DE1181223B - Verfahren zur technischen Herstellung von Phenthiazinbasen - Google Patents
Verfahren zur technischen Herstellung von PhenthiazinbasenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C07d
Deutsche Kl.: 12 ρ - 4/05
Nummer: 1181 223
Aktenzeichen: V 22790 IV d / 12 ρ
Anmeldetag: 14. Juli 1962
Auslegetag: 12. November 1964
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur technischen Herstellung von Phenthiazinbasen der allgemeinen
Formel
wobei R an Stelle eines Wasserstoff- oder Halogenatomes
oder einer Alkyl-, Alkoxy-, Alkylthio-, oder Acidylgruppe steht, B eine verzweigte oder
unverzweigte Alkylenkette mit 2 bis 7 Kohlenstoffatomen darstellt und T einen Dialkylaminorest
bezeichnet, worin die Alkylreste 1 bis 5 Kohlenstoffatome besitzen und auch unter sich ringgoschlossen
sein können, aus einem in 3-Stellung durch den Rest R substituierten Phenthiazin und Verbindungen
der allgemeinen Formel
Χ —Β—Τ
worin X ein Halogenatom ist, in einem indifferenten Lösungsmittel und in Gegenwart von mindestens
2,5 Mol Ätznatron oder Ätzkali für einen molaren Ansatz der Reaktionspartner.
Im Gegensatz zu zahlreichen Untersuchungen über die Abhängigkeit der pharmakologischen
Wirkung von der chemischen Konstitution auf dem Gebiet der Phenthiazinbasen ist ihre technische
Herstellung bisher weniger umfangreich untersucht worden. Die hauptsächlichste industrielle Her-Stellungsmethode
bedient sich der Kondensation zwischen einem Phenthiazin mit freiem Wasserstoffatom
in 10-Stellung und Aminoalkylhalogeniden.
Als Kondensationsmittel werden hierbei unter anderem Alkalimetalle, -hydride, -amide, -alkoholate,
-hydroxyde, Metallalkyle oder -aryle, wie Lithiumhydrid, Kalium- und Natriumamid, Natrium-tert.-butylat,
gepulvertes Natrium- und Kaliumhydroxyd oder Phenyllithium genannt.
Es fällt dabei auf, daß man technisch schwierig zu handhabende Alkalimetallderivate, wie Phenyllithium,
Lithiumhydrid, Natriumamid, in eine Reihe neben gepulvertes Ätznatron und Ätzkali stellt.
Aus wirtschaftlichen und technischen Gründen haben sich jedoch in der Praxis nur einige wenige
der oben angegebenen Kondensationsmittel eingeführt. Hierzu gehört bevorzugt Natriumamid.
Verfahren zur technischen Herstellung von
Phenthiazinbasen
Phenthiazinbasen
Anmelder:
VEB Arzneimittelwerk Dresden,
Radebeul 1, Wilhelm-Pieck-Str. 35
Radebeul 1, Wilhelm-Pieck-Str. 35
Als Erfinder benannt:
Dr. Helmut Wunderlich, Dresden
Dagegen spielen Ätznatron und Ätzkali trotz der leichten Umgänglichkeit bei der Herstellung
von Phenthiazinbasen in größeren Mengen in der Industrie keine Rolle. Ursache hierfür sind die
gegenüber Natriumamidkondensationen niedrigen Ausbeuten an reinen Endprodukten. Offenbar erklärt
man die Tatsache, daß herkömmliche Kondensationen mit Ätzkali den Kondensationen mit
Natriumamid usw. unterlegen sind, damit, daß sich Ätzalkalien nicht in gleicher Weise in organischen
Medien, in denen sie unlöslich sind, »fein verteilen« lassen, wie dies für Suspensionen von Natriumamid
oder für Lösungen von Phenyllithium in organischen Lösungsmitteln bekannt ist. Dies scheint der Grund
dafür zu sein, daß man in den in der Literatur äußerst selten erwähnten Kondensationen die Verwendung
von »feingepulvertem« Ätznatron voraussetzt. Es braucht kaum erwähnt zu werden, daß
die Herstellung, Haltbarkeit und der Umgang mit gepulverten Ätzalkalien wegen deren starker Hygroskopizität
und wegen des ätzenden Staubes technisch problematisch ist. Man bezeichnet in der
Literatur jene Alkaliderivate als für die Kondensation zwischen Phenthiazinen und basischen
Chloriden besonders geeignet, die »gute Metallierungsmittel« sind, und man beschreibt den Vorgang
der Kondensation in der Weise, daß
1. das Metallierungsmittel zunächst die Phenthiazine »ganz oder zum großen Teil« in metallierte
Phenthiazine überführt, die sich
409 727/435
2. mit Alkyl- oder Aminoalkylhalogeniden im Sinne einer Wurtzschen Reaktion unter Austritt
von Alkalihalogenid kondensieren.
