-
Gelenkverbindung von Kappen für den Strebausbau in Untertagebetrieben
Die Erfindung betrifft eine Gelenkverbindung von Kappen für den Strebausbau mit
je einem Gabel-und einem Zungenende. Bei den neuzeitlichen Ausführungen solcher
Kappen ermöglichen die mit Aufnahmelöchern für einen Gelenkbolzen versehenen Enden
infolge ihrer symmetrischen Ausbildung den Einbau der Kappen in beliebiger Wendelage
von je 180° um die Längsachse und tragen ein Verriege-Iungsmittel, mit dessen Hilfe
die gelenkig mit der bereits eingetrauten Kappe verbundene neu vorzupfändende Kappe
nach ihrem Hochschwenken gegen das Hangende in dieser Lage starr zu setzen und gegen
das Hangende zu verspannen ist.
-
Allgemein besteht die Aufgabe, die Gelenkverbindung so auszubilden,
daß die einzubauende oder zu raubende Kappe sich leicht und unter Verzicht auf irgendwelche
Hilfsmittel handhaben läßt, daß zum Einbau oder zum Rauben nur wenige Handgriffe
erforderlich sind, daß die Gelenkverbindung auch bei rauher Behandlung der Kappen
verwendungsfähig bleibt und bei einfacher Konstruktion ein Lockerwerden der Verriegelungsmittel
mit Sicherheit verhütet.
-
Zur leichten und sicheren Handhabung gehört insbesondere aber folgendes.
Auf jeden Fall befindet sich ein Fördermittel unmittelbar vor dem Kohlenstoß, bei
mechanischer Kohlengewinnung durch Hobel-, Schräm-Maschinen u. dgl. auch noch die
betreffende Maschine. Der Bergmann soll diesen Teil des Strebraumes nicht betreten,
weil er hier durch die Maschine das Fördermittel und durch Kohlefall gefährdet ist.
Beim Vorpfänden einer neuen Kappe soll der Bergmann vielmehr versatzseitig zum Förderer
stehen. Er muß dann aus diesem sicheren Stand die .neue Kappe an der vorhandenen
bereits eingebauten Kappe anhängen und in ihre endgültige Lage bringen. Alle bekannten
Gelenkverbindungen, die eine Schwenkmöglichkeit der neuen Kappe nur in der senkrechten
Längsebene der Kappenkette zulassen, sind dementsprechend schwierig zu handhaben.
Ungleich leichter und sicherer gestaltet sich der Einbau einer Kappe, wenn diese
nach dem Herstellen der Gelenkverbindung mit der bzw. nach dem Anhängen an die alte
Kappe zunächst im Winkel zu der vorgenannten senkrechten Ebene hochgeschwenkt und
dann in waagerechter Ebene bis in die Längsachse der Kappenkette herumgeschwenkt
werden kann. In dieser Lage muß die neue Kappe gegen das Hangende verspannt und
selbstverständlich gegen jedes Zurückschwenken verriegelt werden.
-
Keine der bekannten Kappenverbindungen ermöglicht eine solche Handhabung
für die vorzupfändende Kappe. Es ist -zwar eine Gelenkverbindung von unter sich
gleichen und an ihren Enden als unterschiedliche Gelenkteile ausgebildeten Kappen
für den Strebausbau unter Verwendung eines Zwischenstückes bekannt, das mit dem
einen Ende einer Kappe ein starrsetzbares Gelenk mit waagerechter Drehachse und
mit dem anderen Ende einer zweiten Kappe ein Gelenk mit senkrechter Drehachse nach
Herstellung der Kappenverbindung bildet. Bei dieser Gelenkverbindung besteht jedoch
der Nachteil, daß die Verschwenkung um die senkrechte Drechachse nicht um 90° gegenüber
dem Zwischenstück nach mindestens einer Seite erfolgen kann, so daß ein einwandfreier
Einbau der vorzupfändenden Kappe vom sicheren Stand versatzseitig aus möglich ist.
