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Kamera, insbesondere Schmalfilmkamera Die Erfindung betrifft eine
Kamera, insbesondere eine Schmalfilmkamera, mit einem Objektiv mit stetig veränderlicher
Brennweite, deren Einstellhandhaben für die Brennweite und für die Objektivscharfstellung
um eine gemeinsame, vorzugsweise normal zur optischen Achse verlaufende Achse drehbar
angeordnet sind.
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Bei Objektiven mit veränderlicher Brennweite bereitet die Beurteilung
der Schärfentiefe der Abbildung sehr große Schwierigkeiten. Eine Abschätzung der
Schärfentiefe ist infolge der relativ komplizierten Zusammenhänge auch dem geübten
Amateur wohl kaum möglich. Gemäß der Erfindung wird daher vorgeschlagen, daß der
Einsteller der Objektivbrennweite mindestens zwei Zeiger steuert, welche mit der
Skala des Entfernungseinstellers zusammenwirken und an dieser den Schärfentiefenbereich
der Abbildung anzeigen. Die Anordnung kann so getroffen sein, daß die Anzeige für
feste Blendenwerte erfolgt. So könnte beispielsweise ein Zeigerpaar den Schärfentiefenbereich
bei größter Objektivöffnung angeben. Es kann auch der Schärfentiefenbereich für
eine mittlere Objektivöffnung angezeigt werden. Ebenso ist es möglich, die Schärfentiefe
gleichzeitig für mehrere Blendenwerte zur Anzeige zu bringen. In diesem Falle ist
eine entsprechende Anzahl von Zeigerpaaren vorgesehen. Diese Anordnung ergibt gute
Richtwerte, welche auch bei abweichender Blendeneinstellung eine einfache Beurteilung
der Schärfentiefe erlaubt.
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Eine noch einfacher zu bedienende Einrichtung ergibt sich, wenn gemäß
einem weiteren Merkmal der Erfindung zwei Schärfentiefenzeiger vorgesehen sind,
wobei diese sowohl entsprechend der Brennweitenverstellung als auch entsprechend
der Objektivblendeneinstellung gesteuert sind und an der Skalä des Entfernungseinstellers
die jeweilige Schärfentiefe der Abbildung anzeigen.
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Vorteilhaft weist der Einsteller für die Objektivbrennweite eine nach
Blendenwerten geeichte Skala auf, wobei der zugehörige Zeiger durch Reibungsschluß
mit dem Brennweiteneinsteller verbunden ist und eine Kurvenscheibe verdreht, welche
zwei vorzugsweise koaxial mit dem Entfernungseinsteller gelagerte Zeiger verstellt,
die mit der Entfernungsskala zusammenwirken und an dieser die Schärfentiefe der
Abbildung anzeigen. Es ist bei dieser Anordnung möglich, den Blendenzeiger mit der
Objektivblende zu kuppeln. Es ist jedoch ebenso denkbar, die Blendenwerte jeweils
auf die entsprechende Skala zu übertragen.
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht ferner die Lösung einer anderen,
häufig auftretenden Aufgabe. Ein Hauptanwendungsgebiet von Objektiven mit veränderlicher
Brennweite sind sogenannte Verfolgungsaufnahmen, d. h. Aufnahmen, bei welchen ein
Objekt bei veränderlicher Entfernung jedoch gleicher Bildgröße gefilmt wird. Zur
Erzielung der gleichbleibenden Bildgröße muß die Objektivbrennweite entsprechend
der Entfernungsveränderung verstellt werden. Derartige Aufnahmeprobleme treten besonders
bei Sportaufnahmen, beispielsweise von Skirennen usw., auf. Bei derart rasch ablaufend=
Vorgängen -ist es dem Amateur praktisch unmöglich, neben dem Nachführen der Kamera
gleichzeitig sowohl die Brennweite als auch die Entfernung nachzustellen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Drehwinkel
des Brennweiteneinstellers im wesentlichen gleich dem Logarithmus der Brennweitenverstellung
und der Drehwinkel des Entfernungseinstellers im wesentlichen gleich dem Logarithmus
der Verstellung der Aufnahmeentfernung gewählt ist, so daß bei gemeinsamer Verdrehung
beider Einsteller, ein sich relativ zur Kamera bewegendes Objekt in gleichbleibender
Größe scharf abgebildet wird. .