Natriumamid ist ein typisches Metallierungsmittel, welches mit Phenthiazin leicht und schon bei
Zimmertemperatur ein tiefgelbes, gegen Luft und Feuchtigkeit hochempfindliches Metallsalz bildet.
Ätznatron ist für den Fachmann kein in gleicher Weise gut wirksames Metallierungsmittel.
Das oben angegebene erfindungsgemäße Verfahren beschreibt einen Weg, durch den Ätznatron
oder Ätzkali bei der großtechnischen Herstellung von bestimmten Phenthiazinbasen dieselben oder
noch günstigere Kondensationseigenschaften aufweisen, als sie von den bislang bevorzugten »echten«
Metallierungsmitteln, wie Natriumamid, bekannt sind. Dabei spielt der Verteilungsgrad des Ätzalkalis
auf den Kondensationsverlauf keine oder nur eine untergeordnete Rolle. Nachweislich besteht
bezüglich der Kondensationsausbeuten kein nennenswerter Unterschied zwischen der Anwendung von
»feingepulverten« Ätzalkalien und technischen Schuppenätzalkalien.
Es muß als sehr überraschend bezeichnet werden, daß das bekannte Verfahren unter Verwendung
»gepulverter« Ätzalkalien, das bislang keine industrielle Bedeutung besitzt, allein dadurch technisch
nutzbar wird, daß man die Mengen an Ätzalkalien wesentlich über die zur Kondensation theoretisch
notwendigen Mengen hinaus erhöht. Es widerspräche auch jeder Sachkenntnis, wenn man annehmen
wollte, daß sich die schlechten Metallierungseigenschaften von Ätzalkalien durch Einsatz höherer
Überschüsse verbessern ließen. Es ist weiterhin nicht naheliegend, die Mengen eines an sich schon
unlöslichen Stoffes zu erhöhen und dadurch die Mischbarkeit und Rührbarkeit des heterogenen
Systems zu vermindern. Es ist auch außerhalb der Phenthiazinchemie kein vergleichbares Beispiel bekannt,
welches dem erfindungsgemäßen Vorgehen bei Kondensationen zur Seite gestellt werden könnte.
Ein Vergleich der erfindungsgemäßen Kondensation mit bekannten Aminoalkylierungen an Phenthiazinen
ist in den Fällen unstatthaft, bei denen Sulfonsäureester der basischen Alkohole an Stelle
der basischen Chloride als Reaktionspartner verwendet werden. Diese Ester lagern sich bekanntlich
nur schwer oder verzögert in entsprechende Piperaziniumsalze um. Um sie mit Phenthiazinen in
Gegenwart von Ätzkalien zu kondensieren, führt man einen »Zweistufenvorgang« durch. Zunächst
wird Phenthiazin unter Wasserabscheidung in ein Alkalimetallderivat übergeführt, und anschließend
setzt man dieses 30 bis 40 Stunden bei erhöhter Temperatur mit Sulfonsäureester basischer Alkohole
um.
Eine übertragung von bekannten Alkylierungsmethoden von Amiden mittels Alkylhalogeniden
auf das vorliegende Problem ist unstatthaft, da die erfindungsgemäße Reaktion nur bei Kondensationen
von Phenthiazinen mit basischen Alkylchloriden erfolgreich verläuft, während Alkylhalogenide, wie
Buthylbromid, nur in Gegenwart von Natriumamid mit Phenthiazinen kondensieren.
