DE1617738A1 - Verfahren zur Blockierung und Steigerung des OEstrus - Google Patents

Verfahren zur Blockierung und Steigerung des OEstrus

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DE1617738A1 DE19671617738 DE1617738A DE1617738A1 DE 1617738 A1 DE1617738 A1 DE 1617738A1 DE 19671617738 DE19671617738 DE 19671617738 DE 1617738 A DE1617738 A DE 1617738A DE 1617738 A1 DE1617738 A1 DE 1617738A1
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Description

PATENTANWALT DR. HANS-GUNTHER EGGERT, ÖIELÖMCHEMIKER*
5 KDHi-I.rNDENTHAL\fETER-KINTGEN,irRASSE 2, Λ ν: .-_"■"■-:.. ~~.'"'" .
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Fhytogen ProductS5 Ine,3 225 Valley Roads Mamäroneck,; New York, USA . ; - : -- :; .- / -^ ^V-
Verfahren zur Blockierung und Steigerung des östrus.
Die Erfindung betrifft die Viehzucht, insbesondere ein Verfahren, das gewährleistet, daß bei weiblichen Haustieren die Brunst zu einem gewünschten, vorher bestimmten. Zeitpunkt eintrittβ
Das Decken von Haastieren naoh ihren normalen Östrus-Zyklen hat praktische Nachteile, die seit langem in der Viehzucht erkannt worden sind. Beispielsweise wird durch Frühjahrslämmer der Preis von frischem Lammfleisch zu einer gewissen Zeit des Jahres gedrückt und frisches Lammfleisch zu anderen Zeiten nicht erhältliche Eine Verschiebung des Deckzyklus des Mutterschafes in der Weise, daß entweder ein frühes Lamm oder ein spätes Lamm erhalten wird, wäre erwünscht. Ebenso ist das Fohlen von Renn-pferden zwischen dem 1 * und 15. Januar äußerst erwünscht, wird jedoch nicht immer er- ... reicht. In gewisser Hinsicht sind die Probleme bei der Rinderzucht für Fleischzweoke"besonders groß*
Wegen der großen Zahl der Rinder und ihres wirtschaftlichen Wertes ist es zwingend, Kühe.und Färsen oder Sterken mit der geringst möglichen Zahl von Stieren von höchster Qualität zu deoken. Gegenstand der Erfindung ist insbesondere eine Methode zur Synchronisation des Östrus bei einer Gruppe von Kühen und Färsen in einer solchen Weise, daß die
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künstliche Befruchtung als Hauptmethode zur Fortpflanzung . in der Rinderzucht für Fleisehzwecke angewendet werden kann« '
Die künstliche Befruchtung in der Rinderzucht ist heute eine Standardmethode, a"ber in der Praxis ist sie "bei großen Herden hauptsächlich auf Milchkühe und andere Kühe, die sich unter ständiger Beobachtung befinden, beschränkte Allgemein gesagt, die künstliche Befruchtung muß zeitlich genau in der Östrusperiode der Kuh (etwa 14 Stunden) erfolgen, da sie sonst erfolglos iste Pur die Praxis bedeutet dies,'daß das Tier sich unter täglicher Beobachtung befinden mußβ Milchkühe werden wenigstens zweimal täglich zum Melken beobachtet,- so daß es möglich ist, genau festzustellen, wann jede Kuh in der Herde sich in der Brunst befindet» Die Dienste eines Tierarztes zur Befruchtung können nach Bedarf angefordert werden· Außerdem lassen sich die Kühe einer Milchkuhherde leicht einsperren, und jede einzelne Kuh kann ohne Schwierigkeit für die Befruchtung verfügbar gemacht werden. Ein Kuh, die beim Melken am Morgen in der Brunst beobachtet wird, kann am Nachmittag gedeckt werden. Wenn beim Melken am Abend bei einer Kuh die Brunst festgestellt wird, kann sie am folgenden Morgen gedeckt werden. Die allgemeinen Aufzuchtpraktiken in der Milchwirtschaft, wozu beispielsweise die Haltung oder Beschränkung auf einen verhältnismäßig engen Raum, zusätzliche Fütterung mit konzentriertem, energiereichem Putter und starke Konzentrierung der Milchviehherden in Ställen gehören, die günstig zu den Stadtzentren liegen, begünstigten die Einrichtung von Bezirken für die künstliche Befruchtung und ihre regelmäßige Bedienung,
