DE1181603B - Mit einer Zuendkapsel zuendbarer Ammoniumnitrat-Sprengstoff und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents

Mit einer Zuendkapsel zuendbarer Ammoniumnitrat-Sprengstoff und Verfahren zu dessen Herstellung

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DE1181603B
DE1181603B DEN19888A DEN0019888A DE1181603B DE 1181603 B DE1181603 B DE 1181603B DE N19888 A DEN19888 A DE N19888A DE N0019888 A DEN0019888 A DE N0019888A DE 1181603 B DE1181603 B DE 1181603B
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Kumao Hino
Mutsuo Yokogawa
Shigefumi Asaka
Genichi Okada
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Nippon Kayaku Co Ltd
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    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B31/00Compositions containing an inorganic nitrogen-oxygen salt
    • C06B31/28Compositions containing an inorganic nitrogen-oxygen salt the salt being ammonium nitrate
    • C06B31/285Compositions containing an inorganic nitrogen-oxygen salt the salt being ammonium nitrate with fuel oil, e.g. ANFO-compositions
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES W7WQS& PATENTAMT Internal. Kl.: C 06 b
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche Kl.: 78 c-17
Nummer: 1181603
Aktenzeichen: N19888 VI b / 78 c
Anmeldetag: 14. April 1961
Auslegetag: 12. November 1964
Mit einer Zündkapsel zündbarer
Ammoniumnitrat-Sprengstoff und Verfahren
zu dessen Herstellung
Anmelder:
Nippon Kayaku Kabushiki Kaisha, Tokio
Vertreter:
Dr.-Ing. H. Ruschke, Patentanwalt,
Berlin 33, Auguste-Viktoria-Str. 65
Als Erfinder benannt:
Kumao Hino, Mutsuo Yokogawa,
Shigefumi Asaka,
Genichi Okada, Asa, Sanyocho, Asa-gun,
Yamaguchi-ken (Japan)
Die Erfindung betrifft einen Ammoniumnitrat-Sprengstoff mit einem Gehalt von bis zu 10°/p eines Brennöles und mit einem Zusatz eines anionischen oberflächenaktiven Mittels und ein Verfahren zu dessen Herstellung.
Ammoniumnitrat-Sprengstoffe mit einem Gehalt von 2 bis 10 % eines. Brennöles, wie Heizöl, Anthracenöl und Kohlenteer, sind unter anderem aus der deutschen Auslegeschrift 1081 812 bekannt. In der USA.-Patentschrift 2 975 046 wird gelehrt, diesen Sprengstoffgemischen ein anionisches oberflächenaktives Mittel, z. B. Alkalimonosulfonate von Methylnaphthalinen, zur Erhöhung der relativen Zündempfindlichkeit zuzusetzen. Diese bekannten Sprengstoffe sind nicht kapselempfindlich.
Sprengstoffe dieser Art besitzen eine wesentlich geringere Empfindlichkeit, so daß eine direkte Zündung dieser Sprengstoffe mit üblichen Zündkapseln 2 oder Detonationszündern nicht möglich ist. Zwecks Erzeugung einer kräftigen Detonation mit diesen 20 95° C und das Brennöl diesem Gemisch gleichzeitig Ammoniumnitrat-Brennöl-Sprengstoffen muß eine oder nachfolgend, gegebenenfalls unter Abkühlung, Patrone mit einem großen Durchmesser, von z. B. zugesetzt wird, wobei das Zerkleinern und Mischen 10 cm oder darüber, in einem großen Sprengbohrloch verwendet werden, in dem eine große Menge Dynamit oder eines ähnlichen Sprengstoffes als Vor- 25 ladung oder als Einsatz zwischen den Hauptladungen oder ein besonders starker Detonationszünder verwendet wird.
