DE118451C - Verfahren zur Reinigung von Soole - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Soole

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DE118451C
DE118451C DE1898118451D DE118451DA DE118451C DE 118451 C DE118451 C DE 118451C DE 1898118451 D DE1898118451 D DE 1898118451D DE 118451D A DE118451D A DE 118451DA DE 118451 C DE118451 C DE 118451C
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soole
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calcium chloride
calcium
gypsum
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Von Glenck Kornmann & Cie Fa
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Von Glenck Kornmann & Cie Fa
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D3/00Halides of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D3/14Purification

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Curing Cements, Concrete, And Artificial Stone (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Schwierigkeiten, welche der Gewinnung von Kochsalz im Vacuum im Wege stehen, werden zum gröfsten Theil durch die Gegenwart von Gips in den Soolen hervorgerufen, indem dieser sich an den wärmeren Stellen des Eindampfkörpers ausscheidet und so der Wärmeübertragung entgegenwirkt. Während dieser Gipsbelag bei den sogenannten offenen Pfannen, welche eine grofse Ausdehnung (bis zu 350 qm Bodenfläche) und infolge dessen eine ebenso grofse Heizfläche besitzen, wenig oder nichts ausmacht, indem immerhin eine gute Ausnutzung der Verbrennungsgase erreicht wird, ist er bei den Vacuumapparaten die Ursache des vollkommenen Scheiterns einer zweckmäfsigen Gewinnung des Kochsalzes mittels dieser Apparate. Bei jedem Vacuumappafat, der mit Dampf beheizt wird, ist man eben einerseits aus baulichen Rücksichten an eine Heizfläche gebunden, die ganz bedeutend, kleiner ist als bei "den offenen Pfannen, und hat man andererseits' stets mit einer geringeren Temperaturdifferenz zwischen Siedepunkt der Soole und Heizgas (sei dieses Verbrennungsgas oder Wasserdampf) zu rechnen als wie bei jenen. Die bisherigen zahlreichen Versuche, die Schwierigkeit zu beheben durch besondere Ausgestaltungen der Apparate . bezw. Reinigungsverfahren haben sich allgemein als förderlich nicht erwiesen.
Um den Gips aus der Soole vor dem Eintritt in den Verdampfapparat zu entfernen, wurde wegen der Schärfe der Reaction insbesondere Fällung mittels Bariumsalzen, wie Witherit (Bariumcarbonat) oder auch Chlorbarium, vorgeschlagen. Der Verwendung dieser Verbindungen steht jedoch, im Zusammenhang mit ihrem hohen Preise, die enorm grofse Menge entgegen, welche bei den meisten Soolen erforderlich wird (s. Tabelle I).
In der Literatur (vergl. z.B. Dr. H. Warth, »Beiträge zur Hebung des Salinenbetriebes«, Stuttgart 1870; Tilden und Shenstone in Proceedings Royal Society 1885, 38, .335) findet sich die Beobachtung erwähnt, dafs Chlorcalcium aussalzende Wirkung auf den Gipsgehalt der Soolen zeige. Nachdem diesseits diese Beobachtung nicht nur bestätigt, sondern auch eine Gesetzmäfsigkeit insofern festgestellt werden konnte, dafs der Gips proportional dem Zusatz von Chlorcalcium zur Soole aus letzterer verdrängt bezw. ausgesalzen wird (s. Tabelle II), wurde in der Verbindung der Anwendung dieser gipsaussalzenden Eigenschaft des Chlorcalciums mit dem Bariumverfahren das Mittel gefunden, die Krustenbildung im Vacuum in so vortheilhafter Weise zu vermeiden, dafs die Vacuumsiederei mit gewerblichem Erfolg ausgeführt werden kann. Denn da man im Stande ist, ohne Unzuträglichkeiten (wie Aussalzen von Kochsalz, vergl. brit. Patentschrift 3015 v.J. 1884) zu verursachen , den Chlorcalciumzusatz so hoch zu bemessen, dafs der weitaus gröfste Theil des Gipses durch ^Aussalzen entfernt wird, so erfahren die Kosten für Barytsalze eine entsprechend hohe Verminderung, während andererseits, da die chlorcalciumhaltigen Laugen der Sodafabriken verwendbar sind, das Aussalzen des Gipses sich fast kostenlos gestaltet.
Π*
Es wurde ferner gefunden, dafs diese gipsaussalzende Fähigkeit nicht auf das Chlorcalcium beschränkt ist, sondern allen in Wasser leicht löslichen Kalksalzen zukommt, wie z. B. CaI-ciumbromid, Calciumjodid, Calciumnitrat (siehe Tabelle IV).
Selbstverständlich ist bei Bemessung des Zusatzes an leicht löslicher Calciumverbindung der zur gewollten Gipsaussalzung erforderlichen Menge diejenige Menge hinzuzufügen, welche durch den Gehalt der zu behandelnden Soole an Magnesiumsulfat, Natriumsulfat und dergl. Umsetzung erfährt.
