DE1189396B

DE1189396B - Scheibenbremse fuer luftbereifte Strassenfahrzeuge

Info

Publication number: DE1189396B
Application number: DEF33066A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Rudolf Frie Huebscher
Original assignee: Georg Fischer AG
Current assignee: Georg Fischer AG
Priority date: 1959-04-07
Filing date: 1959-06-03
Publication date: 1965-03-18

Description

Scheibenbremse für luftbereifte Straßenfahrzeuge Die Erfindung betrifft eine Scheibenbremse für luftbereifte Straßenfahrzeuge, insbesondere für Anhänger, mit außen angetriebenen Rotorscheiben und mit Statorscheiben, welche auf der Achse verschiebbar gelagert, jedoch gegen Verdrehen gesichert sind, wobei die verschieden großen Beläge der Statorscheiben für Achsmitte asymmetrisch angeordnet sind und die Bremse mittels eines exzentrisch angeordneten Zugankers über die äußerste, als zweiarmiger Hebel ausgebildete Statorscheibe betätigbar ist, nach dem Hauptpatent.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei luftgefederten Fahrzeugen mit Längslenkern eine Bremse nach dem Hauptpatent vorteilhaft einzubauen.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß bei Anordnung der Bremse am Achsstummel eines durch eine Luftfeder abgefederten Längslenkers die Statorscheibe mit Hilfe eines unmittelbar auf den Zuganker wirkenden Kurzhub-Membranzylinders betätigbar ist.
Ein weiteres Merkmal besteht darin, daß das Gehäuse des Kurzhub-Membranzylinders auf einem Gewinde eines am Längslenker befestigten Rohres drehbar angeordnet ist und die Bremse durch Verdrehen des Gehäuses betätigt oder nachgestellt wird.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Kombination einer vorteilhaften Radaufhängung mit einer leistungsfähigen Bremse und einer einfachen, möglichst direkten und unmittelbaren Bremsbetätigung für Druckluft.
Während die Längslenkerachse bzw. Kurbelachse-Einzelrad-Aufhängung insbesondere in Verbindung mit einer Luftfederung sehr gute Eigenschaften und Seitenführung ergibt, ist die Leistung einer teilbeaufschlagten Mehrscheibenbremse um einen namhaften Betrag höher als diejenige einer Trommelbremse -bei allen übrigen Vorteilen der Scheibenbremse. Dank asymmetrischen Belägen und exzentrischem Zuganker wird der konstruktive Aufwand wesentlich reduziert.
Die Betätigung mit Hilfe des Kurzhub-Membranzylinders ist ebenfalls sehr einfach und robust. Sie besitzt nur einen bewegten Teil und eine entsprechend einfache Wartung. Durch Einbau des Kurzhub-Membranzylinders wird es möglich, die Bremse unabhängig von Reibungskräften am Kolben und im Gestänge zu machen, so daß die Bremslastverteilung sehr fein eingestellt werden kann. Der Kurzhub-Membranzylinder eignet sich deshalb steuerungstechnisch besonders gut für eine lastabhängige Bremsbetätigung, weil der Anteil der Reibungskräfte auf einen kleinen Bruchteil der gesamten Bremskraft reduziert wird. Dank dieser unmittelbaren und reibungsarmen übertragung ist es möglich, die Bremslastverteilung sehr genau einzuregulieren und kleine Unterschiede der Radlast für die Bremsung voll auszunutzen, was die Spurtreue des Fahrzeuges und damit die Fahrsicherheit erhöht.
Die beiden Zeichnungen F i g. 1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar zeigt F i g. 1 einen horizontalen Schnitt durch die Bremse mit zwei Rotorscheiben an einer Längslenker-Kurbelachse mit Luftfederung, F i g. 2 einen detaillierten Schnitt durch eine Ausführungsart des Membranzylinders zur Betätigung der Bremse.
Die in F i g. 1 dargestellte Längslenker-Kurbelachse 61 ist in zwei Lagerstellen 62 und 63, welche vorzugsweise mit Kunststofflagern 64 ausgerüstet sind, am Fahrzeugrahmen befestigt. Der Achsstummel 65 aus hochwertigem Stahl kann gesondert eingesetzt sein. 41 ist der Federbalg der Luftfederung. Die Scheibenbremse besteht aus zwei Rotorscheiben 66, welche vom nicht dargestellten Fahrzeugrad, z. B. in bekannter Weise über eine Klauenkupplung, angetrieben werden. Gemäß F i g. 1 sind die beiden Rotorscheiben hohl ausgebildet, analog einem Gebläserad zur Verbesserung der Kühlung. Die Beläge 67 sind an den Statorscheiben 68, 69 und an der seitlichen Abschlußwand 70 des Kurbelarmes befestigt. Die Statorscheiben 68, 69 sind verschiebbar, jedoch gegen Verdrehen gesichert auf einer Nabe des Kurbelarmes 61 gelagert. Gemäß Hauptpatent sind die Beläge exzentrisch oder asymmetrisch ausgebildet, so daß die auf der Seite des Zugankers liegenden Beläge wesentlich größer sind als die auf der Gegenseite 72 eingebauten Beläge. Das Verhältnis der Belagsflächen wird durch Schwerpunktbestimmung oder empirisch bestimmt. Die Beläge können in bekannter Weise in einer Führung der Statorscheiben so befestigt sein, daß sie ohne Demontage des Rades radial ausgefahren werden können.
Die Betätigung der Bremse erfolgt über einen Zuganker 71 mit Hilfe eines Kurzhub-Membranzylinders, welcher in F i g. 2 im Schnitt dargestellt ist. Der Kolben ist durch eine gewölbte Scheibe 52 ersetzt, welche in ihren äußeren Partien durch eine Membran 53 mit dem ebenfalls vorzugsweise gewölbten Membrangehäuse 54 luftdicht verschraubt ist. Durch die Befestigung des Membrangehäuses 54 mit Hilfe eines Gewindes 73 kann die Bremse durch Verdrehen des ganzen Gehäuses nachgestellt werden. Ferner kann durch Verdrehen des Gehäuses auf dem Gewinde eine Notbremse bei vollständigem Luftausfall eingerichtet werden. Durch Ausbördeln des äußeren Randes 74 des Membrangehäuses 54 kann eine Rille 79 für einen Seilzug für die Notbremse vorgesehen werden. Das Gewinde 73 dient, wie bereits erwähnt, zum Nachstellen der Bremse und zur Betätigung der Notbremse. Die Ausgangsstellung des Kolbens kann mit den beiden Einstellmuttern 75 arretiert werden. Die Stopfbüchse 76 muß sehr sorgfältig konstruiert werden, damit kein Druckabfall auf der Betätigungsseite entstehen kann. An Stelle einer Stopfbüchse kann auch ein Federkörper oder Balg, z. B. nach strichpunktierter Kontur 132, eingebaut werden. Die Bremse ist am Anschlußnippel77 mit der Brems-Druckluftleitung verbunden.
über die Ansprüche hinausgehende Merkmale der Beschreibung sind nicht Gegenstand der Erfindung. Schutz wird nur für die Kombination sämtlicher Merkmale begehrt.

Claims

Patentansprüche: 1. Scheibenbremse für luftbereifte Straßenfahrzeuge, insbesondere für Anhänger, mit außen angetriebenen Rotorscheiben und mit Statorscheiben, welche auf der Achse verschiebbar gelagert, jedoch gegen Verdrehen gesichert sind, wobei die verschieden großen Beläge der Statorscheiben zur Achsmitte asymmetrisch angeordnet sind und die Bremse mittels eines exzentrisch angeordneten Zugankers über die äußerste, als zweiarmiger Hebel ausgebildete Statorscheibe betätigbar ist, nach Patent 1168270, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anordnung der Bremse am Achsstummel eines durch eine Luftfeder abgefederten Längslenkers die Statorscheibe mit Hilfe eines unmittelbar auf den Zuganker wirkenden Kurzhub-Membranzylinders betätigbar ist.
2. Scheibenbremsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (54) des Kurzhub-Membranzylinders auf einem Gewinde (73) eines am Längslenker befestigten Rohres drehbar angeordnet ist und die Bremse durch Verdrehen des Gehäuses betätigt oder nachgestellt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 548 546; französische Patentschriften Nr. 866 601, 1129 042, 1 155 780, 1143 672; französische Zusatzpatentschrift Nr. 56 642; britische Patentschrift Nr. 734 856; USA. -Patentschriften Nr. 2 160 859, 1645 975, 2 924 301, 1922 307. In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 1135 788.