DE1191399B - Verfahren zur Herstellung von Blechen aus Eisen-Silizium-Legierungen mit Wuerfeltextur - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Blechen aus Eisen-Silizium-Legierungen mit Wuerfeltextur

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DE1191399B
DE1191399B DEW26469A DEW0026469A DE1191399B DE 1191399 B DE1191399 B DE 1191399B DE W26469 A DEW26469 A DE W26469A DE W0026469 A DEW0026469 A DE W0026469A DE 1191399 B DE1191399 B DE 1191399B
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Westinghouse Electric Corp
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
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    • C22C38/00Ferrous alloys, e.g. steel alloys
    • C22C38/02Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing silicon

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Blechen aus Eisen-Silizium-Legierungen mit Würfeltextur Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Magnetblechen aus einer Eisen-Silizium-Legierung, die einen hohen Anteil von doppelorientierter Würfeltextur haben.
  • Es wurden bisher Magnetbleche aus Eisen-Silizium-Legierungen hergestellt, in denen die Textur so war, daß die Körner nur in einer Richtung orientiert sind, üblich in der Walzrichtung oder der Längsrichtung des Bleches. Diese Korntextur ist der (110) [001]- oder Würfelkantentyp. Wie bekannt, sind die Permeabliltät und andere magnetische Eigenschaften in der Walzrichtung oder der [001]-Richtung der Körner hervorragend, weil dies die Richtung der leichtesten Magnetisierbarkeit ist. Die Magnetisierbarkeit eines Eisen-Silizium-Würfelkornes ist am leichtesten entlang den Würfelkanten, schwerer entlang jeder Flächendiagonale und am schwersten entlang der Würfeldiagonalen. Deshalb sind in jeder anderen Richtung als entlang der Walzrichtung, z. B. in der Querrichtung des Bleches, die magnetischen Eigenschaften der einfach orientierten Bleche wesentlich schlechter, weil die Magnetisierung nicht parallel zu der Kante der Würfelkörner erfolgt.
  • Man hatte lange den Wunsch, Eisen-Silizium-Bleche zu erzeugen, in denen die Körner Würfellage oder Doppelorientierung haben, nämlich den (100) [001]-Typ, bei dem die Würfelkanten der Körner sowohl parallel zu der Blechkante oder der Walzrichtung sind als zu einer Querrichtung in der Blechebene. Wenn Bleche mit Würfellage verfügbar wären, würden die magnetischen Eigenschaften solcher Bleche ausgezeichnete Werte sowohl in der Walzrichtung des Bleches als in der Querrichtung des Bleches haben.
  • Nach dem Stand der Technik war es bereits bekannt, Würfeltextur in Eisen-Silizium-Legierungen mit 2 bis 5 o/a Si dadurch zu erzeugen, daß man bei dem letzten Kaltverformungsschritt das Material um 50 bis 75 % verformt und danach eine Schlußglühung bei 1100 bis 1350° C vornimmt, wobei die Glühatmosphäre so beschaffen sein muß, daß sich bei Glühtemperaturen auf der Oberfläche des Bleches kein Siliziumoxyd bildet bzw. etwa dort vorhandenes verschwindet.
  • Das bekannte Verfahren sah somit eine sehr wirksame Reduktion des Siliziumoxydes vor. Es war daher kein Anreiz gegeben, eine weitere chemische oder mechanische Oberflächenabtragung, d. h. den erfindungsgemäßen Verfahrensschritt bei dem bekannten Verfahren anzuwenden.
  • Zum Stande der Technik gehörte ferner ein Verfahren, das von einem Material mit Gosstextur ausging, eine Verformung um 60 bis 90 % vorschrieb und bei dem durch ein Glühen bei 600 bis 1200° C eine Drehung der Elementarwürfel um eine in der Walzrichtung liegende Achse erfolgte. Diese Drehung wirkte sich so aus, daß die Würfelflächen der Elementarwürfel eine mittlere Neigung von 20° gegen die Walzebene aufwiesen. Eine Textur mit einer derartig großen Abweichung der Würfelflächen von der Walzebene kann jedoch nicht als Würfeltextur im Sinne der Erfindung bezeichnet werden, mit der eine Anordnung erreicht wird, bei der die Mehrzahl der Würfelflächen einen Winkel von 5° oder weniger mit der Walzebene bilden.
