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Verfahren und Vorrichtung zur Regelung einer Seizmascnine,
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insbesondere einer Stauchsetzmaschine Die Erfindung betrifft ein Verfahren
sowie eine Vorrichtung zur Regelung einer Setzmaschine, insbesondere einer Stauchsetzmaschine.
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Setz- beziehungsweise Stauchsetzmaschinen insbesondere zur Sortierung
von Kohle und Bergen beziehungsweise zur Aoscheidung von Bergen aus Kohle sind seit
langer Zeit bekannt. Sie werden üblicherweise optimal eingestellt auf großen Durchsatz
und gutes Trennen. Vielfach ist vorgesehen, daß Stauchsetzmaschinen zur Berge-Vorabscheidung
aus der hereingewonnenen Kohle untertage verwendet werden. Hieraurch wird die Möglichkeit
geschaffen, aurch eine einfache, robuste una sicher arbeitende Vorabscheidung bereits
einen wesentlichen Teil der Berge untertage auszusortieren und damit die Seil förderung
entsprechend zu entlasten. Es ist dabei vorteilhaft, daß Stauchsetzmaschinen auch
Rohgut mit Stückgrößen um und über 200 mm verarbeiten, wodurch ein Vorbrechen der
Berge beziehungsweise eine Vorabscheidung von Überkorn mit einem Klassieraggregat
entfallen kann.
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Stauchsetzmaschinen weisen ein Setzfaß auf, in dem zur Aufbereitung
als Trennflüssigkeit Wasser mit einem Waschwasser-Kreislauf und einer Einrichtung
zur Abscheidung
der darin anfallenden Feinanteile vorgesehen ist.
Die das Setzbett aufnehmende Schwinge ist trogartig ausgebildet und weist Seitenwände
auf, die vorzugsweise bis über die Trennflüssigkeits-Dberfläche hinaufreichen. Durch
diese Ausbildung wird eine Reibung der aufgegebenen Rohkohle an den Seiten des Setzfasses
vorteilhaft vermieden, so daß mit relativ großen Materialschicht-Höhen auf dem Setzbett
gearbeitet werden kann.
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Bei einer Stauchsetzmaschine der genannten Art wird üblicherweise
eine betriebliche Regelung, insbesondere zur Einhaltung einer konstanten Schichthöhe
der Schwergutschicht, zum Beispiel der Bergeschicht, durch Verstellung beziehungsweise
Einstellung einer mecnanischen Bergeaustragseinrichtung, und eine Regelung des Durchsatzes
beispielsweise durch Einstellung von Hub frequenz und Hubamplitude der Schwinge
vorgenommen. Dies erfordert eine relativ aufwendige Betriebsaufsicht durch geschultes
Personal. Bei Bedingungen eines untertägigen Einsatzes sind die Voraussetzungen
für eine wirtschaftlich sinnvolle Betriebsüberwachung vielfach nicht gegeben.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Regelung einer Setzmaschine, insbesondere einer Stauchsetzmaschine anzugeben, die
eine aufwendige personellen Uberwachung vermeidet und eine automatische Einstellung
optimaler Betriebsparameter gewährleistet. Die Regelung soll dabei ohne wesentliche
konstruktive Änderung der Stauchsetzmaschine ausführbar und ohne Schwierigkeiten
in vorhandene Stauchsetzmaschinen einbaubar sein und mit Hilfe eines elektronischen
Prozessor, der mit Meßwertgeoern der Setzmaschine zusammenwirKt, eine unkomplizierte,
zuverlässige und permanent automatische Betriebsregelung on line ermöglichen.
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Die Lösung der Aufgabe gelingt mit aem erfindungsgemäden Verfahren
bei einer Setzmaschine der eingangs genannten Art dadurch, daß die Materialbeladung
des Setzbettes und das Masse-Verhältnis unterschiedlich schwerer, durch Trennwirkung
des Setzbettes schichtweise getrennter Stoffe im Setzbett der Setzmaschine während
des laufenden Betriebes ermittelt wird, und daß die ermittelten Werte als Regelgrößen
zur Regelung der Setzmaschine verwendet werden.
