DE4125710C2 - Vorrichtung zur Druckentlastung - Google Patents
Vorrichtung zur DruckentlastungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Druckentlastung
einer lüftungstechnischen Anlage, die aus einem schwenkbaren
Klappenteil, einem daran angeschlossenen Tragteil und einer mit
diesem verdrehfest verbundenen Welle besteht, über welche ein
der Größe nach vom jeweiligen Schwenkwinkel des Klappenteils
abhängiges Drehmoment auf das Klappenteil übertragbar ist.
Derartige Vorrichtungen sind allgemein bekannt und haben die
Aufgabe, beim störungsfreien Betrieb einer lüftungstechnischen
Anlage z. B. mittels des aus einer Einzelklappe bestehenden
Klappenteils den Querschnitt einer Druckentlastungsöffnung
dicht abzusperren und bei einem unzulässig hohen Druckanstieg,
zum Beispiel verursacht durch die schlagartige Überführung
einer Brandschutzklappe aus ihrer Offenstellung in ihre
Schließstellung, mit dem Erreichen des maximal zulässigen
Überdruckes Pmax die spontane Freigabe des Querschnittes der
Druckentlastungsöffnung zu gewährleisten. Darüber hinaus soll
das über die Welle auf das Klappenteil aufgebrachte Drehmoment
sicherstellen, daß beim Absinken des Überdruckes auf einen
zulässigen Wert eine selbsttätige Rückführung des Klappenteils
in seine Schließstellung erfolgt und die Klappe erneut die
Funktion einer dicht schließenden Absperrklappe übernimmt.
Die bekannten Vorrichtungen dieser Art haben den Nachteil, daß
infolge der verhältnismäßig großen zu beschleunigenden Masse
des Klappenteils dessen dynamisches Ansprechverhalten zu träge
ist, um bei einem spontanen Druckanstieg so schlagartig den
Öffnungsquerschnitt freizugeben, daß eine wesentliche
Überschreitung des maximal zulässigen Überdruckes Pmax sicher
ausgeschlossen werden kann. Darüber hinaus dichten die Klappen
aufgrund ihrer zu Null werdenden Dichtungsanpreßkräfte nicht
bis zum maximal zulässigen Druck vollständig ab.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs beschriebenen Art so auszubilden, daß einerseits zur
Betätigung des Klappenteils eine geringe Masse beschleunigt
werden muß und infolgedessen mit der Vorrichtung eine spontane
Druckentlastung einer lüftungstechnischen Anlage zu
gewährleisten ist und andererseits das Klappenteil eine
unverminderte Dichtigkeit bis zum Erreichen des zulässigen
Druckes ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird von einer Vorrichtung der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten gattungsgemäßen Art
ausgegangen, welche erfindungsgemäß die in seinem
kennzeichenden Teil angegebenen Merkmale aufweist.
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen 2
bis 5.
Die Öffnungsbedingung für die erfindungsgemäße Vorrichtung läßt
sich wie folgt errechnen:
Pmax.A1.h1 + M(α = 0) = Pmax.A2.h2 (1)
M(α = 0) = Pmax.(A2.h2 - A1.h1) (2).
Dabei bedeuten:
h1 = Länge des Tragarmes einer ersten Klappe
h2 = Länge des Tragarmes einer zweiten Klappe
A1 = mit Druckmedium beaufschlagte Fläche der ersten Klappe
A2 = mit Druckmedium beaufschlagte Fläche der zweiten Klappe
M(α = 0) = auf das Klappenteil zu übertragendes Drehmoment.
h2 = Länge des Tragarmes einer zweiten Klappe
A1 = mit Druckmedium beaufschlagte Fläche der ersten Klappe
A2 = mit Druckmedium beaufschlagte Fläche der zweiten Klappe
M(α = 0) = auf das Klappenteil zu übertragendes Drehmoment.
Die Gleichung (2) erlaubt die Berechnung des erforderlichen
Drehmomentes zur Überführung des Klappenteils in seine
Schließstellung für beliebige Öffnungsdrücke Pmax und beliebige
Klappengeometrien.
Nach dem Erreichen des maximal zulässigen Systemdruckes Pmax
verhindert die erfindungsgemäße Vorrichtung einen weiteren
Druckanstieg, indem die beiden Klappen des Klappenteils eine
vom Volumenstrom abhängige Öffnungsfläche freigeben. Dazu ist
es lediglich erforderlich, daß ein von außen eingeleitetes
Drehmoment M(α) für jede Winkellage im Gleichgewicht mit den
übrigen bei Pmax am Klappenteil angreifenden Kräften steht.
Hierzu zählen, neben den aus der Druckdifferenz Pmax - Po
resultierenden Druckkräften, zusätzliche Strömungskräfte.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung dichtet unter Zuhilfenahme der
auftretenden Drücke bis zur selbsttätigen Öffnung der Klappen
mit hoher Dichtwirkung ab.
Als Ausführungsbeispiele sind in der Zeichnung zwei
erfindungsgemäße Vorrichtungen in je einem Kanalstück eingebaut
schematisch dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 eine Vorrichtung mit zwei Klappen, die beide
jeweils größere Abmessungen aufweisen als die
einer zugehörigen Druckentlastungsöffnung,
Fig. 2 eine Vorrichtung gemäß Fig. 1, bei der jedoch eine
der beiden Klappen kleinere Abmessungen aufweist
als die der zugehörigen Druckentlastungsöffnung.
Ein Kanalstück 1 ist durch eine senkrecht zur Kanalmittelachse
angeordnete Trennwand 2 unterteilt. In der Trennwand 2 sind
eine kleinere Öffnung 3 und eine größere Öffnung 4 vorgesehen.