Ferner sieht diese bekannte Gelenkverbindung keine Verstarrungsmögiichkeit gegen
ein horizontales Verschwenken der vorgepfändeten Kappe um die senkrechte Drehachse
vor. Infolgedessen hat die so freitragend vorgepfändete Kappe beispielsweise bei
streichendem Ausbau das Bestreben, in Fallrichtung des Hangenden seitlich zur Streichrichtung
auszuwandern, was für einen ordnungsgemäßen Ausbau unerwünscht ist.
-
Demgegenüber sieht die Erfindung vor, daß als Gelenk mit senkrechter
Drehachse ein Scharniergelenk dient, das durch entsprechende Ausbildung der Scharnierteile
eine Schwenkmöglichkeit des zugehörigen Kappenendes gegenüber dem Zwischenstück
um etwa 90° nach mindestens einer Seite hin zuläßt und in Strecklage der Scharnierteile
durch eiri Verriegelungselement starrzusetzen ist, das diese beiden Teile in Gestalt
eines Bolzens oder Keiles durchdringt bzw. in Gestalt eines Schiebers übergreift.
Durch eine solche Ausbildung der Gelenkverbindung wird sowohl ein einfaches Einbauen
versatzseitig vom Förderer aus als auch ein sicheres Starrsetzen
der
Verbindung nach erfolgtem Vorpfänden gewährleistet.
-
Um das Anhängen der vorzupfändenden Kappe an die bereits eingebaute
Kappe weiter zu erleichtern, wird erfindungsgemäß auch noch vorgesehen, daß jede
Kappe an einem Ende seitlich vorspringende Zapfen und am anderen Ende kreissegmentartige
Nuten oder Vorsprünge -aufweist, mit deren Hilfe das Zungenende der vorzupfändenden
Kappe an das Gabelende der bereits eingebauten Kappe anzuhängen und unter Abstützung
ihres Zungenendes auf einem Verriegelungsmittel, beispielsweise einem Vorpfändkeil,
hochzuschwenken ist.
-
Schließlich wird in einer vorzugsweisen Ausführungsform der Erfindung
vorgeschlagen, daß die Verriegelungselemente des Gelenkes mit senkrechter Drehachse
durch einen Sicherungskeil od. dgl. in Schließstellung festzusetzen sind. Auf diese
Weise wird mit Sicherheit eine Lösung des senkrechten Gelenkes nach erfolgtem Vorpfänden
infolge Erschütterungen od. dgl. ausgeschlossen.
-
Im einzelnen sei die Erfindung an Hand mehrerer in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele veranschaulicht. Es zeigen F i g. 1 und 2 in schematisch gehaltener
Seitenansicht und Draufsicht die einzelnen Phasen des Einbauens von Kappen mit der
erfindungsgemäßen Gelertkveibindung; , ,.,.; F i g. 3 bis 8 spezielle Ausführungsformen
von Aufhängeeinrichtungen und F i g. 9 bis 18 verschiedene Ausführungsformen von
Gelenkverbindungen., F i g. 1 und 2 zei ein', in" den Phasen I, 11, 111 wie
nach dem Vörschla'der Erfindung die neu einzubringende.Käppe 1 'versatzseitig vom
Fördermittel an die bereits eingebaute und durch Ausbaustempel 3 unterstützte Kappet
,eingebaut wird. Mittels einer im folgenden noch näher beschriebenen Aufhängeeinrichtung
wird die 'mit krel'ssegmentartigen Vorsprüngen oder Nuten versehene und als
Zwischenstück ausgebildete Zunge 4 der Kappe 1 an die in der Gabel 5 der feststehenden
eingebauten Kappe 2 befindliche Nocken angehängt hzw. eingehängt, so daß die Kappe
1 die gestrichelte Lage (F i g. 1) einnimmt, sofern nicht die Mächtigkeit und Lagerung
des Flözes eine ,andere Lage eedirlgt. Danach kann die Kappe 1, ,die außerdem noch
ein Gelenk 6 aufweist, hochgeschwenkt (ausgezogen gezeichnete Lage in F i g. 1 und
2, Phase I) und weiter in die Lage gemäß Phase 1I gebracht werden. Alsdann können
Gelenkbolzen und Vorpfändkeil eingedrückt werden. Die nun rechtwinklig zur Kappenlängsachse
befindliche bereits freitragende Kappe 1 wird dann waagerecht zum Kohlenstoß hin
vorgeschwenkt und im Verlauf der Kappenlängsachse mittels eines. -LängB-; Querkeiles
oder eines anderen Vorpfändemittels in der eingenommenen Lage unter Anpassung an
den Verlauf des Hangenden arretiert. Diese Bewegungen sind in der Phase III in den
F i g. 1 und 2 erkennbar.
