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Zeithaltendes elektrisches Gerät Die Erfindung betrifft ein zeithaltendes
elektrisches Gerät, insbesondere eine elektrische Uhr, mit einem Unruh-Gangordner,
bei welchem die Schwingbewegung unter Anwendung einer elektronischen Schaltung,
vorzugsweise einer Transistorschaltung, erfolgt, deren durch Induktion beeinflußbares
Steuerorgan, vorzugsweise Steuerspule als Eingangsspule, von einem relativ zu ihr
bewegten Permanentmagneten beeinflußbar ist und deren Ausgangsglied, vorzugsweise
Ausgangsspule, elektromagnetisch auf einen bewegten, vom Steuermagneten räumlich
und magnetisch getrennten Antriebsanker, z. B. aus Weicheisen, zurückwirkt.
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Es ist bereits eine elektrische Uhr der eingangs genannten Art bekannt,
bei welcher der Unruh-Gangordner außer dem angetriebenen Weicheisenanker in einer
anderen Ebene einen die Steuerspule bei jeder Halbschwingung induktiv beeinflussenden,
axial polarisierten Permanentmagneten trägt. Bei dieser Anordnung ist zwar eine
größere Unabhängigkeit des remanenzarmen Unruh-Triebsystems von störenden Einflüssen
magnetischer Grundfelder als bei Systemen mit auch angetriebenen Unruh-Permanentmagneten
erreicht, aber die in der Steuerspule induzierte Steuerspannung ist, da die Änderungsgeschwindigkeit
des die Steuerspule durchsetzenden Magnetflusses gleich der Unruhgeschwindigkeit
ist, nach wie vor abhängig von Geschwindigkeit und damit von der Amplitude der Unruh.
Es wird also das elektronische Verstärkerelement abhängig von Geschwindigkeit und
Amplitude des Gangordners gesteuert, wodurch auch die Antriebsimpulse trotz der
magnetischen Trennung vom Steuer- und Triebsystem von Geschwindigkeit und Amplitude
abhängig sind, , was einerseits für Erschütterungen ausgesetzte Uhren nachteilig
ist, andererseits die sowieso durch Spannungsänderung bzw. Temperaturänderungen
eintretenden Fehler noch erhöht.
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Es ist auch bereits eine elektrische Unruhuhr bekannt, bei welcher
die für den Antrieb der Unruh erforderliche Energie von einem von der Unruh selbst
gesteuerten Elektromagneten erzeugt wird. Um den Antrieb unabhängig von Änderungen
der Antriebsspannung zu machen, wird hier durch den kontaktgesteuerten Elektromagneten
eine Zwischen-(Hilfs-)Triebfeder gespannt, die durch die Unruh selbst ausgelöst
wird. Bei dieser bekannten Uhr erfolgt der Antrieb also auf mechanischem Wege, und
es wird die Steuerung des Elektromagneten mit Hilfe eines von der Unruh betätigten
mechanischen Kontaktes vorgenommen. Für kontaktlos induktiv gesteuerte Unruhantriebe
bietet dieses System also keine Lösung, da schon die Aufgabe nicht vorhanden ist.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein kontaktlos
gesteuertes, unmittelbar auf elektromagnetischem Wege angetriebenes elektrisches
Gerät zu schaffen, bei welchem die Steuerimpulsspannung unabhängig von Geschwindigkeit
und Amplitude des Gangreglers ist. Die Erfindung ist bei einem Gerät, insbesondere
Uhr, der eingangs erwähnten Gattung dadurch gekennzeichnet, daß der das Steuerorgan,
vorzugsweise die Steuerspule, periodisch induktiv beaufschlagende Steuermagnet unter
Einwirkung eines Energiespeichers, vorzugsweise einer Feder oder eines magnetischen
Kraftfeldes, steht und vom Gangordner nur kurzfristig durch ein mechanisches Auslöseglied
umlegbar ist, worauf der Gangordner wieder frei zu schwingen vermag, während der
Steuermagnet unter Erzeugung kurzer Steuerimpulse durch den Energiespeicher in seine
Anfangslage zurückgebracht wird. Mit dem erfindungsgemäßen Gerät lassen sich Antriebsimpulse
erzeugen, die praktisch unabhängig von der Geschwindigkeit des Gangreglers sind,
ohne daß auf den Vorteil verzichtet zu werden braucht, den Gangordnerantrieb von
magnetischen Fremdfeldern weitgehend unabhängig zu machen.