Ein Klappenteil 5 ist über ein Tragteil 6 verdrehfest auf einer
Welle 7 befestigt, welche die Kanalachse kreuzt und zwischen
den Öffnungen 3 und 4 in unterschiedlichen Abständen von deren
jeweiligem Zentrum angeordnet ist. An die Welle 7 greift von
außen mit an sich bekannten nicht dargestellten Mitteln, wie
zum Beispiel eine Feder oder ein Gewicht, ein Drehmoment M(α)
in Richtung des Pfeiles 8 an.
Das Tragteil 6 ist mit einem Tragarm 9 versehen, an dessen
freiem Ende eine Klappe 10 angeordnet ist, mit der die Öffnung
3 verschließbar ist. Die wirksame Länge des Tragarmes 9 stellt
die mit h1 bezeichnete Strecke dar. Das Tragteil 6 ist
weiterhin mit einem Tragarm 11 versehen, an dessen freiem Ende
eine Klappe 12 angeordnet ist, mit der die Öffnung 4
verschließbar ist. Die wirksame Länge des Tragarmes 11 stellt
die mit h2 bezeichnete Strecke dar.
Während nach dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 in der
dargestellten Schließstellung des Klappenteils 5 die Ränder der
Klappen 11 und 12 formschlüssig gegen Ränder der Öffnungen 3
bzw. 4 anliegen, ist nach dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2
die Klappe 10' im Durchmesser kleiner ausgebildet als die
Öffnung 3 und fluchtet in Schließstellung mit der Trennwand 2.
Die Klappe 12' fluchtet gleichfalls mit der Trennwand 2, ist
aber mit einem den Öffnungsrand 4 überlappenden, nach außen
vorstehenden Kragen 13 versehen.
An der Klappe 10' ist eine nach außen vorstehende Dichtung 14
befestigt, die in Schließstellung der Klappe 10' gegen den Rand
der Öffnung 3 angepreßt ist und den Spalt zwischen der Klappe
10' und der Öffnung 3 bei Druckanstieg abdichtet.
Am Rand der Öffnung 4 ist eine nach innen vorstehende Dichtung
15 befestigt, gegen die sich in Schließstellung der Klappe 12'
deren Rand anpreßt und den Spalt zwischen der Klappe 12' und
der Öffnung 4 bei Druckanstieg abdichtet, so daß eine dichte
Anlage des Kragens 13 auf den Rand der Öffnung 4 jedenfalls aus
Abdichtungsgründen nicht erforderlich ist und dem Kragen 13
lediglich eine Anschlagfunktion zukommt.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Druckentlastung einer lüftungstechnischen
Anlage, bestehend aus einem schwenkbaren Klappenteil, einem
an dem Klappenteil angeschlossenen Tragteil und einer mit
dem Tragteil verdrehfest verbundenen Welle, über welche ein
der Größe nach vom Schwenkwinkel des Klappenteils abhängiges
Drehmoment auf das Klappenteil übertragbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Klappenteil (5) aus zwei Klappen
(10, 12) besteht, die auf gegenüberliegenden Seiten der
Welle (7) angeordnet und durch das mit zwei Tragarmen (9,
11) ausgestattete Tragteil (6) miteinander verbunden sind,
wobei die jeweils aus der mit Druckmedium beaufschlagten
Fläche einer Klappe (10, 12) und der Länge (h1, h2) des ihr
zugeordneten Tragarmes (9, 11) gebildeten Produkte
unterschiedlich groß sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
mit Druck beaufschlagten Flächen der Klappen (10, 12)
und/oder die Längen (h1, h2) der Tragarme (9, 11)
unterschiedlich groß sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens die Klappe (12), welche eine mit Druckmedium
beaufschlagte größere Fläche aufweist, eine mit dieser
Klappe (12) zu verschließende Öffnung (4) ringsum überragt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Außenrand der Klappe (10), welche eine mit
Druckmedium beaufschlagte kleinere Fläche aufweist, und
einer Laibung der mit dieser Klappe (10) zu verschließenden
Öffnung (3) ringsum ein Spalt vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die größere Klappe (12) gegen eine
Dichtung (15) anpreßbar ist, die am Rand der betreffenden
Öffnung (4) befestigt ist, und daß an der kleineren Klappe
(10) eine Dichtung (14) befestigt ist, die gegen den Rand
der betreffenden Öffnung (3) anpreßbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4125710A DE4125710C2 (de) | 1991-08-02 | 1991-08-02 | Vorrichtung zur Druckentlastung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4125710A1 DE4125710A1 (de) | 1993-02-04 |
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Family Applications (1)
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DE4125710A Expired - Fee Related DE4125710C2 (de) | 1991-08-02 | 1991-08-02 | Vorrichtung zur Druckentlastung |
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Families Citing this family (1)
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---|---|---|---|---|
DE4411260C1 (de) * | 1994-03-31 | 1995-04-20 | Krantz Tkt Gmbh | Vorrichtung zur Druckentlastung einer lüftungstechnischen Anlage |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3187768A (en) * | 1960-08-10 | 1965-06-08 | Buensod Stacey Corp | Flow control |
DE3540264A1 (de) * | 1985-11-13 | 1987-05-14 | Meyer Fa Rud Otto | Ueberdruckklappe fuer raumlufttechnische anlagen |
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1991
- 1991-08-02 DE DE4125710A patent/DE4125710C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
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Non-Patent Citations (1)
Title |
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Patent abstracts of Japan. M-390, 1985, Vol.9, No.149. JP 60-26235 A * |
Also Published As
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