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Einsatzgerät mit Einstecklauf für automatische Waffen Die Erfindung
bezieht sich auf ein Einsatzgerät mit Einstecklauf zum Verfeuern von Kleinkalibermunition
aus automatischen Waffen, bei dem der Einstecklauf bei seinem Patronenlager mit
einem Gehäusekörper fest verbunden ist, der die Verschlußteile mit Schlagbolzen,
eine Spann- und Durchladevorrichtung, eine Abzugsvorrichtung und ein Patronenmagazin
für die Munition des kleineren Kalibers in sich aufnimmt, und der von den Halteteilen
für die Verschlußteile der automatischen Waffe gegen diese Verschlußteile austauschbar
aufgenommen wird.
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Wenn bei den bekannten Ausführungsarten bisher das Einsatzgerät nur
dann einsatzfähig ist, wenn es in die jeweiligen Waffen eingesetzt ist, so bezweckt
die Erfindung eine Neukonstruktion vor allem dahingehend, daß in vorteilhafter Weise
das Einsatzgerät auch dann arbeits- und einsatzfähig ist, bevor es in die zugeordnete
Waffe eingeführt wurde. Zu diesem Zweck ist nach dem wesentlichen Merkmal der Erfindung
vorgesehen, daß das Einsatzgerät zum Einsatz in ein Normalkaliber bis vorzugsweise
2 cm als geschlossene auch selbständig betriebsfähige Einheit nach Abnahme des über
einen gefederten Rastschieber lösbar angebrachten Magazinhalters von hinten an Stelle
der normalen Verschlußteile in die automatische Waffe eingeschoben ist und über
einen Puffer gegen den Anschlußteil des Verschlußgehäuses abgestützt ist, wobei
die Abzugsvorrichtung über eine vor dem Abschlußteil oben angeordnete Abzugfläche
und die Spannvorrichtung über seitlich in den Gehäusebügeln geführte Spannbolzen
betätigbar sind.
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Weitere Erfindungsmerkmale .betreffen eine besonders zweckentsprechende
Anordnung und Ausbildung der Abzugseinrichtung, der Durchladeeinrichtung und der
Pufferung für das eingesetzte Gerät.
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Da einerseits die besondere Hebelanordnung bei der beanspruchten Abzugseinrichtung
und andererseits die beanspruchte Durchladeeinrichtung mit einer eigenen Rückholfeder
jeweils für sich prinzipiell vorbekannt waren, sollen diese Anspruchsmerkmale ausschließlich
im Zusammenhang mit dem Merkmal des Hauptanspruchs Schutz genießen.
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Zum erleichternden Verständnis der Erfindung wird nachstehend ein
Ausführungsbeispiel für ein Einsatzgerät zu einer automatischen Waffe mit 2-cm-Kaliber
beschrieben und an Hand schematischer Zeichnungen erläutert, wobei der Einstecklauf
des Einsatzgeräts zum Verschießen normaler Gewehrmunition, z. B. 7,9 mm, vorgesehen
ist. In den Zeichnungen ist F i g. 1 ein axialer Längsschnitt durch den rückwärtigen
Teil der automatischen Waffe mit dem beispielsweisen Einsatzgerät nach der Erfindung,
F i g. 2 und 3 je eine Draufsicht der F i g. 1 von oben bzw. von unten her.
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In den Zeichnungen ist der Lauf 1 der automatischen Waffe in bekannter
und jeweils geeigneter Weise mit den Halteteilen 4 für die Aufnahme der Verschluß-,
Abzugs- und Durchladeteile der Waffe beispielsweise über eine Muffe 2 verbunden.
Die Halteteile 4, beispielsweise ein Verschlußgehäuse, sind am rückwärtigen
Waffenende mit einem Abschlußteil6 versehen. Die Abzugeinrichtung der Waffe umfaßt
die wesentlichen einen am rückwärtigen Ende der Halteteile 4 angeordneten
Abzughebel 5, dessen freies Ende 7 in bekannter Weise betätigt wird, um einen Einzelschuß
oder eine gewünschte Schußfolge auszulösen. Das andere Ende des Abzughebels 5 wirkt
entweder direkt oder über Zwischenteile 8 auf den eigentlichen Abzugsstollen
des Waffenverschlußes ein.
