols
ist ein viermal so wirksames Mittel als Diäthylstilböstrol allein. Dieses Mittel muß aber in
hohen Dosen, nämlich in vierfacher Menge gegenüber dem Diäthylstilböstrol, verabreicht werden,
wenn das Wachstum des Euters und die Laktation bei Milchkühen merklich angeregt werden soll. Es
wurde jedoch zur Mästung von Jungtieren, nämlich von Geflügel, als ungeeignet erkannt.
Zum Mästen von Haustieren wurden auch schon Hypophysen-Hinterlappenhormone der Nebennierenrinde
verwendet.
Als hormonales, unschädliches Aktivierungs- und Potenzierungsmittel ist auch schon Hypericin, das
aus Semen foenugraeci, Blüten und Blättern der Hypericinpflanze und unbearbeitetem Molkekalk besteht,
verabreicht worden, um sämtliche Drüsenfunktionen der damit gefütterten Tiere zu erhöhter
Tätigkeit anzuregen.
Aus diesem bekannten Stand der einschlägigen Technik und Forschung ergibt sich, daß zwar die
Verabreichung von östrogenen Stoffen an bestimmte Jungtiere, die nicht Wiederkäuer sind, und an ausgewachsene
Wiederkäuer bekannt ist, jedoch erfolgt diese stets mit gezielter Wirkung auf bestimmte Organe
der betreffenden Tiere. Die orale Verabreichung von Östrogenen bei der Aufzucht von Kälbern und
Verfahren zur Aufzucht und Mast von Kälbern
und Lämmern
und Lämmern
Anmelder:
Iowa State College Research Foundation, Arnes Ia. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. J. Schmidt, Patentanwalt,
München 2, Hermann-Sack-Str. 2
Als Erfinder benannt:
Wise Burroughs, Ames, Ia. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. ν. Amerika vom 29. Juni 1954 (440 268)
Lämmern wurde jedoch noch nicht erprobt. Die Wirkung östrogener Stoffe auf Küken läßt keinen
Schluß auf deren Wirkung auf Jungvieh zu, zumal gerade hinsichtlich der Mastwirkung mit der oralen
Verabfolgung von Diäthylstilböstrol bei ausgewachsenen Wiederkäuern entmutigende Feststellungen
gemacht wurden, weil zu große Mengen an Östrogenen dem Futter zugegeben werden mußten.
Es wurde demgegenüber gefunden, daß sich bei der Aufzucht und Mästung von Kälbern und Lämmern
die orale Verabfolgung von relativ geringen Östrogenmengen sehr günstig auswirkt. Die Befürchtung,
daß an Kälber oder Stiere oder an weibliche oder männliche Lämmer verabreichte östrogene
Stoffe hauptsächlich hinsichtlich einer übermäßigen geschlechtlichen Stimulation, einschließlich
der Euterentwicklung und Laktation, und hinsichtlieh unerwünschter Nebenwirkungen auf das Fortpflanzungssystem
nachteilig sein würden, hat sich nicht bestätigt. Es besteht jedoch ein Bedürfnis,
Wachstumsstimulantien für diese fleischliefernden jungen Wiederkäuer zu finden, da sich gezeigt hat,
daß diese Tiere auf andere bekannte Wachstumsstimulantien, wie Antibiotica, Vitamin B12 oder
oberflächenaktive Stoffe, nicht besonders gut ansprechen.
Nach dem Verfahren der Erfindung wird eine bemerkenswerte Beschleunigung der Gewichtszunahme bei den genannten jungen Wiederkäuern hervorgerufen, ohne nachteilige Nebenwirkungen,
Nach dem Verfahren der Erfindung wird eine bemerkenswerte Beschleunigung der Gewichtszunahme bei den genannten jungen Wiederkäuern hervorgerufen, ohne nachteilige Nebenwirkungen,
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aber unter Erzeugung eines Fleisches besserer östrogene Verbindung in einem Zusatzfuttermittel
Qualität. verabreicht wird, das nur einen Teil der Gesamt-
Die verwendeten östrogenen Stoffe werden für die ration des Tieres ausmacht, kann der Zusatz pro-Zwecke
dieser Erfindung definiert als chemische portional in umgekehrtem Verhältnis zur Anteil-Verbindungen,
die bei Verfütterung ausreichender 5 menge des Zusatzfutters zur Gesamtfutteraufnahme
Mengen an geschlechtsreifen, normalen weiblichen erhöht werden.
