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Abzapf- und Anzeigevorrichtung, insbesondere zur Abgabe von verschiedenen
Kraftstoffarten an einer Kraftstoffsäule Die Erfindung bezieht sich auf eine Abzapf-
und Anzeigevorrichtung, insbesondere zur Abgabe von verschiedenen Kraftstoffarten
an einer Kraftstoffsäule, mit einer oder mehreren Anzeigevorrichtungen und mehreren
der Kraftstoffsorte jeweils zugeordneten Volumenmessem und Kraftstoffschläuchen
und einer jeweils nach dem Abheben einer Zapfpistole wirksam werdenden Vorrichtung
zur Nullstellung der Anzeigevorrichtung vor Beginn des Zapfvorgangs.
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Es sind Abzapfstellen bekannt, die einen Kraftstoffbehälter, eine
Pumpe und ein Kraftstoffmeßgerät mit einem mechanisch angetriebenen Zählwerk und
einem Zuführungsschlauch enthalten. Zur Abgabe des gleichen Kraftstoffes aus zwei
oder mehr Schläuchen ist jeder Schlauch mit einem getrennten Zählwerk und einem
Volumenzähler verbunden; bekannterweise wird der Kraftstoff mit Hilfe einer einzigen
Pumpe, in der Regel eine Eintauchpumpe, aus dem Kraftstofftank einem Ansaugrohr
und von dort weiter getrennten Meßgeräten zugeleitet.
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Ebenfalls ist eine Zapfstelle bekannt, bei der die Anzeigeanlage getrennt
von der Abzapfstelle aufgebaut und über ein Volumenmeßgerät mit Hilfe einer Synchronmotor-Generatoranlage
angetrieben wird.
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Bei einer anderen Zapfstelle zur Abgabe von drei verschiedenen Kraftstoff-sorten
ist es bereits bekannt, Sperrinittel vorzusehen, um zu verhindern, daß zur gleichen
Zeit mehr als eine der drei vorhandenen Abzapfstellen betätigt werden. Für
jede, einzelne Abzapfstelle ist deshalb eine besondere Schaltereinheit vorgesehen.
Diese Schalter sind in der Regel gesperrt. Soll eine bestimmte Kraftstoffsorte abgegeben
werden, so wird der zugehörige separate Schalter eingerückt; hierbei bewegt sich
ein Stift in einem Schlitz, bis der Schalter die Schließstellung erreicht, wodurch
ein Kurbelarm einen Hebel in die Bewegungsbahn eines Plungers bewegt, der mit einem
Solenoid in Verbindung steht, so daß der dazugehörige Motor bzw. Antriebsschalter
eingerückt wird und die Kraftstoffabgabe erfolgen kann.
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Ferner sind separate Stromkreise vorgesehen, um Sperrsolenoide der
anderen Abzapfstelle zu betätigen. über eine besondere nachgeordnete Mechanik werden
die zugehörigen Hebel dieser Zapfstellen gesperrt.
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Bei dieser Abzapfvorrichtung ist es auch bekannt, eine elektrische
Verbindung zwischen dem Volumenmesser und dem Anzeigegerät herzustellen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, bei einer Abzapf-und Anzeigevorrichtung
für verschiedene Kraftstoffarten die Einschalt- und Verriegelungsteile so auszubilden,
daß in einfacher Weise jeweils nur eine Zapfstelle in Betrieb genommen werden kann.
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Hierfür wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Abzapf- und Anzeigevorrichtung
mit an sich bekannten Sperrmitteln versehen sind, die derart ausgebildet sind, daß
nach Abheben eines Schlauches alle restlichen in der Halterung verbleibenden Schläuche
arretiert sind, und ferner dadurch, daß die Sperrmittel und ein Schalter der Anzeigevorrichtung
derart zusammenwirken, daß in bekannter Weise nur der der ausgewählten Kraftstoffsorte
entsprechende Volumenmesser mit dem Anzeigegerät in Wirkverbindung gebracht werden
kann.