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Das erfindungsgemäße Gerät ist vorzugsweise so ausgebildet, daß der
Steuermagnet in einem vom Unruh-Triebsystem getrennten,festen Jochteil drehbar angeordnet
ist. Das Steuermagnetsystem wird vorzugsweise von einem Mitnehmerzapfen an dem
Drehschwinger
mechanisch angestoßen und innerhalb eines geringen Winkelbereiches im Luftspalt
eines dem Permanentmagneten des Steuersystems zugeordneten Kerns der Steuerspule
schwingbar angeordnet, wobei vorzugsweise das Steuersystem gleichzeitig über ein
mechanisches Gesperre ein Zählwerk betätigt. Der steuernde Magnet kann die Form
eines Zylindersegmentes mit achsparallelen, abgeflachten Seitenflächen besitzen,
und es kann die Steuerspule einen Eisenkern mit zwei sich über etwa 180° erstreckenden,
den Magneten klauenförmig umfassenden Polflächen aufweisen. Es kann auch der steuernde
Magnet die Form eines Zylindersegmentes mit achsparallelen abgeflachten Seitenflächen
besitzen und die Steuerspule einen abgeänderten Eisenkern aufweisen, der nämlich
mit einem magnetischen Vierpolsystem den steuernden Permanentmagneten derart umgibt,
daß die Rückführung des Magneten in die Ruhelage rasch durch Magnetkräfte, also
ohne besondere Rückzugsfeder erfolgt.
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Die Erfindung ist an Hand der Zeichnung an einigen Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen F i g. 1 und 2 schematisch die Hauptteile
eines Zeitmeßgerätes mit elektronisch gesteuertem Unruhantrieb und einer Rückzugsfeder
für den Steuermagneten, F i g. 3 bis 5 eine auf dem gleichen Prinzip wie das in
F i g. 1. und 2 dargestellte Zeitmeßgerät beruhende Armbanduhr, bei der jedoch Magnetkräfte
statt einer Rückzugsfeder zur Rückführung des Steuermagneten in die Ruhelage dienen,
F i g. 6 bis 9 schematisch die Arbeitsphasen eines Steuerorgans der in den F i g.
3 bis 5 gezeigten Art, F i g. 10 und 11 ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung unter Verwendung des Steuerorgans und des Zeitzählwerkes der Ausführung
nach F i g. 6 bis 9, F i g. 12 bis 16 eine Ausführungsform gemäß F i g. 10 und 11,
die sich insbesondere für Zeitmeßgeräte höchster Genauigkeit eignet, F i g. 17 die
Anordnung der in dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 12 gezeigten Elemente in einer
Armbanduhr.
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Zur Bezeichnung der Hauptelemente sind in der Zeichnung allgemein
folgende Bezugszeichen verwendet: BAL: Schwungrad eines mit konstanter Periode schwingenden
Gangordners; A: beweglicher Dauermagnet, dessen Pole entweder durch die Enden eines
Pfeiles oder durch die Buchstaben N (Nord) und S (Süd) bezeichnet sind; BC: Steuerwicklung,
in welcher ein veränderlicher Strom i induziert wird, welcher von der Bewegung des
Magneten A abhängt und das Eingangssignal eines trägheitsarmen elektronischen Verstärkers
(Kathode) bildet, welcher ohne Glühkathode arbeitet, insbesondere eines Transistors;
Tr: Transistor (pnp), der nur unter dem Einfluß des Eingangssignals i einen Ausgangsstrom
liefert; BM: Antriebsspule, welche von den verhältnismäßig starken Ausgangsströmen
I des Verstärkers durchflossen wird, welche die Antriebsimpulse auf den Gangregler
bewirken. Der Magnet A wird durch eine mechanische Kraftübertragung betätigt, die
entweder aus einer Gabel ähnlich einer Ankerhemmwerksgabel oder aus einem einfachen
leichten Hebel L besteht, wie er in den F i g. 1 und 2 dargestellt ist. In diesen
Figuren ist der Gangregler BAL, dem eine nicht dargestellte Spiralfeder zugeordnet
ist, in zwei verschiedenen Stellungen gezeigt. Um die Figur deutlicher zu gestalten,
wurden die einer einwandfreien Konstruktion entsprechenden wahren Maßverhältnisse
nicht beachtet. Die Abmessungen des steuernden Induktionsmagneten A sind übertrieben
groß dargestellt.