Erfindungsgemäß wird nun ein Ammoniumnitrat-Brennöl-Sprengstoff vorgeschlagen, der sicher gehandhabt, wirtschaftlich hergestellt und bereits mit einer gewöhnlichen Sprengladung ohne besondere Vorladungen u. dgl. selbst in kleinen Sprengbohrlöchern gezündet werden kann.
bis zum Erreichen der Raumtemperatur fortgesetzt wird.
In den Zeichnungen ist
F i g. 1 eine graphische Darstellung, die die Beziehung zwischen der Menge des zugesetzten oberflächenaktiven Mittels und dem Detonationsvermögen zeigt;
F i g. 2 ist eine graphische Darstellung, die die Beziehungen zwischen dem Patronendurchmesser und der Detonationsgeschwindigkeit erläutert.
Das erfindungsgemäß verwendete Ammoniumnitrat kann irgendein für Düngemittel geeignetes oder
Erfindungsgemäß wird ein mit einer Zündkapsel 35 handelsübliches Material sein. Die Teilchengröße des zündbarer Ammoniumnitrat-Sprengstoff mit einem Ammoniumnitratmaterials sollte jedoch vorzugsweise
so gering wie möglich sein, weil die Teilchengröße einen großen Einfluß auf die Zündempfindlichkeit hat, so daß das Material mit einer Randläufermahlvorrichtung (Pfannenmischer) oder einer Hammerzerkleinerungsvorrichtung (einem sogenannten »Mikro-Atomizer«) oder einer ähnlichen Vorrichtung zerkleinert werden sollte. Das verwendete Brennöl kann ein Öl der Kohlereihe, wie Kohlenteer- oder Anthracenöl, oder ein öl der Erdölreihe, wie Heizöl, sein. Zu dem hier verwendeten Kohlenteer gehört der durch trockene Destillation von Kohle erzeugte Rohkohlenteer und auch gereinigter Kohlenteer. Das
Gehalt von bis zu 10% eines Brennöles und mit einem Zusatz eines anionischen oberflächenaktiven Mittels vorgeschlagen, der dadurch gekennzeichnet ist, daß er als anionisches oberflächenaktives Mittel 0,1 bis 5 Gewichtsprozent Natriumdinaphthylmethandisulfonat, ein Natriumalkylsulfat oder Natriumalkylbenzolsulfonat, wobei die Alkylreste der beiden letzteren Verbindungen 10 bis 14 Kohlenstoffatome besitzen, enthält und daß das Ammoniumnitrat in Form feiner Teilchen, von denern mehr als 40 % durch ein Sieb mit 0,074 mm lichter Maschenweite hindurchgehen, vorliegt.
Das Verfahren zur Herstellung dieses Sprengstoffes ist dadurch gekennzeichnet, daß das oberflächenaktive Mittel dem Ammoniumnitrat während dessen Zerkleinerung bei Temperaturen zwischen 20 und verwendete Anthracenöl ist eine bei etwa 300° C siedende Fraktion des Kohlenteers, die einen Entzündungspunkt von etwa 200° C und eine dem Schweröl ähnliche Viskosität besitzt. Das verwendete Heizöl
409 727/140
kann ein als Dieselöl verwendetes Öl sein, das einen Entzündungspunkt von etwa 80° C besitzt. Die Viskosität dieses Öles ist sehr gering.
Das Verfahren des Brennöles zu dem Ammoniumnitrat in dem Gemisch liegt in einem Gemisch mit ausgeglichenem Sauerstoffgehalt zwischen 4 und 7 %, auf die Gesamtmenge bezogen, wobei jedoch dieses Verhältnis von dem jeweils verwendeten Brennöl oder der verwendeten Menge des später beschriebe-
flächenaktives Mittel und Brennöl möglich ist. Nach einem anderen Verfahren kann das Ammoniumnitrat, das in einer Hammerpulverisiervorrichtung oder einer ähnlichen Vorrichtung feinteilig zerkleinert worden ist, mit den anderen Bestandteilen in einer einfachen, gewöhnlichen Mischvorrichtung vermischt werden. Der erhaltene Ammoniümnitrat-Brennöl-Sprengstoff besitzt besonders dann ein ausgezeichnetes Zünd- und Detonationsvermögen, wenn
nen anionischen oberflächenaktiven Mittels bestimmt io die Teilchengröße des Ammoniumnitrats der Masse wird. Wenn jedoch der Sauerstoffausgleich, wie bei derart gering ist, daß mehr als 40% des Materials einem offenen Sprengloch, keine Schwierigkeit darstellt, kann dieses Verhältnis zwischen 2 und 10%,
auf das Gesamtgemisch bezogen, liegen.
