-
Fahrbare Verladebrücke zur Entnahme von Schüttgut von einem Lagerplatz
od. dgl.
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine fahrbare Verladebrücke zur Entnahme
von Schüttgut von einem Lagerplatz od. dgl. mit einer selbsttätigen Programmsteuerung
für die Fahrbewegung der den Schüttgutaufnehmer tragenden Katze sowie für die Hub-
und Senkbewegung des Aufnehmers. Bei derartigen Programmsteuerungen liegt eine Schwierigkeit
darin, daß nicht vorherzusehen ist, welche Höhen der Schüttguthaufen jeweils an
den verschiedenen Stellen des Lagerplatzes hat. Man ist daher nicht in der Lage,
in das Programm die betreffenden Absenkstrecken für den Schüttgutaufnehmer einzugeben.
Bei einer bekannten Kohlenanlage mit automatisiertem Greiferarbeitsspiel hat man
deshalb an dem Hubseil des betreffenden Greifers einen Fühler angebracht, der beim
Auftreffen auf den Schüttguthaufen, wenn der Greifer abgesenkt wird, das Schließen
des Greifers durch Beeinflussung des Hubmotors bewirkt. In ähnlicher Weise ist bei
einer bekannten selbsttätigen Förderanlage mit einer Greiferkatze, durch welche
Kohle von einem Lagerplatz in ein Kesselhaus gebracht wird, an dem Greifer ein in
der Höhenrichtung verschiebbarer Fuß angebracht, der sich beim Absenken des Greifers
auf den Kohlenhaufen auf: setzt und dabei eine Steuereinrichtung in Gang setzt,
die das Schließen und Anheben des Greifers bewirkt.
-
Derartige Tastorgane haben aber den Nachteil, daß sie die Höhenlage
des Schüttguthaufens unmittelbar an derjenigen Stelle feststellen, über der sich
der Greifer befindet, so daß die Aufhängevorrichtung des Greifers dem Fühler im
Weg ist. Insbesondere sind hierbei die unvermeidlichen Pendelungen des Greifers
hinderlich. Dieser Nachteil wird erfindungsgemäß dadurch behoben, daß an der Katze
eine Tiefenmeßeinrichtung derart angebracht ist, daß diese jeweils während des Aufenthaltes
der Katze über eine Stelle des Schüttguthaufens die Höhe des Haufens an derjenigen
Stelle ermittelt, an welcher nach dem darauffolgenden, selbsttätig gesteuerten Arbeitsspiel
der Aufnehmer Gut entnehmen soll, und daß die von der Tiefenmeßeinrichtung ermittelten
Höhenwerte jeweils einem Speicherwerk zugeführt werden, welches eine die betreffenden
Tiefeneinstellungen des Aufnehmers steuernde Einrichtung beeinflußt. Somit erfolgt
die Tiefenmessung für jede Entnahmestelle des Lagerplatzes jeweils im voraus, und
der ermittelte Wert wird gespeichert, bis der Greifer während des folgenden Arbeitsspieles
zu der betreffenden Stelle gelangt ist. Das hat den Vorteil, daß der Tiefenmesser
gegenüber der Greiferaufhängung versetzt ist und daher der Meßstrahl nicht durch
die Greiferaufhängung gestört wird. Ferner erfolgt das Arbeiten des Greifers zügiger;
denn da bei einer Ankunft des Greifers über der Stelle, an welcher er das Gut aufnehmen
soll, die Tiefe an dieser Stelle schon als Speicherwert vorliegt, kann mit dem Absenken
des Greifers unverzüglich begonnen werden, wenn er diese Stelle erreicht, oder schon
kurz vorher.
-
Zweckmäßig sind bei einer Verladebrücke nach der Erfindung für einzelne
Bewegungen der Katze oder des Aufnehmers während der Arbeitsspiele - z. B. für das
Abbremsen der Katze über der Abwurfstelle oder bei einem Greifer für das Offnen
und Schließen des Greifers - weitere Speicherwerke vorgesehen, die während eines
Testlaufes die Speicherwerte empfangen und diese während der Betriebs-Arbeitsspiele
an die Steuermittel der betreffenden Antriebe abgeben. An sich ist für eine automatische
Kransteuerung die Anwendung von Magnetbändern als Speicherwerke bekannt, wobei die
Steuerung des Kranes von einem Kommandogerät am Boden erfolgt, das ein Magnetbandgerät
und einen Frequenzgenerator enthält. Doch ist hierbei nicht eine Tiefenmeßeinrichtung
gemäß der vorliegenden Erfindung vorhanden.
-
In der Zeichnung ist in F i g. 1 und 2 als Ausführungsbeispiel des
Erfindungsgegenstandes eine Verladebrücke in Seitenansicht bzw. Draufsicht dargestellt.
-
Eine Verladebrücke a ist auf beiderseits des Lagerplatzes verlegten
Schienen b, c verfahrbar und hat eine Katze d mit einem Greifer g. An der einen
Stütze der Verladebrücke a befindet sich ein Aufnahmetrichter h mit einem Abzugsband
1 zum Beschicken des längs des Lagerplatzes verlaufenden Abförderbandes k.
