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Verfahren und Schaltungsanordnung zum Überprüfen von codierten Nachrichten
in Fernmelde-, insbesondere Fernschreibanlagen Die Erfindung bezieht sich auf Nachrichtenübertragungssysteme
und betrifft ein Verfahren und eine Schaltungsanordnung zum Überprüfen von codierten
Nachrichten und zum Feststellen von übertragungsfehlern mittels aus einzelnen Nachrichtenabschnitten
abgeleiteten Prüfsignalkombinationen in Fernmelde-, insbesondere Fernschreibübertragungsanlagen,
bei dem die einzelnen Nachrichtenabschnitte auf der Sendeseite in einen löschbaren
Speicher eingespeichert werden.
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Es ist bekannt, dezentralisierte Sendestationen so zu betreiben, daß
ein während der Übertragung auftretender Fehler mit Hilfe von Fehlerfeststellmitteln
festgestellt wird und die Übertragung zu dem Empfänger so lange unterbrochen wird,
bis die Sendeseite des Systems neu betätigt und der Fehler verbessert wird und damit
ein fehlerfreier Text den Empfänger erreicht. Dieser Vorgang ist insbesondere dann
von großem Nachteil, wenn die Übertragung bei Nacht stattfindet.
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Es ist weiter bekannt, zur laufenden Überwachung und Kontrolle von
Fernschreibzeichen die Nachricht, die von der Sendeseite auf die Empfangsseite übertragen
wird, durch eine Rückübertragung zu kontrollieren, also jeweils die gesamte vom
Sender auf den Empfänger übertragene Nachricht zur Überwachung noch einmal vom Empfänger
auf den Sender rückzuübertragen und dort mit der ursprünglichen Nachricht zu vergleichen.
Bei einem derartigen Verfahren müssen auf der Sendeseite Speichereinrichtungen oder
Verzögerungsmittel vorgesehen sein, mit deren Hilfe die zeitliche Differenz überbrückt
wird, die zwischen dem Absenden der Nachricht und dem Rückempfangen der gleichen
Nachricht von der Empfangsseite her vorhanden ist.
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Ferner sind Einrichtungen bekannt, bei denen Fernschreibzeichen auf
der Empfangsseite bleibend gespeichert und außerdem zur sendenden Stelle zurückgesandt
werden, wo sie mit dem ursprünglichen Text verglichen werden. Eine automatische
Wiederholung ist hierbei nicht gegeben.
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Es sind auch bereits,Einrichtungen zum Vergleichen der ausgesandten
und der empfangenen Fernschreibzeichen zwecks Fehlerkontrolle bekanntgeworden, bei
denen eine Wiederholung des Textes veranlaßt wird, wenn ein Zeichen fehlerhaft übertragen
worden ist. Bei Feststellung eines derartigen Fehlers läßt man den Sendevorgang
noch einmal ablaufen, eine automatische Wiederholung der auf einem Zwischenspeicher
aufgezeichneten Nachricht tritt dabei nicht auf.
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Schließlich ist es auch bereits bekannt, aus einzelnen Nachrichtenabschnitten
Prüfsignalkombinationen zu ermitteln und, ohne Rückübertragung von Abrufsignalen
an Speichereinrichtungen in der Sendestelle zu übertragen und durch andere umfangreiche
Maßnahmen die gespeicherten Fernschreibzeichen bereits an der Empfangsstelle zu
berichtigen.