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Das Einsatzgerät nach der Erfindung weist demgegenüber zunächst einen
üblichen Einstecklauf 11 auf, der in den Waffenlauf 1 vom Patronenlager
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her eingeführt wird und sich im Waffenlauf 1 abstützt. Das rückwärtige Ende
des Einstecklaufes 11
wird mittels eines Laufhaltestückes 12 am Gehäusekörper
13 des Einsatzgerätes befestigt. Dieser Gehäusekörper ist kastenartig ausgebildet
und kann aus vollen Leisten oder einzelnen Preßblechteilen zusammengesetzt sein.
Nach rückwärts hin verlängert sich der Gehäusekörper 13 in zwei seitliche Gehäusebügel
14 und ein rückwärtiges Querstück 15.
Am oberen vorderen Ende des
Gehäusekörpers 13 ist eine Ausnehmung 17 für die Aufnahme der Spann-
und Abzugteile des Einsatzgeräts vorgesehen, wobei diese Ausnehmung normalerweise
durch eine Abdeckplatte 27 verschlossen ist. Die Ausnehmung 17 steht über
einen Durchbruch 18 mit der Bohrung 19 für die Kammer 31 des
Einsatzgerätes in Verbindung.
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Am unteren vorderen Ende nimmt der Gehäusekörper 13 einen Magazinhalter
22 mit Magazin 23 an sich auf, wobei dieser Halter 22 über einen Rastschieber
24 mit Druckfeder 23 austauschbar gehalten wird. Der Magazinhalter 22 nimmt
das Magazin 23 für das kleine Kaliber in sich auf, dessen Stellung im Magazinhalter
22 über einen gefederten Sperrhebel 26 lösbar festgelegt ist. Das Magazin
23 tritt-durch einen weiteren Durchbruch von unten her in die Bohrung 19 für die
Kammer 31 ein, so daß die Kammer 31 bei ihrer Bewegung auf den Einstecklauf
11 hin jeweils eine Patrone aus dem Magazin 23 mitnehmen kann.
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Die Kammer 31 wird in der genannten Bohrung 19 des Gehäusekörpers
13 gleitbar geführt und nimmt den Schlagbolzen 32 in sich auf, der unter
der Wirkung der Schlagbolzenfeder 33 steht. Das rückwärtige Ende des von der Schlagbolzenfeder
33 umgebenen Schlagbolzens 32 führt sich in einem Rohr 34, welches über ein
Rohrhaltestück 35 mit dem Gehäusekörper 13 verbunden ist und dessen freies
Ende von einer Bundschraube 64 abgeschlossen wird, welche als eigentliche Führung
für den Schlagbolzen 13 und als Gegenlager für eine Rückzugfeder 36 dient,
deren anderes Ende sich gegen eine Federscheibe 63 abstützt.
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Die Kammer 31 ist mit einer Rast 40 versehen, in welche eine Nase
39 des Abzugstollens 37 einrasten kann. Diese Abzugstollennase 39 kann durch
den vorgenannten Durchbruch 18 des Gehäusekörpers 13 unter der Wirkung der Abzugstollenfeder
38 hindurch verbracht werden, um die Kammer 31 in der zurückgezogenen gespannten
Lage zu halten. Der Abzugstollen 37 ist auf einem Zylinderstift 41 drehbar gelagert
und weist an seinem rückwärtigen freien Ende eine nasenförmige Verlängerung 42 auf,
mit welcher die Bewegungen des Abzugstollens 37 um den Zylinderstift 41 gesteuert
werden.