Tieren Östrus hervorrufen. Östrogene Stoffe können Wenn Stilböstrol bei der Durchführung der Er-
aus natürlichen Ausgangsmaterialien, wie Tieren und findung verwendet wird, sollen 0,2 bis 15 mg je
Pflanzen, erhalten werden, aber die wirtschaftlich 100 kg Körpergewicht des heranwachsenden Rindes
zur Verfügung stehenden östrogene sind hauptsäch- io je Tag (24 Stunden) der Behandlung gefüttert wer-
lich synthetisch hergestellt. Es wurden sowohl syn- den, oder es soll wenigstens die mittlere Tagesdosis
thetische als auch natürliche Östrogene untersucht. für eine 5- bis lOtägige Behandlungsperiode in diesen
Diese sind, wie gefunden wurde, für die Zwecke der Bereich fallen. Vorzugsweise werden 0,2 bis 6 mg
Erfindung brauchbar, aber im allgemeinen werden Stilböstrol je 100 kg Körpergewicht je 24 Stunden
synthetische östrogene vorgezogen. Besonders aus- 15 gegeben. Bezogen auf die Futteraufnahme soll,
gezeichnete Ergebnisse wurden mit Stilböstrol er- wenn das Diäthylstilböstrol der Gesamtfuttermenge
halten, das ein synthetisches Derivat des Stilbens einverleibt wird, das Futter für die Rinder 0,03 bis
ist und manchmal auch mit Diäthylstilböstrol be- 2,7 mg je 0,454 kg Futter betragen, vorzugsweise
zeichnet wird. Andere verwendete natürliche oder 0,03 bis 1 mg je 0,454 kg Futter,
synthetische östrogene sind z. B. östradiol, Derivate 20 Wenn Jungschafe (Lämmer) gemäß der Erfindung
des Diäthylstilböstrols, Östron, Dianisylhexen, Ge- mit Stilböstrol behandelt werden, soll es in einer
nistin, Genistein, Methyltestron, Diöstrol, Hex- geringeren Menge als bei Rindern gegeben werden,
östrol u. ä. d. h. der kritische Bereich, innerhalb dessen gün-
Während die östrogenen Stoffe auch in anderer stige Ergebnisse erhalten werden, ohne gleichzeitig
Weise verfüttert werden können, so wird doch vor- 25 unerwünschte Nebenwirkungen zu erzielen, liegt für
gezogen, erst die sehr kleine Menge der erforder- Schafe niedriger als für Rinder. Es wird daher vorliehen
Substanz mit einem Viehfutter oder einem gezogen, die Menge des Stilböstrols, die bei heran-Viehfutterzusatzstoff
zu vermischen, die für die wachsenden Schafen verfüttert wird, zu begrenzen Fütterung des speziellen Tieres dienen soll. Die üb- auf den Bereich von 0,1 bis 1,0 mg Stilböstrol je
liehe Praxis beim Aufziehen oder Mästen von Rin- 30 45,4 kg Körpergewicht in 24 Stunden. In gleicher
dem besteht z. B. darin, ein vorbereitetes Zusatz- Weise soll, wenn das Stilböstrol der Gesamtfutterfutter
zu füttern, das z. B. etwa 10 Gewichtsprozent menge für die Lämmer einverleibt wird, diese vorder
täglichen Futterration betragen kann. Dieses zugsweise 0,03 bis 0,3 mg je 0,454 kg Futter entvorbereitete
Zusatzfutter bildet somit einen geeig- halten.
neten Träger für die Verabreichung der östrogenen 35 Die Wichtigkeit der Verfütterung der Östrogene
Stoffe. Gegebenenfalls können diese auch der ge- in diesen speziellen Mengen wird ferner erläutert
samten für ein Tier erforderlichen Futterration ein- durch die unerwartete Beobachtung, daß die Östro-
verleibt werden. gene, wenn sie an Kälber und Lämmer in den an-
Es wurde gefunden, daß die Menge der zu ver- gegebenen Bereichen verabreicht werden, primär in
fütternden östrogenen Stoffe geregelt werden muß, 40 dem Verdauungstrakt und der Leber der behandelum
die Geschwindigkeit der Gewichtszunahme zu ten Tiere lokalisiert bleiben, während nur geringe
erhöhen, ohne unerwünschte physiologische Neben- Mengen in den allgemeinen Körperkreislauf Überwirkungen
zu verursachen. Mit anderen Worten, es gehen. Diese Beobachtung ist von besonderer Beist
notwendig, genug von der östrogenen Verbin- deutung, da sie erklärt, warum sich bei den Tieren
dung zu füttern, um eine Erhöhung der Geschwin- 45 keine unerwünschten Nebeneffekte entwickeln, wenn
digkeit der Gewichtszunahme zu erzielen, aber nicht man gemäß der Erfindung arbeitet, da bei den anso
viel, daß unerwünschte physiologische Neben- gegebenen Mengen praktisch kein Östrogen die
Wirkungen, insbesondere manifestiert durch eine er- Sexualorgane oder die rudimentären Milchdrüsen
kennbare übermäßige Geschlechtsstimulation oder erreicht. Hieraus erklärt sich auch, warum bei
eine andere merkliche Einwirkung auf das Fort- 50 Milchkühen größere Mengen von verfütterten
pflanzungssystem, auftreten. Insbesondere werden die Östrogenen erforderlich sind, um physiologische
bei der Ausübung der Erfindung zu vermeidenden Wirkungen zu erzielen. Da größere Futtermengen
physiologischen Nebenwirkungen angezeigt durch dahin führen, daß mehr Östrogen über den allge-Unruhe,
Reiten, hohe Schwanzenden, Euterentwick- meinen Kreislauf zu den Drüsen für die Milchlung,
Euter- und Laktationsstimulation, eingefallene 55 sekretion übertritt, ist dies bei Milchvieh eine erLenden,
Rektal- oder Vaginalvorfall und andere wünschte Funktion, aber gemäß der Erfindung für
ähnliche Effekte auf das Fortpflanzungssystem der aufwachsende Rinder zur Erzeugung von hoch-Tiere.
wertigem Rindfleisch unerwünscht.