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Derartige bekannte Verfahren und Einrichtungen zur laufenden Überwachung
und Kontrolle von Fernschreibzeichen beruhen darauf, daß .die zu übertragende Nachricht,
die von der Sendeseite auf die Empfangsseite übertragen wirdi durch eine Rückübertragung
kontrolliert wird, also zweifellos die gesamte vom Sender auf den Empfänger übertragene
Nachricht zur Überwachung noch einmal vom Empfänger auf den Sender übertragen -und
mit der ursprünglichen Nachricht verglichen wird. Bei einem derartigen Verfahren
müssen auf der Sendeseite Speichereinrichtungen oder Verzögerungsmittel vorgesehen
sein, um den Zeitunterschied zu überbrücken, der zwischen dem Absenden der Nachricht
und dem Rückempfangen der gleichen Nachricht von der Empfangsseite her vorhanden
ist: Im Gegensatz zu diesen bekannten Maßnahmen wird gemäß der Erfindung ein Verfahren
vorgeschlagen, das dadurch gekeme,eichnet ist, daß die Nachrichtenabschnitte auch
auf der Empfangsseite gespeichert werden, daß auf der Sendeseite und auf der Empfangsseite
jeweils aus den gleichen Nachrichtenabschnitten
in an sich bekannter
Weise je eine Prüfsignalkombination ermittelt wird, daß die auf der Empfangsseite
ermittelte Prüfsignalkombination auf die Sendeseite rückübertragen wird und dort
mit der auf der Sendeseite ermittelten Prüfkombination verglichen wird und daß bei
Nichtübereinstimmung der beiden Prüfsignalkombinationen der zuletzt gespeicherte
Nachrichtenabschnitt erneut von der Sendeseite zur Empfangsseite übertragen wird
und dabei unter Löschung der bisherigen Prüfsignalkombinationen erneut Prüfsignalkombinationen
gebildet und in gleicher Weise miteinander verglichen werden.
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Die Speicherung am Empfänger hat den Vorteil, daß bei einer Niederschrift
oder Löschung auf der Empfangsseite zunächst die Nachrichten noch nicht geschrieben
oder gelocht zu werden brauchen, sondern erst, wenn nach Vornahme der Überprüfung
feststeht, daß der Text richtig ist. Ferner ist von wesentlicher Bedeutung, daß
die Erfindung auch für Signalkombinationen eines Codes ohne ein festes Stromschrittverhältnis
geeignet ist.
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Zur Durchführung des Verfahrens kann eine Schaltungsanordnung so aufgebaut
sein, daß eine auf der Empfangsseite angeordnete Einrichtung die Prüfsignalkombination
ermittelt und auf die Sendeseite rücküberträgt, daß eine auf der Sendeseite vorgesehene
Einrichtung die beiden Prüfsignalkombinationen miteinander vergleicht und bei Nichtübereinstimmung
der beiden Prüfsignaikombinationen die Wiederholung des gespeicherten Nachrichtenabschnittes
steuert.
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Diese Einrichtung hat gegenüber bekannten Einrichtungen den Vorteil,
daß ein erheblicher Zeitgewinn erzielt wird, da die ganze Nachricht nur einmal zu
übertragen ist und zur Prüfung eine nur kurze Prüfsignalkombination ausreicht, die
den übertragungsweg nur für eine kurze Zeit in Anspruch nimmt. Da auf der Sendeseite
zwischenzeitlich die Nachrichtenabschnitte in einem löschbaren Speicher festgehalten
werden, können sie bei Feststellung eines Fehlers unter Steuerung durch die Vergleichseinrichtung
selbsttätig wiederholt werden. Dadurch erreicht man, daß eine zweite Übertragung
des Nachrichtenabschnittes nur dann vorgenommen wird, wenn die erste Übertragung
fehlerhaft war. Diese Art der Prüfung der Nachricht und der wiederholten Durchgabe
der als fehlerhaft festgestellten Nachrichtenabschnitte ist vom Bedienungspersonal
völlig unabhängig, so daß auch bei der Übertragung zwischen unbewachten Stationen
eine Prüfung bzw. Berichtigung der Nachricht durchgeführt werden kann.
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Eine solche Schaltungsanordnung ist in der Zeichnung dargestellt.
Die einzelnen Einrichtungen werden dabei in ihrem konstruktiven und schaltungsmäßigen
Aufbau als bekannt vorausgesetzt.
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Die einzelnen Nachrichtenabschnitte, z: B. Wörter oder Zahlen oder
Kommandos, werden von einem Lochstreifen, Magnetband oder ähnlichen Eingabevorrichtungen,
die kontinuierlich fortschalten und nur bei Feststellung falscher Übertragung festgehalten
werden, dem Eingang E des Senders SE und von hier über die Leitung a 1 dem
Speicher Sp 1 der Sendeseite B zugeführt. Von hier gelangen sie einerseits
über die Leitung b1, die Weiche W1 und die Leitung L zur Empfangsseite
A und andererseits über die Leitung cl zur Einrichtung PS 1,
in der aus dem gesamten Nachrichtenabschnitt eine Prüfsignalkombination gebildet
wird. Diese Prüfsignalkombination wird über die Leitung d 1 in den
Vergleicher V 1
übertragen.