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Bei einer derartigen Anordnung der Einschalt-und Verriegelungsteile
sind die Schläuche selbst arretiert. Diese Ausführung ist auch insofern vorteilhaft,
als auch Fehlbetätigungen besser als bisher vermieden werden. Wenn nämlich ein erster
Schlauch mit der zugehörigen Zäpfpistole, ohne daß es gewünscht war, abgenommen
war, bevor der zweite Schlauch mit der zugehörigen Za ,pfpistole zurückgebracht
bzw. gehaltert ist, so können doch der falsche Volumenmesser und die zugehörige
Pumpe nicht angetrieben werden, bevor nicht beide Schläuche mit ihren Zapfpistolen
irt die Halterungen zurückgebracht
werden und die richtige Zapfpistole
dann nochmals abgehoben wird. Die Möglichkeit derartiger Fehlabgaben ist aber recht
groß und geht nicht auf weniger geschultes Personal und auf eine Oberbelastung in
den Stoßzeiten zurück, sondern auch auf plötzliche Änderung der Kundenwünsche. Die
Abgabe von Kraftstoff ist somit grundsätzlich unterbunden, wenn mehr als zwei Schläuche
von ihren Ständern entfernt worden sind.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnungen erläutert, welche schematische
Ausführungsbeispiele darstellen.
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Fig. 1 zeigt eine Anzeigevorrichtung für zwei verschiedene
Kraftstoffsorten; F i g. 2 zeigt eine elektrische Schaltung für eine Anzeigevorrichtung
für vier verschiedene Kraftstoffsorten, die in Verbindung mit der Ausführungsform
nach F i g. 1 angewandt werden kann.
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Ein unter dem Erdboden angeordneter Brennstoffbehälter 1 enthält
eine unterhalb seines Flüssigkeitsspiegels angeordnete Pumpe 2 und eine Saugleitung
3, durch welche der Kraftstoff zu einer Luftreiniger- und Filteranlage 4
und weiter über die Leitung 5 zu einem Meßgerät 6 transportiert wird.
Das Meßgerät 6 versorgt über ein selbsttätiges Rückstellventil
7 und eine Rohrleitung 8 od. dgl. einen flexiblen Kraftstoffschlauch
9, der an einem Ende an eine über einen Drücker steuerbare Zapfpistole
10
befestigt ist. Das Meßgerät 6 für das Durchflußvolumen des Kraftstoffes
kann derart eingestellt werden, daß eine vorbestimmte Kraftstoffmenge registriert
wird, und zwar über ein Einstellgerät 11,
welches mittels einer in einen Vorwähldruckknopf
13 auslaufenden Welle 12 antreibbar ist.
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Wenn das Meßgerät 6 in Tätigkeit gesetzt wird, beginnt die
Welle 14 zu rotieren. Diese Welle setzt eine Impulsgeberscheibe 15 in Rotation,
so daß über Schienen und Bürsten eine Anzahl von Impulsen pro Umdrehung gegeben
ist. Der Impulsgeber wird durch ein Solenoid 27 außer Betrieb gesetzt.
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Eine Sperre sowie die Tätigkeit eines Schalters wird durch eine Schaltstange
18 gesteuert, welche in eine über eine Feder vorgespannte pneumatische Verzögerungsvorrichtung
19 ausläuft. Durch das Herausnehmen der Zapfpistole 10 aus dem Ständer
wird der Steuerhebel 20 und über ihn mittels Stange 21 und einer Kurbel 22 die Schaltstange
18 in Tätigkeit gesetzt. Eine Verschiebung dieser Stange verstellt einen
Sperrschalter 23 der Schaltstange 18,
dann einen Geberschalter 24,
der geichzeitig auch die Zählerrückstellung steuert, und zuletzt den Pumpenschalter
25, der auch für den Geber und den Auswähler des Anzeigelichtes vorgesehen
ist. Die Schalterstange, 18 kann durch das Solenoid 26 abgesperrt
werden. Die Anlage enthält noch Geberrelais 28, Zapflichtrelais
29 und ein Anzeigelicht 30.
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Diese Einheiten sind für ein Abzapfgerät zur Lieferung von einer oder
zwei Kraftstoffsorten geeignet. Jedoch kann die Vorrichtung zusätzlich noch einen
zweiten Satz identischer Einheiten enthalten; diese werden im Zeichnungsbeispiel
durch die Indizes »a« am jeweiligen Bezugszeichen angegeben.