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Mit Vorteil wird hierdurch eine aufwendige personelle Überwachung
vermieden und eine automatische Einstellung optimaler Betriebsparameter gewährleistet.
Dabei ist die Regelung ohne wesentliche konstruktive Änderungen der Setzmaschine
ausführbar und ohne Schwierigkeiten in vorhandene Stauchsetzmaschinen einbaubar.
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Dabei wird mit Vorteil zur Ermittlung der Beladung beziehungsweise
der Masse-Anteile im Setzbett die Schwinge oder ein Teil derselben als Kraftmezeinricntung
verwendet.
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Mit Vorteil kann hierbei als Kraftmeßeinrichtung eine in die Schwinge
der Setzmaschine integrierte Wägefläche mit wenigstens einem Kraftmeßgeber verwendet
werden.
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Eine Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, daß die Höhe der schwereren
Materialschicht, beispielsweise der Bergeschicht bei einer Berge/Kohle-Sortierung,
durch Verstellen der Austragsgeschwindigkeit einer mechanischen Berge-Austragseinrichtung
geregelt wird.
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Die konstante Einhaltung der Höhe der schwereren Materialschicht,
beispielsweise der Bergeschicht, ist für eine saubere Trennung von größter Wichtigkeit.
Denn bei einer zu geringen Schichthöhe geht Kohle beim Bergeaustrag verloren, und
umgekehrt gelangt bei zu hohem Anwachsen der Bergeschicht ein unerwünschter Bergeanteil
in den Reinkohle-Austrag.
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Eine sorgfältige Konstanthaltung der Höhe der Trennebene zwischen
den Materialschichten ist daher für die saubere Trennung beziehungsweise Sortierung
von Bergen und Kohle von ausschlaggebender Bedeutung.
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Wenn diese Konstanthaltung optimal gelingt, dann kann die Beladung
beziehungsweise der Durchsatz der Setzmaschine durch Einstellen von Hub frequenz
und/oder Amplitude aer Setzbettschwingung optimal eingestellt werden, wie dies mit
der Aufgabenstellung und Ausgestaltung des Verfahrens mit Vorteil vorgesehen ist.
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Zur Ermittlung des Masse-Verhältnisses der Schichten im Materialbett
wird in weiterer Ausgestaltung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgeschlagen,
daß das zumindest teilweise geschichtete Material im Setzbett angehoben und danach
bei abgesenkter Schwinge durch das Arbeitsmittel hindurch frei fallengelassen wird,
und daß beim sequentiellen Auftreffen der Massenanteile auf die Schwinge durch eine
Vielzahl einzelner Last messungen der zeitliche Verlauf des Lastanstiegs auf der
Schwinge ermittelt, und aus einer Änderung des zeitlichen Verlaufs das Verhältnis
der Massenanteile errechnet wird.
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Mit Vorteil ist dabei weiter vorgesehen, daß eine Messung jeweils
zwischen zwei Aroeitszyklen in einem gesondert einprogrammierten Meßzyklus aurcngeführt,
una dad MeZzyKlen in programmierten Zeit-Abständen oder nach einer vorgegebenen
Anzahl von Arbeitszyklen wiederholt werden.
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Dabei sieht eine erfindungswesentliche Ausgestaltung mit Vorteil weiter
vor, daß der Meßzyklus vorzugsweise mit einer im Verhältnis zum Arbeitszyklus vergrößerten
Hubhöhe und verlängerten Verweilzeit der Schwinge in der unteren Totpunktlage durchgeführt
wird, wobei vorzugsweise die Schwinge vor dem Aufsetzen auf die unteren Stützlager
abgebremst wird.
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Weiter sieht das erfindungsgemäße Verfahren vor, daß der Meßzyklus
mit einer Vielzahl von in gleichen Zeitabständen sequentiell erfaßten Einzelmessungen
durchgeführt wird, wobei die erhaltenen Meßwerte zunächst in einem Prozessor zur
Auswertung gespeichert werden.