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Der Magnet A ist ein kleiner Zylinder von annähernd rechteckiger Form,
der auf einer freien Achse 0 , angebracht ist. Die Abmessungen von
A
können folgende sein: Länge gleich oder weniger als 8 mm; Breite gleich
oder weniger als 5 mm, Dicke gleich oder weniger als 7 mm.
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Der Magnet A, der mit einem Steuerarm L fest verbunden
ist, kann zwischen zwei Polstücken 17 und 18 schwingen, die zu einem Magnetkreis
19 gehören. Dieser Stromkreis in U-Form ist von der Wicklung BC umgeben,
deren Aufgabe es ist, im geeigneten Zeitpunkt den Eingangsstrom i des Verstärkers
Tr zu erzeugen.
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Man kann auf der Achse O., einen Arm 20 anbringen, auf dem
der Schalthebel 21 eines bekannten Zählwerkes angebracht ist, dessen erster
beweglicher Teil das Sperrad 22 ist. Die Bewegungen von A werden mittels
eines Fingers D übertragen, der auf dem Gangregler in geringem Abstand von seiner
Achse O, angebracht ist. Der Arm L besitzt die in F i g. 1 dargestellte Ruhelage.
Dies erreicht man mit Hilfe einer bei 24 und 25 angelenkten Zugfeder 23 (wenn D
nicht auf L wirkt, liegen die Schwenkpunkte O." 24 und 25 in gerader
Linie). Bei Freigabe von L bringt also die Zugfeder 23 den Arm L und damit den Steuermagneten
momentan wieder in die Ruhelage.
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Der Gangordner ist mit einem weichen ferromagnetischen Anker Q versehen,
der von den Polstücken 26 und 27 eines Elektromagneten mit geringem Energieverbrauch
und Erregung durch die Spule BM angezogen wird. In den F i g. 1 und 2 ist
die Darstellung dieses Elektromagneten BM und seines Ankers Q nur schematisch.
Es könnte im übrigen auch die Antriebsleistung von BM erreicht werden, indem
man sich die gegenseitigen Wirkungen von Dauermagneten und der eisenlosen Spulen
zunutze macht; in diesem Falle hätte man freilich wieder störende Beeinflussung
des Triebsystems durch Fremdfelder in Kauf zu nehmen.
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Die Enden der Spule BC sind an den Pluspol der Stromquelle G bzw.
an die Basis 28 des Transistors Tr geschaltet. Die Wicklung BM liegt
am Minuspol der Stromquelle und am Kollektor 30 des Transistors. Man kann
einen Hochohm-Widerstand Rp zwischen die Klemmen 28 und den Minuspol legen, wodurch
es ermöglicht wird, die Basis des Transistors zu polarisieren und dessen Empfindlichkeit
zu erhöhen.
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Die Anordnung nach F i g. 1 arbeitet folgendermaßen: Wenn sich der
Gangregler in Richtung des Pfeiles f, bewegt, trifft der Finger D auf den
Arm L und bewegt diesen aus seiner Ruhelage, wie es in F i g. 2 gezeigt ist.