Die Menge der zu verabreichenden östrogenen Ferner ist diese Beobachtung, daß die Menge des
Stoffe muß im Verhältnis zum Körpergewicht oder 60 verfütterten Östrogene kritisch ist, für die Lokaliim
Verhältnis zur Futteraufnahme des Tieres ge- sierung des Östrogene vorwiegend in dem Verdauregelt
werden. Beide Regelungsverfahren führen zu ungstrakt insofern von noch größerer Bedeutung,
äquivalenten Ergebnissen, da die Gewichtsmenge da sie eine Sicherung darstellt gegen mögliche nachdes
von den heranwachsenden Rindern und Schafen teilige Auswirkungen restlichen Östrogene,
täglich gefressenen Futters roh dem Körpergewicht 65 Wie bekannt ist, sind die östrogenen Verbindunder Tiere proportional ist. Zum Beispiel verzehren gen in ihrer Aktivität verschieden. Zum Beispiel ist wachsende Rinder bei voller Fütterung etwa täglich bekannt, daß der Dimethyläther von Diäthylstilb-3 % ihres Gewichts an Futter. Wenn ferner die östrol viermal so aktiv ist wie das Diäthylstilböstrol
täglich gefressenen Futters roh dem Körpergewicht 65 Wie bekannt ist, sind die östrogenen Verbindunder Tiere proportional ist. Zum Beispiel verzehren gen in ihrer Aktivität verschieden. Zum Beispiel ist wachsende Rinder bei voller Fütterung etwa täglich bekannt, daß der Dimethyläther von Diäthylstilb-3 % ihres Gewichts an Futter. Wenn ferner die östrol viermal so aktiv ist wie das Diäthylstilböstrol
selbst. Diese anderen östrogenen Stoffe als Stilböstrol
werden entsprechend ihrer Aktivität im Vergleich mit der Aktivität der entsprechenden Menge
Stilböstrol verwendet. Zum Beispiel besitzen 0,25 mg des Dimethyläthers von Stilböstrol eine
Aktivität gleich 1 mg Stilböstrol. Man kann einen Vergleich zur Bestimmung der Äquivalenz von
östrogenen Präparaten, wie sie bei der Erfindung verwendet werden, anstellen, indem man die relative
Wirkung der östrogenen Stoffe bei der Stimulierung des Gebärmuttergewichtes bei nicht geschlechtsreifen
weiblichen Mäusen bestimmt. Dieses Testverfahren ist im einzelnen beschrieben in
»Detection of Estrogenic Substances in Alfalfa and Clover Hays Fed to Fattening Lambs«, by Cheng
et al., Journal of Animal Science, January 1953.
Eine Wirkungseinheit Stilböstrol kann daher definiert werden als die östrogene Wirkung von 1 mg
reinem Stilböstrol bei dem in der erwähnten Arbeit beschriebenen Testverfahren.
Es kann auch noch ein Zusatzfutter für Kälber oder Lämmer als Trägerstoff verwendet werden, der
im wesentlichen aus Sojabohnenölkuchen und bzw. oder Baumwollsamenkuchen und Alfalfa-Mehl, Melasse,
Mineralsalzen und Vitaminen zusammengesetzt ist. Die östrogene Substanz, z. B. Stilböstrol, kann
leicht diesem Zusatzfutter einverleibt werden, indem man zunächst diese in einem pflanzlichen Öl, wie
Baumwollsaatöl oder Sojabohnenöl, auflöst. Zum Beispiel können 10 g Stilböstrol in 227 g Öl gelöst
werden. Diese Öllösung wird dann mit einer abgemessenen Menge des Zusatzfutters vorgemischt und
hernach das vorgemischte Material mit der Gesamtmenge einer bestimmten, abgemessenen Menge Zusatzfutter
gemischt. Zum Beispiel wird diese Öllösung vorgemischt mit etwa 4,2 kg Zusatzfutter
und dann mit noch genügend weiterem Zusatzfutter, um eine Menge von etwa 908 kg zu erhalten.
Es können auch andere Verfahren zum Einverleiben der östrogenen Verbindung in das Futter
angewendet werden. Zahlreiche Trocken-Mischverfahren können zur Erzielung eines trockenen
Produktes erwünscht sein. Zum Beispiel kann trockenes Stilböstrol mit einem trockenen Trägerstoff,
z. B. gepulvertem Calciumcarbonat, in der angenäherten Konzentration von 1 Teil Diäthylstilböstrol
auf 2 Teile Calciumcarbonat zu einem Vorgemisch vermischt werden. Dieses Vorgemisch kann
dann mit einem Futter, z. B. Sojabohnenölkuchen, in einer solchen Weise gemischt werden, daß die
gewünschte Endkonzentration erreicht wird.
Diese Verfahrensweise zum Einverleiben eines östrogenen Stoffes in die Futterstoffe hat insofern
besondere Vorteile bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung, da sie eine gleichmäßige und
vollständige Verteilung der östrogenen Verbindung im Futter gewährleistet.
Die östrogene Verbindung ist in tierischen oder pflanzlichen Triglyzeridölen löslich; eine solche Lösung
wird von dem feinverteilten pflanzlichen Material absorbiert. Gute Ergebnisse werden erhalten,
indem man pflanzliche Ölkuchen, insbesondere Extraktionsschrot, allein als absorbierendes Material
verwendet, z. B. Sojabohnen-, Baumwollsamen-, Leinsamenkuchen bzw. -schrot, Weizenkleie od. dgl.
Das die östrogene Verbindung enthaltende Öl wird von solchen praktisch entölten Trägerstoffen
stark absorbiert.