Der Rinderzucht für Pleischzweoke ist es jedoch weitgehend unmöglich, die künstliche Befruchtung als Zuchtmethode anzuwenden, so daß sie wirtschaftlich mit einer übermäßig großen Zahl von Zuchtstieren belastet ist. Die Umstände, die die künstliche Befruchtung von Milchkühen in großem
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Umfange ermöglichen, fehlen in der -fieisohlieferMen Rinderzucht. Zuchtkühe und Earsen für die 35IeIscherzeugung sind normalerweise nicht eingesperrt. Die vielen Einderherden für die Flelseherzeugung sind räumlieh weit getrennt und werden routinemäßig- auf großen Zügen über das Grasland getrieben* Bas Vieh frisst nach Belieben im gesamten Weideland und nutzt die nativen Gräser als Hauptnahrung aus* JSTur während der Zeit der Grasknappheit erhalten sie in begrenztem Omfange Ergänzungsfutter mit mäßigem Energiegehalt „ Die einzelnen Kühe und Färsen "werden nicht genau beobachtet, und die Anzeichen der Brunst werden häufig nicht wahrgenommene- Die' Einrichtung eines; fast täglichen Dienstes durch einen Herarzt zur künstlichen Befruchtung in den riesigen dünnbevölkerten Gebieten, in äenen die der !'leiseherze ugung dienenden Binder umherstreifen, würde eine prohibitive Ausgabe erfordern«
Wenn jedoch eine wesentliche Anzahl von Kühen und Färsen zum gleichen Zeitpunkt in einen lortpflanzungszyklüs gebracht werden könnte, wobei der Östrus-Zyklus mehr oder weniger gleichzeitig eintritt, kann die künstliche Befruchtung bei fleiseherzeugenden Rinderherden wirtsohaftlich angewendet werden» 'Gruppen von Fachleuten, die die künstliche Befruchtung vornehmen, könnten im voraus zusammengestellt werden, und große Mengen von lebensfähigem Samen aus den Gefrierdeppts könnten für jeden vorher bestimmten Ort verfügbar gemacht werden» ·
Hauptgegenstand, der Erfindung ist eine Methode zur Blokkierung und Steigerung des Östrusj wobei es möglich ist, den Zeitpunkt, zu dem die Brunst von Haustieren beginnt, vorher festzulegen sowie außerdem den ÖStrüs-Zyklas für eine große Zahl von Kühen^ und Mrsen zu synchronisierenβ
Die Erfindung umfaßt, kurz gesagt, die nachstehende Behandlungsfolge: ^v ::
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1) Ein Depotkorn oder -kügelchen, dessen pharmakologische Wirkung das Auftreten des Östrus während einer Zeit, während der die Brunst des weiblichen Haustieres normalerweise auftreten würde,- verhindert, wird chirurgisch eingepflanzte
2) Man läßt das eingepflanzte Präparat etwa 14-18 Tage im Eier. Während dieser Zeit wird das darin "befindliche Medikament kontinuierlich freigegeben und "bewirkt die Ös tr us "blockierung β
3) Das eingepflanzte Präparat wird naph Ablauf der Zeit von 14-18 Tagen entfernt, wodurch die Medikation schlagartig aufhört, und durch "Rückprallerscheinungen11 wird der ■ Östrus-Zyklus gesteigert, der vom 2. "bis 7«Tage nach der Entfernung des eingepflanzten Präparats eintritt. Das Tie-r kann dann gedeckt werden,
Bach einer bevorzugten Ausfuhrungsform der Erfindung wird das Implantat einer großen Zahl, zoB. einer ganzen Herde von Zuchtkühen und -färsen zum gleichen Zeitpunkt eingepflanzt und zum gleichen Zeitpunkt entfernt. Dann sind beginnend etwa am zweiten Tage nach der Entfernung d§s Implantats und bis zum siebten Tag sämtliche Kühe und Färsen in der Herde für die künstliche Befruchtung verfügbar. Die Befruchtung am dritten, vierten und fünften Tag kann genügen· Die Kosten der künstlichen Befruchtung, die auf diese Weise auf die große Zahl von Kühen und Färsen in einer Zuchtherde verteilt werden, machen die künstliche Befruchtung wirtschaftlicher als die bisher übliche Haltung einer Anzahl von Zuchtstieren für jede große Herde.
Abgesehen von der Vermeidung der Auslagen und sonstigen Kosten der Haltung einer Stierherde ausschließlich für Zuchtzwecke wird durch die Synchronisation des östrus-Zyklus durch die erfindungsgemäße Methode und die künstliche Befruchtung mit Samen von hochwertigen Stieren die Qualität der Kälber verbessert.
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Die Einzelheiten der Maßnahmen, die in der Praxis der Erfindung angewendet werden, sind Männern, die mit Viehherden zu tun haben, und Veterinären, die das Vieh behan—-deln, nicht unbekannt.» So werden die Tiere nach der ersten vorbereitenden Maßnahme des einfachen Zusammentreibens in üblicher Weise durch einen engen Durchlass geführt, wo : ein Tier nach dem anderen nach leichten Einpflanzimgamethoden das Implantat erhält« Ein bevorzugtes Verfahren der Einpflanzung unter Anwendung einer sanitären chirurgischen Methode im mittleren Fackenbereich 2,"5 bis 5 Qm ventral zum Querfartsatz der Halswirbel besteht darin, daß eine waagerecht geradlinige Öffnung nur durch das Pell in einer Län^e von etwa 38 mm geschnitten wird. Man,führt eine Klammer, die das Gewebe trennt, ventral zwischen Pell und der darunter liegenden Muskulatur etwa 38 mm ein und-öffnet die Klammer zur Bildung einer subkutanen Tasche, die das Implantat aufnimmtβ Die Klammer wird entfernt und das Implantat in die subkutane Tasche eingesetzte Eine öder zwei Steppnähte schließen dann die Wunde« Wenn die Einpflanzung während der Fliegenzeit vorgenommen wird, muß die Wunde gegen den Zutritt der Fliegen geschützt werden» Das Tier wird dann aus dem Durchgang freigegeben und kann zum Weideland zurückkehren«, '
Zur Entfernung des Implantats nach Ablauf von 14-18 Tagen wird die Herde erneut zusammengetrieben und jedes Tierdurch einen engen Durchgang geführt. Ein zweiter Einschnitt wird durch die Haut unmittelbar unter dem tastbaren Implantat gemachte Dieser Einschnitt muß halbmondförmig mit ventralem Scheitel sein. Die Hülle um den Hest des eingepflanzten Korns wird dann mit einem chirurgischen Haken ader einer Gewebeklammer ergriffen und aus dem subkutanen Depot durch die Wundenöffnung entfernt. Auch jetzt wird die Wunde mit einer oder zwei Steppnähten geschlossen,, wobei für Drainage am Scheitel Sorge getragen wird, falls sich eine Heizringentwickeln sollte.
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Das eigentliche Medikament (das allgemein als Hormon "bezeichnet werden kann), das im Depotimplantat gebraucht wird, um das Auftreten des Östrus~Zyklus zu blockieren, kann aus einer großen Zahl von Stoffen gewählt werden« Viele Gelbkörperhormone haben diese Wirkung,, Hichtsteroide Stoffe, ZoB, Stilbösterol und verwandte Stilbenverbindungen bewirken auch eine Östrusblockierung«, Diese Medikamente oder Hormone sind so weit bekannt und in so großer Zahl und Menge erhältlich, daß kein besonders Medikament als bevorzugt für die Durchführung der Erfindung herausgestellt wird«
Fachstehend werden einige Steroide aufgeführt, die sich für die Zwecke der Erfindung als geeignet erwiesen?