Das erfindungsgemäße Vorgehen bietet gegenüber herkömmlichen Arbeitsweisen entscheidende
Vorteile, weshalb es für die großtechnische Herstellung von Phenthiazinbasen besonders geeignet
ist. Gegenüber Natriumamid-Kondensationen bestehen folgende Vorzüge:
1. Der umfassende Arbeitsschutz, der bei der Herstellung, dem Transport, der Lagerung und
der Verarbeitung von explosivem Natriumamid notwendig ist, entfällt.
2. Die Durchführung von erfindungsgemäßen Kondensationen im Kesselmaßstab ist ungleich viel
risikoloser als ähnliche Kondensationen mit Natriumamid.
3. Die Ausbeuten liegen bei erleichterter Aufarbeitungstechnik ebenso hoch wie oder höher
als Natriumamidkondensationen.
Gegenüber den herkömmlichen, in nur wenigen Beispielen der Patentliteratur erwähnten Natriumhydroxyd-Kondensationen
bestehen folgende Vorteile:
1. Statt »feingepulverter« Ätzalkalien mit schwierigen Herstellungs-, Lagerungs- und Umgangsbedingungen wird erfindungsgemäß technisches
Ätznatron oder Ätzkali eingesetzt.
2. Im Gegensatz zur herkömmlichen Arbeitsweise werden nach den erfindungsgemäßen Verfahren
hohe Ausbeuten erreicht.
3. Durch optimale Kondensationsverhältnisse sind die technisch wichtigen Fragen der Aufarbeitung
der Kondensate und der Wiedergewinnung wertvoller Rohstoffe entscheidend erleichtert.
Die folgenden Ausbeuteübersichten zeigen die diesbezügliche Gleichwertigkeit oder Überlegenheit
des erfindungsgemäßen Verfahrens über die bislang technisch üblichen Kondensationen mittels Natriumamid
sowie gleichzeitig die Überlegenheit des Verfahrens über bekannte Kondensationen mit Natriumhydroxyd.
Übersicht 1
Kondensationen von Phenthiazin mit jS-Diäthylaminoäthylchlorid
in Aceton (vgl. Beispiel 5)
Einfluß von Ätznatron unter folgenden Bedingungen :
Menge
an technischem
Ätznatron
Ätznatron
Mol
0,3
0,75
1,25
1,75
0,75
1,25
1,75
Molverhältnis
Phenthiazin
Phenthiazin
zu
Ätznatron
Ätznatron
1 : 1,5*
1 : 3,75
1 : 6,25
1 : 8,75
Prozentuale Ausbeute an destilliertem 10-(/f-Diä
thylam inoä thy 1 )-phen-
thiazin (Kp.i2251 bis 255"C)
30,5 57,0 72,0 82,0
* »Herkömmliche« Arbeitsweise.
40 g Phenthiazin (0,2 Mol), 300 ml Aceton und technisches Ätznatron werden unter Rühren zum
Sieden erhitzt und 29 g freies ß-Diäthylaminoäthylchlorid
(0,2 Mol) zugetropft; man läßt die Mischung 4 Stunden kochen, frittet heiß, verjagt aus dem Filtrat
das Aceton, verrührt den Rückstand mit 1 Liter 1 η-Essigsäure, saugt von ausfallendem Phenthiazin
ab, macht alkalisch, extrahiert, destilliert und redestilliert das Reaktionsprodukt.