Ein solches Vorgemisch kann dann mit dem Futter für Kälber oder Lämmer kombiniert werden.
Wenngleich das Verfahren nach der Erfindung allgemein anwendbar ist beim Mästen von aufwachsenden
Kälbern oder Lämmern, so werden besonders gute Ergebnisse beim Mästen von Stierkälbern
erhalten.
Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung des Verfahrens.
Dieses Beispiel ist als richtungsgebendes Beispiel anzusehen. Die Menge des östrogenen Materials, wie
Stilböstrol, die dem Zusatzfutter für junge Rinder beigefügt werden soll, soll annähernd lOmal so groß
sein wie die in dem gesamten Rinderfutter gewünschte Menge, da die meisten Zusatzfuttermengen
für junge Rinder im Verhältnis von 10% der Gesamtmenge des Futters, die das Rindvieh normalerweise
frißt, gefüttert werden. Zum Beispiel sollen, wenn man 0,03 mg Stilböstrol je 0,454 kg Gesamtfutter
verfüttern will, 0,3 mg in je 0,454 kg Zusatzfutter einverleibt werden. Ebenso sollen, wenn man
1,0 mg Stilböstrol je 0,454 kg Gesamtfuttermenge füttern will, 10,0 mg Stilböstrol in je 0,454 kg Zusatzfutter
eingebracht werden. Die Verteilung dieser kleinen Stoffmengen in das Zusatzfutter wird sehr
leicht erreicht, indem man sie zunächst in einem geeigneten Lösungsmittel, z. B. 10 g Stilböstrol gelöst
in 227 g Erdnußöl, löst. Diese Menge Öllösung ist ausreichend, um mit 11 Zusatzfutter für junge
Rinder vermischt zu werden, wenn man 5 mg Stilböstrol je 0,454 kg Zusatzfutter zuzuführen wünscht.
Um eine möglichst gleichmäßige Vermischung zu eralten, ist es am besten, die Öllösung mit einer kleinnen
Menge, z. B. etwa 4,2 kg eines der Stoffe des Zusatzfutters für Rinder vorzumischen.
Diäthylstilböstrol wurde in Spurenmengen in das Futter für zu mästende Stiere in drei Fütterungsversuchen eingebracht. Bei dem ersten Versuch wur-
den drei Gruppen von Jährlingsstieren gleicherweise mit gleichen Mastrationen gefüttert, die verschiedene
Mengen Diäthylstilböstrol enthielten. Während einer Futterperiode von 43 Tagen wurden diese in Mengen
von 0,5 und 10 mg Diäthylstilböstrol je Stier täglich je einer der entsprechenden Gruppen zugeführt.
Bei dem zweiten Versuch wurden vier Gruppen von je acht Stieren, die im einzelnnen etwa
318 kg wogen, 112 Tage mit der folgenden Ration gefüttert: Mais nach Belieben, etwa 5,3 kg Silage,
etwa 5,3 kg Heu, etwa 0,9 kg Sojobohnenölkuchen je Tier und Tag. Dem Sojabohnenölkuchen wurde
Diäthylstilböstrol zugefügt, um jeden Stier in den entsprechenden Gruppen mit folgenden Mengen zu
versehen: 0, 2,5, 5 und 10 mg. In einem dritten und letzten Versuch wurden zwei Gruppen von acht
Stieren, die je im Mittel zum Anfang etwa 352 kg wogen, während 111 Tagen mit einem Gemisch aus
angenähert 65% gemahlenem enthülstem Mais und 35% gemahlenen Maiskolben gefüttert.
In diesem Versuch erhielt die Gruppe 1 ein einfaches Eiweißzusatzfutter von etwa 1,35 kg je Tag
und Stier, bestehend aus Sojabohnenölkuchen ohne Zusatz von Diäthylstilböstol.
Die Gruppe 2 in diesem Versuch erhielt ein komplexes Zusatzfutter mit einer Zusatzfuttermenge wie
die Gruppe 1, das aber ausreichend Stilböstrol enthielt, um jedem Stier täglich je 5 mg zuzuführen.
Das Verhalten der Futtergruppen der Rinder, die Diäthylstilböstrol erhielten, war in jeder Hinsicht
normal. Dies traf bei allen drei Versuchsreihen zu,
selbst wenn die besondere Aufmerksamkeit gerichtet war auf Eigenschaften, die sich möglicherweise bei
der Fütterung von Stilböstrol entwickeln würden, wie Unruhe, Reiten, hochgehaltene Schwanzenden,
Laktation und Euterentwicklung.
Die Ergebnisse dieser Versuche sind in der Tabelle dargestellt.