  • In der Abbildung ist ein Blech dargestellt, in welchem ein Würfel A gezeichnet ist, der ein Würfelkanten- oder einfach orientiertes Korn darstellt, und ein Würfel B, welcher ein Würfellage- oder doppelt orientiertes Korn darstellt. Der Würfel A steht mit Bezug auf die Walzebene des Bleches auf der Kante. Vier Kanten des Würfels A sind parallel zur Walzrichtung ausgerichtet, die auch die Blechkantenrichtung ist. Die Richtung der leichtesten Magnetisierbarkeit der Legierung ist entlang der Würfelkanten oder [001]-Richtung. Schwerer ist die Magnetisierbarkeit in der gekreuzten oder Querrichtung des Bleches entlang einer Flächendiagonale, [110]-Richtung des Würfels A. Der Würfel B hat andererseits vier Würfelkanten in einer Richtung parallel zu der Walzrichtung orientiert und vier Würfelkanten in der Querrichtung dazu, und beste magnetische Eigenschaften werden in beiden dieser Richtungen erhalten.
  • Es wurde gefunden, daß Würfellage-Magnetbleche aus Eisen-Silizium, die einen hohen Anteil von (100) [001]-Würfeltextur haben, leicht von bestimmten handelsüblichen Eisen-Silizium-Blechen hergestellt werden können, insbesondere aus einfach kornorientierten Blechen, und zwar durch ein einfaches Kaltwalzen um etwa 60 bis 95%, gefolgt voiZ (1) einer chemischen Atz- oder Polierbehandlung der Blechoberflächen und (2) einer kritischen Glühung des kalt reduzierten Werkstoffes unter Bedingungen, die vollständige sekundäre Rekristallisation bewirken, wobei die Glühung in einer Atmosphäre ausgeführt wird, in der Siliziumdioxyd bei der Glühtemperatur reduzierbar ist, und die chemische Oberflächenbehandlung mindestens einmal während der Glühung eingeschaltet wird. Die Glühtemperatur beträgt 1100 bis 1425° C, vorzugsweise 1100 bis 1245° C. Die Glühung erfolgt in mehreren Stufen mit zwischengeschaltetem Ätzen.
  • Die kritischen Verfahrensschritte bestehen also in einer chemischen Atzbehandlung des kalt reduzierten Bleches in Verbindung mit einer Glühung bei 1100 bis 1425° C in Atmosphären, die zur Reduktion von Siliziumdioxyd fähig sind, insbesondere Hochvakuum, für eine Zeitdauer, um sekundäre Rekristallisation zu verursachen.
  • Unter diesen Umständen tritt Wachstum von Würfellagerkörnern in einem ungewöhnlichen Ausmaß ein. Solche Würfellager wachsen, wenn die Oberfläche des Eisen-Silizium-Bleches verhältnismäßig frei von kontinuierlichen Oxydschichten oder anderen Schichten sind und die Oberflächenenergien ein solches Kristallwachstum begünstigen. Insbesondere in handelsüblichem Siliziumstahl sind kleine Mengen von Bestandteilen oder Verunreinigungen an den Blechoberflächen vorhanden, die das Wachstum von Würfellagekörnern zu verhindern scheinen, vor allem in Blechen über 0,13 mm Stärke. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung ist sehr wirksam bei der Erzeugung eines hohen Anteils von Würfellagekörnem in dicken Blechen, d. h. in solchen von Stärken von mehr als 0,13 mm und insbesondere in Blechen von 0,25 bis 0,37 mm Stärke und dicker.