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Und schließlich ist vorgesehen, daß Einzelmessungen mit einer zeitlichen
Sequenz zwischen 50.000/sec und 500/sec, vorzugsweise mit etwa 20.000/sec durchgeführt
werden.
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Sehr vorteilhaft wird durch die vorgesehene Verfahrensweise, wobei
der Meßzyklus mit vergrößerter Hubhöhe und verlängerter Verweilzeit der Schwinge
in der unteren Totpunktlage mit einer Folge von Einzelmessungen beispielsweise in
Zeitabständen von jeweils 50 Mikrosekunden durchgeführt wird, beim sequentiellen
Auftreffen der durch das Arbeitsmittel hindurch freifallenden Massenanteile auf
die Schwinge ein jeweils typischer Verlauf des Lastenanstiegs auf der Schwinge vermittelt,
woraus sich sowohl die momentane Belastung der Maschine zum Beispiel als Maß für
den Durchsatz, als auch das Masse-Verhältnis der Schichten mit relativ hoher Genauigkeit
und ohne Schwierigkeiten errechnen läßt.
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Dabei ist weiter vorgesehen, daß aus den gespeicherten Meßwerten folgende
Betriebswerte errechnet werden: - momentane Materialbeladung des Setzbettes (in
kp); - Anteil leichterer Stoffe (zum Beispiel Massenprozente Kohle); - Anteil schwererer
Stoffe (zum Beispiel Massenprozente Berge);
Die so ermittelten
Betriebswerte werden mit Vorteil in einem Regelprogramm als Regelgrößen oeispielsweise
zur Einstellung folgender Betriebsparameter verwendet: - Austragsgeschwindigkeit
der mechanischen Schwergut-Austrags-Einrichtung, (zum Beispiel Zeit folgte einer
go-stop-Regelung beim Bergeaustrag; - Hubfrequenz der Schwinge; - Hubamplitude der
Schwinge.
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Eine zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung geeignete
Vorrichtung ist entsprechend den Merkmalen der Ansprüche 14 bis 17 vorgesehen.
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Mit Vorteil ist der für diese Vorrichtung erforderliche Aufwand im
Verhältnis zum erzielbaren Nutzen relativ gering.
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Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen und Diagrammen näher erläutert,
die eine vorteilhafte Ausführung zeigen.
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Die Zeichnungen zeigen im einzelnen: Fig. 1 eine Stauchsetzmaschine
mit einer in der Schwinge angeordneten Kraftmeßeinrichtung im Schnitt; Fig. 2a eine
Draufsicht auf die Schwinge und deren Setzrost mit eingebauter Wägeeinrichtung;
Fig. 2b eine Seitenansicht des Setzrostes mit eingebauter Wägeeinrichtung; Fig.
3 eine graphische Darstellung der Meßfunktionen im Diagramm;
Fig.
4 eine Beladekennlinie mit einem typischen Verlauf ihres zeitlichen Anstieges in
einem Meßzyklus; Fig. 5 ein Blockschaltbild der Meß- und Regeleinrichtung mit Einbezug
der Setzmaschine.
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Der Beschreibung werden zur Klarstellung der nachfolgena und vorgängig
verwenoeten Begriffe folgende Definitionen vorangestellt: - Als "Setzbett" wird
die im Drehpunkt (12) gelagerte Schwinge (3) mit dem Setzrost (3') zuzüglich dem
darauf befindlichen Materialbett bezeichnet; - Als "Schwinge" wird der schwingend
bewegte Materialbett-Träger bezeichnet, der als Boden einen Setzrost aufweist; -
Als Materialbett wird das auf der Schwinge befindliche Material-Haufwerk ohne die
Schwinge bezeichnet.