durch ein Sieb mit 0,074 mm lichter Maschenweite hindurchgehen.
Bei der Erhöhung des Ausmaßes der physi-
nationsfähigkeit des Produktes am wirksamsten. Andererseits besitzen Anthracenöl oder Heizöl bei Raumtemperatur eine gute Mischbarkeit mit Ammoniumnitrat, so daß das Vermischen bei Raumtempe-
Die anionischen oberflächenaktiven Mittel können 15 kaiischen und chemischen Kombination der Bestandin Form handelsüblicher Produkte verwendet wer- teile sollte auch die Temperatur beim Vermischen den, die geringe Mengen Natriumsulfat oder anderer berücksichtigt werden. Bei Verwendung von Kohlen-Nebenprodukte enthalten können, ohne daß ihre teer als Brennöl ist beim Vermählen und Vermischen Wirkung beeinträchtigt wird. in einer Randläuf ermisch vorrichtung eine Tempera-
Wenn das Ammoniumnitrat-Brennöl-Gemisch, das 20 tür zwischen 85 und 95° C zur Erhöhung der Detodurch das als Brückenglied wirkende anionische
oberflächenaktive Mittel praktisch in einer molekularen Kombination vorliegt, mittels einer Sprengkapsel entzündet wird, wirkt sie als Entzündungszentrum, wobei die Detonation schnell und genau 25 ratur erfolgen kann. Das Vermischen jeden Bestandübertragen wird und die Empfindlichkeit und das teils kann unabhängig von der zum Vermischen des Detonationsvermögen des Gemisches als ganzes er- feinteiligen Ammoniumnitrats verwendeten Mischhöht werden. vorrichtung praktisch bei Normaltemperatur erfol-Da das oben beschriebene anionische oberflächen- gen, vorausgesetzt, daß Umgebungsbedingungen veraktive Mittel nur an den Grenzflächen des Ammo- 30 wendet werden, bei denen das Ammoniumnitrat niumnitrat-Brennöl-Gemisch wirkt, ist die zu ver- nicht hygroskopisch ist. Bei hoher Luftfeuchtigkeit wendende Menge gering, und zwar ist bereits eine bei der das Ammoniumnitrat hygroskopisch werden Menge von 0,1% der Gesamtmenge wirksam, wobei kann, kann das Vermischen bei einer gegenüber bei Verwendung von 0,5 bis 1,0% im Hinblick auf Normaltemperatur um 10 bis 20° C höheren Temdie Wirkung der Masse ein Gleichgewichtszustand 35 peratur oder unter Ausschluß von Feuchtigkeit ererzeugt wird. folgen. Bei einer niedrigeren Temperatur wird der Diese Verhältnisse gehen aus den in F i g. 1 gezeig- Kohlenteer viskos, was eine gute Verteilung zwischen ten Ergebnissen hervor, die mit einem nach dem im den Ammoniumnitratteilchen erschwert. In einem Beispiel 1 beschriebenen Verfahren hergestellten solchen Fall kann der Kohlenteer beim Vermischen Sprengstoff erzielt worden sind, der als anionisches 40 auf etwa 20 bis 40° C erwärmt werden, oberflächenaktives Mittel