-
Einrichtung zum vorbestimmten aufeinanderfolgenden von einer Kristallodenanordnung
gesteuerten Abfragen Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum vorbestimmten aufeinanderfolgenden
Abfragen eines aus n Meßwertgebem bzw. -speichern bestehenden Systems, insbesondere
von Meßgeräten zur Überwachung der Radioaktivität.
-
Es besteht häufig die Aufgabe, eine Reihe von Meßpunkten laufend
zu überwachen. Hierbei soll in der Regel die Einrichtung so ausgebildet sein. daß
man zu jedem beliebigen Zeitpunkt. möglichst auch von beliebigen Stellen aus, den
Meßwert an den einzelnen Meßpunkten abfragen kann. Bevorzugt tritt dieses Problem
bei der Fernüberwachung der Radioaktivität auf, wo beispielsweise in einem Umkreis
um einen nuklearen Betrieb die Luft und gegebenenfalls die Gewässer laufend auf
ihre Radioaktivität überprüft werden. Vor allem ist es wichtig, bei leichteren Unfällen
möglichst schnell einen Überblick über die Auswirkungen des Unfalles auf die Radioaktivität
in der Umgebung zu erhalten.
-
Man hat hier bisher an den einzelnen Punkten Meßgeräte wie Aktivitäts-
oder Dosisleistungsmesser aufgestellt, die mit Schreibern gekoppelt sind, so daß
man nach Abfahren der einzelnen Meßpunkte ein hinreichendes Bild über die vom Unfall
ausgelöste Änderung der Radioaktivität erhält. Die hierfür nötige Zeit ist jedoch
nicht mehr tragbar, wenn man notwendige Gegenmaßnahmen früh genug auslösen will
und muß. Außerdem läßt sich die Überwachung nicht mehr durchführen, wenn die Verseuchung
so stark ist, daß ohne besonderen Schutz das verseuchte Gebiet nicht mehr betreten
werden kann. Es ist daher auch ein Vorschlag diskutiert worden, diese Anzeigen mit
Fernsehmitteln an eine Zentrale zu übertragen.
-
Abgesehen davon, daß hiermit ein wirtschaftlich kaum mehr vertretbarer
Aufwand verbunden ist, hat eine derartige Einrichtung den Nachteil, daß sie nur
an einer Zentralstelle überwacht werden kann. Bei Ausfall dieser Zentrale ist dann
die gesamte Überwachung lahmgelegt. Der wirtschaftliche Aufwand könnte auch dazu
führen, daß man die Meßstellen auf das dringend notwendige Maß beschränkt und damit
die Qualität der Überwachung verschlechtert.
-
Es sind auch schon Einrichtungen zum Abfragen von Meßwertgebern bekanntgeworden,
bei denen die Meßwerte in Hörfrequenz umgewandelt und über das Fernsprechnetz abgefragt
werden. Diese bekannten Abfrageeinrichtungen verwenden beispielsweise mechanisch
störanfällige Tonübertragungssysteme z. B. mit Schallplatten, wobei auf dem Tonträger
sämtliche überhaupt möglichen Meldungen aufgenommen werden müssen. Darüber hinaus
ist es hierbei durch Zusatzeinrichtungen notwendig, die gerade
nicht in Frage kommenden
Meldungen zu unterdrücken, etwa dadurch, daß zwischen je zwei Meldungen ein Steuerimpuls
in die Schallplatte eingeschnitten werden muß, der die Weiterschaltung eines Schrittwählers
bewirkt, an den die Meldekontakte der zu überwachenden Schalter und Relais angeschlossen
sind. Diese bekannten Einrichtungen sind wegen ihrer mechanischen Störanfälligkeit
und wegen ihres komplizierten Aufbaues nicht allgemein einsetzbar, vor allem dort
nicht, wo es auf hohe Zuverlässigkeit ankommt. Unter anderem sind sie daher besonders
ungeeignet für die Fernüberwachung der Radioaktivität, denn gerade in radioaktiv
verseuchten Gebieten soll die Radioaktivität auch dann noch zuverlässig überwacht
werden können, wenn infolge der Verseuchung die Gebiete nicht betreten werden dürfen.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfache und zuverlässige Einrichtung
zum Abfragen von Meßwertgebern zu schaffen, die alle diese Nachteile vermeidet und
insbesondere weitgehend ohne mechanische Teile arbeitet. Das wird mit der Einrichtung
nach der Erfindung zum vorbestimmten aufeinanderfolgenden von einer Kristallodenanordnung
gesteuerten Abfragen eines aus n Meßwertgebern bzw.