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Zur Betätigung des Abzugstollens 37 ist innerhalb der Ausnehmung 17
ein Auflaufkeil 43 geführt, der mit einem Ansatz 44 gegen eine von der Nase
42 gebildete Schrägfläche zur Wirkung kommen kann. Der Auflaufkeil 43 ist
an seinem rückwärtigen Ende mit einer Abzugstange 45 versehen, die von einer Betätigungsfeder
46 umgeben ist, so daß diese Feder 46 sich einmal gegen das rückwärtige
Ende des Auflaufkeiles 43 und andererseits in einer Ausnehmung
48 des Rohrhaltestückes 35 abstützt. Die Feder 46 ist bestrebt, den Abzugkei143
in Richtung auf den Abzugstollen 37 zu bewegen, so daß der Ansatz 44 die Verlängerung
42 des Abzugstollens 37 und damit die Abzugstollennase 39 anhebt, so daß
die Kammer 31 freigegeben wird und nach vorn laufen kann. Für die Betätigung
der vorgenannten Abzugteile des Einsatzgerätes durch den erwähnten Auflaufkeil
43 ist ein Nippel 47 der Abzugstange 45 vorzugsweise lösbar in einen Gabelteil
50 eines Abzughebels 49 eingehängt, der um einen Zylinderstift
51 drehbar an den beiden Gehäusebügeln 14 des Einsatzgerätes gehalten ist.
Der Abzughebel 49 ist etwa dreieckförmig ausgebildet und weist eine Abzugfläche
52 auf, gegen welche die Abzugteile 8 der automatischen Waffe zur Wirkung kommen.
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Für das Durchladen oder Spannen der Kammer 31 des Einsatzgerätes ist
zwischen den beiden Gehäusebügeln 14 ein Spannteil gleitbar gelagert, welches aus
zwei Seitenteilen 62 besteht, die gleitbar an den beiden Gehäusebügeln 14 anliegen
und durch einen vorderen und rückwärtigen Zwischenteil 59 bzw. 60 in Querrichtung
abgestützt und zusammengehalten sind. An den rückwärtigen Enden der beiden Seitenteile
62 sind nach außen vorstehende Spannbolzen 66 angeordnet (F i g. 2 und 3), mit welchen
der Spannteil entgegen der Wirkung der Rückholfeder 36 zurückgezogen werden kann,
um bei dieser Bewegung nach rückwärts mittels des rückwärtigen Zwischenteiles 60
die Kammer 31 über einen Bund 65 des Schlagbolzens 32 ebenfalls nach rückwärts verbringen
zu können, bis die Abzugstollennase 39 in die zugeordnete Kammerrast 40 einrastet.
Nach diesem Vorgang wird durch Freigabe der Spannbolzen 66 unter der Wirkung der
Feder 36 der Spannteil wieder in seine vordere Lage zurückgeführt, wobei sich die
Rückholfeder 36 gegen eine Federscheibe 63 abstützt, die gleitbar auf dem Rohr 34
geführt ist und sich gegen den vorderen Zwischenteil 59 des Spannteiles anlegt.
Das andere Ende der Rückholfeder 36 sich gegen die mit dem Rohr 34 beispielsweise
über Gewinde fest verbundene Bundschraube 64 ab, welche gleichzeitig den Schlagbolzen
32 führt.
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Um das Einsatzgerät federnd innerhalb der Halteteile 4 für den Waffenverschluß
eingesetzt halten zu können, ist am rückwärtigen Ende des Einstatzgeräts ein allgemein
mit 70 bezeichneter Puffer vorgesehen. Dieser Puffer 70 umfaßt eine Pufferbuchse
71, die in dem rückwärtigen Querstück 15 des Einsatzgeräts gehalten wird, das gleichzeitig
die rückwärtigen Enden der beiden Gehäusebügel 14 miteinander verbindet. Die Pufferbuchse
71 nimmt gleitbar einen topfartig ausgebildeten Federteller 72 in sich auf, der
teilweise aus der Buchse 71 vorsteht und an dem vorstehenden Teil eine Zentrierscheibe
75 aufweist, die sich in einer Ausnehmung 76 des Abschlußteiles 6 der automatischen
Waffe abstützt. Die Pufferteile 71 und 72 stehen unter der Wirkung einer Pufferfeder
74, die sich einmal gegen den Federteller 72 und andererseits gegen eine Federscheibe
73 abstützt, welche mittels eines Sicherungsringes an der Pufferbuchse 71 angebracht
ist.