Natriumdinaphthylmethan- Das erfindungsgemäß vorgeschlagene Produkt disulfonat oder Natriumlaurylsulfat enthielt. In der kann bereits bei einem Patronendurchmesser von 20 graphischen Darstellung von F i g. 1 ist das prozen- bis 25 mm mittels einer einzigen Sprengkapsel Nr. 6 tuale Verhältnis von Natriumdinaphthylmethandisul- vollständig zur Detonation gebracht werden. Das fonat bzw. Natriumlaurylsulfat zu der Gesamtmenge 45 Produkt besitzt ein ausgezeichnetes Detonationsverals Abszisse und der (später erläuterte) Wert des kri- mögen, wobei die gesamte Sprengkraft praktisch der
von gebräuchlichen Industriesprengstoffen entspricht. Bei Ammoniumnitrat-Brennöl-Sprengstoffen ist die Entwicklung von rotem Rauch nach der Spren-50 gung derart stark, daß ihre Verwendung unter der Erde praktisch unmöglich ist. Das Detonationsvermögen des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Produkts ist demgegenüber derart ausgezeichnet, daß das nach der Sprengung ausströmende Gas — wie auch geben von 0,5 bis 1,0% des Mittels praktisch gleich- 55 bei den üblichen Industriesprengstoffen — in Kauf bleibt. Aus wirtschaftlichen Erwägungen sollte die genommen werden kann. Das erfindungsgemäß vorzugesetzte Menge des anionischen oberflächenaktiven
Mittels so gering wie möglich sein, wobei jedoch
zwecks Verhinderung eines möglicherweise unzureichenden Vermischens bei der praktischen Durch- 60
führung bis zu 5% des Mittels zugesetzt werden
können.
Die Bildung einer molekularen Kombination zwischen Ammoniumnitrat und Brennöl wird am wirksamsten nach einem Mahl- und Mischverfahren erreicht, bei dem eine Randläufermischvorrichtung verwendet wird, wobei auch eine Beschickung in der Reihenfolge Ammoniumnitrat, anionisches obertischen Durchmessers als Ordinate aufgetragen worden, wobei dieser Wert das Detonationsvermögen des mit den oben beschriebenen Materialien hergestellten Sprengstoffes wiedergibt.
Aus jeder der gezeigten Kurven geht hervor, daß der Wert des kritischen Durchmessers bereits beim Zugeben von 0,1% des obenflächenaktiven Mittels eine beträchtliche Änderung erfährt und beim Zugeschlagene Produkt ist daher als Sprengstoff für
unterirdische Sprengungen geeignet, wie aus der untenstehenden Tabelle hervorgeht.
Tabelle 1
Probe 1 ....
Semigelatine
Von 1 kg der Probe
erzeugte Gasmenge
Sprengstoff
CO I nitrose Gase
38,61
32,41
2,261
2,201
Bemerkungen: Probe 1 ist nach dem unten beschriebenen Verfahren des Beispiels 1 hergestellt. Semigelatine hat die folgende Zusammensetzung: 10,5 °/o Nitroglyceringel, 5,0% Nitroverbindung, 76,0 0Zo Ammoniumnitrat und 8,5 °/o Holzmehl.