Der Magnet A neigt sich, und es wird ein die Steuerspule BC durchsetzender Magnetffuß
erzeugt. Durch die - verhältnismäßig langsame -
Änderung des Magnetflusses
wird eine elektromotorische Kraft in der Spule BC induziert, welche jedoch ohne
Wirkung auf die Leitfähigkeit des Transistors Tr bleibt. Sobald sich der Finger
D von dem Arm L löst, wird der Magnet A durch die Feder 23 in seine
Ruhelage zurückgebracht. Diese Rückzugsbewegurig erfolgt schnell und stets mit gleicher
Geschwindigkeit, so daß nun in der Steuerspule BC stets ein Strom i gleicher und
ausreichender Größe erzeugt wird, welcher den Transistor Tr aussteuert. Der Steuerstrom
i löst einen verhältnismäßig starken Ausgangsstrom 1 des Transistors Tr aus. Die
Lage des Ankers Q in bezug auf den Gangordner BAL ist so gewählt, daß der
Anker Q durch die Polstücke 26 und 28 in Richtung des Pfeiles f 1 angezogen wird.
Nach Beendigung des Antriebsimpulses beendet der Gangordner frei seine Schwingung
in Richtung des Pfeiles f l.
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Während der Bewegung des Gangordners in zur Richtung des Pfeiles f1
entgegengesetzter Richtung wird der Hebel L von dem Finger D nur um
einen sehr kleinen Winkel bewegt, da das Hebelende in bezug auf die Achse
01 versetzt angeordnet ist. Die Änderung des die Steuerspule BC durchsetzenden
Kraftflusses ist in dieser Schwingungsrichtung also zu gering, um einen Ausgangsstrom
des Transistors Tr auszulösen.
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Auf diese Weise erhält der Gangordner BAL nur je einen Antriebsimpuls
in jeder Vollschwingung, wenn er sich in der Nähe seines Totpunktes in Rich= tune
des Pfeiles f1 bewegt.
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Der Hebel L führt eine Wechselbewegung im Takte der Unruhschwingung,
aber mit konstanter Amplitude aus. Er trägt eine Klinke 21, welche. eitle schrittweise
Bewegung des Schaltrades 22 bewirkt, welches die Uhrzeiger antreibt. F i g. 3 und
4 zeigen eine entsprechende Konstruktion einer Armbanduhr mit elektronisch gesteuertem
Antrieb und äußerem Aufbau nach F i g. 5. Der Mechanismus ist im mittleren Teil
eines Gehäuses untergebracht. Zwei kleine trapezoiäförmige Gehäusekammern 31 und
32 aus isolierendem Material sind beiderseits des Uhrwerkes in der Nähe der Armbänder
angeordnet und ermöglichen die Unterbringung zweier Miniaturelemente GI und G2,
deren äußeres links von F i g. 5 gezeigt ist.
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Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung liegen in Konstruktionseinzelheiten,
die einen sehr gedrängten Aufbau ermöglichen, wobei gentagend Raum für den Gangordner
und für die Wicklungen der Spulen BC und des Antriebselektromagneten BM
bleibt.
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Gemäß F i g. 3, welche die Rückseite der Uhr mit abgenommenem Deckel
zeigt, sind die mechanischen und elektrischen Hauptorgane auf zwei Ebenen verteilt.
Das nicht dargestellte Räderwerk der Zeiger wird durch das Sperrad 22 angetrieben
und befindet sich zwischen dem Zifferblatt und einer Platine, auf welcher die Magnetkreise
und der Transistor Tr befestigt sind. Die in F i g. 3 und 4 sichtbaren Organe sind
durch die Bezugszeichen und -ziffern der F i g. 4 bezeichnet. Man hat den Kernen
der Wicklungen BC und BM einen kleinen Querschnitt gegeben (etwa 1 qmm) und
eine relativ große Länge, um eine hohe Anzahl Windungen mit geringem mittlerem Ausmaß
unterbangen zu können.
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Der Kreis der Steuerspule, der in F i g. 4 gesondert dargestellt ist,
weist die nachstehenden Einzelheiten auf: Der zweipolige Magnet A hat die Form eines
kleinen Zylinders mit der Achse 02 und rundem Querschnitt, dessen beide gegenüberliegende
Segmente jedoch weggenommen sind, was das Trägheitsmoment der vom Gangordner. zu
betätigenden Masse reduziert. Der Magnet A dreht sich in einem Stator mit stark
unischließenden Polbögen in Form von zur Achse 0, konzentrischen zylindrischen Flächen.