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In den Zeichnungen ist das Einsatzgerät nach der Erfindung im gespannten
Zustand dargestellt, so daß die Abzugstollennase 39 die Kammer 31 in der rückwärtigen
gespannten Stellung hält. Hierfür wird mittels der Spannbolzen 66 der Spannteil
59, 60, 62 entgegen der Wirkung der Feder 36 so weit zurückgeführt, bis die zunächst
am Patronenlager des Einstecklaufes 11 anliegende Kammer 31 in die genannte Spannstellung
übergeführt worden ist. Wie erwähnt, wirkt der Zwischenteil 60 des Spannteiles
gegen den Bund 65 des Schlagbolzens 32 und spannt hierbei über die Federscheibe
63 und den vorderen Zwischenteil 59 des Spannteiles die Rückholfeder 36.
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Der Abzughebel49 des Einsatzgerätes wird in geeigneter Weise mit der
Abzugfläche 52 unter die Abzughebelteile 8 der automatischen Waffe verbracht und
in der nach rückwärts gekippten Lage (vgl. die Darstellung der Zeichnungen) federnd
vom
Abzughebel5 der automatischen Waffe gehalten. In dieser Lage
ist der Auflaufkeil 43 entgegen der Wirkung der Abzugstangenfeder 46 nach rückwärts
verbracht worden, so daß der Ansatz 44 des Auflaufkeiles die Verlängerung
42 des Abzugstollens 37 freigibt, damit die Abzugstollennase 39 in die zugeordnete
Kammerrast 40 unter der Wirkung der Feder 38 eintreten kann.
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Nach dem Freigeben der Spannbolzen 66 wird der Spannteil 59, 60, 62
unter der Wirkung der Rückholfeder 36 wieder nach vorn verbracht, bis das vordere
Zwischenteil dieses Spannteiles gegen das Rohrhaltestück 35 zur Anlage kommt.
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Die im Magazin 23 befindliche Munition wird unter der Wirkung der
üblichen Magazinfeder nach aufwärts gedrückt und liegt derart in der Bahn der Kammer
31.
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Wird nun der Abzughebel5 der automatischen Waffe für Einzelfeuer,
Serienfeuer oder Dauerfeuer betätigt, dann gibt der Abzugteil 8 der automatischen
Waffe den Abzughebel49 frei, so daß unter der Wirkung der Abzugstangenfeder 46 der
Auflaufkeil 43 unter die Verlängerung 42 des Abzugstollens 37 treten
und entgegen der Wirkung der AbzugStollenfeder 38 die Abzugstollennase 39 aus der
Kammerrast 40 herausheben kann, worauf die Kammer 31
unter der Wirkung
der Schlagbolzenfeder 33 nach vorn läuft, die vom Magazin 23 gehaltene Patrone in
das Patronenlager des Einstecklaufes 11 hinein verbringt und den Schuß auslöst.
Dieser Vorgang wiederholt sich unter der abwechselnden Wirkung des Druckes der Pulvergase
bzw. der Spannung der Schlagbolzenfeder 33 so lange, wie der Abzughebel
49 durch Betätigung des Abzughebels 5 der Waffe freigegeben ist.
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Der Auswurf der leeren Hülsen kann aus einer beliebigen Öffnung des
Gehäuses 13 unter der Wirkung des üblichen Ausziehers der Kammer 31 erfolgen.
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Entgegen der zeichnerischen Darstellung kann das Magazin 23 auch für
ein größeres Fassungsvermögen ausgebildet und demnach sehr viel länger sein. Das
Auswechseln der Magazine erfolgt auf einfachste Weise durch Betätigung des Sperrhebels
26. Auch das Auswechseln des Magazinhalters 22 ist auf einfachste Weise durch Betätigung
des Rastschiebers 24 möglich.
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Die Abdeckplatte 27 schützt in vorteilhafter Weise die innerhalb des
Gehäuses 13 untergebrachten und bewegten Teile.