Übersicht 2
Kondensation von Phenthiazin mit ß-Piperidinoäthylchlorid
in Toluol (vgl. Beispiel 6)
Molverhältnis Phenthiazin zu Ätznatron |
Ungefähre Ausbeute an Hydrochloric! in % |
1 : 1,5* | 25 |
1 : 4,0 | 60 |
1 : 8,5 | 84 |
Übersicht 4
Kondensation von 1 Mol 3-Chlorphenthiazin und 1 Mol ß-Dimethylaminoisopropylchlorid in Toluol
(vgl. Beispiel 3)
(Auch hier entstehen nebeneinander 2 Isomere des 3-Chlor-10-(/9-Dimethylaminoisopropyl)-
phenthiazins)
Übersicht 3
Kondensation von Phenthiazin mit ß-Dimethylaminoisopropylchlorid
in Toluol (vgl. Beispiel 1)
Molverhältnis Chlorphenthiazin zu Ätznatron |
Ausbeu gereinigter, des redestillier g |
:e an tillierter und er Base % |
1 : 1,0 | 98 | 30,8 |
1 : 2,5 | 182 | 57,0 |
1 : 4,0 | 236 | 74,0 |
1 : 5,0 | 240 | 75,0 |
1 :7,5 | 259 | 80,5 |
Molverhältnis
Phenthiazin zu Ätznatron
Phenthiazin zu Ätznatron
1 : 1,0*
1 : 1,2*
1 : 3,0
1 : 4,0
Prozentuale Ausbeute an
reiner, isomerengetrennter
Base (Kp.i2 232 bis 235°C),
reiner, isomerengetrennter
Base (Kp.i2 232 bis 235°C),
bezogen auf Phenthiazin
etwa 30
40 bis 44
65
etwa 70
etwa 70
[Die maximal erreichbare Ausbeute an 10-(/S-Dimethylamino-/S-methyläthyl)-phenthiazin
liegt wegen der gleichzeitigen Entstehung des isomeren 10-(/J-Dimethylamino-a-methyläthyl)-phenthiazins
bekanntlich bei etwa 75%].
Der technische Fortschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird weiter besonders deutlich, wenn
man die Kondensationen mit in 3-Stellung substituierten Phenthiazinen betrachtet. Bei ihnen ist die
Kondensation nach bisherigen Auffassungen sterisch gehindert. Dies ist sicher der Grund, warum in der
Literatur nicht gleich gute Kondensationsverhältnisse mit Natriumamid beschrieben werden wie bei
Kondensationen mit in 3-Stellung unsubstituierten Phenthiazinen. Deshalb sind auch besondere Varianten
des allgemeinen Kondensationsverfahrens beschrieben worden, z. B. Kochzeiten von 18 Stunden
oder der Einsatz höhersiedender Lösungsmittel, wie Xylol.
Es war bei dieser Sachlage nicht ohne weiteres zu erwarten, daß die Verwendung von technischen
Ätzalkalien auch in diesen Fällen glatte Kondensationen mit hohen Ausbeuten gewährleistet, vorausgesetzt,
daß diese Kondensationsmittel in Mengen, die wesentlich über den herkömmlichen bekannten
Mengen liegen, eingesetzt werden. Die vorzügliche Kondensationswirkung, die sich nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren technisch darbietet, sei an Hand folgender Übersicht belegt: Die Kondensation von 3-Acetylphenthiazin, die
selbst in Gegenwart von Natriumamid bislang nicht befriedigend abläuft, wesentliche Harzanteile liefert,
und bei der die Reinigung erschwert ist, verläuft nach dem erfindungsgemäßen Verfahren schnell,
glatt und praktisch ohne Nebenprodukte und liefert hohe Ausbeuten.
Bemerkenswert sind außer den günstigen Ausbeuteverhältnissen die vereinfachten Aufarbeitungsbedingungen nach dem erfindungsgemäßen Ver-
fahren.