Wirkungen von Diäthylstilböstrol im Futter für Maststiere
Milligramm Diäthylstilböstrol je Stier täglich | — | 5,0 | 10,0 | |
0 I 2,5 | — | |||
Versuch I (43 Tage). | 2,83 | 2,50 | ||
Mittlere tägliche Gewichtszunahme, lbs | 2,13 | 2,46 | 929 | 1065 |
Futter erforderlich je 100 lbs Zunahme, lbs | 1144 | 864 | ||
Versuch II (112 Tage). | 2,64 | 3,06 | ||
Mittlere tägliche Gewichtszunahme, lbs | 2,23 | — | 874 | 756 |
Erforderliche Futtermenge jel001bsGewichtszunahme,lbs | 940 | — | ||
Versuch III (112 Tage). | 2,91 | — | ||
Mittlere tägliche Gewichtszunahme, lbs | 2,33 | 919 | — | |
Futtermenge erforderlich je 100 lbs Gewichtszunahme, lbs | 978 | |||
Diese Daten zeigen, daß bei allen Versuchen die Zugabe von geringen Mengen Diäthylstilböstrol zum
Futter von Maststieren die Gewichtszunahme merklich erhöht, im Vergleich mit der Zunahme bei Tieren,
die kein Diäthylstilböstrol erhielten. In jedem Fall erforderten Stiere, die Diäthylstilböstrol erhielten,
weniger Futter je Einheit der Gewichtszunahme als die Vergleichsstiere, die nicht mit diesem Stoff
gefüttert wurden. Die finanziellen Gewinne aus Rindvieh beim Verkauf zeigten bei den drei Versuchen
stets größere Gewinne bei den Gruppen, die Diäthylstilböstrol erhielten, im Vergleich zu den
Gruppen, die kein Diäthylstilböstrol erhielten. Die Rinder dieser drei Versuche lieferten Schlachtfleisch,
das der US-Wahl für geringe Güte entsprach. Das Schlachtfleisch, das von den am schnellsten gewachsenen
Tieren, die mit Diäthylstilböstrol gefüttert waren, geliefert wurde, besaß Qualitätseigenschaften
gleich oder etwas besser als das Fleisch, das aus den Kontrollgruppen erhalten wurde, die bestimmt wurden
durch die Qualitätseigenschaften und die Ausbeuten an magerem Fleisch und Fett aus den Teilen
der Rippen 9-10-11. Es verblieben keine Reste von Stilböstrol im Fett und in den Muskelgeweben, bei
Untersuchung nach Wachstumsverfahren, die hinreichend genau sind, um ungefähr ein Hundertstel
Teil Hormon je Million Teile in den Geweben zu messen.
Zusammenfassend erhöhte das Einführen von geringen Mengen Diäthylstilböstrol in das Futter von
Mastrindern die Zunahme an Lebendgewicht bis zu 35 % über die der Kontrolltiere, die kein Diäthylstilböstrol
erhielten, und verminderte die Futterkosten je Einheit Gewichtszunahme um bis zu 2O°/o. Die
Verdienste aus der Fütterung von Rindern wurden durch die Verwendung von Diäthylstilböstrol ungefähr
verdoppelt. Es wurde keine Verminderung des Fettgehaltes der Rinder oder der Qualität des erzeugten
Fleisches beobachtet, wenn dem Futter der Rinder Diäthylstilböstrol einverleibt wurde. Auch
verblieben keine Stilböstrolreste in den Rindergeweben nach dem Schlachten.
Es erschien wünschenswert, den Wert der Verfütterung von Diäthylstilböstrol an Rindern verschiedenen
Alters zu erproben. Demgemäß wurden zwei verschiedene Versuche durchgeführt unter Fütterung
von Diäthylstilböstrol. Ein erster Versuch wurde gemacht bei Stieren mit hohem Gewicht, die
zwischen etwa 454 und 570 kg je Tier wogen. Bei dem zweiten Versuch wurden junge Rinder verwendet,
die am Anfang im Mittel etwa 290 kg wogen. Bei allen oben im Beispiel II beschriebenen Versuchen
wurden Tiere verwendet, die zu Anfang etwa 274 bis 352 kg je Tier wogen.
Zwei Gruppen von zehn Stieren der Stiere mit hohem Gewicht wurden voll gefüttert mit einem
stark maishaltigen Futter, begrenzten Heumengen und einem Eiweißzusatzfutter über eine Periode von
84 Tagen. Eine Gruppe erhielt kein Stilböstrol, während die andere Gruppe Stilböstrol in dem Eiweißzusatzfutter
erhielt, in einer Menge, daß jeder Stier 9 mg Hormon täglich empfing. Die tägliche Zunahme
des Körpergewichtes je Tier wurde gesteigert von etwa 1,05 auf 1,23 kg durch die Zugabe von
Stilböstrol zum Futter. Die Futterkosten je kg Gewichtszunahme des Körpergewichtes wurden von
etwa 1,84 DM auf etwa 1,45 DM vermindert, was die vorteilhafte Anwendung von Diäthylstilböstrol
anzeigt, auch bei heranwachsenden Rindern mit einem hohen Gewicht. Die Rinder der Fütterung
zeigten keine unerwarteten und unangenhmen Wirkungen aus der Diäthylstilböstrolfütterung. Ihr
Schlachtfleisch erwies sich als etwas besser als das Schlachtfleisch von Tieren, die kein Diäthylstilböstrol
in ihrem Futter erhalten hatten. Es verblieb kein nachweisbarer Stilböstrolrest in dem Fleisch,
wenn es im Laboratorium genau untersucht wurde. Bei dem letzten Rinderversuch wurden heranwachsende
junge Kühe im Hinblick auf ihr Ansprechen bei der Fütterung von Diäthylstilböstrol untersucht.