Die Überlegenheit des erfindungsgemäßen Sprengstoffes gegenüber einem bekannten Ammoniumnitrat-Sprengstoff ergibt sich aus dem folgenden Vergleichsversuch:
Zusammensetzung des Sprengstoffes Probe 0 Probe 1
Ammoniumnitrat 93,4 o/o
6,5%
0,1%
93,4%
6,5%
0,1%
Kohlenteer 10% 100%
Alkalisulfonat des Dimethyl-
naphthalins (USA.-Patent-
schrift 2975 046)
Natriumdinaphthyhnethan-
disulfonat
Grad der Detonations
fortpflanzung
rung gegeben, zerkleinert und in der Wärme getrocknet. Dann wurden 0,7% Natriumdinäphthylmethandisulfonat zugesetzt, während die Beschickung weiter auf 85 bis 95° C erhitzt wurde. Nach dem Erreichen dieser Temperatur wurde das Erhitzen unterbrochen, das Zerkleinern und Vermischen aber fortgesetzt. Anschließend wurden 6,0% Rohkohlenteer zugesetzt, worauf das nach ausreichendem Vermischen erhaltene Gemisch aus der Mischvorrichtung abgezogen und auf Raumtemperatur abkühlen gelassen wurde. Beim Sieben des Gemisches mit einem Sieb mit 1,397 mm lichter Maschenweite wurde die zusammengeballte Masse gelockert und fremdes Material entfernt. Das Produkt wurde dann für den beabsichtigten Zweck verpackt. Dieses Gemisch wurde als »Probe 1« bezeichnet. Ein weiteres Produkt wurde nach dem oben angegebenen Verfahren aus 93,5% Ammoniumnitrat und 6,5% Rohkohlenteer (als »Probe 0« bezeichnet) hergestellt und mit dem oben
ao hergestellten erfindungsgemäßen Produkt verglichen. Es wurden die folgenden Ergebnisse erhalten:
Probe 0
Probe 1
Für praktische
Zwecke geringster
Durchmesser
mm
Detonationsgeschwindigkeit m/Sek.
A I B
3600 4140
3400 4400
Die Sprengstoffe wurden nach dem Verfahren des Beispiels 1 hergestellt, die Detonationsfortpflanzung wurde durch Zündung von zehn Sprengstoffproben in Patronen mit einem Durchmesser von 25 mm und einer Länge von 230 mm unter Verwendung von Zündkapseln Nr. 6 ermittelt.
Das erfindungsgemäß vorgeschlagene Produkt kann lange Zeit gelagert werden. Bei einer Lagerung von mehr als 6 Monaten erhärtet es nicht und behält das gleiche Detonationsvermögen.
Die vorliegende Erfindung wird in den folgenden Beispielen näher erläutert.
Bei einem derart trägen Sprengstoff, wie dem Ammoniumnitrat-Brennöl-Sprengstoff, ist selbstverständlich die Zündfähigkeit von großer Bedeutung. Aus diesem Grund ist daher in den Beispielen der »für praktische Zwecke geringste Durchmesser« bestimmt worden. Bei diesem Versuch wurde ein Gemisch in eine Papierhülle mit einem bestimmten Durchmesser (die Länge der Beschickung betrug durchweg 230 mm) gegeben, worauf das Produkt in ein Sandbett gebracht und durch eine Sprengkapsel Nr. 6 gezündet wurde. Das Ausmaß der Detonation des Gemisches kann dabei bestimmt werden, indem der in dem Sand erzeugte Trichter und der Rückstand der Patrone nach der Sprengung untersucht werden. Das Vorhandensein von nichtdetoniertem Patronenrückstand weist auf eine unvollständige oder fehlerhafte Detonation hin. Mindestens zehn Sprengungen werden mit jeder Patronenart durchgeführt. Der geringste Durchmesser, bei dem eine 100%ige und vollständige Detonation erfolgt, wird als »für praktische Zwecke geringster Durchmesser« bezeichnet, während der Durchmesser, bei dem eine zu 50% vollständige Detonation erfolgt, als »kritischer Durchmesser« und der Durchmesser, bei dem keine Detonation erfolgt, als »versagender Durchmesser« bezeichnet wird. Je geringer diese Werte sind, um so besser ist die Zündempfindlichkeit der Patrone.
Beispiel 1
Eine 93,3% entsprechende Menge von Ammoniumnitrat wurde in eine Randläufermischvorrich- wurde nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Ver-
Bemerkungen: Die Detonationsgeschwindigkeit A wurde durch Messen der Geschwindigkeit in einem Stahlrohr mit einem Innendurchmesser von 35 mm nach dem Dautrische-Verfahren bestimmt. Die Detonationsgeschwindigkeit B wurde durch Messen der Geschwindigkeit in einer Papierhülle mit einem Durchmesser von 80 mm mit einer Filmkamera gemessen. Die bei der Messung der Detonationsgeschwindigkeit mit beiden Proben jeden Durchmessers in einer Papierhülle erhaltenen und mit einer Filmkamera bestimmten Ergebnisse sind in F i g. 2 dargestellt.
