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Vorrichtung zum Auffangen und Zerkleinern von in einem Abwasserstrom
mitgeführtem Rechengut Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Auffangen
und Zerkleinern von in einem Ab-
wasserstrom mitgeführtem Rechengut, bestehend
aus einem in einem Gestell angeordneten Rechen und einem zuflußseitig angeordneten,
rotierenden und längs der Rechenstäbe bewegbaren Schneidzylinder, dessen Achse senkrecht
zu den Rechenstäben angeordnet und der von den Rechenstäben abschwenkbar ist.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art sind die Rechenstäbe horizontal
angeordnet, und der Schneidzylinder steht senkrecht zu den Stäben. Beim Ausschwenken
der Schneidwalze entfernt diese sich im oberen Teil weniger von den Rechenstäben
als im unteren Teil. Daraus ergibt sich, daß der Hebelarm der Schneidwalze und somit
die auf das zu zerkleinernde Rechengut wirkende Anpreßkraft im oberen Teil des Rechens
kleiner ist als im unteren Teil. Dies wiederum ergibt eine ungleichmäßige Schneidwirkung
der Schneidwalze. Andererseits folgt aus dem ungleichmäßigen Abschwenken der Schneidwalze,
daß etwa gleich große Gegenstände des Rechengutes zwar im oberen Teil des Rechens
zerkleinert werden, im unteren Teil des Rechens jedoch die Schneidwalze mit dem
Rechengut nicht in Berührung kommt. Infolge des ungleichmäßigen Ausschwenkens des
Schneidzylinders besteht des weiteren die Gefahr, daß beim Ergreifen eines Gegenstandes
des Rechengutes während einer seitlichen Bewegung ein Verkanten des Rahmens auftritt,
wodurch die freie Beweglichkeit des Rahmens in der Schwenkachse beeinträchtigt wird.
Darüber hinaus ist die horizontale Anordnung der Rechenstäbe deshalb von Nachteil,
weil sich feste Gegenstände des Rechengutes, z. B. aus Metall, zwischen die Rechenstäbe
legen und die Schneidwalze bei ihrem Auftreffen auf diese Gegenstände beschädigen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aufgezeigten Nachteile
der bekannten Vorrichtung zu vermeiden, wozu erfindungsgemäß vorgeschlagen wird,
daß die Rechenstäbe vertikal verlaufen. Die horizontale Anordnung der Drehachse
der Schneidwalze führt infolge der ebenfalls horizontal angeordneten Schwenkachse
dazu, daß die Schneidwalze gleichmäßig über die gesamte Breite des Rechens abgeschwenkt
wird, wenn größere Gegenstände des Rechengutes zwischen diese und den Rechen gelangen.
Da die Schneidwalze somit parallel zu dem Rechen bleibt, werden auch kleinere, an
den Seiten des Rechens auftreffende Gegenstände des Rechengutes erfaßt und zerkleinert.
Da des weiteren die Bewegungen der Schneidwalze längs des Rechens auf und ab und
somit senkrecht zur Schwenkachse erfolgen, tritt eine Behinderung der Schwenkbewegung
beim Ergreifen eines Gegenstandes des Rechengutes während einer Auf- oder Abbewegung
nicht auf.
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Bei einer Ausführungsforin der Erfindung ist der Schneidzylinder am
unteren Teil eines Rahmens befestigt, der mit einer Führung am oberen Teil des Rahmens
und einer Führungsschiene am Rechengestell auf und ab bewegbar sowie ausschwenkbar
ist.
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Vorzugsweise kann vor dem Schneidzylinder ein Kamm angeordnet sein.
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Die Auf- und Abbewegung der Schneidwalze erfolgt zweckmäßigerweise
durch eine von zwei an dem Rechengestell übereinander angeordneten Kettenrädern
getragene Kette und durch eine Kurbel, deren eines Ende an der Kette und deren anderes
Ende an dem Ikahmen des Schneidzylinders angelenkt ist.
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Beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht einer erfindungsgemäßen
Auffang- und Zerkleinerungsvorrichtung in einem Abwasserkanal, Fig. 2 eine Vorderansicht
der in Fig. 1 dargestellten Auffang- und Zerkleinerungsvorrichtung, F i
g. 3 eine Seitenansicht der Auffangvorrichtung mit dem Gestell in seiner
am Rechen anliegenden Normalstellung,
F i g. 4 eine der F
i g. 3 ähnliche Ansicht, bei der das Gestell nach außen gedreht ist, um den
Schneidzylinder vom Rechen auf Abstand zu stellen, F i g. 5 die Draufsicht
auf die Auffang- und Zerkleinerungsvorrichtung, F i g. 6 einen Querschnitt
nach der Linie 1-1 der F i g. 2, F i g. 7 einen Querschnitt
nach der Linie II-11 der F i g. 2, F i g. 8 einen der F i
g. 7 ähnlichen Querschnitt mit vom Rechen weggeschwenktem Schneidzylinder,
F i g. 9 einen senkrechten Teilschnitt mit dem am Rechen anliegenden Schneidzylinder,
Fig. 10 einen der Fig. 9 ähnlichen Schnitt mit vom Rechen weggeschwenktem
Schneidzylinder und F i g. 11 einen senkrechten Schnitt nach der Linie
11-11 derFig.2.