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Auf der Empfangsseite A wird der Nachrichtenabschnitt über die Weiche
W 2 und die Leitung a2 in den Speicher Sp 2 eingespeichert und über
die Leitung c2 der Einrichtung PS2 zugeführt. Die Einrch@ tung PS 2 entspricht
der Einrichtung PS 1 der Sendeseite B. In ihr wird die gleiche Prüfsignalkombination
gebildet, wenn der Nachrichtenabschnitt einwandfrei übertragen wurde. Von der Einrichtung
PS2 wird diese Prüfsignalkombination nun über die Leitung d 2, die
Weiche W 2, die Leitung L, die Weiche W 1
und
die Leitung e 1 dem Vergleicher V 1 der Sende-. Seite B zugeführt
und hier mit der sendeseitig gebildeten Prüfsignalkombination verglichen.
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Die erforderliche .Umschaltung der beiden Weichen W 1
und W 2 kann in an sich bekannter Weise, beispielsweise durch entsprechende
Frequenzsteuerungen erfolgen.
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Ist nun eine Übereinstimmung der Prüfsignalkombinationen im Vergleicher
V 1 festgestellt worden; so erfolgt über die Leitung g 1 die Freigabe des
Senders SE; die Löschung des Speichers Sp 1 und über die Weiche W
1, die Leitung L, die Weiche W 2 und die Leitung e2 die Freigabe des
Speichers Sp2, dessen Inhalt nun über die Leitung b 2 dem Empfänger EM zugeführt
wird. In diesem wird in bekannter Weise der als richtig übertragen geprüfte Nachrichtenabschnitt
niedergeschrieben. Nach der Freigabe des Senders SE kann über den Eingang
E der nächste Nachrichtennabschnitt eingegeben werden.
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Wird dagegen im Vergleicher V 1 keine Überein-Stimmung der
beiden Prüfsignalkombinationen festgestellt, so muß ein Übertragungsfehler vorliegen.
Über die Leitung 11, die Weiche W 1; die Leitung L, die Weiche W2
und die Leitung a2 wird der Inhalt des empfangsseitigen Speichers Sp gelöscht. Gleichzeitig
erfolgt über die Leitung f 1 die Anregung an den sendeseitigen Speicher Sp
1, den in ihm gespeicherte Nachrichtenabschnitt nochmals auf die Empfangsseite
A zu übertragen. Der oben beschriebene Vorgang zur empfangsseitigen Bildung der
Prüfsignalkombination und dessen Übertragung auf die Sendeseite B wird wiederholt.
Dabei kann die sendeseitig bereits gebildete Prüfkombination erhalten bleiben oder
ebenfalls nochmals neu erstellt werden. Das letztere hat den Vorteil, daß auch sendeseitig
auftretende Fehler korrigiert werden: Der beschriebene Vorgang wird so oft wiederholt,
bis eine Übereinstimmung der Prüfsignalkombination festgestellt wird.
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In Abänderung der dargestellten Prinzipschaltung kann die Vergleichseinrichtung
V 1 auch empfangsseitig angeordnet werden. In diesem Falle ist die sendeseitig
gebildete Prüfsignalkombination mitzuübertragen. Ebenso können statt einer einzigen
Leitung L zusätzliche Steuerleitungen vorgesehen sein, so daß über die Leitung L
nur die eigentlichen Nachrichtenabschnitte gesendet werden. Bei einer solchen Anordnung
entfallen die Weichen W 1 und W2.
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Der Vergleich der Prüfsignalkombinationen kann nicht nur dadurch erzielt
werden, daß beide auf Gleichheit kontrolliert werden, sondern auch dadurch, daß
auf der Empfangsseite die komplementäre Prüfsignalkombination gebildet wird. Im
sende,-seitigen Vergleicher V 1 wird dann eine sogenannte Nullkontrolle durchgeführt:
Weiterhin kann sendeseifig auch der Speicher Sp 1 entfallen, wenn
das Magnetband
oder der Lochstreifen, von denen die Nachrichtenabschnitte
dem Eingang E zugeführt werden, schrittweise und nur bei Übereinstimmung der Prüfsignalkombination
fortgeschaltet werden. Ebenso ist es nicht erforderlich, die Inhalte der .SpeicherSpl
und Sp 2 zu löschen. Sie können auch ohne weiteres durch die nächste Nachrichtengruppe
überspielt werden.