Die Polbögen erstrecken sich auf nur ein geringes weniger als einen halben Umfang.
Die beiden Ansichten der F i g. 4 zeigen, däß infolge der Formen der festen und
beweglichen Pole eine Drehung von 02 um einen relativ kleinen Winkel die vollständige
Umkehrung des die Spulen BC, BC durchfließenden Magnetflusses ermöglicht.
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Die Erfahrung zeigt, daß der Magnet A sich stets derart in eine Ruhelage
einzustellen strebt, daß die Linie seiner Pole durch die Mitte der Spalte zwischen
den Polbögen des Stators verläuft. Für diese Stellung ist die Reluktanz der durch
den Magneten allein erregten Magnetkreise minimal, Infolge dieser Eigenschaft ist
es möglich, die Rückziehfeder 23 im Schema der F l g. 1 auch wegzulassen.
Die magnetische Anziehurig genügt; um den Magneten A rasch in eine Ruhestellung
zurückzuziehen, für die der Kraftfluß in der Wicklung BC gleich Null oder sehr gering
ist, und das Ende von L liegt dann von selbst in Richtung der Achse 0l. Die schematischen
Darstellungen der F i g. 6 und 8 ermöglichen die genauere Erläuterung der Konstruktion.
Die stabile Gleichgewichtslage (Ruhelage) des Magneten A ist in F i g. 6 dargestellt,
Der Mttgnetfluß geht vorn Rotor aus und durchquert die vier Luftspalte 34, 33, 35
und 36: Wein der Finger D des sich in Richtung f1 bewegenden Gangreglers den mit
dein Magneten A fest verbundenen Arm L am weites steh entfernt, hifit sich die Richtung
der Pole 1VS um einen Winkel a gedreht. Der Magnet und der Arm L nehmen nun die
in F i g. 8 angegebenen Stellungen ein. Die Reluktanz der Luftspalte 35 und 36 verstärkt
sich, und der Kraffuß verläuft durch die drei Kerne 37, 38 und 39 der induzierten
Wicklung. Es ist zu bemerken, daß diese Wicklung auf die drei Kerne oder auf einen
einzigen dieser Kerne verteilt sein kann wie in F i g. 1.
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Wenn der seinen Lauf in Richtung f1 fortsetzende Finger
D aufhört, den Hebel L zu bewegen, gelangt der Magnet A sofort wieder
in die Ruhestellung der F i g. 6; wenn sich dann der Finger D im umgekehrten Sinn
von f l bewegt, wird der Hebel L in Richtung f', um einen kleinen Winkel
a, bewegt (F i g. 6).
Die ursprüngliche Einstellung von L in bezug
auf den Magneten A führt dazu, daß der Winkel a2 kleiner ist als der Winkel a1.
Unter Veränderung der Länge von L kann man den Gesamtwükel (al+a,) verändern. Außerdem
kann man beliebig die Verätzung von D in bezug auf die Gleichgewichtslage des Gangreglers
wählen. Eine Vergrä`ung des Abstandes d der Polschuhe (s. F i g. 6) ermöglicht die
Verringerung des Rückzugsmomentes des Magneten A in seine stabile Gleichgewichtslage.
Die Lage von A würde indessen unstabil, wenn d zu stark vergrößert wird; der Abstand
d muß also zur Erfüllung der Bedingung der Erfindung richtig ausgewählt werden.
Die F i g. 7 zeigt, wie man die kleine Wechseldrehbewegung des Artres L und der
Achse 02 ausnutzen kann, um ein Zeitzählwerk zu steuern, dessen erster
beweglicher
Teil durch das Sperrad 40 gebildet wird. Ein leichter Sperrhebel 41 aus Stahl ist
in 0, auf dem zweiteiligen Messinglager 42, 43 angelenkt, das mit A fest
verbunden ist (F i g. 9 zeigt hierzu einen durch die Achsen O" 03 verlaufenden Schnitt).