1) Ohlofmadinonacetat
2) Dirnethisteron
5) Ethisteron
4) Hydroxyprogesteron
5) Hydroxyprogesteroncaproat
6) Medroxyprogesteron
7) Noräthindron
8) Noräthinodrel
9) Progesteron
1G) 3-A" thylendioxy-17-acetoxy-6-methyl-pregn~5-en-20-on
Eine Festlegung auf eine Theorie ist nicht beabsichtigt, jedoch wird angenommen, daß das Medikament den Östrus-Zyklus durch Unterdrückung der Tätigkeit der Hypophyse blockiert und die Verschiebung der chromophilen Reihe der Zellen des Hypophysen-Vorderlappens (ß-Zellart) in einen hohen vorsekretorischen Zustand mit reichlichem Vorhandensein von sekretorischem Granulat darin verursacht. Wenn das implantat entfernt und die Medikation dadurch plötzlich abgebrochen wird, findet eine Rückprall er scheinung mit Hypersekretion von gonadotropin Hormonen statt. Dies hat das aktive Auftreten des Östrus-Zyklus innerhalb von 2-7 Tagen, häufig
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bei Kühen ιιαά Mrsen innerhalTj von 3-5 Tagen zur JOlge»
Ton Tier zu Tier gibt es wesentliche Schwailfcungen hinsichtlich der Mindestdosis, die das Auftreten des Östrus-Zyklüs wirksam blockiert. Unterschiede liegen auch hinsichtlich der Geschwindigkeit vor, Imit der das.Medikament aus dem , Depot implant at absorbiertwird« Weitere Unterschiede be«* · stehen hinsichtlich der Reaktion des einzelnen Tieres auf die subkutane Anwesenheit des Implantats als Iremdkörper. Um die Gleichschaltung zu erreichen, muß daher eine wesentliche Gesamtdosis (ζβΒβ 200 mg Steroid) verfügbargemacht werden, um sicherzustellen, daß: wenigstens die Mindestdosis aufgenommen wird, die notwendig ist, um die gewünschte Wirkung der Östrusblockieriing zu erreichen« Die Aufnahme wesentlich größerer Mengen des Wirkstoffs aus dem Implantat, als sie gebraucht werden, erwies sich nicht; als schädlich für Kühe und Färsen (oder andere Haustiere)0 Die Anwesenheit eines wesentlichen Überschusses des Wirkstoffs; über die maximale Menge hinaus, die vom Tier während der ?erweilzeit des Implantats τοη 14-18 Tagen aufgenommen wird, ist wichtig für die Gleichschaltung^ des Östrus-Zyklus· Die gewünschte Gleichschaltung des Östrus-Zyklus bei einer großen Zahl von Kühen und Färsen wird dadurch erreicht, daß die Medikation bei jedem Tier im wesentliehen gleichzeitig aufhörte Es sei nochmals wiederholt, daß die lebensdauer des Depots für eine längere Zeit als die geplanten 14-18 Ta.ge der Terweilzeit des Implantats gedacht ist.ö
Each vollstanäiger Entfernung der Östrusblockieruhg ist der Weg für eine sofortige Rückprallerscheinung frei, die einen gut wahrnehmbaren Östrus-Zyklus bei allen behandelten Tieren zu einem voraussehbaren und gleichen Zeitpunkt, nämlich 2-7 Tage nach der Entfernung des Ostrusblockierenden Implantats erzeugt» Die vorstehend erwähnten normalen Schwankungen von Tier zu Tier hinsichtlich der Geschwindigkeit der Aufnahme des Medikaments,^ der Minde st dosis usw.. haben dann nur eine Schwankung von einigen Tagen im Zeit-
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punkt des Östrus-Zyklus zur Folge, d.h. der Östrus-Zyklus tritt nun zwischen dem zweiten bis siebten lag nach der Entfernung des Implantats ein. Für Kühe und Färsen mögen 3-5 lage genauer sein. Eine so kurze Zeitspanne ist ganz offensichtlich eine Verbesserung gegenüber dem normalerweise regellosen Auftreten des Östrus-Zyklus in einer Zuchtherde· Die Kuh ist polyöstrisoh mit einem Durchschnittszyklus von etwa 21 lagen, jedoch kann dieser bei einzelnen Tieren, zwischen 18 und 24 Tagen schwanken. Demgemäß fällt die praktische Durchführung der Erfindung mit ihrer Implantatperiode von 14-18 Tagen und der Warteperiode von 2-7 Tagen ungefähr mit einem normalen Zyklus zusammen und dient dazu, mit Sicherheit bei jedem Tier den Östrus-Zyklus etwas zu verzögern. Dies erklärt vielleicht die Rückprallerscheinung.
