DE1181552B - Selbsttaetige Verschlussvorrichtung fuer Be- und Entlueftungsleitungen von Schutzraeumen - Google Patents
Selbsttaetige Verschlussvorrichtung fuer Be- und Entlueftungsleitungen von SchutzraeumenInfo
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Description
- Selbsttätige Verschlußvorrichtung für Be- und Entlüftungsleitungen von Schutzräumen Es sind selbsttätige Verschlußvorrichtungen für Be- und Entlüftungsleitungen von Schutzräumen bekannt, die ein in die Be- oder Entlüftungsleitung eingebautes druckfestes Gehäuse aufweisen, in dessen Kammer ein senkrecht zur Verbindungslinie der Lufteintritts- und Luftaustrittsöffnung der in der Kammer mündenden Leitungsabschnitte angeordneter plattenartiger Verschlußkörper angeordnet ist, der in Richtung der Verbindungslinie zwischen der Lufteintritts- und Luftaustrittsöffnung verschiebbar ist und bei überdruck bzw. Unterdruck die eine oder andere Öffnung verschließt. Hierzu sind innerhalb der Kammer an den Enden der Leitungsabschnitte trichterartige Ventilsitze angeordnet. Der Verschlußkörper ist durch Federn in einer bei normalem Druck beide Öffnungen freigebenden Stellung gehalten; die Federn sind an den mit den Ventilsitzen versehenen Kammerwandungen abgestützt. Diese Wandungen sind durch Führungsachsen verbunden, auf denen der plattenartige Verschlußkörper gleitet. Die gegen den Außendruck wirkenden Federn sind so bemessen, daß ihre Federkraft bei einem Druck von etwa 1 atü auf den Verschlußkörper überwunden wird, während die gegen den Innendruck wirkenden Federn schwächer ausgebildet sind als die gegen den Außendruck wirkenden Federn. Bei dieser Verschlußvorrichtung besteht die Gefahr, daß der Verschlußkörper sich gegenüber der zur Verbindungslinie senkrechten Lage neigt, wobei dann Klemmungen an der Gleitführung auftreten, die das einwandfreie Schließen der Ventile verhindern.
- Es ist weiterhin eine nach dem gleichen Grundprinzip aufgebaute Verschlußvorrichtung bekannt, bei der der Verschlußkörper in der Kammer des Gehäuses um eine- Achse außerhalb der Verbindungslinie beider Leitungsabschnitte schwenkbar ist. Der Verschlußkörper kann an dem der Schwenkachse gegenüberliegenden Ende federnd gehalten sein und aus einer zwischen den beiden Ventilsitzen pendelnd aufgehängten Platte bestehen. In diesem Fall sind die im Gehäuse angeordneten Ventilsitze entsprechend abgeschrägt. Eine andere Bauform besteht darin, daß der Verschlußkörper als Kugel ausgebildet ist. Bei dieser Ausführungsform besteht die Schwierigkeit, daß der Abstand zwischen dem Ventilverschlußkörper und dem Ventilsitz verhältnismäßig groß ist, da genügend Durchflußquerschnitt zwischen den Ventilsitzen und dem Ventilverschlußkörper verbleiben muß. Demzufolge ergeben sich Verzögerungen beim Schließen des Ventils. Außerdem hat das Ventil einen verhältnismäßig hohen Luftwiderstand, da der Ventilverschlußkörper den ganzen Querschnitt der unmittelbaren Verbindung zwischen beiden Ventilsitzen einnimmt.
- Die Erfindung betrifft eine solche selbsttätige Verschlußvorrichtung für Be- und Entlüftungsleitungen von Schutzräumen, deren in einer Kammer schwenkbar gelagerter Verschlußkörper sich bei Auftreffen von Druck- oder Sogwellen gegen den einen bzw. den anderen von zwei an den beiden in der Kammer mündenden Leitungsabschnitten angeordneten Ventilsitzen legt und die Leitung verschließt. Durch sie sollen die Nachteile der bekannten, zuletzt beschriebenen Verschlußvorrichtungen dieser Art behoben werden. Zu diesem Zweck besteht die Erfindung darin, daß der Verschlußkörper zwei Ventilteller aufweist, die an den beiden Enden eines zweiarmigen, als Waagebalken dienenden schwenkbar gelagerten Trägers derart angeordnet sind, daß sie bei normaler Betriebsströmung sich in einer ausbalancierten, beide Ventilsitze freigebenden Stellung befinden. Durch die Erfindung wird die Schließgeschwindigkeit und -sicherheit bei Explosionsdruck und anschließendem Sog gesteigert; denn die waagebalkenartig gelagerten beiden Ventilteller sind leichter bewegbar als ein pendelnd gelagerter Verschlußkörper. Dadurch wird nicht nur im Katastrophenfall ein schnelleres Schließen und auch leichteres Ansprechen der Verschlußvorrichtung, die zugleich als überdruck- und Unterdruckventil für den Fall des Aussetzens der normalen Betriebsströmung ausgebildet sein kann, sondern noch der weitere Vorteil erreicht, daß die Ventilteller, da sie bei Schließbewegungen ihre Höhenlage ändern müssen, dem Luftstrom zwischen den beiden Ventilsitzen in der ausbalancierten Stellung weniger Widerstand entgegensetzen.
- Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung können die Ventilteller so angeordnet sein, daß sie in der ausbalancierten Stellung mehr als den halben Leitungsquerschnitt freigeben. Weiter kann der obere Rand der Ventilteller in der ausbalancierten Stellung nicht über die Mittellängsachse der Leitung hinausragen. In diesem Fall wird der Luftströmung nur ein sehr geringer Widerstand entgegengesetzt. Dennoch schließt sich bei einem plötzlichen Druckanstieg das Ventil schnell.
- Die leichte BeweglicAkeit der an dem den Waagebalken bildenden Träger gelagerten Ventilteller gestattet es auch, nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung an dem schwenkbaren Verschlußkörper einseitig ein Gewicht anzuordnen, das so bemessen ist, daß bei außer Betrieb befindlicher Be- oder Entlüftung der eine Ventilteller den einen Leitungsabschnitt eben verschließt. Die Verschlußvorrichtung wird dann bei dem geringen Überdruck infolge der normalen Betriebsströmung geöffnet. In der Entlüftungsleitung dient diese Vorrichtung somit als Schutzraum-Überdruckventil, während sie in der Belüftungsleitung als Unterdruckventil wirkt.
- Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Ansprüche 4 und 5 sowie 7 bis 13.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt F i g. 1 die Verschlußvorrichtung im Mittellängsschnitt und F i g. 2 die Mitte der Vorrichtung im Querschnitt sowie F i g. 3 eine andere Ausführungsform der Schnellverschlußvorrichtung nach F i g. 1.
- Die in F i g. 1 und 2 dargestellte Verschlußvorrichtung weist ein Gehäuse 1 mit zwei Flanschen 2 und 3 zum Einfügen in eine Luftleitung und einer durch einen Verschlußdeckel 4 verschließbaren mannlochartigen Montageöffnung 5 auf. Im Gehäuse 1 ist die Welle 6 gelagert. Auf ihr ist frei schwenkbar und möglichst reibungsfrei der einen Waagebalken bildende doppelarmige Träger 7 gelagert, der die mit ihm durch Schwenkgelenke 21 bzw. 22 verbundenen Ventilteller 8 und 9 trägt. Die Schwenkbarkeit der Ventilteller 8 und 9 sichert die zuverlässige Abdichtung des jeweiligen Leitungsabschnittes, wenn sie gegen den Ventilsitz 10 bzw. 11 im Gehäuse 1 gepreßt werden. Der mit der Welle 6 fest verbundene Schließarm 12 und der Stellring 13 sichern den Träger 7 gegen seitliches Ausweichen. Durch den an der Welle 6 fest angeschlossenen Hebel 14 kann der Schließarm 12 so geschwenkt werden, daß er einen der beiden Ventilteller 8 oder 9 in die Schließstellung preßt. Der Schließarm 12 kann dabei, wie in der Zeichnung dargestellt, an dem Träger 7 oder auch unmittelbar an dem Ventilteller 8 oder 9 anliegen. Um das Anpressen in der Schließstellung aufrechtzuerhalten, ist auf der Welle 6 ein Nocken 15 mit einem zum Arretieren dienenden Ausschnitt angeordnet, in den ein unter dem Druck einer Feder 16 stehendes Druckstück 17 gepreßt wird. An den Ventiltellern 8 und 9 befinden sich Gewindebolzen 18 bzw. 19. Bei Verwendung der Verschlußvorrichtung in einer Entlüftungsleitung wird am außenseitigen Ventil 9 auf den Gewindebolzen 19 eine als Gewicht 20 dienende Mutter aufgeschraubt. Das Gewicht der Mutter ist so bemessen, daß das Übergewicht ausreicht, den Ventilteller 8 in die Schließstellung zu bringen, und daß umgekehrt der normale Schutzraumüberdruck ausreicht, die Ventilteller wieder in die waagerechte, also die den geringsten Strömungswiderstand bietende Öffnungsstellung überzuführen und darin zu halten. Bei Verwendung in einer Belüftungsleitung wird die als Gewicht dienende Mutter auf den Gewindebolzen 18 des innenseitigen Ventiltellers 8 geschraubt, wodurch der Ventilteller 9 bei gleich großem Innen- und Außendruck in die Schließstellung gebracht und durch den normalen Ansaugstrom wieder in die waagerechte Öffnungsstellung übergeführt wird.
- Auftretender Explosionsdruck bringt durch Einwirken auf beide Ventilteller, also mit doppelter Kraft und dementsprechend erhöhter Geschwindigkeit, die Verschlußvorrichtung in die Schließstellung, anschließender Sog in gleicher Weise in die entgegengesetzte Schließstellung.
- Statt die Welle 6 zum Lagern der Schnellverschlußvorrichtung für die Ventilteller zu verwenden, kann für die Schnellschlußvorrichtung auch eine besondere Welle 23 im Gehäuse 1 angeordnet sein (vgl. F i g. 1). Der dann auf dieser Welle 23 anzubringende Schließarm, dessen Schließbewegung durch die punktierte Kurve 24 angedeutet ist, legt sich gegen eine Auflauffläche 25 in dem Träger 7, die selbstsperrend wirkt, wodurch sich eine besondere Arretiereinrichtung, wie sie für den Schließarm 12 erforderlich ist, erübrigt.