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In Fig. 1 bezeichnet 1 das Gehäuse der Stauch-Setzmaschine, in dem
sich von den Seitenwänden 2 bewegt uno gehalten, das Setzbett 31 befindet. Die Rohkohieaufgabe
erfolgt üoer die Rutsche 4 und der Berge-Abtransport über den Becherrad-Teil 5,
sowie der Kohle-Abtransport über den Becherrad-Teil 6.
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Das Becherrad läuft über Rollen 7 und übergibt die Berge über die
Rutsche 8 sowie die Kohle über die Rutsche 9 auf Transportvorrichtungen 10 und 11,
zum Beispiel Band- oder Schwingförderer oder dergleichen.
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Die Seitenwände 2 der Schwinge 3 sind austragsseitig in dem Drehpunkt
12 gelagert. Im Mittelteil weist die Schwinge 3 Austragsvorrichtungen 13 für Berge
und 14 für Reinkohle
auf. Die Berge-Austrags-Vorrichtung 13 ist
dabei vorzugsweise als Stachelwalze oder ähnliches ausgeführt und wird mechanisch,
zum Beispiel über den Kettentrieb 15, angetrieben. Hierdurch ist es möglich, die
Stärke der Bergeschicht auf der Schwinge 3 gezielt zu verändern und sie insbesondere
so hoch einzustellen, daß sich der gesamte Kohle- und fallweise Mittelgutanteil
vor der Stauwand 14' staut und - ohne daß Kohle-Verluste auftreten - auf die Kohle-Austrags-Rutsche
14 übertritt. Die Austrags-Rutsche 14 ist vorzugsweise zur Neigungs-Einstellung
in 16 drehbar ausgebildet.
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Die Schwinge. 3 wird über die hydraulische oder pneumatische Erreger-Vorrichtung
17 in schwingende Bewegung versetzt, wobei über die Leitungen 17' und 17" und Steuerorgane
1d, 18' von dem erfindungsgemäß als Regel- und Steuereinheit vorgesehenen Prozessor
20 Frequenz und Amplitude vorgegeben werden.
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Die Berge-Austragsvorrichtung 13 weist für den Kettenantrieb 15 einen
Motor 19 auf, der vorzugsweise als stufenlos verstellbarer Gleichstrommotor mit
Thyristor-Steuerung ausgebildet ist. Dieser Motor 19 wird über die Steuerleitung
22 ebenfalls vom Prozessor 20 drehzahlgeregelt eingestellt. Ein Tachogenerator 21
überträgt ein drehzahlproportionales Signal über die Signalleitung 29 auf den Prozessor
20.
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Die Schwinge 3 weist einen Setzrost 3' auf. In diesem ist etwa im
Bereich beziehungsweise unmittelbar vor den Austragsvorrichtungen 13 für die Berge
und 14 für die Reinkohle mit der Stauwand 14' erfindungsgemäß eine Wägeplattform
24 eingebaut und als Wägeschwinge 24' ausgebildet. Diese weist den Kraftmedgeber
25 auf, dessen Meßwerte mit der Signalleitung 26 ebenfalls auf den Prozessor 20
übertragen werden.
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Fig. 2a zeigt in schematischer Darstellung eine Draufsicht auf den
Setzrost 3' mit eingebauter Wägeschwinge 24'. Diese ist mittels Gelenken in zwei
Haltezangen 27 schwenkbar gelagert und in einer Kraftmeßeinrichtung mit dem Meßwertgeber
25 kraftschlüssig abgestützt.
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Die Anordnung der Wägeschwinge 24' ist so getroffen, daß diese einen
Teil des Setzrostes 3' bildet und in diesen funktionell integriert ist.
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Fig. 3 zeigt eine graphische Darstellung der Meßfunktionen.
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Darin ist der Ablauf von einem Meßzyklus auf der Zeitachse t mit der
Strecke M bezeichnet.
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Im obersten der drei miteinander korrelierenden Diagramme ist der
Hubweg der Schwinge 3 beziehungsweise des Setzbettes 31 und damit des Setzrostes
3' in Abhängigkeit von der Zeit dargestellt. Der Wegverlauf ist bei annähernd gleichbleibender
Hubgeschwindigkeit praktisch linear und endet im oberen Totpunkt OT.