Eine Gruppe von acht jungen Rindern mit einem Anfangsgewicht von etwa 290 kg wurden in
112 Tagen mit einem Futter mit hohem Körnergehalt gefüttert, dem kein Diäthylstilböstrol zugefügt
war. Zwei weitere Gruppen von acht jungen Rindern wurden während der gleichen Periode von
112 Tagen mit gleichen Rationen gefüttert, mit dem Unterschied, daß Stilböstrolzusätze zugegeben wurden.
Die Stilböstrolzusätze in den beiden Gruppen betrugen 6 bzw. 12 mg je Rind und Tag. Die Zunahme
an Lebendgewicht wurde erhöht, ähnlich der Stimulation, die bei Stieren beobachtet wurde. Die
zusätzliche Gewichtszunahme betrug 0,15 kg je Tag bei den mit Stilböstrol gefütterten Rindern. Die Futterkosten
für die Gewichtszunahme wurden vermindert und hierdurch der Ertrag der Rindviehaufzucht
wesentlich erhöht.
Es wurden zu keiner Zeit unerwünschte Nebenwirkungen beobachtet, z. B. Euterentwicklung bei
den Tieren. Das erzeugte Fleisch war von ausgezeichneter Beschaffenheit. Auch wurden keine Stilböstrolreste
in den Fleischgeweben gefunden. Die einzigen Rückstände, die vorhanden waren, waren auf
den Inhalt der Verdauungstraktes und auf den Gallensaft der Leber begrenzt.
Während der Wintermonate 1951, 1952 wurden zwei Gruppen von zwanzig Lämmern 78 Tage gefüttert
mit einer Mastration, die aus 56 Teilen enthülsten Mais, 40 Teilen gemischten Kleeheu und
4 Teilen Sojabohnenölkuchen zusammengesetzt war. Diese Ration war ferner gekennzeichnet durch den
Gehalt an der östrogenen Verbindung Genestein in einer Äquivalenz von 1 Mikrogramm Stilböstrol je
0,454 kg Futter. Die Lämmer zeigten eine ausgezeichnet gute Gewichtszunahme von im Mittel, etwa
0,21 kg je Lamm und Tag im Vergleich zu Gewichtszunahmen von angenähert etwa 0,15 kg bei
Lämmern, wenn diese mit der gleichen Ration ohne östrogen wirksamen Zusatz gefüttert wurden. Zwei
weitere Gruppen von Lämmern wurden mit einer Injektion von Stilböstrolpastillen (zweimal 15 mg
Pastillen je Lamm) zusätzlich zu der obigen Ration, die Genestein enthält, injiziert in einem Versuch, um
zu bestimmen, ob das Genestein bei der Stimulierung der maximalen Gewichtszunahme bei Lämmern
100% wirksam war. Diese Lämmer, die Stilböstrol injiziert erhielten, nahmen nicht schneller an Gewicht
zu als die Lämmer ohne Stilböstrolpastillen, wodurch angezeigt wird, daß das mit dem Futter
verfütterte Genestein 100% wirksam war.
B eispiel V
Es wurde ein zweiter Lammversuch während der Sommermonate 1952 durchgeführt, der im wesentlichen
eine Wiederholung des obigen Versuches war. Wiederum wurde Genestein zusammen mit dem von
dem Lamm gefressenen Heu zugeführt und erwies sich als ebenso wirksam bei der Anregung der Gewichtszunahme
beim Mästen von Lämmern wie ebenfalls die Zuführung von Stilböstroltabletten.
Während des Herbstes 1952 wurde die Verfütterung von Genestein weiter erprobt im Hinblick auf
seine Fähigkeit, das Wachstum bei Lämmern anzuregen und eine Verbesserung in dem erzeugten
Lammfleisch hervorzurufen. Es wurde große Sorgfalt angewendet, Lämmer, die hinsichtlich ihrer
Zucht, ihrer Größe, ihrer Fleischbeschaffenheit und ihrer vorausgehenden Fütterungsgeschichte gleichmäßig waren, zu erhalten. Die acht ausgewählten
Lämmer wurden in einzelne Gehege eingebracht, und es wurde ihnen ein freier Zugang zu allem Futter
und Wasser gelassen, das sie während einer Fütterungsperiode von 62 Tagen verzehrten. Vier Lämmer
erhielten die folgende Grundfütterung: Gemahlenes Heu 50,00%, geschroteter Mais 32,36%,
ίο Zuckermelasse 15,00%, Eiweiß und Mineralsalzzufuhr
2,37%. Die anderen vier Lämmer erhielten das gleiche Futtergemisch, dem 8 g Genestein je
45,4 kg Futtergemisch zugegeben waren. Das Genestein wurde dem Gemisch einverleibt, indem es
zunächst mit der Melasse gemischt wurde und dann die Melasse mit den anderen Bestandteilen vermischt
wurde. Diese so zusammengesetzte Ration enthielt zwei Stilböstroleinheiten je 0,454 kg.
Die vier Lämmer, die das Grundgemisch erhiel-
Die vier Lämmer, die das Grundgemisch erhiel-
ao ten, zeigten eine mittlere tägliche Gewichtszunahme von etwa 0,15 kg während der 63tägigen Fütterungsperiode. Die Lämmer, die Genestein erhielten,
nahmen 12% schneller oder etwa 0,167 kg täglich während der gleichen Periode zu..
as Alle acht gefütterten Lämmer wurden sofort am
Ende des Fütterungsexperiments geschlachtet. Der Prozentsatz der mittleren Zurichtung war bei der
mit Genestein gefütterten Gruppe etwas höher als bei der Kontrollgruppe, was durch mehr eßbares
Fleisch, das durch die Verwendung von Genestein erzeugt wurde, angezeigt wurde. Das eßbare Fleisch
wurde im einzelnen untersucht, indem man aus jedem Lamm ein Stück aus der dritten Rippe herausschnitt.