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Für den Betrieb der Vorrichtung wird ein Netzanschlußgerät
31 benötigt, mit 90 Volt Gleichstromausgang, das durch eine Hauptleitung
41 gespeist ist. Diese Einheiten werden mit Hilfe eines Sockels 32
od. dgl.
an einen lösbaren Anzeigerkopf befestigt. Der Anzeigerkopf enthält einen auf hohe
Geschwindigkeiten ansprechenden Volumenzähler 33 und einen auf hohe Geschwindigkeit
ansprechenden Preiszähler 34, wobei letzterer den gesamten Kraftstoffpreis registriert.
Die Zähler 33 und 34 werden elektrisch in Abhängigkeit von Signalgrößen angetrieben,
welche von der Geberscheibe 15 an sie übertragen werden. Die vom Sockel
32 ausgehende Leitung enthält ferner Widerstände 36, 37 und 40 sowie
Kondensatoren 35, 38 und 39.
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Zweckmäßig sind alle Vorrichtungen, ausgenommen der Anzeigerkopf,
die Zapfpistolen 10 und 10a, die Schläuche 9 und 9a und die Steil-
oder Vorwählknöpfe 13, 13a sowie die Steuerhebel 20 und 20a, unterhalb des
Bodenniveaus angeordnet.
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Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: Es wird zunächst die mit
dem Handgriff versehene Zapfpistole von der Halterung abgenommen. Hierbei werden
der Steuerhebe120 und die Stange21 betätigt und geben die Schaltstange18 frei, wodurch
zunächst die pneumatische Verzögerungsvorrichtung 19 die Stange
18 verschiebt. Nach Verschiebung der Schaltstange 18 um einen vorbestimmten
Weg werden Solenoide 26 und 27a erregt; trotzdem kann die Schaltstange
18 ihren Weg ausführen, da sie bereits einen Anschlag überwunden hat;
jedoch wird die Schaltstange 18a gesperrt. Eine derartige Vorrichtung und Arbeitsweise
stellen sicher, daß sogar bei einer Fehlbetätigung der Zapfpistole 10a vor der erfolgten
Halterung der Zapfpistole 10 das Meßgerät 6a oder die entsprechende Pumpe
nicht in Betrieb gesetzt werden kann, bevor beide Zapfpistolen gehaltert sind und
ein neuer Abgriff von der Halterung erfolgt. In Abhängigkeit von einer weiteren
Verschiebung der Schaltstange 18 werden die Zähler 33, 34 und der
Impulsgeber 15 entsperrt bzw. auf einen Nullzustand gebracht, dann die Pumpe
2 in Tätigkeit gesetzt und das Anzeigelicht an der Lampe 30 eingeschaltet.
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Nun wird durch das Bedienungspersonal die erforderliche Kraftstoffmenge
entweder manuell oder unter Verwendung eines Vorwählers abgezapft und anschließend
die Zapfpistole 10 zur Halterung zurückgeführt. Die erneute Halterung dieser
Zapfpistole bewirkt eine Sperrung der Pumpe 2, das Erlöschen der Lampe
30 und die Entarretierung der Schaltstangen 18 und 18a. Jedoch werden
die Zähler bei dieser Bewegung nicht zur Nullage zurückgebracht und zeigen nach
wie vor die zum Verkauf gehörenden Werte an, bis eine Zapfpistole wieder für den
nächsten Arbeitsgang von der Halterung entfernt wird.
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In Anlehnung an die Darstellung in F i g. 1, die für eine Betätigung
von zwei Einheiten vorgesehen ist, werden in F i g. 2 die weiteren Teile
für eine Anlage mit vier Einheiten dargestellt. Die elektrische Verdrahtung der
weiteren zwei Einheiten bzw. die zusätzlichen Teile sind durch entsprechende Indizes
»b« und »c« bezeichnet.
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In dieser Schaltanlage werden ebenfalls Rückstellsolenoide 42 und
43 für den Volumenzähler und den Preiszähler und ferner Arbeitsspulen 44 und 45
zu dem Volumenzähler sowie Spulen 46 und 47 für den Preiszähler dargestellt.