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Zum Zwecke der Messung müssen die mit der beweglichen Schwinge 3 angehobenen
Stoffe nach Erreichen des oberen Totpunktes OT dann auf die abgesenkte Wägeeinrichtung
24 im freien Fall herabfallen. Durch die Bremswirkung des Mediums Wasser, in welchem
sich das Materialbett befindet , übertragen die infolge der vorangegangenen Schichtung
zuunterst liegenden schwereren Stoffe mehr kinetische Energie, und die leichteren,
zuoberst in der Schichtung liegenden Stoffe, relativ weniger kinetische Energie
beim sequentiellen Auftreffen auf die Meßeinrichtung 24.
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Auf diese Weise läuft der Meßvorgang quasi in Zeitlupe ab und die
Messung kann, ausgehend von der sequentiellen Gewichtszunahme bei fortschreitender
Zeit, den zeitlichen Verlauf des Lastenanstiegs auf der Meßeinrichtung 24 ermitteln.
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Dabei ist die Meßaufgabe dadurch mit dem Verfahren nach der Erfindung
lösbar, daß das Stoffgemisch durch die übliche Betriebs funktion der Setzmaschine
vor dem Messen gut geschichtet im Bereich der Meßeinrichtung 24 zeitlich nacheinander
auf die Schwinge 3 niederfallend ankommt.
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Zur vorteilhaft meßfehlerfreien Erfassung der Beladung wird die Setzmaschine
zur vorgegebenen Zeiten oder bei Signalisierung abnormaler Meßwerte zur Durchführung
von einem Meßzyklus mit einer besonders großen Hubhöhe und mit einer besonders langen
Verweildauer in der unteren Ruhelage betrieben.
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Den Verlauf der von der Meßeinrichtung 24 im Verlauf von einem Meßzyklus
M erfaßten Meßwerte zeigt das mittlere Diagramm in Fig. 3. Ausgehend von einer konstanten
Beladung entsprechend der gestrichelten, idealisierten Linie B erfolgt beim Aufwärtshub
der Schwinge eine nahezu konstant verlaufende dynamische Krafteinwirkung durch Bremswirkung
des Arbeitsmittels Wasser, entsprechend der Linie B'. Die Beladung B setzt sich
zusammen aus einem Setzbett-Eigengewicht, der Tara, und dem Materialgewicht der
Materialschichten auf dem Setzrost 3'.
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Während nun die Schwinge 3 im freien Fall oder zwangsgesteuert bis
zum unteren Totpunkt UT herunterbewegt wird, schwanken die Meßwerte um den Nullpunkt.
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Beim Aufsetzen auf die unteren Stützkonsolen wird dann zunächst ein
Kraftstoß oder Impuls erzeugt, der bei der Messung in Form eines spitzen Ausschlags
von relativ großer Höhe bis zum Meßpunkt K führt. Während des freien Falles der
Massen durch das Arbeitsmittel geht die Meßkurve bis auf den unteren Punkt T vom
Wert der Tara zurück und steigt dann erst wieder in einer für den weiteren Verlauf
beim Niederfall der Massenteile auf die Schwinge 3 typischen Lastanstiegskurve mit
unterschiedlicher Steigung an. Der
steilere untere Ast dieser Kurve
ist bedingt durch das zuerst erfolgende Auftreffen der schwereren Masse der Bergeschicht,
wogegen der obere, etwas flacher verlaufende Ast der Lastanstiegskurve durch das
sequentielle Auftreffen der Kohleschicht bedingt ist. Die dabei zu beobachtenden,
nach oben abweichenden Zacken Z der Beladungskurve sind eine Folge von Kraftstößen
beim Abbremsen der den Massen innewohnenden kinetischen Energie. Aus der Lage des
Schnittpunktes S der beiden mit unterschiedlicher Neigung verlaufenden Kurvenäste
läßt sich der Massenanteil von Bergen und Kohle bestimmen.