  • Es wurde gefunden, daß dann, wenn nach einer Zeitdauer im Glühofen das teilweise geglühte Blech chemisch leicht geätzt oder poliert wird und wenn es dann erneut in den gleichen Atmosphären und in dem gleichen Temperaturbereich wie vorher geglüht wird, sehr viel mehr Würfellagekörner gebildet werden und daß sie mehr Körner mit anderen Kristall-Lagen absorbieren, als es ohne die zwischengeschaltete chemische Behandlung der Fall sein würde. Das abwechselnde Atzen und Glühen kann mehrfach wiederholt werden. Diese abwechselnde Oberflächenbehandlung und Glühbehandlung unter den angegebenen Bedingungen, wobei gewöhnlich zwei oder drei Zyklen geeignet sind, wandelt einen hohen Anteil der Korntextur des Bleches in Würfellageorientierung um. So können mindestens 700/0 der Textur eines 0,25 bis 0,35 mm dicken Eisen-Silizium-Bleches mit 2,50 bis 3,25% Silizium in Würfellageorientierung umgewandelt werden. In manchen Fällen wurden mehr als 901/9 der Korntextur des Bleches in Würfellage umgewandelt. Eine so hohe Umwandlung der Korntextur in doppelorientierte Körner ist für Magnetbleche sehr erwünscht, die in Transformatoren, Motoren, Generatoren und anderen elektrischen Geräten gebraucht werden sollen.
  • Das leichte Ätzen oder Polieren zwischen aufeinanderfolgenden Glühungen entfernt höchstens einen Bruchteil von 1% des Bleches. Jedes chemische Atzmittel, wie Salzsäure, Phosphorsäure, saures Ferroammonsulfat od. dgl., ist wirksam. Die Säure kann in wäßriger Lösung oder als Gas oder Dampf vorliegen. Die Bleche können elektrogeätzt werden, dadurch, daß ein elektrischer Strom angewendet wird, während die Bleche in einen entweder sauren oder basischen Elektrolyten getaucht sind. Als Elektrolyte können Phosphorsäure, Salzsäure, Schwefelsäure und wäßrige Lösungen von Dinatriumphosphat und Kaliumkarbonat verwendet werden. Die Bleche können eine verdünnte saure Lösung durchlaufen, wobei die Lösung bewegt werden kann, und die Bleche können nach wenigen Sekunden bis zu wenigen Minuten wieder herausgezogen werden. Die Bleche können bei 1100° C für 1 Minute in einem Wasserstoffgas geätzt werden, das 10% gasförmigen Chlorwasserstoff enthält. Die so angewendete Ätz-oder Polierbehandlung scheint die Oberfläche in einen solchen Zustand zu versetzen, daß die Oberflächenenergie die Entwicklung von Keimen und das Wachstum von Würfellagekörnern begünstigt.
  • Die nachstehenden Beispiele veranschaulichen die praktische Durchführung der Erfindung: Beispiel I Eine Charge einer Eisen-Silizium-Legierung mit einem Sollgehalt von 3 % Silizium wurde in einem SM-Ofen hergestellt und heiß auf eine Dicke von 3,7 mm gewalzt. Das heißgewalzte Band hatte folgende chemische Analyse:
    Kohlenstoff ....................... 0,041%
    Mangan .......................... 0,10%
    Silizium .......................... 3,19%
    Schwefel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,0191/o
    Stickstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,0028%
    Eisen ............................ Rest
    Beimengungen - kleine Beträge ins-
    gesamt nicht mehr als 0,20/0
    Dieses heißgewalzte Band wurde kalt auf 1,3 mm mit Zwischenglühungen bei 700° C zum Lösen von Spannungen gewalzt. Das kaltgewalzte Blech wurde bei 1100° C in Wasserstoff 2 bis 8 Stunden geglüht. Eine kristallographische Texturanalyse des Bleches zeigte (110) [001]-Textur. Obwohl viele Körner ihre Würfelkanten in der Walzrichtung ausgerichtet hatten, lagen die Würfelflächen in Winkeln von 20 bis 75° zur Blechoberfläche. Dies ist die bekannte einfach orientierte Korntextur.