-
F i g. 3, von der F i g. 4 einen Schnitt nach der Linie 1-I darstellt,
zeigt in Seitenansicht das gabelförmige Ende einer eingebauten Kappe a und das in
dieses gabelförmige Ende eingesetzte Zungenende einer vorzupfändenden Kappe b, wobei
der Einfachheit halber das als Zwischenstück ausgebildete Zungenende nicht gezeichnet
ist. Die Gabelwangen 7 der Kappe a weisen an ihren Innenflächen Zapfen 8 auf, auf
die die in den F i g. 5 bis 8 nochmals im einzelnen dargestellten einzubauenden
Kappen b mit ihren Nutenvorsprüngen 9 od. dgl. bzw. 10 aufgehängt und aufgeschwenkt
werden können. Beim Hochschwenken der einzubauenden Kappe b führen sich die Zapfen
8 in den Nuten 9 bzw. an den Vorsprüngen 10 und es stützt sich die Kappe
b mit ihrer Schrägfläche 11 gegen den von der Kappengabel 7 getragenen Vorpfändebolzen
12 ab, wobei ein Abgleiten nicht eintreten kann. Zapfen 8 und Nuten 9 bzw.
Vorsprünge 10 sind von der Mitte der Löcher für die Aufnahme des Schwenkbolzens
so distanziert, daß beim Hochschwenken der Kappe b um den Zapfen 8 die Gelenkbolzenlöcher
so voreinander zu liegen kommen, daß der Schwenkbolzen c ohne Schwierigkeiten eingesteckt
werden kann. Selbstverständlich können die Zapfen 8 statt in der Gabel 7 an der
Zunge und umgekehrt die Führungsnuten 9 oder Vorsprünge 10 statt an
der Zunge auch in der Gabel 7 angebracht sein.
-
F i g. 9 und 10 zeigen die Ausführung einer Gelenkverbindung, bei
der das Zungenende 14 mittels eines Horizontalgelenkes 15 mit der einzubauenden
Kappe b verbunden ist. Um das Zungenende 14 mit dem schwenkbaren Kappenteil16 in
der gestreckten Lage zu arretieren, hinterfaßt das gabelförmig ausgebildete Ende
17 eines von der Kappe b getragenen Längsriegels 18 eine von der Zunge
14 getragene Schraube, Vorsprung, Nase oder Zapfen 19. Der Längsriegel
18 mit seinem Langloch 20 ist durch eine Schraube, Vorsprung, Zapfen
21 od. dgl. verlustsicher an der Kappe b angebracht und horizontal verschiebbar.
-
Eine andere Möglichkeit der Arretierung zwischen der Zunge
14 und dem schwenkbaren Kappenteil 16
ist in der Ausführung gemäß F
i g. 11 veranschaulicht. Hier verhindert ein Querkeil 22, der in seinem Sitz gegen
Herausfallen gesichert ist, ein Schwenken der Teile 14 und 16 um das
Gelenk 15, indem sich der Keil 22 gegen die Zungenstirnfläche anpreßt. Um
den Querkeil 22 kurz halten zu können, da sonst dessen hervorstehenden Enden das
Herausziehen der geraubten Kappe aus dem Bruch od. dgl. erschweren würden, weist
die Keilfläche Aussparungen 23 auf, damit sich der Querkeil 22 beim Zurückschlagen
genügend von der Stirnfläche 24 der Zunge absetzen kann und ein Schwenken des Zungenendes
14 um das Gelenk 15 möglich ist.
-
In F i g. 12 ist eine Ausführung dargestellt, die außer dem Längsriegel
und dem Querkeil oder auch an deren Stelle einen geschlossenen Schieber
24 aufweist, der über die Gelenkstelle zwischen der Zunge 14 und der
Gabel geschoben und mittels eines oder mehrerer Keile 25 in seiner die Gelenkstelle
umfassenden und arretierenden Lage gehalten wird.