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Der Meßzyklus findet sein Ende, sobald die Meßkurve ohne weiteren
Anstieg parallel mit der Zeitgeraden t verläuft.
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Das untere Diagramm zeigt die Bewegungsgeschwindigkeit der Schwinge
3 im Verlauf von einem Meßzyklus. Dabei wird zunächst die Schwinge 3 mit konstanter
Geschwindigkeit angehoben, wobei die Geschwindigkeitskurve idealisiert, parallel
zur Zeitachse t verläuft. Beim Stillsetzen im oberen Totpunkt DT fällt die Geschwindigkeit
auf Null ab, und geht im Verlauf einer mit größerer Geschwindigkeit verlaufenden
Abwärtsbewegung kurz vor Erreichen des unteren Totpunkts in einem steilen Geschwindigkeitsrückgang,
zum Beispiel beim Abbremsen der Schwinge, wieder zum Nullpunkt zurück. Beim Niederfall
der Massen erzeugte Schwingungen gehen anschließend in die Bewegungslinie ein, die
beim nächsten Arbeits- oder Meßhub wieder einen positiven Wert annimmt.
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Eine Beladekennlinie der Meßeinrichtung mit einem typischen Verlauf
ihres zeitlichen Anstieges in einem Meßzyklus zeigt Fig. 4.
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Die Auswertung der Beladekennlinie beschränkt sich auf den Zeitraum
zwischen t0 und t2. In dieser Zeitspanne
befindet sich die Schwinge
3 der Setzmaschine in der unteren Totlage und wird dort im Verlauf des Meßzyklus
gehalten.
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Die Beladekennlinie steigt vom Beginn der auftreffenden Masseanteile
zunächst der schwereren Berge verhältnismäßig rasch an. Sobald die Bergeschicht
im wesentlichen auf der Schwinge 3 nach Beendigung des freien Falles aufliegt, ändert
sich die Beladekennlinie zum Zeitpunkt 9 sprunghaft Die Beladung Fß ist ein Maß
für den Bergeanteil des Setzgutes.
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Der Kohleanteil FK des Setzgutes errechnet sich aus der Beladung zum
Zeitpunkt t2. Dieser Zeitpunkt t2 ist auch derjenige, von dem an die Beladung konstant
bleibt. Mit F T ist die Tara der Meßeinrichtung bezeichnet.
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Der Kohleanteil beträgt demnach FK minus FB; der Bergeanteil beträgt
FB minus F Wie bereits erwähnt, wird der Anstieg der Masse der frei herabfallenden
Stoffe als Beladung der Wägeschwinge 24' aer Schwinge 3 gemessen. Wenn grobkörnige
Stoffe auf die Wägeschwinge herabfallen, ist die Steigung der Beladekennlinie steiler,
denn der Zuwachs an Beladung pro Zeiteinheit ist größer, als bei feinkörnigen Stoffen.
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Daraus folgt, daß weiterhin im Sinne der Erfindung durch Auswertung
der Steigung der Beladekennlinie auch die Körnigkeit des Setzgutes ermittelt werden
kann.
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Eine Aufbereitung der Meßwerte und Anwendung derselben in Rechenalgorithmen
lassen sich demnach zur Erzeugung von folgenden Ausgabewerten verwenden: 1. Momentanlast
auf der Schwinge (Durchsatz) 2. Anteil Kohle,
3. Anteil Berge,
4. Funktionsrhythmus der Berge-Austrags-Einrichtung, 5. Hub oberer und unterer Totpunkt
6. Korngröße Eine nach der Erfindung beispielhaft ausgeführte Meß- und Regeleinrichtung
mit Einbezug der Setzmaschine zeigt im Blockschaltbild Fig. 5. Daraus ist insbesondere
das Zusammenwirken der Meßeinrichtung 24, 24', 25 und anderer Meßwertgeber wie beispielsweise
des Tachogenerators 21 und fallweise eines Sensors 28 für den Hubweg des Schwingungse.rregers
17 mit dem Prozessor 20 ersichtlich.