  • Das geglühte, kaltgewalzte Blech mit einer Dicke von 1,3 mm wurde kalt auf 0,27 mm gewalzt. Es enthielt einen großen Anteil von Körnern mit (111) [112]-Orientierung. Das Blech wurde in einem Vakuum von weniger als 10-3 mm absolutem Druck bei 1200° C 1 Stunde geglüht. Das Vakuum war in der Lage, Siliziumdioxyd bei den Glühtemperaturen zu reduzieren. In der evakuierten Kammer waren Heizelemente aus einer Nickel-Chrom-Legierung angeordnet, und es waren Dämpfe der Metalle vorhanden. Nach der einstündigen Glühung wurden die blanken Bleche aus dem Ofen genommen, auf Raumtemperatur gekühlt und dann bei 80° C für 2 Minuten in einer wäßrigen Lösung von Ammoniumsulfat geätzt, die zu 5 % ihres Volumens mit Schwefelsäure angesäuert war. Auf der Blechoberfläche war ein wesentlicher Anteil von Würfellagekeimen sichtbar. Das geätzte Blech wurde zusätzlich 1 Stunde bei 1200° C im Vakuumofen geglüht. Das Blech wurde wieder aus dem Ofen entfernt, auf Raumtemperatur gekühlt, für wenige Minuten in der angesäuerten Ammoniumsulfatlösung geätzt, und dann wurde die Glühung durch Erhitzen zum dritten Male auf eine Temperatur von 1200° C in dem Vakuumofen beendet.
  • Mindestens 75 Volumprozent des fertiggeglühten Bleches hatten Würfellagekorntextur, in der 82% der Würfelkörner eine [001]-Richtung innerhalb von ± 10° von der Walzrichtung aufwiesen. Mehr als 900/a der Würfellagekörner hatten ihre Würfelflächen innerhalb ±5° von der Blechebene.
  • Die Prüfung der magnetischen Eigenschaften gab die folgenden Ergebnisse:
    Tabelle I
    Magnetische Eigenschaften
    am Ende der zweiten Glühperiode
    Induktion in KG Verluste in Watt/kg
    10 0,90
    15 1,85
    16 2,25
    17 2,45
    Tabelle II
    Magnetische Eigenschaften
    am Ende der dritten Glühperiode
    Induktion in KG Verluste in Watt/kg
    10 0,65
    15 1,43
    16 1,72
    17 2,13
    Die magnetischen Eigenschaften zeigten nach der dritten Glühung eine außergewöhnliche Verbesserung, verglichen mit denjenigen nach der zweiten Glühung.
  • Beispiel 1I Die kaltgewalzten 0,27 mm starken Bleche von Beispiel l wurden zunächst 30 Sekunden bei 80'C in eine wäßrige Lösung von Ammonsulfat getaucht, die mit 5 Volumprozent konzentrierter Schwefelsäure angesäuert war. Die geätzten Bleche wurden 1 Stunde im Vakuum geglüht, wie im Beispiel I ausgeführt, gekühlt, in dem gleichen Ätzmittel geätzt und dann wieder für 1 Stunde geglüht, gekühlt, in dem Ätzmittel geätzt und zum dritten Male für 1 Stunde geglüht. Mehr als 90 %@ der Körner des fertigen Bleches hatten Würfellage. BeispielII läßt den Nutzen erkennen, den man erhält, wenn die kaltgewalzten Bleche aus Siliziumstahl vor dem Glühen chemisch geätzt werden.
  • In anderen Versuchen haben die folgenden Ätzmittel und Ätzverfahren gute Ergebnisse gebracht, wenn sie auf Eisen-Silizium-Bleche vor und zwischen den Glühungen angewendet wurden.