Die Ergebnisse dieses Versuches können dahin zusammengefaßt werden, daß die östrogene Verbindung
Genestein verursacht, daß die Lämmer schnell an Gewicht zunehmen, mehr eßbares und verkaufbares
Fleisch erzeugen und daß das Fleisch von höherer Qualität ist, wenn man es nach dem Grad
seines Fettgehaltes beurteilt.
In einem Gegenversuch zum Versuch, der im Beispiel VI geschildert ist, wurden acht Lämmer ausgewählt
und in der gleichen Weise, wie oben beschrieben, gefüttert, mit der Abweichung, daß bei dieser
zweiten Fütterung an Stelle von Genestein 1,5 Mikrogramm Stilböstrol je 0,454 kg angewendet wurden.
Das Stilböstrol wurde dem Futter einverleibt, indem man zunächst die reine chemische Verbindung in
Erdnußöl löste, so daß 1 g Öl 0,01 mg Stilböstrol enthielt. Die Öllösung wurde dann der Gesamtfuttermenge
zugemischt, um die gewünschte Menge Stilböstrol zu ergeben. Am Ende einer Fütterungsperiode von 70 Tagen zeigten die Lämmer, die Stilböstrol erhielten, eine größere Gewichtszunahme als
die Lämmer, die kein Stilböstrol erhielten. Die mittlere tägliche Gewichtszunahme der beiden Gruppen
betrug etwa 0,22 bzw. 0,15 kg.
Beim Schlachten unmittelbar am Ende des Versuches ergaben diese mit Stilböstrol gefütterten
Lämmer einen höheren Prozentgehalt an ausgeschlachtetem Fleisch (52,8% im Vergleich zu
50,9 % für die Ausgangslämmer, die kein Stilböstrol erhielten).
Zusammengefaßt zeigen die Ergebnisse dieses Versuches, daß Stilböstrol, wenn es mit dem Futter
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Claims (1)
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verabreicht wird, nicht nur die Zunahme an Körper- Gruppe der Lämmer mit dem Grundfutter, das kein
gewicht merklich anregt, sondern auch zu einem Stilböstrol enthielt. Die Lämmer, die Genestein im
höheren Gehalt an ausgeschlachtetem Fleisch führt Futter erhielten, nahmen bemerkenswert mehr zu als
und dadurch anzeigt, daß mehr verkaufbares Fleisch die Kontroilämmer und angenähert die gleiche
erzeugt wird und das Fleisch von besserer Quali- 5 Menge wie die Lämmer, die eine äquivalente Menge
tat ist. von östrogenen Stoffen in Form von Stilböstrol er-
Beispiel VIII 1^n . ., _,.. . . . .„
Das Herausschneiden von Stucken aus der dritten
Es wurden 28 Lämmer bei einem Versuch ver- Rippe jedes Lammes nach dem Schlachten zeigte,
wendet, um die wirksamsten Mengen von oral ver- io daß die Lämmer, die irgendeine Form von östrogen,
abreichtem Stilböstrol im Futter für Lämmer zu er- nämlich Silböstrol oder Genestein, erhielten, bessere
proben. Vier Lämmer wurden mit einem Grund- Fleischstücke hatten mit einem besseren Fettgehalt
futtergemisch, das zusammengesetzt war aus 50 Tei- im Vergleich zu den Kontroilämmern, die keine
len zerkleinertem Kleeheu, 38 Teilen gemahlenem östrogenen Stoffe in ihrem Futter erhielten.
Mais, 10 Teilen Melasse und 2 Teilen Mineralsalzen 15 Während natürlich gewisse Unterschiede von Tier mit Harnstoff, gefüttert. Dieses Grundgemisch ent- zu Tier vorhanden sind im Hinblick auf das Anhielt kein Stilböstrol. sprechen bei der Behandlung des Tieres nach dem
Mais, 10 Teilen Melasse und 2 Teilen Mineralsalzen 15 Während natürlich gewisse Unterschiede von Tier mit Harnstoff, gefüttert. Dieses Grundgemisch ent- zu Tier vorhanden sind im Hinblick auf das Anhielt kein Stilböstrol. sprechen bei der Behandlung des Tieres nach dem
Eine zweite Gruppe von vier Lämmern erhielt Verfahren nach der Erfindung, kann doch allgemein
das Grundgemisch, dem 1,5 Mikrogramm Stilböstrol festgestellt werden, daß bei Rindern und Schafen
je 0,454 kg Gemisch zugegeben war. Die dritte so eine Erhöhung der Geschwindigkeit der Gewichts-Gruppe
erhielt 1,0 Mikrogramm Stilböstrol je zunähme in der Größenordnung von 10 bis 13%
0,454 kg Gemisch. Die vierte Gruppe erhielt 6,0 Mi- normalerweise eintritt. Es wurde gefunden, wie oben
krogramm Stilböstrol, und die fünfte Gruppe von angegeben, daß das Verfahren der Erfindung nicht
vier Lämmern erhielt 12 Mikrogramm Stilböstrol je nur die Geschwindigkeit der Gewichtszunahme der
0,454 kg Grundgemisch. 25 Tiere erhöht, sondern auch, daß das erzeugte Fleisch
Die sechste Gruppe von vier Lämmern erhielt das von besserer Qualität ist. Ein Anzeichen hierfür ist,
Grundgemisch, dem 0,2 Mikrogramm Genestein je daß das Fleisch mehr Fett enthält und das Fett
0,454 kg Gemisch zugegeben waren. Dieses Gene- besser verteilt ist. Ferner liefern die gemäß der Erstein
entsprach vier Einheiten Stilböstrol je 0,454 kg. findung gemästeten Tiere eine größere Ausbeute an
Das verwendete Genestein wurde aus Sojabohnen- 30 verkaufbarem Fleisch.