-
F i g. 13, von der F i g. 14 eine Draufsicht im Teilschnitt wiedergibt,
zeigt eine Ausführung, bei der am zungenseitigen Ende der vorzupfändenden Kappe
b befindliches Gelenk 30 um einen Bolzen 31 ein Schwenkendes vorderen
freien Kappenteiles 16 rechtwinklig zum Zungenende 14 gestattet. Um hier
die Arretierung der Zunge 14 in gestreckter Lage zu sichern, befindet sich
in dem Hohlraum 31 des Kastenprofils ein Schieber 35, der mit seinen Nocken, Nasen
oder Vorsprüngen 33 in einem Langloch 34 des Kappenprofils geführt ist und in das
hintere feststehende Ende 36 der Zunge eingeschoben wird. Selbstverständlich kann
man auch statt des Zungenendes das Gabelende einer Kappe mit einem Gelenk versehen
und
mit den vorbeschriebenen zweckmäßigen Konstruktionsmerkmalen ausstatten.
-
Eine weitere Ausführungsform ist in der F i g. 15 und 16 dargestellt,
wobei F i g. 16 eine Draufsicht im Teilschnitt von F i g. 15 wiedergibt. Das besondere
Merkmal dieser Ausführung ist eine um einen Gelenkbolzen 37 schwenkbare Gabelwange
38, die durch einen Querkeil, Längskeil od. dgl. parallel zur festen Gabelwange
arretiert ist. Löst man den Arretierkeil, so läßt sich die Gabelwange
38 um 90° waagerecht verschwenken und das Anhängen der neu einzubringenden
Kappe b an den hervorstehenden Gelenkbolzen 40, das Hochschwenken und Starrmachen
unter Anpressung an den Verlauf des Hangenden leicht bewerkstelligen. Damit beim
Verschwenken gegen den Kohlenstoß die vorzupfändende Kappe b nicht vom Gelenkbolzen
40 abrutscht, greift ein nasenartiger Vorsprung 42 an der Zungenwurzel über
die gegenüber der festen Gabelwange verlängerte schwenkbare Gabelwange
38. Hat die Kappe b ihre Lage zum Verlauf der Kappenreihe eingenommen, werden
der Arretierkeil 39 und der Gelenkbolzen 40 ganz und der Vorpfändkeil entsprechend
dem Hangendenverlauf eingeschlagen.
-
Endlich kann das Anhängen der neu vorzupfändenden Kappe b auch noch
gemäß der Ausführung nach F i g. 17, von der F i g. 18 eine Draufsicht im Teilschnitt
darstellt, erfolgen. Das Gabelstück besteht hier aus der Gabel 44, dem kugeligen
Gelenkteil 45 und dem stumpfen pyramidenförmigen Zungenende 46, wobei die Teile
45 und 46 in das verstärkte kastenförmige Kappenprofilende 47 einfassen. Der Gelenkteil
45 gestattet in zurückgeschlagener Stellung der in ihrem Sitz gegen Herausfallen
gesicherten Vorpfändekeile 48 bzw. einem Keil mit Langloch ein allseitiges Drehen
des Gabelstückes 44, damit die Gabel so eingestellt werden kann, daß die
neu einzubringende Kappe b eingeschoben und mittels der Keile 49, die ebenfalls
verlustsicher eingebracht und übereinander, nebeneinander oder andersartig zueinander
liegen können, starr verbunden werden kann. Statt zwei Bolzen 49 kann man auch einen
Bolzen mit länglichem Querschnitt oder anderem Querschnitt verwenden. Das Auf- bzw.
Abwinkeln, das Entstarren sowie Sichern der Verbindung gegen Einknicken kann mittels
der Vorpfändekeile 48 erfolgen. Bei dieser Ausführung gemäß den F i g. 17 und 18
weist das kastenförmige Profilende 47 als Verstärkung einen auf ihm aufgebrachten
Formblechkasten 50 od. dgl. auf, der gegen ungewolltes Lösen von der Kappe
durch einen Stift 51 mit dem Kappenprofil verbunden bzw. an geeigneten Stellen mit
diesem verschweißt ist.