Die Achse 0,
von kleinem Durchmesser dreht sich frei zwischen zwei dünnen
Zapfenlagerscheiben 44 und 45, und der Sperrhebel strebt danach, sich parallel zum
Magneten A unter den Einfluß kleiner magnetischer Rückziehkräfte einzustellen; infolgedessen
ist es nicht notwendig, eine besondere Feder einzusetzen, um zu erreichen, daß das
wirksame Ende des Sperrhebels immer in Berührung mit der Zahnung des Sperrades 40
bleibt. Die Rückwärtsbewegung dieses Rades wird durch die elastische Lamelle 46
verhindert.
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Die oben beschriebenen Konstruktionseinzelheiten ermöglichen eine
Antriebsvorrichtung von kleinen Ausmaßen, die sich mittels sehr kleiner Kräfte bewegt
und nur eine sehr geringe Dämpfung des Gangordners bewirkt. Man könnte den Verlust
an Leistung noch weiter verringern, indem man den mit der Achse 02 fest verbundenen
Teilen eine Eigenschwin gungsperiode erteilt, welche der Schwingungsperiode des
Gangordners BAL nahekommt. Unter diesen Bedingungen könnte der Magnet A in Resonanz
mit dem Gangregler unter dem Einfluß der schwachen periodischen Stöße schwingen,
die durch den den Hebel L einmal pro Periode treffenden Finger D ausgeübt werden.
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Die F i g. 10 und 11 stellen die beiden Seiten des Mechanismus einer
Kraftfahrzeuguhr dar, die gemäß F i g. 6, 1 und 2 arbeitet. Der Gangordner BAL besteht
aus einem bogenförmig ausgeschnittenen Weicheisenteil, der direkt durch die Polstücke
47 und 48 des Antriebselektromagneten BM angezogen wird. Das Schema der elektrischen
Schaltung ist in F i g. 1 angegeben. Die elektrischen Organe und das Räderwerk sind
beiderseits der Platine 49 angeordnet. Die elektrische Energie wird durch die Fahrzeugbatterie
geliefert. Um die Amplitude des Gangordners BAL zu stabilisieren, kann man eine
Spule BM verwenden, die auf einem Kern 50 aus einer Eisen-Nickel-Legierung
von geringem Querschnitt angebracht ist, der sich magnetisch unter dem Einfluß des
Stromes 1 sättigt, wenn die Spannung zwischen den Plus- und , Minusklemmen zu hoch
wird.
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Die F i g. 12 bis 16 zeigen eine weitere Ausführungsform eines Uhrwerkes
nach dem Prinzip der F i g. 1. Diese Konstruktion arbeitet mit hoher Präzision.
Die Achse 01 des Gangordners BAL und die Achse O., der Spulen sind vertikal.
Der aus einem höchstkoerzitiven Material bestehende Magnet A hat die Form eines
relativ langen Zylinders von geringem Durchmesser, der in Querrichtung entsprechend
F i g. 14 und 15 magnetisiert ist. Die Polschuhe 51 und 52 der Spule haben solche
Formen, daß bei Fehlen des Stromes der Magnet sich rasch in eine bestimmte Ruhestellung
dreht. Die Erfahrung zeigt, daß dieses Resultat in der Weise erreicht wird, daß
man den Polschuhen 51 und 52 die in F i g. 14 dargestellten Formen gibt.
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Auf der Achse 02, die von unten nach oben unter schwacher magnetischer
Anziehung steht, sind der Arm L und das Ende einer Spiralfeder 53 angebracht, die
gleichfalls den Arm L in eine günstige Ruhelage zieht, wie zuvor im Zusammenhang
mit F i g. 1 und 2 erläutert wurde. Die auf den Gangordner auszuübenden Antriebsimpulse
werden mittels einer Klaue Q aus einer weichen Eisen-Nickel-Legierung erhalten,
die auf einem mit der Achse 01 fest verbundenen ausbalancierten Arm 54 sitzt.