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Dieser empfängt mit der Signalleitung 26 die Meßwerte des Meßwertgebers
25 der Wägeeinrichtung 24, 24' sowie mit der Signalleitung 29 geschwindigkeitsproportionale
Signale des Tachogenerators 21 und mit der Signalleitung 30 Signale für Hubfrequenz
und Hubamplitude vom Sensor 28. Mit Hilfe der Steuerleitung 22 regelt der Prozessor
20 aufgrund eines vorgegebenen Regelprogrammes das Ein- und Ausschalten beziehungsweise
die Drehzahl des Motors 19 der Bergeaustragsvorrichtung 13, sowie über die Steuerleitungen
31 und 32 die Tätigkeit der Steuerorgane 18, 18' zur Einstellung von Hubfrequenz
und Hubamplitude der Erregervorrichtung 17 mit Hilfe der Erregerleitungen 17', 17'
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Zu diesem Zweck ist dem Prozessor 20 eine Sollwert-Eingabeeinheit
31 sowie eine Anzeige-Einheit 32 zugeordnet. Mit der Sollwert-Eingabe-Einheit 31
können Sollwerte beispielsweise für Hubzahl, Hubhöhe, Meßhub beziehungsweise Verhältnis
zwischen Anzahl von Arbeitshüben und Meßhüben und gegebenenfalls weitere Sollwerte
eingegeben werden. Der Prozessor, welcher über Logik-Einheiten zum Vergleich von
Sollwerten und Istwerten verfügt, überwacht die Übereinstimmung zwischen Sollwerten
und
Istwerten, und erzeugt bei Abweichung ein entsprechendes Störsignal, das mit Hilfe
vorgegebener Rechnerprogramme durch arithmetische Recheneinheiten des Prozessors
in Regelimpulse umgewandelt wird. Diese werden dann in bekannter Weise über Steuerleitungen
den entsprechenden Stellorganen der Maschine übertragen und regeln deren Betrieb.
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Die Anzeigeeinheit dient zur Anzeige der erfaßten Meßwerte wie Beladung,
Anteile von Kohle, Anteile von Bergen, Drehzahl der mechanischen Bergeaustragseinrichtung,
Hubzahl und Hubfrequenz und gegebenenfalls mittlere Korngröße der Materialschichten
auf dem Setzbett der Maschine.
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Mit der Erfindung wird ein neuer und relativ unkomplizierter Weg beschritten,
um eine seit langem bekannte Maschinengattung, nämlich eine Setzmaschine und insbesondere
eine Stauch-Setzmaschine, im wesentlichen ohne menschliches Zutun in ihren Arbeitsfunktionen
zu überwachen und auf optimale Trennschärfe und optimalen Durchsatz einzuregeln.
Die hierfür erforderlichen Einrichtungen sind unkompliziert und können in jede neue
oder ältere Maschine der eingangs genannten Maschinengattung eingebaut beziehungsweise
nachgerüstet werden.
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Damit erfüllt die Erfindung in optimaler Weise die eingangs gestellte
Aufgabe.
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Liste der Bezugszeichen 1. Gehäuse 2. Seitenwände 3. Schwinge 4. Rutsche
5. Becherrad-Teil 6. Becherrad-Teil 7. Rollen 8. Rutsche, Berge 9. Rutsche, Kohle
10. Transportvorrichtung 11. Transportvorrichtung 12. Drehpunkt Setzbett 13. Austrag
Berge 14. Austrag Reinkohle 15. Kettentrieb 16. Neigungs-Einstellung 17. Erreger-Vorrichtung
18. Steuerorgane 19. Motor (13) 20. Processor 21. Tachogenerator 22. Steuerleitung
23. Signalleitung 24. Wägeplattform 24' Schwinge 25. Meßwertgeber 26. Signalleitung
27. Haltezangen 28. Sensor 29. Signalleitung 30. Signalleitung (28) 31. Setzbett