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Es sind Abweichungen vom idealen logarithmischen Skalenverlauf zulässig.
Es ist jedoch darauf zu achten, daß bei gemeinsamer Verstellung beider Einsteller
und gleichbleibender Bildgröße das Objekt stets in dem durch die größte Blendenöffnung
und dem ungünstigsten Brennweitenbereich bestimmten Schärfentiefenbereich liegen
muB.
Es ist jedoch möglich, unter Ausnutzung des Schärfentiefenbereiches
den Punkt auf der Entfernungsskala darzustellen.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand von Ausführungsbeispielen
und unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
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F i g. 1 ist eine schaubildliche Ansicht einer Kamera gemäß der Erfindung;
F i g. 2 zeigt ebenfalls schaubildlich und teilweise im Schnitt Einzelheiten der
neuen Kamera; F i g. 3 bis 6 veranschaulichen Details einiger Ausführungsvarianten.
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In F i g. 1 ist eine Schmalfilmkamera 1 dargestellt, in welche ein
Objektiv 2 mit veränderlicher Brennweite eingebaut ist. Mit 3 ist das Sucherobjektiv
bezeichnet, während 4 die Photozelle eines eingebauten Belichtungsmessers und 5
der Kameraauslöser ist. An einer Seitenfläche des Kameragehäuses, und zwar im Bereich
der rechten Hand des Filmenden, ist der Einstellknopf 6 für die Objektivbrennweite
drehbar angeordnet. Hierzu koaxial ist der Einstellknopf 7 für die Scharfstellung
des Objektivs vorgesehen. Die Anordnung ist so gewählt, daß bei gemeinsamer Drehung
beider Knöpfe die Brennweite und Entfernungseinstellung im selben Sinn geändert
wird. Vorteilhaft ist einer Drehung im Uhrzeigersinn eine Verkleinerung der Brennweiteneinstellung
zugeordnet.
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F i g. 2 zeigt den Verstellmechanismus des Objektivs 2 in schaubildlicher
Darstellung. Das Objektiv 2 besteht im wesentlichen aus drei Gliedern, wobei das
dem Film benachbarte Hinterglied fest eingebaut ist. Dieses Glied ist in der Zeichnung
nicht dargestellt. Die beiden anderen Glieder 2a, 2b werden entsprechend
der Brennweitenverstellung entlang der optischen Achse verschoben, wobei das Glied
2 b eine mit der Brennweitenänderung linear verlaufende Bewegung ausführt, während
das Vorderglied 2 a bei Verstellung der Brennweite von der Einstellung auf
den kleinsten Wert ausgehend zunächst eine Bewegung in Richtung gegen das Aufnahmeobjektlausführt
und nach überschreiten eines Maximalwertes langsam in die Ausgangsstellung zurückkehrt.
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Die Bewegung der beiden Objektivglieder 2a, 2b
wird von dem
Einstellknopf 6 abgeleitet. Dieser ist mit einer Welle 8 verbunden, welche in den
Platinen 9 und 10 gelagert ist und eine Kurvenscheibe 11 sowie eine Kurbel
12 trägt. Die Kurbel 12 weist an ihrem freien Ende einen Zapfen 13 auf, welcher
in einer Ringnut 14 der Fassung 15 des Objektivgliedes 2 b gleitet. Das Objektivglied
2b ist mit seiner Fassung 15 in dem Teil 16 b des Objektivtubus verschiebbar geführt.
Bei einer Verdrehung des Knopfes 6 wird das Objektivglied 2 b im wesentlichen entsprechend
dem Kosinus des Verdrehwinkels des Knopfes 6 verschoben.