Diese Klaue bewegt sich zwischen den Polstücken 55 und 56 des Elektromagneten
BM, wie dies F i g. 12 (Schnitt durch die Achse 0l) und F i g. 13 (Schnitt
längs der horizontalen Ebene 20'-20") zeigen.
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Die Drehschwingung des Gangordners ermöglicht die Betätigung eines
Zeitzählwerkes mittels Vorrichtungen, wie sie in Standuhren und in elektrischen
Fahrzeuguhren Anwendung finden. Zum Beispiel kann man schrittweise das Zeigerwerk
mittels zweier bogenförmig ausgeschnittener Ansätze 57 bewegen, die zwei auf die
Spezialzahnung eines Rades 58 wirkende schräge Ebenen aufweisen.
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Um einen genauen und stabilen Gang zu erzielen, ist es nützlich, die
auf die Spiralfeder SP und den Gangregler wirkenden magnetischen Kräfte auf ein
Minimum zu reduzieren, wenn der Gangordner sich vom Totpunkt entfernt. Hierzu ist
es vorteilhaft, den Elektromagneten vollständig zu entmagnetisieren, sobald die
Klaue Q völlig zwischen die Polstücke 55 und 56 eingetreten ist. Da diese Teile
aus einem sehr weichen magnetischen Material bestehen - mit einer Koerzitivkraft
kleiner als 0,5 Oersted -, kann man das Verschwinden des remanenten Magnetismus
durch ein sehr schwaches entgegengesetztes Feld herbeiführen. Dieses Entmagnetisierungsfeld
kann durch einen kleinen höchstkoerzitivenMagneten 58 geliefert werden, der gegen
einen Teil des Magnetkreises des Triebsystems angeordnet ist, z. B. zwischen dem
Zweig 56 und dem Kern 59 der Spule BM, wie F i g. 12 zeigt. Ein kleiner Bruchteil
des Kraftflusses 58 verteilt sich in den Teilen 56 und 55, und das so erhaltene
Feld muß im umgekehrten Sinn des Kraftflusses gerichtet sein, der das Bestreben
hat, nach Unterbrechung des durch BM fließenden Stromes bestehenzubleiben.
Die Stärken von 58 können durch Versuche bestimmt werden, um den remanenten Magnetismus
völlig aufzuheben.
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Eine weitere nützliche Maßnahme besteht darin, den Gangordner BAL
mit einem magnetischen Schirm 60 aus »Mumetal« zu versehen, der die Magnetisierung
der Spiralfeder SP verhindert.
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Die Vorrichtung nach F i g. 12, wenn sie durch eine konstante elektrische
Spannung gespeist wird, ist für Marinechronometer geeignet. Der Isochronismus des
Gangordners und der thermische Ausgleich können durch bekannte uhrentechnische Maßnahmen
erreicht werden. Die beschriebene elektronische Steuerungsanordnung nach F i g.
1 in Anwendung auf die Vorrichtung nach F i g. 12 weist die Eigenschaft eines Chronometerhemmwerkes
auf und arbeitet mit sehr geringer Reibung.
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Die F i g. 17 stellt eine Ausführungsvariante der zuvor an Hand der
F i g. 3 bis 5 beschriebenen Uhr dar. Die in F i g. 17 sichtbaren Ausführungseinzelheiten
sind folgende: Der Antriebselektromagnet enthält zwei gerade seriengeschaltete Spulen
BM und BM'. Ein einziges Element wird verwendet; es ist in einem isolierenden
Gehäuse 61 untergebracht, das einen wesentlichen Teil des Uhrengehäuses einnimmt.
Das nicht gezeichnete Räderwerk wird gemäß F i g. 6 durch die Achse 02 des Magneten
A angetrieben, der periodisch durch den Hebel L bewegt wird.
Das
beschriebene elektronische Steuerungsprinzip gestattet auch die Konstruktion von
in der Uhrentechnik anwendbaren umlaufenden Transistormotoren, wobei darauf zu achten
ist, daß der jeweils vom Rotor periodisch aus der Ruhelage abgelenkte Steuermagnet
stets momentan nach Freigabe in die Ruhelage zurückspringt.