  • (1) 2 Minuten bei 80° C in Ferriammoniumsulfat, angesäuert mit 3 % des Volumens mit konzentrierter Schwefelsäure, gefolgt durch ein 30 Sekunden langes Elektropolieren in einem Elektrolyten, der aus Orthophosphorsäure (85 %) mit 1 bis 20 Gewichtsprozent zugefügter Chromsäure besteht, wobei das Elektropolieren auf das Blech mit einer Stromdichte von etwa 0,1 bis 4 Amp./cm= angewendet wurde.
  • (2) Ein 30 Sekunden langes Ätzen bei 80° C in Ferriammonsulfat, das 5 Volumprozent von konzentrierter Schwefelsäure enthielt.
  • (3) Ein 30 Sekunden langes Tauchen bei Raumtemperatur in eine Lösung, die ein Gemisch von 50 Volumprozent "P04 (85 0/0) und 50 Volumprozent von 30%igem Wasserstoffsuperoxyd enthielt.
  • (4) Ein 30 Sekunden langes Tauchen bei Raumtemperatur in eine Lösung, die eine Mischung aus 50 Volumprozent H"P04 (85 %), 10 Volumprozent Salpetersäure (65%), 10 % Fluorwasserstoff (48 %) und 30 % Wasser enthielt. Obwohl das Ätzen der Oberfläche der kaltverformten Eisen-Silizium-Bleche vor der Hochtemperaturglühung sehr wünschenswert ist, ist es nicht unerläßlich notwendig. Chemische Oberflächenbehandlung durch Ätzen ist aber notwendig, nachdem die Hochtemperaturglühung eingeleitet worden ist. Der höchste Grad der Würfellagenkorntextur wurde erhalten, wenn die chemische Behandlung der Blechoberfläche sowohl vor der Hochtemperaturglühung als auch mindestens einmal während der Hochtemperaturglühung angewendet wurde.
  • Das Verfahren der Erfindung kann auf Bleche aus Eisen-Silizium-Legierungen angewendet werden, die 2 bis 6 Gewichtsprozent Silizium, weniger als 0,010/0 Kohlenstoff und Rest Eisen, außer kleinen Beträgen von der Größenordnung von 0,01 bis 0,5% Mangan und anderen Zusätzen und zufälligen Beimengungen enthalten. Obwohl besonders reine Eisen-Silizium-Bleche verwendet werden können, hat auch im SM-Ofen erschmolzener Siliziumstahl ausgezeichnete Ergebnisse gezeigt, wenn er gemäß der Erfindung hergestellt worden war.
  • Der Ausdruck Bleche umfaßt auch Bänder und Streifen.
  • Die Eisen-Silizium-Blöcke können auf die gewünschte Dicke in einem oder mehreren Schritten heiß und anschließend kalt auf die gewünschte Enddicke in einem oder mehreren Schritten gewalzt und anschließend zum Erzeugen der einfach orientierten Korntextur geglüht werden. Das Glüh- und Ätzverfahren kann auch auf einfach orientierte kaltgewalzte Bleche angewendet werden, die in irgendeiner geeigneten Weise hergestellt wurden. Solche Bleche mit der (110) [001]-Textur können eine Dicke von 0,13 bis 2,5 mm haben. Es ist nur notwendig, ein Blech von einfach orientiertem Siliziumstahl solcher Dicke zu verwenden, daß es nach dem Reduzieren auf die gewünschte Enddicke um etwa 60 bis 95 %, vorzugsweise 70 bis 85 % seiner Dicke kalt reduziert worden ist. Die Verringeung des Querschnitts im kalten Zustand, die bei Raumtemperatur durchgeführt werden kann, kann in der Praxis Anlaß zur Erwärmung der Bleche auf Temperaturen bis zu 200 bis 400° C geben. Es ist notwendig, daß die kaltverformten Bleche frei von irgendwelchen anhaftenden Oberflächenfilmen oder -schichten sind. Es können jedoch kleine Oxydmengen als diskontinuierliche Einschlüsse oder Partikeln vorhanden sein.