-
-speichern bestehenden Systems. insbesondere von Meßgeräten zur Überwachung
der Radioaktivität, in überraschend einfacher Weise erreicht, indem gemäß der Erfindung
die Meßwertgeberausgänge über eine in an sich bekannter Weise aus Transistoren aufgebaute
und von Transistoren gesteuerte Wählpyramide mit einem die an der Pyramidenspitze
erhaltenen Meßwerte in ebenfalls bekannter Weise in Hörfrequenz umwande1nden Urnsetzer
verbunden sind.
-
Als Steuergerät kann in einfacher Weise eine Flip-Flop-Kette in dualer
Schaltung verwendet werden.
-
Besonders vorteilhaft ist dies, wenn auch die Meßwertgeber
aus
einer - vorzugsweise in dualer Schaltung aufgebauten - Flip-Flop-Kette bestehen,
die als Speicher- bzw. Registriereinrichtung für die von einem Meßgerät, wie z.
B. einem Dosisleistungsmesser, laufend abgegebenen Meßwerte dient. Dabei sei der
Vollständigkeit halber darauf hingewiesen, daß natürlich auch andere Schaltungsarten
verwendet werden können, wenn auch die duale Schaltung im vorliegenden Falle von
besonderem Vorteil ist. Wenn die Folge der vom Meßgerät abgegebenen Impulse im Mittel
hinreichend kleine Tempounterschiede aufweist, kann bei dualer Verkettung das Steuergerät
durch Abgriffe an einer Gruppe Flip-Flop-Stufen der Speicher- bzw. Registriereinrichtung
ersetzt werden.
-
Bei einer Vorrichtung nach der Erfindung zum zentralen Überwachen
einer Reihe von Meßstellen ist jeder Wählpyramide mit Umsetzer ein Telefonapparat
zugeordnet, wobei die einzelnen Telefonapparate zu einem Sprechnetz vereinigt werden.
In vielen Fällen wird es möglich sein, das amtliche Fernsprechnetz für diese Zwecke
einzusetzen, so daß dann ein Anwählen und damit eine Überwachung praktisch von jeder
beliebigen Stelle des amtlichen Fernsprechnetzes möglich ist. Allerdings wird es
günstig sein, ein besonderes vom kommenden Rufimpuls betätigtes Relais vorzusehen,
das die Sprechbereitschaft des Telefonapparates selbsttätig herstellt, wobei gleichzeitig
das Steuergerät für die Wählpyramide zur elektronischen Abfrage der Speicher und
aller sonst noch notwendigen Hilfsgeräte eingeschaltet wird. Grundstätzlich kann
man an den einzelnen Meßstellen elektronische Löscheinrichtungen vorsehen, die die
Speichereinrichtung nach jedem Anwählen auf Null wieder zurückschalten. Für die
kontinuierliche Überwachung wird es sich aber in der Regel empfehlen, zumindest
über längere Zeiträume die Speicherung bzw. Registrierung nicht zu unterbrechen,
d. h., man kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt die Differenz zur letzten Anwahl bzw.
Abfrage feststellen und daraus die entsprechenden Rückschlüsse auf die Änderungen
der zu überwachenden Größe ziehen.