Das Wesen der vorliegenden Erfindung besteht also darin, dafs zum Zwecke der Vermeidung der Krustenbildung im Vacuum der Soole zunächst die Hauptmenge des Gipses durch Aussalzen mittels eines Ueberschusses von leichtlöslichen Calciumverbindungen entzogen und darauf der Rest der Sulfate durch Bariumverbindungen ausgefällt wird; die nach Abscheidung des Kochsalzes verbleibende Mutterlauge, welche den zugesetzten Ueberschufs an leichtlöslichen Calciumverbindungen enthält, kehrt in die Fabrikation zur Gipsaussalzung zurück.
In Ausführung der Erfindung, z. B. mit der Soole Schweizerhalle, hat sich als praktisch ein Chlorcalciumzusatz von 7 bis 10 kg auf 1 cbm Soole bewährt. Selbstverständlich sind bei Soolen mit höherem Sulfatreichthum entsprechend gröfsere Chlorcalciummengen anzuwenden. Nach dem Chlorcalciumzusatz wird entweder stehen gelassen oder erwärmt; sehr zweckmäfsig wird zugleich gerührt (s. Tabellelll). Nach etwa 24 Stunden läfst man abklären und führt die Soole in ein zweites Reservoir, wo sie mit einer dem restlichen Sulfatgehalt entsprechenden Menge Witherit unter Rühren behandelt wird, was kalt oder warm geschehen kann. Auch für diese Reaction scheint die Anwesenheit des Chlorcalciums von Vortheil zu sein. Um jeder Uebersättigung aus dem Wege zu gehen, wird nach Beendigung der eigentlichen Reaction noch eine Zeit lang weiter gerührt; dann läfst man absitzen und dampft die klare Soole ein, bis eine centrifugirte Probe des ausgeschiedenen Salzes einen mäfsigen Chlorcalciumgehalt zeigt. Die zurückbleibende Soole bezw. Mutterlauge kehrt in die Fabrikation zurück, um von Neuem als chlorcalciumhaltige Lösung verwendet zu werden. Enthält die zu verarbeitende Soole organische Stoffe oder ist sie sonstwie getrübt, so kann man durch passende Theilung des Chlorcalciumzusatzes in zwei auf einander folgende Zusätze durch einen ersten Zusatz zunächst die organischen Stoffe bezw. Trübung entfernen, um durch den zweiten Zusatz reinen verkaufsfähigen Gips zu erzielen.
I. Tabelle über die anzuwendenden Mengen Chlorbarium bezw. Witherit bei einigen Soolen.
Chlorbarium
Witherit
kg pro cbm
Soole von Meersalz
Soole von Schweizerhalle
Soole von Gouhenans . . .
Soole von Italien
Soole von O esterreich . . .
Soole von Dieuze
Soole von Tomblaine . . .
Soole von Montmorrot. . .
6,56
10,26
11,61
14,67
16,72
17,04
25,27
25,62
9,3°'
11,75
13,40
20,24
20,52
II. Tabelle über die Ausscheidung der Sulfate bezw. des Gipses bei Zusatz von Chlorcalcium
zur Soole von Schweizerhalle.
Menge Chlorcalcium Menge schwefelsaures Vorhandene Erforderliche Menge
zu ι cbm Soole Barium in 100 ecm Menge Gips Witherit zur Fällung der
Schweizerhalle gesetzt gefunden in ι cbm Sulfate in 1 cbm
kg g kg kg
0,84 0,9630 5,65 8,10
1,8 0,8240 4,8. 6,93
3,6 0,7540 4,40 6,34
■ 7,2 0,4300 2,51 3,51
I 0,00 0,3580 2,09 3,01
14,4 0,2600 1,52 2,19
28,8 0,1945 1,64
57,6 0,0965 0,56 O,8i
III. Tabelle über den Einflufs des Rührens beim Chlorcalciumzusatz.
Zu ι cbm Soole Schweizerhalle iokg Chlorcalcium. Es fordert die Soole, welche: 24 Stunden bei i8° stand, 3,78 kg Witherit pro cbm, 24 Stunden auf 40 bis 500 erwärmt war, 3,72 kg Witherit pro cbm, 24 Stunden bei 18° gerührt war, 3,01 kg Witherit pro cbm zur Fällung der Sulfate.
IV. Tabelle. Entgipsung der Soole mit Bromcalcium.
Zu ι 1 Soole Schweizerhalle mit
einem ursprünglichen Sulfatgehalt,
entsprechend 0,9770 Ba 5O4 in 100 ecm,
wurde gesetzt:
ecm geben nach Erhitzen der
ursprünglichen Lösung auf 100 ° und
stündigem Stehen
Es ist also Ca S O4 noch gelöst pro cbm
6,54 g CaBr2
18,18 g „
0,9296 g Ba SO4
o,r,6oo g „
Entgipsung der Soole mit Calciumnitrat.
5,43 kg
3,85 „ 3,08 „
Zu ι 1 Soole Schweizerhalle mit
einem ursprünglichen Sulfatgehalt,
entsprechend 0,9770 BaSO4 in 100 ecm,
wurde gesetzt:
ecm geben nach Erhitzen der
ursprünglichen Lösung auf ioo° und
stündigem Stehen
Es ist also Ca S O4 noch gelöst pro cbm
10,6 g Ca(NO3J2
0,744' g Ba SO4
2I,3g „ 0,4405 g
4,35 kg 3,28 ,, 2,58 „
Abscheidung des Gipses aus Soole mittels
Jodcalcium.
Es wurde zu Soole, welche mit Kochsalz gesättigt war, und pro Liter 5,49g Gips (Ca SOJ enthielt, eine etwa 5oproc. Lösung von Jodcalcium gesetzt, und zwar in solchen Mengen, dafs auf 1 1 Soole 10 bezw. 20, 30 u. s. w. g Jodcalcium (Ca J2) vorhanden waren.
Nach 24stündigem Stehen hatten alle Proben Gips abgeschieden; es wurde dann noch auf 950 erwärmt und freiwillig auf 150 abkühlen gelassen.
Ursprünglicher Sulfatgehalt:
loo ecm = 0,9394 g B
ι 1 = 5,49 g Ca 5O4.
Zusatz pro Liter . Gefunden Ba S O4 ι 1 enthält folglich noch
an Ca J2 in 100 ecm gelöst CaSO4,
g g g
IO 0,8992 5,25
20 0,6386 3,73
30 0,5470 3,20
40 0,3808 2,23
50 0,3534 2,06
60 0,3016 1,76