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Im Teil 16a des Objektivtubus ist das Objektivglied 2a mit seiner
Fassung 17 verschiebbar geführt. Die Fassung 17 weist einen Fortsatz 18 auf,
welcher mit einem Stift 19 in das gabelförmige Ende eines Hebels 20 eingreift. An
dem Hebel 20 ist eine Rolle 21 drehbar gelagert, die unter der Wirkung der Feder
22 an der Kurvenscheibe 11 anliegt. Der Achsbolzen 23 der Rolle 21 ist verlängert
und gleitet in einer ortsfesten Führung 24.
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Der andere Arm des Hebels 20 ist über eine Schubstange 25 mit einem
Hebel 26 gelenkig verbunden, der bei 27 an der Platine 9 drehbar gelagert ist und
einen Stift 28 trägt. Der Knopf 6 besteht aus einem etwa kegelstumpfförmigen
Mantel, der mit zwei Speichen 6 a mit der Nabe 6 b verbunden ist. Zwischen
den Speichen sind zwei Hülsen 29 und 30 vorgesehen, die an der Platine 9 befestigt
sind. An diesen Hülsen ist mit Schrauben 32, 33 eine Deckplatte 31 für den Knopf
6 befestigt. Die Deckplatte 31 weist ein radial verlaufendes Langloch
34 auf; in welchem sich der Stift 28 bewegt. An der Deckplatte 31 ist mittels
einer Schraube 35 der Knopf 7 gelagert, der an seiner der Deckplatte zugewendeten
Fläche eine Spiralnut 36 (vgl. F i g. 3) aufweist, in welcher der Stift 28 gleitet
und durch welche er gesteuert wird. An der Deckplatte 31 ist eine Indexmarke
37 angebracht, die mit entsprechenden Skalen an den Knöpfen 6 und 7 zusammenwirkt.
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Die Wirkungsweise der dargestellten Anordnung ist folgende: Wird der
Knopf 6 z: B. im Uhrzeigergegensinn verdreht, während der Knopf 7 unbewegt bleibt,
so verschiebt die Kurbel 12 das Objektivglied 2 b nach links. Gleichzeitig wird
auch die Kurvenscheibe 11 verdreht, wodurch die Rolle 21 nach rechts
verschoben wird. Da der Knopf 7 nicht bewegt wird, dreht sich der Hebel 20 um den
Punkt 38 als Festpunkt und bewirkt, daß das Objektivvorderglied 2 a nach rechts
verschoben wird.
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Wird andererseits der Knopf 7 verdreht, während der Knopf 6 unverändert
bleibt, so wird der Stift 28 durch die Spiralnut 36 im Knopf 7 in radialer Richtung
verschoben. Diese Bewegung wird durch die Schubstange 25 auf den Hebel 20 übertragen;
welcher sich um die Achse 23 verdreht und dem Objektivglied 2 a die entsprechende
Verstellbewegung erteilt.
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Bei gleichzeitiger Verdrehung beider Knöpfe über-'lagern sich die
oben beschriebenen Bewegungen des Objektivvordergliedes.
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In F i g. 4 ist eine Ausgestaltung der Erfindung in Draufsicht gezeigt,
wobei Teile der Einrichtung im Interesse einer klareren Darstellung entfernt worden
sind. F i g. 5 ist ein Schnitt gemäß der Ebene Y-Y in Fig.4.
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An der Welle 8 des Brennweiteneinsteliknopfes 6
ist ein
Zahnrad 40 mit relativ enger Passung drehbar montiert, so daß eine relative Verdrehung
nur durch
Anwendung einer bestimmten Kraft möglich ist und zufällige Verdrehungen
ausgeschlossen sind. Das Zahnrad 40 ist mit einem gekröpften Hebel 41-verbunden;
welcher eine Indexmarke 42 aufweist, die einer am Umfang des Einstellknopfes
6 angebrachten Blendenskala gegenübersteht.
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Das Zahnrad 40 kämmt mit einem Zahnrad 43; welches an der ortsfesten
Deckplatte 31 gelagert und mit einer Scheibe 44 verbunden ist. Diese Scheibe
44 trägt an ihrer der Deckplatte zugewendeten Fläche zwei Spiralnuten
45 und 46. An der Welle 8 sind ferner zwei Zeiger
47 und 48 gelagert, die mit der Entfernungsskala am Knopf 7 zusammenwirken
und durch Stifte 49; 50 geführt sind, welche in den Spiralnuten 45 bzw. 46
gleiten.