-
Die Katze d hat auf der von dem Aufnahmetrichter h abgewandten Seite
einen schräg nach unten gerichteten Arm, der eine Tiefenmeßeinrichtung m
trägt.
Der Mittenabstand zwischen der Tiefenmeßeinnchtung m und dem Greifer g ist gleich
der Strecke f, um welche die Katze d zwischen den verschiedenen Arbeitsspielen über
dem Schüttguthaufen längs des Brückenträgers fortschreitet. Der Lagerplatz ist dementsprechend
mit Stellen 1 bis 18 usw. überdeckt, die jeweils als Meß- bzw. Aufnahmestellen durch
die Katze d angefahren werden, wobei die Stellen ja, 7 a, 13a usw. nur der Messung
an den Stellen 1, 7, 13 usw. dienen.
-
Die Tiefenmeßeinrichtung m ermittelt den jeweiligen Höhenunterschied
zwischen ihm und der Oberseite des Haufens an der betreffenden Stelle. Dieser Höhenunterschied
ist ein Maß für das beim nächstfolgenden Arbeitsspiel an dieser Stelle erforderliche
Absenken des Greifers g. Dieser Wert wird von der Tiefenmeßeinrichtung m in ein
Speicherwerk gegeben und von diesem zu gegebener Zeit auf eine Steuereinrichtung
für das Absenken des Greifers g übertragen.
-
Die Tiefenmeßeinrichtung m kann z. B. ein Echolot sein. Es ist aber
auch ein kapazitatives Tiefenmeßgerät verwendbar d. h. ein solches, das auf die
elektrische Kapazität des zwischen dem Meßgerät und der Oberseite des Haufens befindlichen
Raumes anspncht. Ein solches Gerät hat den Vorteil, daß es nin so genauer rnißt,
Je - kleiner der zu ermittelnde Höhenunterschied ist.
-
Es sei angenommen, daß die Verladebrücke zunächst die in F i g. 2
dargestellte Lage über dem einen Rand des Schüttguthaufens und die Katze d eine
solche Stellung auf der Verladebrücke einnimmt, daß sich die Mitte des Greifers
an der Stelle la befindet. Dann liegt die Mitte der Tiefenmefleinrichtung m an der
Stelle 1, die-von der Stelle la um die $Lücke f entfernt ist.
-
Nach dem Einschalten der Automatik wird der von der Tiefeameßeiruichtung
m ermittelte Höhenunterschied zwischen ihr und dem Schüttguthaufen an der Stelle
1 gespeichert. Die Speicher können z. B. magnetische Bänder a8eh- Art von Tonbändern
sein.
-
Gleidizeitig wird ein hnpis auf das Katzfahrwerk gegeben und die Katze
d um die Strecke f verfahren, so daß die Mitte des Greifers g an der Stelle 1 liegt.
-
Darauf wird der Griferg um die vorher gespeicherte Höhenstrecke abgesenlrt.
Gleichzeitig ermittelt die Tiefenmeßeinrichtung m an der Stelle 2 die Höhe über
dem Schüttguthaufen, und der gemessene Wert wird gespeichert Wenn der Greifer g
an der Stelle 1 Schüttgut aufgenommen hat, wird er angehoben, die Katze d wird bis
über den Aufriahmetrichter h verfahren, der Greiferg wird geRet, sodaß das Gut in
den Aufnahmetrichter k fällt, und darauf wird die Katze d so weit zurückgefahren,
- bis die Mitte des Greifers g über der Stelle 2 liegt. Die bei diesem Arbeitsspiel
erforderlichen Bewegungen des Greifers g und der Katze d werden selbsttätig gesteuert.
-
Zu diesem Zweck wird beispielsweise vorher in einer Testfahrt von
einem geübten Kranfahrer das Aufsetzen des Greifers g, der Greifvorgang und das
Anheben des Greifers g ausgeführt. Die hierbei gemessenen Geschwindigkeiten bzw.
Einschaltzeiten der betreffenden Antriebe werden auf ein weiteres Speicherwerk gegeben,
von dem während des Betriebs-Arbeitsspieles diese Werte an die Steuereinrichtungen
der betreffenden Antriebe abgegeben werden.
-
Das Fahren der Katze d jeweils nach der Abwurfstelle über dem Aufnahmetrichter
h wird dadurch in Gang gesetzt, daß beim Ablaufen des Schließvorganges ein Schaltimpuls
in die Steuerung des Katzfahrwerkes vör der Abwurfstelle erfolgt unter dem Einfluß
eines Katzfahrendschalters.
-
Das Abbremsen der Katze bis zum Stillstand an der Abwurfstelle über
dem Aufnahmetrichter h und das Öffnen des Greifers g wird wieder durch ein Speicherwerk
gesteuert, dem die betreffenden Werte vorher bei einem Testlauf zugeführt worden
sind, der so gefahren wird, daß unter Berücksichtigung der Pendelbewegungen des
Greifers g das Gut ordnungsgemäß in den Aufnahmetrichter h fällt.
-
Das Zurückfahren der Katze d von der Abwurfstelle nach der jeweiligen
Entnahmestelle geschieht unter dem Einfluß eines Kontrollgerätes, welches das Katzfahrwerk
bei jedem Arbeitsspiel zwingt, einen um die Strecke f größeren Fahrweg als bei dem
jeweils vorhergehenden Arbeitsspiel zu durchlaufen.
-
Die Katze d gelangt sonach selbsttätig nacheinander zu den verschiedenen
Aufnahmestellen 1 bis 6 auf der Brücke. Dort wird der Greifer g selbsttätig jeweils
um diejenige Strecke abgesenkt, die über der betreffenden Stelle bei dem vorhergehenden
Arbeitsspiel durch die Tiefenmeßeinrichtung m ermittelt und in das zugehörige Speicherwerk
gegeben worden ist. Hierdurch ist gewährleistet, daß der Greifer g an allen Stellen
des Schüttguthaufens das Gut jeweils in der richtigen Höhe erfaßt und daher immer
unter Vermeidung eines schädlichen Schlaffwerdens seiner Seile voll gefüllt wird.
-
Sollte in der Mitte des Platzes der Schüttguthaufen unterbrochen
sein, etwa gemäß den angedeuteten Böschungen o, p in Fig. 1, so wird die Tiefenmeßeinrichtung
m an dieser Stelle keine Schütthöhe anzeigen. In einem solchen Fall wird die Steuerung
des Katzfahrwerkes so beeinflußt, daß die Katze d die betreffende Lücke um eine
Strecke f oder ein Mehrfaches überfährt, bis die Tiefenmeßeinrichtung m wieder eine
lohnende Schütthöhe ermittelt. Wenn sich z. B. die Katze d, wie es in Fig. 1 und
2 veranschaulicht ist, dort befindet, wo die Mitte des Greifers an der Stelle 2
liegt, ermittelt die Tiefenmeßeinrichtung m, daß sich an der nächstfolgenden Stelle
3, am Fuß der Böschung o, keine nennenswerte Menge Schüttgut befindet. Dementsprechend
erhält die Steuerung des Katzfahrwerkes und gegebenenfalls die des Greiferhubwerks
einen Impuls, der bewirkt, daß die Katze d über die Stelle 3 hinwegfährt, ohne daß
an dieser Stelle ein Entnahme-Arbeitsspiel erfolgt. In dem Augenblick, indem sich
hierbei die Tiefenmeßeinrichtung m an der Stelle 4, d. h. über dem Fuß der anderen
Böschung p der Lücke, befindet, gibt sie nochmals einen Impuls auf die Steuerungseinrichtungen,
der bewirkt, daß die Katze auch die Stelle 4 überfährt, ohne daß ein Arbeitsspiel
erfolgt.
-
Wenn die Katze d in dieser Weise über die ganze Breite des Schüttguthaufens
mit den verschiedenen Arbeitsspielen hinweggewandert ist, wird die Verladebrücke
a um die Strecke e verfahren, was selbsttätig durch eine entsprechende Steuerung
des Kranfahrwerkes bewirkt wird, etwa unter dem Einfiuß eines Schalters am Ende
der Katzfahrbahn. Gleichzeitig fährt die Katze d von der letzten Aufnahmestelle
6 auf der Verladebrücke zurück, bis die Mitte des Greifers g an der Stelle 7a am
Fuße der
Böschung des Schüttguthaufens liegt. Nunmehr wiederholen
sich die Arbeitsspiele, bis die Katze die Stelle 12 erreicht hat, worauf die Verladebrücke
abermals um die Strecke e verfahren wird. Auf diese Weise wird nach und nach der
gesamte Schüttguthaufen völlig selbsttätig abgetragen.
-
Das Programm für die Steuerung der Arbeitsspiele kann auch so gestaltet
werden, daß der Greifer g an jeder Arbeitsstelle über dem Schüttguthaufen zweimal
oder mehrere Male nacheinander Schüttgut aufnimmt und zur Abwurfstelle bringt und
erst danach zur nächsten Arbeitsstelle weiterfährt.
-
Die Erfindung ist auch anwendbar, wenn statt einer Greiferkatze irgendein
anderer Aufnehmer verwendet wird. Zum Beispiel kommt ein in Höhenrichtung einstellbares
Becherwerk in Betracht, welches auf der Verladebrücke verfahrbar ist und das Gut
auf ein Band abgibt, das es über der Auffangvorrichtung an einem Brückenende abwirft.
Dieser stetig arbeitende Aufnehmer braucht also nicht zwischen seinen Aufenthalten
über den verschiedenen Aufnahmestellen nach dem einen Brückenende hin und wieder
zurückgefahren zu werden. Die Dauer der Aufenthalte über den Aufnahmestellen kann
z. B. mit Hilfe von Zeitrelais gesteuert werden.
-
Es kann unter Umständen auch ein Magnetgreifer Anwendung finden.