Im Gegensatz zu Kondensationen mit Natriumamid sind Trennschichten Wasser—öl — organische
Lösung scharf und die Schichten blank. Schmieren, harzige Anteile od. ä., wie sie von Kondensationen
mit Natriumamid bekannt sind, gibt es überraschenderweise nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
nicht. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kondensationen mit Natriumhydroxyd liefert das erfindungsgemäße
Verfahren keine nennenswerte Mengen an Ausgangsprodukten zurück, so daß deren zeitraubende
und verlustreiche Aufarbeitung entfällt. Man kann diese bedeutenden Unterschiede damit
erklären, daß bei Natriumamidkondensationen das tiefgelbe, leichtzersetzliche Natriumsalz des Phenthiazine
für den Kondensationsverlauf eine ausschlaggebende Rolle spielt, während bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren die Bildung eines Phenthiazinnatriumsalzes keine oder nur eine nebengeordnete
Rolle spielt. Es ist nach äußerlichen Kennzeichen der erfindungsgemäßen Kondensation
zweifelhaft, ob in solchen Kondensationen Metallsalze der Phenthiazine überhaupt auftreten oder
zur Kondensation notwendig sind. Feststeht, daß bei den erfindungsgemäßen Verfahren
niemals eine größere Menge eines Phenthiazinnatriumsalzes im Reaktionsgeschehen zugegen
ist.
Die verminderte und in ihrem Umfang zu vernachlässigende Metallsalzbildung bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren erklärt sich leicht durch eine Gegenüberstellung der Metallierungsgleichungen mit
Natriumamid bzw. Natriumhydroxyd.
NaNH2 «.-
NH3
ν ■■■■?■■
+ NaOH tr..
+ H2O
Durch die entscheidend verringerte oder völlig Toluol ab und behandelt die erhaltenen 14,2 bis
verhinderte Bildung eines voluminösen Alkalisalzes 14,4 kg Rohbase weiter wie oben,
der Phenthiazine ergeben sich für die erfindungs- Die Menge von 14,2 bis 14,4 kg rohen 10-(/S-Di-
gemäßen Kondensationen zusätzlicheErleichterungen. i0 methylaminoisopropyl)-phenthiazins entspricht einem
So werden z. B. bei Kondensationen mit Natrium- praktisch quantitativen Umsatz,
amid auf 100 Kilogramm-Mol Phenthiazin 100 bis .
3001 Toluol bzw. Benzol eingesetzt, während in B e ι s ρ ι e 1 3
dem erfindungsgemäßen Verfahren schon bei Ein- 116,5 g technisches 3-Chlorphenthiazin (0,5 Mol),
satz von 20 bis 401 Lösungsmittel pro Kilogramm- i5 150,0 g technisches Ätznatron (3,75 Mol) und
Mol Phenthiazin eine glatte und gefahrlose Konden- 250 ml Toluol werden unter Rühren zum gelinden
sation gewährleistet ist. - Sieden erhitzt. Nunmehr tropft man nach und nach
Hier sei darauf verwiesen, daß das erfindungs- 70 g ß-Dimethylaminoisopropylchlorid zu. Nach
gemäße Verfahren nicht nur bezüglich der Menge 4stündiger Kochzeit kühlt man ab und arbeitet
des Lösungsmittels, sondern auch bezüglich der 20 mit reichlich Wasser auf. Die abgetrennte Toluol-
Art Varianten zuläßt, die mit Natriumamid nicht schicht wird durch Destillation vom Toluol befreit
möglich erscheinen. So kann Aceton ohne weiteres und hinterläßt rohes 3-Chlor-10-(/e-Dimethylamino-
als Lösungsmittel eingesetzt werden, wobei sich isopropyl)-phenthiazin, das im Vakuum destilliert
durch den niedrigen Siedepunkt und durch die wird. Kp.i 205 bis 2070C. Die Ausbeute beträgt
Wasserlöslichkeit des Acetons weitere Erleichte- 25 etwa 13Og = 80,5% der Theorie.
rungen für die Durchführung der erfindungsgemäßen _ . . , .
120 g reines 3-Acetylphenthiazin (0,5 Mol), 200 ml Toluol und 80 g technisches Ätznatron werden
30 gerührt und zum leichten Sieden erhitzt. Nunmehr tropft man nach und nach 70 g technisches ß-Oimethylaminoisopropylchlorid
zu. Nach weiterer 3stündiger Kochzeit liegen eine fast klare Lösung und ein fester Bodensatz vor. Die klare Lösung
geheizt. Man hält die Mischung wenigstens 2V2 Stun- 35 wird abgegossen und der Bodensatz mit frischem
den im Sieden. Nach dem Abkühlen gießt man in Toluol verrührt. Das Toluol wird der ersten Toluolreichlich
Wasser und trennt die blanken Schichten. menge zugeschlagen.