Es wurde bereits daraujjningewiesen, daß eine längere Lebensdauer des Implantate notwendig ist. Demzufolge muß der Wirkstoff in ein Depotpräparat von begrenzter Löslichkeit eingearbeitet werden,.um die gewünschte langsame Resorptionsgeschwindigkeit sicherzustellen· Es ist vorteilhaft, daß viele der erhältlichen östrus blockierenden Mittel, z.B. die Steroide, bereits selbst verhältnismäßig unlöslich in wässrigen Medien (d*h. der Lymphe) sind, wodurch die Zusammenstellung und Formulierung erleichtert wird. Als weiterer Faktor muß berücksichtigt werden, daß die Notwendigkeit der Entfernung des Implantats 1) eine Art poröser oder durchlässiger Umhüllung für das Implantatdepot, die (durch Klammern ο«dgl.) zur Entfernung ergriffen werden kann, und 2) ein Depot bedingt, daö nicht zerfällt und nicht resorbierte Teilchen des aktiven Medikaments zurückläßt. Es ist vorteilhaft, dem Depot die Form eines Pellets, ss.B. einer Scheibe, eines ovalen Körpera, einer Kugel, eines Würfels usw· ζ α geben, wobei der Wirkstoff in den Außsn*- bereichen konzentriert iat und nur inerte Bestandteile % mittleren Bereich oder Kern vorhanden sind. Durch einen
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verhältnismäßig großenAndifferenten Kern "bleibt das Medikament äußerlich unversehrt und wird verhindert, daß es -während der Terweilzeit im tierkörper zerfällt. Durch die chirurgische Entfernung der umhüllung wird mit dieser der gesamte Rückstand des Pelletsdepots herausgenommene
Eine bevorzugte Form des Implantats iat eine dreischichtige Scheibe aus gepresstem Pulver, in der der Wirkstoff in geeigneter verdünnter 3?örm nur in den beiden Außenschichten der Scheibe vorhanden ist. Die große mittlere Schicht oder Kernschicht enthält nur indifferente Bestandbeileo Die mittlere Schicht verleiht der Scheibe genügend Umfang, um leichtes Zerbrechen und Zerbröckeln während der Einpflanz— zeit zu verhindern, Fach der subkutanen Einpflanzung in einer durchlässigen Hülle werden nur die Außenschiehten des Präparats von der üymphflüssigkeit umspült, wobei der Wirkstoff während der gesamten Terweilzeit des Bnplantats
im Körper langsam freigegeben wird· Die Umhüllung des Implantats muß aus einem nicht-resorbierbarenTrägermaterial bestehen* Zweckmäßig ist ein Kunststoff, ein inertes Material oder ein anderer nicht-resorbierbarer und nicht-reizender Stoff.
Als spezielles Beispiel wird nachstehend eine Zusammensetzung für eine dreischichtige gepresste Scheibe genannt 2 a) Zusammensetzung der oberen und unteren Schicht (je Schicht) -- ' . -- .' . - V ·,.