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Die Betonwände 2 und 3 (F i g. 1) bilden einen Zulaufkana14
und einen Ablaufkana15. Ein rechteckiges Gestell 6 aus Seitenträgem
7 und 8 sowie einem oberen Träger9 erstreckt sich zwischen den Betonwänden
2 und 3 über den Kanal weg. Zwei Winkeleisen 10, die an der stromab
gelegenen Seite des Gestells 6 an den Betonwänden 2 und 3 befestigt
sind, halten das Gestell 6 in lotrechter Stellung.
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Im unteren Teil der zuflußseitig gelegenen Seite des Gestells
6 ist ein Rechen 11 lotrecht aufgestellt, der einen oberen Querträger
12, einen unteren Träger 13 und zwei Seitenträger 14 und 15 hat, die
gemeinsam ein starres Gestell für mehrere Rechenstäbe 16 bilden, aus welchen
der Rechen besteht. Die Rechenstäbe 16 verlaufen vertikal. Der Rechen ist
durch mehrere querliegende Verstärkungsschienen 17
verstärkt. Lotrechte Verstärkungseisen
18 sind an den Seitenträgem 7 und 8 an der hinteren Fläche
des Rechens 11 befestigt.
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Eine Mittelführung in Form einer T-Schiene 19 ist am oberen
Querträger 12 befestigt und ragt von diesem Querträger 12 nach oben. Am oberen Ende
der T-Schiene 19 ist ein Flansch 20 der Platte 21 befestigt, die am oberen
Ende des Gestells 6 angeschweißt ist. Ein mit seinem unteren Ende am oberen
Querträger 12 befestigtes Winkeleisen 22 ragt nach oben, und an seinem oberen Ende
ist drehbar ein Kettenrad 23 gelagert. Ein Kettenrad 24 ist an der unteren
Kante der Platte 21 drehbar gelagert. über beide Kettenräder 23, 24 ist eine
endlose Kette 25
geführt. Das Kettenrad 24 wird über ein Untersetzungsgetriebe
27 von einem Motor 26 angetrieben. Der obere Träger 9 des Gestells
6 hat eine Ausnehmung 28 zur Aufnahme des oberen Endes des Motors
26.
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Ein an der Vorderkante des Seitenträgers 7 befestigter lotrechter
Flansch 29 ragt von der Außenkante des Gestells 6 nach vorn. Ein an
der Vorderkante des Seitenträgers 8 befestigter ähnlicher Flansch
30 ragt von der anderen Außenkante des Gestells 6
nach vom. In dem
Winkel zwischen dem Flansch 29
und der nach vorn gerichteten Außenkante des
Trägers 7 ist eine Abstandsschiene 31 befestigt. Eine ähnliche Abstandsschiene
32 ist in dem Winkel zwischen dem Flansch 30 und dem Seitenträger
8 befestigt. Die Abstandsschienen 31 und 32 haben annähernd
die gleiche Höhe wie die Flansche 30 und 29.
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Die Zerkleinerungsvorrichtung weist einen Schneidzylinder
33 und einen Kamm 34 auf. Der Schneidzylinder 33 besteht aus mehreren,
in Querrichtung auf Abstand stehenden Scheiben 35, von denen jede Scheibe
mehrere von ihrem Umfang vorstehende Schneidzähne 36 hat. Mehrere Schneidschienen
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sind zwischen den Schneidscheiben 35 befestigt. Der Kamm 34 wird
von einem Querträger 38 gehalten und hat Ausnehmungen 39 für die beim
Drehen des Schneidzylinders 33 sich hindurchbewegenden Schneidzähne
36. Mit dieser Anordnung wird eine gute Leistung der Zerkleinerungsvorrichtung
erzielt.