Aus der oberen Schicht wird Toluol abdestilliert. Nunmehr destilliert man Toluol ab und destilliert
Es bleiben etwa 140 g einer Rohbase zurück. Die das in einer Ausbeute von 92% der Theorie verBase
wird destilliert und liefert bei einem Druck 40 bleibende rohe 3-Acetyl-10-(/S-Dimethylaminoisovon
12 mm im Bereich von 227 bis 235°C ein helles, propyl)-phenthiazin im Vakuum. Kp. 0,8 mm/234
blankes öl, das die beiden Isomeren 10-(/S-Dimethyl- bis 238°C. Die Ausbeute an einmal destillierter
amino-/3-methyläthyl)- und 10~(/9-Dimethylamino- Base liegt bei etwa 135 g, entsprechend 83% der
a-methyläthyl)-phenthiazin enthält. Das öl wird Theorie. Mit Oxalsäure läßt sich aus der destillierten
in Methanol gelöst und mit einer konzentrierten 45 Base in Isopropanol das Oxalat des einen Isomeren
Lösung von Oxalsäure in Methanol in Gegenwart herstellen, das nach Umkristallisation aus Isoeiner
Spur Thioharnstoff gefällt. Man erhält ein
saures Oxalat des 10-(/S-Dimethylamino-/9-methyläthyl)-phenthiazins. Die Ausbeute beträgt 135 g
= 72,5% der Theorie. Aus dem Oxalat der ersten 50
Isomeren (Fp. 216 bis 218°C) läßt sich eine reine
saures Oxalat des 10-(/S-Dimethylamino-/9-methyläthyl)-phenthiazins. Die Ausbeute beträgt 135 g
= 72,5% der Theorie. Aus dem Oxalat der ersten 50
Isomeren (Fp. 216 bis 218°C) läßt sich eine reine
Kondensation ergeben können. (Kaliumhydroxyd liefert mit Aceton ein Kaliumsalz, Natriumhydroxyd
nicht·) Beispiel 1
100 g Phenthiazin (0,5 Mol), 60 g technisches Ätznatron (1,5 Mol), 70 g technisches /S-Dimethylaminoisopropylchlorid
und 200 ml Toluol werden unter Rühren und Rückfluß bis zum Sieden auf-
propanol—Methanol bei 158 bis 1600C schmilzt.
Base in einer Ausbeute von 65%, bezogen auf Phenthiazin, gewinnen, die unter einem Druck von
12 mm bei 232 bis 2350C destilliert.
10 kg Phenthiazin, 5 kg Ätznatron und 201
Toluol werden unter Rühren zum Sieden erhitzt. In die siedende Mischung werden innerhalb von
40 g Phenthiazin, 300 ml Aceton und 70 g technisches Ätznatron werden unter Rühren im Wasserbad
bis zum Sieden erhitzt. In die siedende Mischung tropft man 29 g frisch destilliertes /?-Diäthylaminoäthylchlorid.
Nach beendetem Zutropfen rührt man 55 unter Fortsetzen des Erhitzens 4 Stunden nach.
Man beobachtet eine gute Salzabscheidung. Nach dem Erkalten wird die Mischung durch eine Fritte
klargesaugt und der Alkalihydroxyd-Salz-Rückstand gut mit frischem Aceton ausgewaschen. Das ge-
30 Minuten 7 kg technisches fS-Dimethylaminoiso- 60 sammelte Acetonfiltrat wird durch Abdestillation
propylchlorid nach und nach eingerührt. Der vom Aceton befreit. Ein geringer Teil des Acetons
Bodensatz hat nach 21/2Stündiger Kochzeit eine findet sich in höher siedenden Aceton-Konden-
graue Färbung. Man kocht noch eine weitere Stunde sationsprodukten. Das verbleibende rohe 10-(/S-Di-
und zieht anschließend nach Erkalten die blanke äthylaminoäthyl)-phenthiazin wird im 12-mm-Va-
Toluollösung über ein Filtertuch in ein Destillations- 65 kuum destilliert und redestilliert,
gefäß. Der zurückbleibende Rückstand wird mit Kp.15 255 bis 258°C (erste Destillation),
frischem Toluol ausgerührt, welches dann ebenfalls Kp.12 251 bis 255° C (Redestillation),
in das Destilliergefäß gezogen wird. Man destilliert Ausbeute: 49 g = 82% der Theorie.