-
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnung näher
erläutert: In der Figur ist ein Meßwertgeber, beispielsweise ein Zählrohr M, dargestellt,
dessen Meßwerte z. B. einer Speichereinrichtung R, bestehend aus einem System von
n Einzelspeichern, zweckmäßig über einen Verstärker V eingegeben werden, die beispielsweise
aus einer Flip-FlopKette mit sechsundzwanzig als Enzelspeicher dienenden Gliedern
in dualer Schaltung besteht. Die Zahl von sechsundzwanzig Flip-Flop-Gliedern ergibt
sich in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel aus der Tatsache, daß man nur die größeren
Änderungen der Radioaktivität erfassen will, d. h. geringere Impuiszahlen (unter
tausend) werden unterdrückt. Die Wählpyramide P baut sich dann nur auf den Flip-Flop-Gliedern
11 bis 26 auf.
-
Der Meldeweg zur Pyramidenspitze wird durch ein Steuergerät S freigegeben,
wobei zweckmäßigerweise das Steuergerät S ebenfalls aus Flip-Flop-Stufen besteht.
In vielen Fällen wird es zweckmäßig sein, einen Teil der FlipFlop-Glieder der Speicherkette
gleichzeitig auch als Steuergerät S einzusetzen. Die an der Pyramidenspitze ankommenden
Meßwerte werden in einem Umsetzer U in Hör-(Ton)-frequenzimpulse umgewandelt und
können entweder über einen Lautsprecher oder aber auch direkt kapazitiv auf das
Hör-
system des Telefonapparates T angekoppelt werden.
-
Wird durch den ankommenden Ruf die Hörbereitschaft freigegeben, so
kann dann nach Einschalten des Steuergerätes S die Meßstelle abgehört werden.
-
Die Ausführungsmöglichkeiten der Erfindung sind nicht auf das dargestellte
und beschriebene Beispiel beschränkt. So ist es ohne weiteres möglich, die elektronische
Abfrageeinheit zu asymmetrieren und damit weitere Informationen, z. B. ein Kontrolle
über die Einsatzbereitschaft des Meßgerätes zu verbinden, d. h. mit anderen Worten,
das die Hörbereitschaft herstellende Relais, das gleichzeitig auch das Steuergerät
S in Tätigkeit setzt, schaltet gleichzeitig vor dem Steuergerät zunächst ein Kontrollgerät
K, das einen vorbestimmten Impuls abgibt, ein. Wird der Impuls in vorbestimmter
Form gegeben, so hat man gleichzeitig die Kontrolle, daß die Meßstation meßbereit
ist. Es ist dies insbesondere bei Unfällen wesentlich, wenn der Zugang zu bestimmten
Meßpunkten nicht mehr möglich ist.
-
Die erfindungsgemäße Einrichtung bringt durch klare Trennung der
Meßwertgeberausgänge von dem Umsetzer, der die Meßwerte in Hörfrequenz umwandelt,
und Verbindung beider über eine aus Transistoren aufgebaute und von Transistoren
gesteuerte Wählpyramide eine wesentliche Vereinfachung und ergibt umfassende Anwendungsmöglichkeiten.
Denn es ist nun nicht mehr nötig, sämtliche überhaupt möglichen Meldungen vorher
auf einen Tonträger aufzunehmen, und die Einrichtung nach der Erfindung kann wechselnden
Aufgaben jederzeit leicht angepaßt werden. Der Vorteil der Einrichtung nach der
Erfindung ist weiterhin vor allem darin zu sehen, daß mit Ausnahme des durch den
ankommenden Ruf betätigten Relais praktisch keine mechanisch bewegten Teile in der
gesamten Überwachungseinrichtung vorhanden sind. Praktisch ist damit eine kontaktlose
Überwachungsvorrichtung gegeben. Selbstverständlich kann man das Vorrelais durch
entsprechende kontaktlose elektronische Geräte ersetzen. Da die Transistoren in
der Einrichtung nach der Erfindung leistungslos schalten, ergibt sich eine hohe
Zuverlässigkeit und Lebensdauer der Einrichtung. Die Energieentnahme in der Größenordnung
von einigen Watt fällt praktisch nicht ins Gewicht. Auch sind die Einrichtung und
die Vorrichtung nach der Erfindung für viele andere Anwendungszwecke mit Erfolg
verwendbar. Beispielsweise können Thermoelemente als Meßwertgeber direkt ferngesteuert
und überwacht werden.
-
Auch ist es möglich, analoge Meßwerte abzufragen.