Cholesterin 100 mg
Wirkstoff (3-ithylendioxy-17-acetoxy-6-methylpregn-5-ön-20-on) 100 mg Polyäthylenglykol ("Carbowax 4000»1) 45 mg Magnesiumstearat 5 mg
■"""'■.. . - ■ . '- '■. ;.. ; 250 mg ' ■ ■ - . ■-■
10^21/185«
b) Zusammensetzung der Kernschicht
Cholesterin 2000 mg
Polyäthylenglykol (»Carbowax 4000") 450 mg
Magnesiumstearat 50 mg
insgesamt 2500 mg
Die vorstehenden Gemische werden dann mit handelsüblichen Tablettiermasehinen in getrennten Schichten gepresst* wobei jeweils das den Wirkstoff enthaltende Gemisch die Außenschichten bildet· Wenn die dreischichtigen scheibenförmigen Tabletten als Implantate (unter Verwendung von Polyäthylen als durchlässige Hülle) bei fleischliefernden Kühen und Färsen verwendet werden, findet der Östrus-Zyklus in der gesamten Gruppe in der Zeit vom 2· bis 7«Tag nach der Entfernung des Implantats statt.
Zweckmäßig werden die Kühe und Färsen während dieser Zeit von 2—7 Tagen eingesperrt, bevor der Östrus—Zyklus sich zeigt. Durch Verwendung eines oder mehrerer vasektomierter Stiere, die mit einer Vorrichtung zur Aufbringung farbiger Markierungen versehen sind, kann genau Stück für Stück angezeigt werden, wenn bei jeder Kuh und Färse der Östrus— Zyklus beginnt, worauf anschließend sofort die künstliche Befruchtung vorgenommen wird. Der kurze Zeitraum ermöglicht jedoch einen anderen Plan der Befruchtung aller behandelten Kühe und Färsen, wobei am zweiten Tag nach der Entfernung des Implantats mit der Befruchtung begonnen und diese weitere 3-5 Tage fortgesetzt wird·
Die Erfindung wurde in erster Iünie im Zusammenhang mit fleischliefernden Rindern und der künstlichen Befruchtung beschrieben. Natürlich is4^ die- Methode der östrusblockierung und.-steigerung gemäß der Erfindung auch anwendbar, wenn geeignete hochwertige männliche Tiere verfügbar sind. Ferner ist die Behandlung auch bei anderen Tierarten außer Rindern möglich, Bei der Schaf zucht beispielsweise verringert der Wert vöä Böcken für die Wollerzeugung die Bedeutung der
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künstlichen Befrachtung als Mittel der Vermehrung· Trotzdem bietet die Methode der Östrusblfcekierung und -steigerung gemäß der Erfindung gewisse Vorteile in der geeigneten Planung der Vermehrung bei Schafherden» Das Mutterschaf geht am Ende des Sommers vom anöstrischen zum polyöstrischen Zustand über· Das lamm wird 5 Monate später geworfen· Ein wirtschaftlicher Vorteil ergibt sich für den Schafztiehter, der als erster oder als letzter Lämmer verfügbar hat* Durch Anwendung der Östrusblockierungs- undH3teigerungsmethode gemäß der Erfindung bei multiparen Mutterschafen etwa am 1,September wird daher sichergestellt, daß diese Gruppe von Mutterschafen bei ihrem ersten Östrus-Zyklus gedeckt wird und die frühesten Lämmer für spätere frühzeitige Verkaufszwecke wirft» Umgekehrt, hat die Anwendung der Methode Ende !November bei virginellen Schafen eine verzögerte Konzeption bei dieser Gruppe und sehr späte Frühjahrslämmer zur Polge· Ais Nebenwirkung wird die 2ahl von Lämmern, die in der Spitzenproduktionszeit (ungefähr März) geworfen .werden, verringert*