50 g Phenthiazin, 200 ml Toluol und 85 g technisches Ätznatron werden unter Rühren im Wasserbad
auf 75 0C erwärmt. Nunmehr tropft man 40 g frisch destilliertes/J-Piperidinoäthylchlorid in 50%iger
toluolischer Lösung innerhalb 30 Minuten zu. Man rührt weitere 90 Minuten bei 75° C, steigert dann die
Temperatur auf 1000C und rührt 4 Stunden im siedenden
Wasserbad nach. Die abgekühlte Reaktionsmischung wird mit 21 Wasser aufgenommen, von
einem sehr geringfügigen ungelösten Teil klargesaugt und getrennt. Die Toluolschicht wird nach
Trocknern mit Natriumsulfat im 12-mm-Vakuum und siedenden Wasserbad eingedampft.
Es verbleiben etwa 77,5 g (quantitativ) einer hellen Base. Die Base wird mit 1 n-Schwefelsäure
unter leichtem Erwärmen in Lösung gebracht, die Lösung von wenig Ungelöstem blankgefrittet und
alkalisiert. Es scheidet sich eine hellfarbene Base ab, die erneut in Toluol aufgenommen und getrocknet
wird. Nach Abdestillation des Toluols wird die Base in Aceton gelöst und mit wasserfreiem
Chlorwasserstoff unter Kühlung mit fließendem Wasser das Hydrochlorid des 10-(/?-Piperidinoäthyl)-phenthiazin
gefallt. Ausbeute etwa 72 g = 84% der Theorie.
Claims (2)
1. Verfahren zur technischen Herstellung von Phenthiazinbasen der allgemeinen Formel
10
wobei R an Stelle eines Wasserstoff- oder Halogenatoms oder einer Alkyl-, Alkoxy-, Alkylthio-
oder Acidylgruppe steht, B eine verzweigte oder unverzweigte Alkylenkette mit 2 bis 7 Kohlenstoffatomen
darstellt und T einen Dialkylaminorest bezeichnet, worin die Alkylreste 1 bis 5 Kohlenstoffatome besitzen und auch unter
sich ringgeschlossen sein können, aus Phenthiazinen der allgemeinen Formel
und Verbindungen der allgemeinen Formel
Χ —Β —Τ
Χ —Β —Τ
wobei X an Stelle eines Halogenatoms steht, und in Gegenwart überschüssiger Ätzalkalien und
indifferenter Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man für einen molaren
Ansatz der Reaktionspartner mindestens 2,5 Mol Ätznatron oder Ätzkali als Kondensationsmittel
einsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 3 bis 7 Mol Ätznatron
oder Ätzkali für einen molaren Ansatz der Reaktionspartner verwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 837 695, 841 750, 301, 944 951;
Deutsche Patentschriften Nr. 837 695, 841 750, 301, 944 951;
deutsche Auslegeschriften Nr. 1 008 737,1 097 995; »Journal of the American Chemical Society«,
Bd. 74, 1952, S. 1321 und 1322.
409 727/435 11.64 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1962V0022790 DE1181223B (de) | 1962-07-14 | 1962-07-14 | Verfahren zur technischen Herstellung von Phenthiazinbasen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1962V0022790 DE1181223B (de) | 1962-07-14 | 1962-07-14 | Verfahren zur technischen Herstellung von Phenthiazinbasen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1181223B true DE1181223B (de) | 1964-11-12 |
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ID=7580100
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---|---|---|---|
DE1962V0022790 Pending DE1181223B (de) | 1962-07-14 | 1962-07-14 | Verfahren zur technischen Herstellung von Phenthiazinbasen |
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