  • Das Verfahren der Erfindung kann angewendet werden, um doppelt orientierte Magnetbleche aus Siliziumeisen mit einer Dicke von etwa 0,003 bis 0,76 mm zu erzeugen. Hervorragende Ergebnisse werden erhalten, wenn es auf Bleche einer Dicke von etwa 0,13 bis 0,6 mm angewendet wird.
  • Die kaltgewalzten Bleche können entweder als einzelne kontinuierliche Streifen oder Bleche geglüht werden, oder in einer zusammengebauten Anordnung, z. B. in Form von Spulen oder Stapeln, die eine Anzahl von Blechen enthalten. In einer solchen Anordnung wird zweckmäßig zwischen die Blechoberflächen eine Schicht aus einem neutralen, anorganischen, hitzebeständigen Material gebracht, um das Verschweißen der Bleche zu verhindern und zu erlauben, daß Gase von dem Metall entweichen, daß die als Glühatmosphäre gewählten Gase an alle Oberflächen vordringen können, und um eine Evakuierung zur Entgasung der Metalloberflächen zu erlauben. Das neutrale, anorganische, hitzebeständige Material kann eine Deckschicht aus einem feinen keramischen Pulver sein, daß auf die Oberfläche jedes Bleches in der Anordnung gesiebt oder auf andere Weise darauf aufgebracht worden ist. Geeignet sind z. B. Aluminiumoxyd, Zirkonoxyd oder sehr reine wasserfreie Magnesia. Das hitzebeständige Material sollte vorbehandelt sein, z. B. durch Kalzinieren bei einer hohen Temperatur, so daß es während des Glühens keine Feuchtigkeit, Sauerstoff oder andere oxydierende Stoffe, wie Kohlenstoffdioxyd od. dgl., abgibt. Gute Ergebnisse wurden bei Verwendung einer Trennschicht aus Tonerde mit einer Körnung von 200 bis 350 Maschen, d. h. einer Teilchengröße von etwa 0,04 bis 0,074 mm erhalten, die bei 1000 bis 1400° C kalziniert oder erhitzt und dann gebrauchsfertig in einem verschlossenem Behälter aufbewahrt wurde.
  • Die Anordnung, z. B. der Stapel von kaltgewalzten Blechen, wird in den Glühofen gebracht und eine nichtkohlende Atmosphäre vorgesehen, die im wesentlichen vollständig frei von Wasser, Sauerstoff oder anderen oxydierenden Bestandteilen ist. Ein Vakuumglühofen, der mit einem Hochvakuum von mindestens 10-2 mm Hg und vorzugsweise mindestens 10-3 mm Hg arbeitete, hat außergewöhnliche Resultate ergeben. Gasgefüllte Glühöfen können kontinuierlich durch Durchleiten eines Stromes von sehr trockenem, sehr reinem Wasserstoff gespült werden. Es wurde als wertvoll gefunden, daß der Wasserstoff einen Taupunkt unter -50° C hat. Gute Ergebnisse können mit einem verhältnismäßig nicht reagierendem Gas erhalten werden, wie Helium oder Argon, das ebenfalls frei von Feuchtigkeit und Sauerstoff sein muß. Gemische von Gasen, wie Wasserstoff und Stickstoff, können gebraucht werden. Die neutralen Gase oder sehr trockener Wasserstoff können einen niedrigen Druck haben, z. B. 1 mm Hg. Jeder der Glühschritte während der Schlußglühung sollte bei einer Temperatur von 1100 bis 1425° C und vorzugsweise von 1200 bis 1350° C ausgeführt werden. Die Glühung sollte für eine genügende Zeitdauer bei einer Temperatur durchgeführt werden, um mindestens ein teilweises Wachstum von Würfellagekörnern als ein Sekundärrekristallisationsphänomen zu verursachen. Bei den höheren Temperaturen oberhalb l300° C findet Primärrekristallisation oder Entspannungsrekristallisation in etwa einer Minute statt, aber die Sekundärrekristallisation kann den Bruchteil einer Stunde, z. B. 10 Minuten, benötigen. Die einleitende Glühung kann eine 1/2 bis 2 Stunden erfordern bei z. B. 1100° C oder der höchsten angewendeten Temperatur. Bei Entfallen der chemischen Ätzbehandlung des Bleches kann das Wachstum von Würfellagekörnern während der ersten Glühung bald ein Maximum erreichen, so daß, ganz gleich, wie lange die Glühung durchgeführt wird, hinterher keine wesentliche Vergrößerung der Körner oder Vermehrung der Zahl der Körner stattzufinden scheint.