Die praktische Durchführung der Erfindung wurde vorstehend beschrieben, ohne daß auf andere Methoden der Östrus-Blokkierung und -steigerung verwiesen wurde. Die bisherigen Bemühungen in dieser Richtung mit oraler Verabfolgung sind bekannt (mit Sicherheit bei Menschen). Die orale Verabfolgung ist jedoch bei Wiederkäuern, wie Schafen und Kühen, kaum anwendbar· Duron die individuellen Schwankungen in der Preßlust und durch .die verschiedenen Mägen bei Wiederkäuern wird die Wirkung der oral verabfolgten b'strusblokkierenden Medikamente völlig ungewiss. Diese Unmöglichkeit, die Wirkung vorauszusagen» ist am söiümmsten, wenn die !Eiere in der Masse gefuttert werden. Eine Rangordnung (bei Hühnern zuweilen als «3?iekoranmign bezeichnet) hat zur JOlge, daß die aggressiver©» ißiöre das putter für sieh in Ansprach nehmen» Bs besteht die Möglichkeit, daß schüchterne Tiere sich nicht einmal genügend Patter sichern, um
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die erforderliehe Dosis zu erhalten·
Bei anderen Arten der parenteralen.Verabfolgung, zeB. intramuskulär, intravenös, subkutan, sind für die Zubereitungen die Form einer Flüssigkeit, Paste oder andere Formen typisch, die den Nachteil haben, daß sie in dieser Form nicht entfernbar sind und wirksam bleiben müssen, bis ihre pharmakologische Wirkung erschöpft ist. Bei diesen Darreichungsformen gibt es keine zeiiliche Steuerung oder Gleichschaltung« Ein geplantes plötzliches Aufhören der Medikation bei einer Gruppe von Tieren ist schwierig zu erreichen.
Auch bei nicht wiederkauenden Tieren, Z0B. Pferden und Schweinen, kann die parenterale Verabfolgung eines entfernbaren Implantats gemäß der Erfindung vorteilhafter sein als die orale Verabfolgung. Die Pferdezucht ist ein verhältnismäßig kleiner, aber wichtiger Anwendungsbereich, da es bekanntlich erwünscht ist daß die Stuten zwischen dem ersten und fünfzehnten Januar fohlen. Durch die Anwendung der Erfindung kann eine frühe volle Östrusperiode an Stelle eines ersten ruhigen frühen Östrus-Zyklus (wie er bei Stuten normal ist), der unbemerkt vorübergehen kann, hervorgebracht werden« Hierdurch wird erreicht, daß die Stuten in der Zeit'vom 1.-15 βJanuar fohlen anstatt einen Zyklus (22 Tage) später, wenn volle Östrus-Anzeichen normalerweise aufzutreten pflegen.
Das oben beschriebene Präparat in Form der Tablette kann bei Pferden verwendet werden. Eine geschlechtsreife Sau braucht ungefähr die Hälfte der für eine Kuh erforderlichen Dosis. Hierbei ist das oben beschriebene Präparat in einer kleineren Tablettengröße anwendbar. Für Sohafe ist ein Viertel der für Kühe beschriebenen Dosis ausreichend.
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Claims (4)

  1. Pate n tans pr ü c. h e
    i,- Verfahren zur Blockierung und anschließenden Steigerung des östrus bei Baustieren, dadurch gekennzeichnet', daß man einem weiblichen Haustier ein1Implantat chirurgisch einpflanzt, das innerhalb eines Zeitraumes von Ik bis 18 Tagen kontinuierlich einen den östrus blockierenden Wirkstoff freigibt, das Implantat etwa Ik bis 18 Tage in dem Tier beläßt und dann chirurgisch entfernt.
  2. 2.· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Implantat subkutan eingepflanzt wird.
  3. 3. Implantat" zur subkutanen Anwendung bei" Haustieren, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer oder mehreren äußeren Schichten, die einen den östrus blockierenden Wirkstoff enthalten, und mindestens einem Kern aus inerten Ver- ' dünriungsmitteln besteht.
  4. 4.' Implantat nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß es die Form eines Pellets aufweist.
    5« Implantat nach Anspruch 3 oder U, dadurch gekennzeichnetj daß der Kern größer als die äußeren Schichten ist.
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DE19671617738 1966-08-16 1967-08-16 Verfahren zur Blockierung und Steigerung des OEstrus Pending DE1617738A1 (de)

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