Beispiel2
Ein Gemisch aus 93,3% Ammoniumnitrat, 6,0% Rohkohlenteer und 0,7% Natriumlaurylsulfat der Formel C12H25OSO3Na wurde nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren hergestellt. Das Gemisch (Probe 2) wurde mit Probe 0 verglichen. Dabei wurden die folgenden Ergebnisse erhalten:
Probe 0
Probe 2
Für praktische
Zwecke geringster
Durchmesser
mm
Beispiel3
Detonationsgeschwindigkeit m/Sek. A
3600 4210
Ein Gemisch aus 93,3% Ammoniumnitrat, 6,0% Rohkohlenteer und 0,7% Natriumdodecylbenzolsulf onat der Formel
-SO8Na
fahren hergestellt. Das erhaltene Gemisch (Probe 3) wurde mit Probe 0 verglichen. Dabei wurden die folgenden Ergebnisse erhalten:
Probe 0
Probe 3
Für praktische
Zwecke geringster
Durchmesser
mm
50
24
Detonationsgeschwindigkeit m/Sek. A
3600 4000
dinaphthylmethandisulfonat und 3,6% Heizöl nach dem im Beispiel 5 beschriebenen Verfahren vermischt (Probe 6). Ein Gemisch aus 94,6% Ammoniumnitrat und 5,3% Heizöl wurde nach dem gleichen Verfahren hergestellt und als Probe 6' bezeichnet. Beim Vergleich der beiden Proben wurden die folgenden Ergebnisse gefunden:
Für praktische Zwecke geringster Durchmesser, mm
■° Probe 6 25
Probe 6' 45
Beispiel4
Eine 93,3% entsprechende Menge Ammoniumnitrat wurde in eine Randläufermischvorrichtung gegeben und dort bei 400C zerkleinert, bei welcher Temperatur das Ammoniumnitrat trotz der Luftbedingungen (Lufttemperatur 30° C, Luftfeuchtigkeit 90%) nicht hygroskopisch war. Dann wurden 0,7% Natriumlaurylsulfat zugesetzt und gründlich damit vermischt, worauf 6,0% Anthracenöl zugesetzt und bis zum Erzielen einer homogenen Masse damit vermischt wurden. Das Gemisch wurde dann aus der Mischvorrichtung abgezogen und auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Anschließend wurde das Gemisch zwecks Auflockerung der zusammengeballten Masse und Entfernung von fremdem Material durch ein Sieb mit 1,397 mm lichter Maschenweite geschickt und verpackt (Probe 4). Der Sprengstoff hatte die folgenden Eigenschaften:
Probe 4
Für praktische
Zwecke geringster
Durchmesser
mm
Beispiel5
Detonationsgeschwindigkeit m/Sek. A
4050
Eine 93,3% entsprechende Menge Ammoniumnitrat wurde in einer Hammerpulverisiervorrichtung (die Geschwindigkeit des Rotors betrug 8800 Umdrehungen je Minute, das Siebauge hatte eine Größe von 5 mm) bis zu einer durchschnittlichen Teilchengröße von etwa 20 μ zerkleinert. Das feinteilige Material wurde dann mit 0,7% Natriumlaurylsulfat ausreichend vermischt, worauf 6,0% Anthracenöl zugesetzt und genügend damit vermischt wurden, während das Material durch eine Schneckenförderungsvorrichtung zu einem Trichter befördert wurde. Das erhaltene Gemisch wurde aus dem Trichter abgezogen und zwecks Verpackung in ein Gefäß gebracht (Probe 5). Diese Probe hatte die folgenden Eigenschäften:
Beispiel 7
Eine 92,6% entsprechende Menge Ammoniumnitrat wurde nach dem im Beispiel 5 beschriebenen Verfahren zerkleinert und dann mit 3,0% Natriumlaurylsulfat und 4,4% Anthracenöl nach dem im Beispiel 5 beschriebenen Verfahren vermischt