  • Durch das Entfernen der Bleche aus dem Glühofen und eine chemische Oberflächenbehandlung wird eine Änderung in den Oberflächenenergieeigenschaften bewirkt, so daß dann, wenn die Bleche wieder geglüht werden, mehr Würfellagekeime gebildet werden, während die ersten Keime auf Kosten der angrenzenden Körner wachsen.
  • Im allgemeinen werden die Würfellagekeime durch die ganze Blechdicke wachsen, ehe sie genügend Oberflächenenergie besitzen, um seitlich in irgendwie bedeutendem Ausmaß zu wachsen.

Claims (7)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Blechen aus Eisen-Silizium-Legierungen mit 2 bis 61/o Silizium, Rest im wesentlichen Eisen mit Würfeltextur, dadurch gekennzeichnet, daß Bleche aus Eisen-Silizium-Legierungen mit vorherrschender (110) [001]-Textur in ihrem Querschnitt um 60 bis 950,10 kaltverformt und dann bei 1100 bis 1425° C, vorzugsweise 1100 bis 1245° C, in einer Atmosphäre geglüht werden, die geeignet ist, bei der Glühtemperatur Siliziumdioxyd zu reduzieren, wobei diese Glühung in mehreren Stufen derart erfolgt, daß die Bleche zunächst bei 1100 bis 1425° C für eine genügende Zeitdauer geglüht werden, um die Bildung bzw. das Wachstum von Würfellagekörnern einzuleiten, daß die Bleche anschließend leicht geätzt oder poliert und dann erneut bei einer Temperatur von 1100 bis 142.5° C geglüht werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Kaltwalzen die Oberfläche der Bleche von etwa darauf befindlichen überzügen gesäubert wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleche vor der ersten Stufe der Schlußglühung geätzt oder poliert werden.
  4. 4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Ätzen oder Polieren und das Glühen mehrfach abwechselnd erfolgen.
  5. 5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die einleitende Glühung für die Zeitdauer von mindestens 1/2 Stunde erfolgt.
  6. 6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß beim Glühen aufeinanderliegender Eisen-Silizium-Bleche die Blechoberflächen durch ein chemisch neutrales, anorganisches, hitzebeständiges Material getrennt sind, das im wesentlichen frei von sich entwickelnder Feuchtigkeit, Sauerstoff und Kohlenstoffdioxyd ist.
  7. 7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlußglühung im Vakuum mit einem Druck von weniger als 10-3 mm Hg erfolgt. B. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die das Blech umgebende Glühatmosphäre Nickeldämpfe enthält. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1029 84.5; USA.-Patentschrift Nr. 2 473156.
DEW26469A 1959-01-23 1959-09-28 Verfahren zur Herstellung von Blechen aus Eisen-Silizium-Legierungen mit Wuerfeltextur Pending DE1191399B (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0074715A1 (de) * 1981-08-24 1983-03-23 Allegheny Ludlum Steel Corporation Verfahren zum Herstellen von kornorientiertem Siliziumstahl mit verbesserten magnetischen Eigenschaften

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DE1029845B (de) * 1955-12-01 1958-05-14 Vacuumschmelze Ag Verfahren zur Erzeugung von Wuerfeltextur bei der Herstellung von Gegenstaenden aus Eisen-Silizium-Legierungen

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