Ölkuchen extrahiert und bis auf einen hohen Reinheitsgehalt gereinigt. Die Gewichtszunahmen, die Patentansprüche:
von allen Lämmern während einer Fütterungsperiode von 42 Tagen bei den verschiedenen Behänd- 1. Verfahren zur Aufzucht und Mast von Källungen erreicht wurden, sind als gut zu betrachten. 35 bern oder Lämmern durch Verabreichung östro-Die Lämmer, welche die niedrigen Stilböstrolmen- gener Verbindungen, dadurch gekenngen im Futter erhielten, nahmen jedoch wesentlich zeichnet, daß man den Kälbern oder Lämmehr an Gewicht zu als die Lämmer, die kein Stilb- mern neben den üblichen Futtermitteln je 100 kg östrol erhielten. Die mittleren täglichen Gewichtszu- Körpergewicht im Verlauf von 24 Stunden östronahmen waren folgende: 40 gene Verbindungen, insbesondere Stilböstrol,
Ölkuchen extrahiert und bis auf einen hohen Reinheitsgehalt gereinigt. Die Gewichtszunahmen, die Patentansprüche:
von allen Lämmern während einer Fütterungsperiode von 42 Tagen bei den verschiedenen Behänd- 1. Verfahren zur Aufzucht und Mast von Källungen erreicht wurden, sind als gut zu betrachten. 35 bern oder Lämmern durch Verabreichung östro-Die Lämmer, welche die niedrigen Stilböstrolmen- gener Verbindungen, dadurch gekenngen im Futter erhielten, nahmen jedoch wesentlich zeichnet, daß man den Kälbern oder Lämmehr an Gewicht zu als die Lämmer, die kein Stilb- mern neben den üblichen Futtermitteln je 100 kg östrol erhielten. Die mittleren täglichen Gewichtszu- Körpergewicht im Verlauf von 24 Stunden östronahmen waren folgende: 40 gene Verbindungen, insbesondere Stilböstrol,
Gruppe 1, Grundfutter, kein Stilböstrol .. 0,194 kg verfüttert, mit der Maßgabe, daß die zugesetzte
Menge ostrogener Verbindungen einer Aktivität
Gruppe 2, 1,5 Mg Stilböstrol je 0,454 kg von 0,2 bis 15 mg Stilböstrol entspricht.
Futter 0,258kg 2. Verfahren nach Anspruch!, dadurch geGruppe
3, 3,0 Mg Stilböstrol je 0,454 kg 45 kennzeichnet, daß man im Verlauf von 24 Stun-
Futter 0,236 kg den etwa 0,2 bis 6 mg Stilböstrol je 100 kg Kör-
/-. α sn*, Pl.,, .. , , . „ λΒλ , pergewicht verabreicht.
Gruppe 4, 6,0Mg Stilböstrol je 0,454 kg r 6
Futter °'216 k§ In Betracht gezogene Druckschriften:
Gruppe 5, 12,0 Mg Stilböstrol je 0,454 kg 50 Deutsche Patentschrift Nr. 885 649;
Futter 0,177 kg österreichische Patentschrift Nr. 134 627;
Gruppe 6, Genestin (vier Stilböstroleinhei- französische Patentschrift Nr 1025 443;
te\X v 0 2^6 kg USA.-Patentschrift Nr. 2541447;
' ' S Landw. Zentralblatt, 1955, Abt. 3, S. 159;
Wie im Falle des Beispiels VII wurde der beste 55 Poultry Science, 28, 1949, S. 593; 24, 1945, S. 91
Zuwachs der mit Stilböstrol gefütterten Gruppe um und 128; 23, 1944, S. 555;
angenähert 40% schneller erhalten als der der Cornell Veterinarian, 38, 1948, S. 89.
509 568/152 4.65 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US44026854A |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1192505B true DE1192505B (de) | 1965-05-06 |
Family
ID=585334
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI10149A Pending DE1192505B (de) | 1955-04-27 | Verfahren zur Aufzucht und Mast von Kaelbern und Laemmern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1192505B (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT134627B (de) * | 1930-07-18 | 1933-09-11 | Heinrich Dr Geffcken | Verfahren zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit der Nutz- und Masttierzucht. |
US2541447A (en) * | 1945-04-09 | 1951-02-13 | American Dairies Inc | Composition for altering physiological processes of livestock and poultry and process of using same |
FR1025443A (fr) * | 1950-10-04 | 1953-04-15 | Procédé et produits nouveaux pour l'engraissement des animaux | |
DE885649C (de) * | 1951-10-26 | 1953-08-06 | Karl W O Dr Med Daniel | Verfahren zur Herstellung eines Beifutters fuer Haustiere |
-
1955
- 1955-04-27 DE DEI10149A patent/DE1192505B/de active Pending
Patent Citations (4)
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AT134627B (de) * | 1930-07-18 | 1933-09-11 | Heinrich Dr Geffcken | Verfahren zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit der Nutz- und Masttierzucht. |
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