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Vermeidung von Krustenbildung bei der Gewinnung von Kochsalz durch Eindampfen von Soole im Vacuum, dadurch gekennzeichnet, dafs man die Hauptmenge des die Krustenbildung bedingenden Gipses durch Zusatz eines Ueberschusses einer löslichen Kalkverbindung ausscheidet, den letzten Rest der Sulfate durch Zusatz von Bariumverbindungen entfernt und die nach Abscheidung des Kochsalzes verbleibende Mutterlauge, welche den zugesetzten Ueberschufs leicht löslicher Calciumverbindungen enthält, zum gleichen Zweck in die Fabrikation zurückkehren läfst.
DE1898118451D 1898-06-03 1898-06-03 Verfahren zur Reinigung von Soole Expired DE118451C (de)

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DE (1) DE118451C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10045189A1 (de) * 2000-09-13 2001-07-19 Victor Winkler Elektromotorbetriebener, halbbeleuchteter Globus mit Schaltuhr zur Darstellung der Erddrehung, momentaner Tag- und Nachtverhältnisse, und Anzeige der Weltzeit

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10045189A1 (de) * 2000-09-13 2001-07-19 Victor Winkler Elektromotorbetriebener, halbbeleuchteter Globus mit Schaltuhr zur Darstellung der Erddrehung, momentaner Tag- und Nachtverhältnisse, und Anzeige der Weltzeit

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