- Bei Verwendung einer besonderen Welle kann der Träger 7 fest mit der Welle 6 verbunden sein. Ferner kann die Welle zum Vermindern der Reibung in Spitzen gelagert sein.
- In F i g. 3 ist im Ausschnitt eine andere Befestigungsart des Ventiltellers 8 an dem Träger 7 dargestellt. Dieser ist mit einem Vorsprung 50 versehen, in dem in einer Gewindebohrung eine Stellschraube 51 angeordnet ist, die als Anschlag für den Ventilteller 8 dient. Dieser Anschlag hält insbesondere bei schnellem Schließen den Ventilteller in einer derartigen Lage, daß ein Verklemmen vermieden wird.
- Des weiteren ist in F i g. 3 noch ausführlicher die Schnellverschlußvorrichtung dargestellt, die aus einem um eine Welle 52 schwenkbaren Hebel 53 besteht, der in der Geschlossenstellung des Ventiltellers 8 in eine Aussparung 54 in dem Träger 7 greift.
Claims (13)
- Patentansprüche: 1. Selbsttätige Verschlußvorrichtung für Be-und Entlüftungsleitungen von Schutzräumen, deren in einer Kammer schwenkbar gelagerter Verschlußkörper sich bei Auftreffen von Druck-oder Sogwellen gegen den einen bzw. den anderen von zwei an den beiden in der Kammer mündenden Leitungsabschnitten angeordneten Ventilsitzen legt und die Leitung verschließt, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußkörper zwei Ventilteller (8 und 9) aufweist, die an den beiden Enden eines zweiarmigen, als Waagebalken dienenden schwenkbar gelagerten Trägers (7) derart angeordnet sind, daß sie bei normaler Betriebsströmung sich in einer ausbalancierten, beide Ventilsitze (10 und 11) freigebenden Stellung befinden.
- 2. Verschlußvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilteller (8 und 9) so angeordnet sind, daß sie in der ausbalancierten Stellung mehr als den halben Leitungsquerschnitt freigeben.
- 3. Verschlußvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Rand der Ventilteller (8 und 9) in der ausbalancierten Stellung nicht über die Mittellängsachse der Leitung hinausragt.
- 4. Verschlußvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse, auf der der Träger (7) für die Ventilteller (8 und 9) gelgert ist, die Mittellängsachse der Leitung kreuzt.
- 5. Verschlußvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilteller (8 und 9) in der ausbalancierten Stellung lotrecht verlaufen.
- 6. Verschlußvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an dem schwenkbaren Verschlußkörper einseitig ein Gewicht (20) angeordnet ist, das so bemessen ist, daß bei außer Betrieb befindlicher Be- oder Entlüftung der eine Ventilteller (8 bzw. 9) den einen Leitungsabschnitt eben verschließt.
- 7. Verschlußvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer mit einer mannlochartigen Montageöffnung (5) und einem dazu passenden Verschlußdeckel (4) versehen ist. B.
- Verschlußvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine auf den Träger (7) oder einen der Ventilteller (8 oder 9) selbst einwirkende und von außen durch einen Hebel (14) zu betätigende Schnellverschlußvorrichtung aufweist, durch deren Betätigung einer der Ventilteller (8 bzw.9) fest gegen seinen Ventilsitz (10 bzw. 11) gepreßt wird.
- 9. Verschlußvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnellverschlußvorrichtung aus einer mit dem Hebel (14) versehenen Welle (6), die zugleich als Lager für den schwenkbar auf ihr gelagerten und gegen seitliches Ausweichen durch Stellringe (13) gesicherten Träger (7) ausgebildet ist, und einem bei Betätigen des Hebels (14) auf den einen Ventilteller (8 bzw. 9) oder den Träger (7) einwirkenden Schließarm (12) besteht.
- 10. Verschlußvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnellverschlußvorrichtung aus einer mit dem Hebel (14) versehenen, in der Kammer gelagerten Welle (23 bzw. 52) und einem auf den einen Ventilteller (8 bzw. 9) oder den Träger (7) einwirkenden Schließarm (53) besteht.
- 11. Verschlußvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnellverschlußvorrichtung ein Druckstück (17) aufweist, welches unter dem Druck einer Feder (16) steht und in der Schließstellung der Verschlußvorrichtung in eine Vertiefung in einem auf der Welle (6) angeordneten Nocken (15) einrastet.
- 12. Verschlußvorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß zum Selbstsperren des Schließarmes am Träger (7) eine Auflauffläche (25) angeordnet ist.
- 13. Verschlußvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilteller (8 und 9) mit einem eine geringe Bewegung zulassenden Schwenkgelenk (21 bzw. 22), einem Kugelgelenk od. dgl. mit ihrem Träger (7) verbunden sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 1019 173, 1023 677; USA.-Patentschrift Nr. 2 831498.
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