ao (Probe 7). Diese Probe wurde mit Probe 6 verglichen, wobei die folgenden Ergebnisse erhalten wurden:
Für praktische Zwecke geringster Durchmesser, mm
Probe7 25
a5 Probe 6' 45
Beispiel 8
Eine 93,2% entsprechende Menge Ammoniumnitrat wurde nach dem im Beispiel 5 beschriebenen Verfahren zerkleinert und dann mit 1,0% Natriumdinaphthyhnethandisulfonat und 5,8% Rohkohlenteer nach dem im Beispiel 5 beschriebenen Verfahren vermischt (Probe 8). Da bei diesem Versuch der Rohkohlenteer vergleichsweise viskos war, wurde das Gemisch zwecks leichteren Vermischens auf eine Temperatur oberhalb von 25° C gehalten. Diese Probe hatte die folgenden Eigenschaften:
Für praktische Zwecke geringster Durchmesser, mm
Probe 8 25
Beispiel9
Eine 94,4% entsprechende Menge Ammoniumnitrat wurde nach dem im Beispiel 5 beschriebenen Verfahren zerkleinert und dann mit 1,0% Natriumdodecylsulfonat und 4,6 % Heizöl nach dem im Beispiel 5 beschriebenen Verfahren vermischt (Probe 9). Diese Probe hatte die folgenden Eigenschaften:
Für praktische Zwecke geringster Durchmesser, mm
Probe 9
Probe 5
Für praktische
Zwecke geringster
Durchmesser
mm
25
Beispiel 6
Detonationsgeschwindigkeit m/Sek.
4100
Eine 93,4% entsprechende Menge Ammoniumnitrat wurde nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren zerkleinert und dann mit 3,0% Natrium-

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Mit einer Zündkapsel zündbarer Ammoniumnitrat-Sprengstoff mit einem Gehalt von bis zu 10% eines Brennöles und mit einem Zusatz eines anionischen oberflächenaktiven Mittels, dadurch gekennzeichnet, daß er als anionisches oberflächenaktives Mittel 0,1 bis 5 Gewichtsprozent Natriumdinaphthylmethandisulfonat, ein Natriumalkylsulfat oder Natriumalkylbenzolsulfonat, wobei die Alkylreste der beiden letzteren Verbindungen 10 bis 14 Kohlenstoffatome besitzen, enthält, und daß das Ammoniumnitrat in Form feiner Teilchen, von denen mehr
als 4O°/o durch ein Sieb mit 0,074 mm lichter Maschenweite hindurchgehen, vorliegt.
2. Verfahren zur Herstellung des Sprengstoffes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das oberflächenaktive Mittel dem Ammoniumnitrat während dessen Zerkleinerung bei Temperaturen zwischen 20 und 95° C und das Brennöl diesem Gemisch gleichzeitig oder nach-
10
folgend, gegebenenfalls unter Abkühlung, zugesetzt wird, wobei das Zerkleinern und Mischen bis zum Erreichen der Raumtemperatur fortgesetzt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1081812;
USA.-Patentschrift Nr. 2 975 046.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DEN19888A 1960-01-09 1961-04-14 Mit einer Zuendkapsel zuendbarer Ammoniumnitrat-Sprengstoff und Verfahren zu dessen Herstellung Pending DE1181603B (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1081812B (de) * 1957-06-21 1960-05-12 Consolidation Coal Co Sprengstoff-System
US2975046A (en) * 1959-02-02 1961-03-14 Spencer Chem Co Ammonium nitrate explosive composition

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