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Die Zerkleinerungsvorrichtung wird von einem Rahmen 40 gehalten, der
neben dem Gestell 6 aufgestellt und zu ihm lotrecht verschiebbar ist. Der
Rahmen 40 besteht aus einem oberen Querträger 41, einem Seitenträger 42 und einem
Kettengehäuse 43, das als zweiter Seitenträger des Rahmens 40 dient. Das untere
Ende des Seitenträgers 42 ist an einer Stirnplatte 44 befestigt. Der Schneidzylinder
33 weist eine Welle 45 auf, deren eines Ende in der Stirnplatte 44 drehbar
gelagert ist. Das andere Ende der Welle 45 ist im Kettengehäuse 43 drehbar gelagert
und trägt innerhalb des Kettengehäuses ein Kettenrad 46. Ein im oberen Teil des
Kettengehäuses 43 gelagertes Kettenrad 47 wird von einem im oberen Teil des Kettengehäuses
43 aufgestellten Motor 48 angetrieben. Die Kettenräder 46 und 47 tragen eine endlose
Kette 49, die den Schneidzylinder 33 dreht. Der Schneidzylinder wird stets
in derselben Richtung angetrieben.
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Der obere Querträger 41 des Rahmens 40 hat zwei nach oben ragende
Führungen 50. Eine Führung 51
mit einem die T-Schiene 19 gleitend
aufnehmenden lotrechten Führungsabschnitt ist mit ihrem unteren Ende auf einer Schraube
52 drehbar gelagert, die durch die beiden Führungen 50 hindurchgeht.
Der Eingriff der Führung 51 und T-Schiene 19 ermöglicht der Führung
51 und dem Rahmen 40 eine lotrechte Bewegung zum Gestell 6. Außerdem
kann sich der Rahmen 40 zum Gestell 6 drehen. Die Abstandsschienen
31 und 32 verhindern eine zu weitgehende Einwärtsdrehung des Rahmens
40 zum Rechen 11.
Der Seitenträger 42 weist einen mit einer Nut versehenen
Block 53 auf, der sich an die Abstandsschiene 31 anlegt, während das
Kettengehäuse 43 einen ähnlichen Block 54 trägt, der sich an die Ab-
standsschiene
32 anlegt. Das Gewicht der Zerkleinerungsvorrichtung hält für gewöhnlich
die Blöcke 53
und 54 in Anlage an den Schienen 31 bzw. 32. In
dieser Stellung hat der Schneidzylinder 33 von dem Rechen 11 einen
bestimmten Abstand, so daß die Schneidzähne 36 in die zwischen den Rechenstäben
16 befindlichen Zwischenräume eingreifen können, um die in den Zwischenräumen
angesammelten Feststoffe herauszuholen.
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Eine Kurbel 55 ist mit ihrem einen Ende an einem auf dem oberen
Querträger 41 des Rahmens 40 angebrachten Vorsprung 56 angelenkt. Das andere
Ende der Kurbel 55 ist an einem seitlich aus der Kette 25
ragenden
Zapfen 57 angelenkt. Die Kette 25 bewegt sich über die Kettenräder
23 und 24 senkrecht auf und ab. Der Motor 48 ist auf dem Kettengehäuse 43
so gelagert, daß er sich mit dem Rahmen 40 senkrecht bewegt. Dadurch ergibt sich
eine bessere Steuerung des Schneidzylinders 33.
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Die lotrechten Flansche 29 und 30 dienen als Seitenführungen
bei der lotrechten Bewegung des Rahmens 40 zum Gestell 6. Das zusätzliche
Gewicht auf der Seite des Gestells 40, auf der der Motor 48 aufgestellt ist, kann
zu einem Verklemmen des Rahmens führen und seine lotrechte Bewegung beeinträchtigen.
Die
T-Schiene 19 wirkt dieser Klemmneigung des Rahmens 40 entgegen. Der Gleiteingriff
zwischen der Führung 51 und der T-Schiene 19 verhütet jedes Verklemmen.
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Durch den Motor 26 wird der Rahmen 40 zum Gestell
6 senkrecht auf und ab bewegt. Durch den Motor 48 wird der Schneidzylinder
33 gedreht. Infolge der Drehrichtung des Schneidzylinders 33 bewegen
sich die auf dem unteren Abschnitt des Zylinders vorhandenen Schneidzähne aus dem
Rechen heraus. Wenn große Gegenstände bei der Abwärtsb - ewegung des Rahmens
40 von den Schneidzähnen getroffen werden, erfolgt ein Wegstoßen dieser Gegenstände
von dem Rechen, so daß keine Möglichkeit besteht, daß sie dazwischen festgeklemmt
werden. Wenn feste Gegenstände, die bei der Aufwärtsbewegung des Rahmens 40 von
den Schneidzähnen erfaßt werden, zu groß sind, als daß sie auf einmal völlig zerkleinert
werden, kann der Schneidzylinder nach außen schwingen und sich über diese Gegenstände
hinwegbewegen. Hierbei schneiden die Zähne 36
Teile aus dem Gegenstand heraus,
so daß der Gegenstand schließlich zerkleinert wird.