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Bei dieser Einrichtung ist eine Kupplung mit dein Blendensteller der
Objektivblende nicht vorgesehen, so daß die Blendenwerte übertragen werden müssen:
Im Rahmen der Erfindung kann jedoch auch eine zwangläufige Verbindung zwischen Blendensbetkr-und
Schärfentiefenanzeiger hergestellt werden.
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Bei der oben beschriebenen Anordnung ist der Verdrehwinkel des Knopfes
6 gleich dem Logarithmus der Brennweite, während der Verdrehwinkel der Indexmarke
42 gegenüber der Blendenskala glh
dem Logarithmus des Quadrates
der Blendenzahlen ist.
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Um diesen Forderungen gerecht zu werden, ist es zweckmäßig, beide
bewegliche optische Glieder 2a, 2b des Objektivs durch Kurvenscheiben zu steuern,
so daß der logarithmische Skalenverlauf exakt eingehalten werden kann. In einem
kleinen Bereich kann der logarithmische Verlauf jedoch auch durch eine andere Funktion,
z. B. durch eine Kosinusfunktion, angenähert werden.
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Die Wirkungsweise der in den F i g. 4 und S beschriebenen Einrichtung
ist folgende: Wird von der dargestellten Einstellung ausgehend der Blendenzeiger
42 auf den Wert k = 2,8 verstellt, so verdreht sich die Kurvenscheibe 44 im Uhrzeigersinn,
wodurch die Stifte 49 und 50 durch die Spiralnuten 45 und 46 gegeneinander bewegt
werden. Dies hat zur Folge, daß der an der Entfernungsskala durch die Zeiger 47
und 48 angezeigte Schärfentiefenbereich verkleinert wird. In gleicher Weise hat
eine Verdrehung des Einstellknopfes 6 eine Änderung des Tiefenschärfenbereiches
zur Folge. Durch die oben angegebenen Bewegungsgesetze des Brennweiten- und Blendeneinstellers
wird erreicht, daß der Schärfentiefenbereich als Funktion von
2 angezeigt wird.
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In F i g. 6 ist eine weitere Ausführungsvariante in Draufsicht gezeigt,
bei welcher sowohl die Brennweitenskala als auch die Entfernungsskala logarithmisch
gestaltet sind. Die Brennweitensteuerung wird gemäß den obigen Angaben durchgeführt.
Die Anpassung der Entfernungseinstellung erfolgt durch entsprechende Gestaltung
der Spiralnut 36 im Knopf 7. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß bei gemeinsamer
Verdrehung der Knöpfe 6 und 7 ein sich relativ zur Kamera bewegendes Objekt stets
in gleicher Größe scharf abgebildet wird, was besonders für Sportaufnahmen von Vorteil
ist. Die beiden Skalen können auch durch andere Funktionen dem logarithmischen Verlauf
angenähert werden, wobei jedoch darauf zu achten ist, daß auch im ungünstigsten
Fall bei einer gemeinsamen Verstellung der beiden Knöpfe zur Einschaltung einer
konstanten Bildgröße das Objekt stets innerhalb des Schärfenbereiches bleibt.
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Es ist schließlich möglich, die Erfindung in der Weise auszugestalten,
daß mindestens einer der Einstellknöpfe axial verschiebbar ist und daß von dieser
Bewegung der Kameraauslöser steuerbar ist.
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In einer anderen Ausführungsform der Erfindung trägt mindestens einer
der beiden Einsteller für die Entfernung und Brennweite, vorzugsweise der Brennweiteneinsteller,
eine insbesondere radial bewegbare Kameraauslösetaste. Gemäß dieser Anordnung kann
die Kamera mit der linken Hand gehalten werden, während mit der rechten Hand die
notwendigen Einstellungen und die Auslösung der Kamera ohne Griffwechsel vorgenommen
werden können.
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Die Erfindung ist nicht auf die angegebenen Beispiele beschränkt.
Es sind viehmehr zahlreiche Abänderungen möglich, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen.