DE1548073C - Uhrensystem mit Unruhschwingen und zwei nur elektrisch gekoppelten Wirkungskreisen - Google Patents
Uhrensystem mit Unruhschwingen und zwei nur elektrisch gekoppelten WirkungskreisenInfo
- Publication number
- DE1548073C DE1548073C DE1548073C DE 1548073 C DE1548073 C DE 1548073C DE 1548073 C DE1548073 C DE 1548073C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- clock system
- circuit
- drive
- activity
- balance
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Description
Die Erfindung betrifft ein Uhrensystem mit Unruhschwinger und zwei nur elektrisch gekoppelten Wirkungskreisen,
von denen der erste ein mechanisch nicht belastetes zeitbestimmendes Glied enthält und
der zweite ausschließlich zum Antrieb der Zeiger dient. Derartige Uhrensysteme sind in verschiedener
Form bekannt. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, jegliche Rückwirkung des mechanisch belasteten
Antriebssystems der Zeiger auf den zeitbestimmenden Kreis zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird bei einem Uhrensystem mit Unruhschwinger mit zwei nur elektrisch gekoppelten
Wirkungskreisen, von denen der erste ein mechanisch nicht belastetes zeitbestimmendes Glied enthält
und der zweite ausschließlich zum Antrieb der Zeiger dient, ohne daß der zweite Kreis eine mechanische
Rückwirkung auf den ersten Kreis ausübt, gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß jeder der
beiden Kreise von einer gesonderten Spännungsquelle gespeist wird und an den Emitter eines
Transistors des von dem Unruhschwinger gesteuerten zeitbestimmenden Kreises eine Schaltstufe angekoppelt
ist, welche polwendende Impulse zur Steuerung eines gepolten, dem Antrieb der Zeiger
dienenden Nebenuhrwerkes erzeugt. Durch die Ausbildung des Uhrensystems gemäß der Erfindung wird
eine Rückwirkung des Antriebskreises auf den zeitbestimmenden Kreis auch über die Spannungsquelle
mit Sicherheit ausgeschlossen, und es wird durch den Einsatz eines gepolten Nebenuhrwerkes für den
Zeigerantrieb eine Sicherheit gegen fremdinduzierte Störimpulse geschaffen. ·
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 das Prinzip eines solchen Zweikreis-Uhrwerkes
in schematischer Darstellung,
Fig. 2 die Ausführung mit einem elektro-dynamisch getriebenen Unruhschwinger mit Permanentmagneten
und die galvanische Ankopplung des Antriebes der Zeiger.
Ein Uhrwerk nach F i g. 1 besteht aus den Wirkungskreisen A und B. ·-■■: .■'■■■·■
Der Kreis A enthält als zeitbestimmendes Glied ein Unruhsystem mit Spiralfeder, dessen Dämpfungsverlust an kinetischer Energie durch einen geeigneten
Antrieb periodisch ersetzt wird. Dieser Antrieb führt durch kontaktlose Selbststeuerung dem Unruhsystem
Kraftimpulse zu. Am Ausgang des Kreises A können am Kollektor des TR 2 Spannungsimpulse
abgegriffen werden, deren Pulsfolge gleiche Zeitabstände von hoher Genauigkeit und Konstanz aufweist.
In diesem Ausführungsbeispiel ist zum Antrieb der Unruhscheibe ein Wirbelstromverfahren und zur
Steuerung des Schalt-Transistors TR 2 das Auftasten eines Hf-Oszillators mittels einer Kerbe in der Unruhscheibe
gewählt worden.
Die Schwingungsweite der Unruh sei ± 135°. Sobald
die Kerbe über dem Pol der Oszillator- und der Rückkopplungsspulc steht, sich die beiden Spulenfelder
also »sehen« können, setzt die Schwingung ein oder verstärkt sich, wenn sie nicht Null war.
Eine Diode D läßt nur den induktiven Spannungsstoß solcher Polarität durch, daß der TRl leitend
wird. Hr wirkt als Verstärker und gestattet in seinem Ausgangskreis die Anschaltung und Ansteuerung
weiterer Stufen. Zwischen TRi und TR2 liegt der Hingang eines Nf-Generators von bekanntem Aufbau.
Für die Dauer des Durchschwingens der Kerbe unter den Oszillatorspulen bleibt der TR2 leitend,
und der Nf-Generator NFG erregt die Wirbelstromspulen WL und W 2. In dem Lappen L der Unruhscheibe
werden Wirbelströme induziert. Der Lappen liegt durch die Weiterbewegung unsymmetrisch· in
dem Feld des magnetischen Flusses zwischen Wl. und W 2 und wird daher aus dem Feld herausgedrängt.
■■■.'■■
ίο So wird dem Unruhsystem bewegungsrichtig und
ohne Mechanik sowie ohne belastende, permanente Magnete Energie zugeführt. Das System ist bei
schwingendem Oszillator und bei einer geringen Null-Unsymmetrie selbstanlaufend. Das Direktionsmoment
der Spirale und der Wirbelstrom-Antriebsimpuls lassen sich unkritisch aufeinander abstimmen.
Es können auch andere bekannte Steuer- und/oder Antriebsarten gewählt werden, jedoch soll das System
in keiner anderen Weise mechanisch belastet werden, als es durch die Lagerreibung, den, Luftwiderstand
und die Formänderung der Spirale bedingt ist.
Dieses frei schwingende Unruhsystem liegt in keinem Arbeitskraftfluß, weder aktiv noch passiv,
. und kann daher trocken laufen, d. h. ohne Ölhaltung.
Hierdurch entfällt ein weiterer schädlicher Einfluß auf den Isochronismus des Zeitgliedes. Der Arbeitskreis^
kann daher seiner Aufgabe als Bestimmer der Zeitintervalle in angenähert idealer Weise dienen.
Am Ausgang des Kreises A stehen gut verwertbare Impulse zur Ansteuerung des Wirkungskreises B zur Verfügung. ■
Am Ausgang des Kreises A stehen gut verwertbare Impulse zur Ansteuerung des Wirkungskreises B zur Verfügung. ■
Der Kreis B enthält alles, was zum Antrieb der
Zeiger nötig ist; also Motor, Räder und Zeiger und die Schaltung.
Der. Motor ist ein räumlich kleines gepoltes Nebenuhrwerk. Solche Nebenuhrwerke besitzen
einen polarisierten Drehanker mit 4 bis 24 Polen, je nach Bauart. Dem Drehanker stehen die Pole eines
Elektromagneten gegenüber, dessen Wicklung mit polwendenden Impulsen beschickt wird. Die Arbeitsweise
des Antriebselementes ist also die eines . Schrittschaltmotors.\ . - ■■:'.·.
Antriebe nach dem Prinzip eines gepolten Nebenuhrwerkes
haben den Vorteil, daß keine kinematisehe
Umsetzung von schwingend auf drehend nötig ist; d. h., daß größere Drehmomente über günstige
Schaltwinkel ohne Aufwand, also ohne Schaltklinke oder Schaltweiche, zu erzielen sind. Über eine Zahn-
. radkette werden die Zeiger angetrieben, wobei die
gewählte Impulszähl je Sekunde die Radpäarung
bestimmt.
Die Schaltung muß so ausgelegt sein, daß polwendende
Impulse der entsprechenden Frequenz und Leistung zur Verfügung stehen. Hierfür sorgt
die Schaltstufe P. Die vom Zeitglied eintreffenden
Taktimpulse werden in P verstärkt geformt und ± alternierend an den Ausgang von P gegeben. Für
diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dem Kreis B eine besondere Spannungsquelle UB 1 gegeben. Span-Go
nungsschwankungen in B können dann nicht auf A zurückwirken. Die Funktion von A ist demnach mit
Sicherheit von keiner mechanischen oder elektrischen Rückwirkung aus dem Lastkreis B gestört.
Eine andere Ausführung ist in F i g. 2 dargestellt.
Der Wirkungskreis A zur Bildung der zeitgenaiien
Taktimpulse endet hier mit dem Ausgang am 77? 1. Alle übrigen Teile dienen als Kreis B zum Antrieb
der Zeiger.
Der Unruhschwinger besteht hier in an sich bekannter Weise aus zwei Scheiben, denen permanente
Magnete Ml und M 2 und zwei Ausgleichsmassen aufgesetzt sind. Zwischen den schwingenden Magneten
befinden sich zwei ortsfeste Spulen 51 und 52. Sobald in 51 eine Steuerspannung induziert wird,
wird TRl leitend, setzt, verzögert über Cl, die Treibspule 52 unter Strom.
Die Polarität ist so gewählt, daß ein abstoßendes Drehmoment erzeugt wird. Nach der Opposition
MlISl sperrt TKl wieder, und der Strom in 52 verschwindet. Beim Rückschwingen der Unruh wiederholt
sich der Vorgang. Das Feld von 52 verdrängt M 2 und erteilt dem System einen Antriebsimpuls.
Im Kreis B werden z. B. durch Widerstands-Apjkopplung
an den TR1 die angebotenen Taktimpulse über den TR2 verstärkt. Die im Emitterzweig
angekoppelte Stufe P, die polwendend und verstärkend wirkt, gibt die Impulse zum Antrieb
eines Miniatur-Nebenuhrwerkes ab. Sein Drehanker ist mit einer solchen Polzahl versehen und die Räderkette
ist so ausgelegt, daß bei z. B. 0,5 Sekunden Pulsabstand, entsprechend einer Unruh-Schlagzahl
7200, der Sekundenzeiger in V2 Sekundenschritten fortschaltet.
Es ist aber mittels elektrischer Untersetzung auch möglich, dem Antriebsmittel Sekundenimpulse zuzuführen;
beispielsweise ist hier eines der bekannten bistabilen Flip-Flops angewendet. Die TR 3 und TR 4
werden durch Plusimpulse alternierend gesperrt und leitend geschaltet. Am Ausgang A erscheinen dann
Impulse im Sekundentakt von 0,5 Sekunden Dauer. Über die Schaltstufe P werden die Impulse polwendend
an das Antriebsmittel gegeben. Auch bei dieser Anordnung wird jeder der Kreisel und B
erfindungsgemäß von je einer Batterie gespeist, was jedoch in F i g. 2 noch nicht dargestellt ist.
Da für Uhren eine möglichst gedrängte Bauweise angestrebt wird, kann die gesamte Elektronik-Schaltung
in Mikro-Bauweise oder mittels integrierter Schaltungen ausgeführt werden. Dann spielen — da
Uhren in großen Stückzahlen gebaut werden —
mehrere Schaltstufen für Oszillator, Verstärker, Flip-Flop und polwendende Stufen von der Kostenseite
her keine ausschlaggebende Rolle, d. h., die Einführung von Zweikreis-Uhren mit einem nahezu ideal
frei schwingenden Kreis A und einem optimierten Anzeigekreis B wird technisch und wirtschaftlich
lohnend, auch wenn zwei Stromquellen zur Anwendung kommen.
Claims (4)
1. Uhrensystem mit Unruhschwinger und zwei nur elektrisch gekoppelten Wirkungskreisen, von
denen der erste ein mechanisch nicht belastetes zeitbestimmendes Glied enthält und der zweite
ausschließlich zum Antrieb der Zeiger dient, ohne daß der zweite Kreis eine mechanische
Rückwirkung auf den ersten Kreis hat, dadurchgekennzeichnet,
daß jeder der beiden Kreise A und B von einer eigenen Stromquelle gespeist wird, an den Emitter eines Transistors
(TR2) des von dem Unruhschwinger gesteuerten Schaltkreises (A) eine polwendende Impulse erzeugende
Schaltstufe (P) des anderen Kreises (B) angeschlossen ist, welche einem gepolten Nebenuhrwerk
zugeführt werden.
2. Uhrensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Emitter des Transistors
(Ti? 2) zur Untersetzung der Impulsfrequenz ein bistabiles Flip-Flop (TR3, TR4)
angeschlossen ist, welches die Schaltstufe (P) zur Erzeugung polwendender Impulse steuert.
3. Uhrensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Ausgang der elektronischen
Pulsuntersetzung eine Schaltstufe dem Antriebsmotor des Zeigerwerkes die nach Form und Leistung
geeigneten Impulse zuführt.
4. Uhrensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der elektronische Schaltungsteil der Kreise A und B zur Einsparung an Raum
in Miniaturbauweise ausgeführt wird oder daß insbesondere für Kleinuhren integrierte Schaltungen
angewendet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Family
ID=
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2357244C3 (de) | Mechanisches Uhrwerk, dessen Ganggenauigkeit von einer elektronischen Schaltung bestimmt wird | |
DE2305109A1 (de) | Synchronmotor, insbesondere als zeitgeber fuer autouhren | |
DE69727397T2 (de) | Umformer von mechanischer in elektrische energie und zeitmessvorrichtung damit | |
DE1548073C (de) | Uhrensystem mit Unruhschwingen und zwei nur elektrisch gekoppelten Wirkungskreisen | |
DE1049788B (de) | ||
DE1548073B2 (de) | Uhrensystem mit Unruhschwinger und zwei nur elektrisch gekoppelten Wirkungskreisen | |
CH551653A (de) | ||
DE1078678B (de) | Schaltungsanordnung fuer kollektorlose Motoren | |
DE1801176U (de) | Elektrisch angetriebener, selbstgesteuerter drehschwinger fuer zeitmessgeraete. | |
DE1010914B (de) | Elektrische Selbstaufzugsfederwerksuhr | |
DE2433560A1 (de) | Elektrische weckeruhr | |
DE1072203B (de) | Elektromechanischer Gangordner oder Synchronmotor für Uhren und andere zeithahend'e Geräte | |
DE1085825B (de) | Kontaktlos ueber elektronische Schaltungen gesteuerter Gangordner eines elektrischen Zeitmessers | |
DE1179873B (de) | Zeithaltendes elektrisches Geraet | |
DE1080933B (de) | Zeithaltende Antriebseinrichtung, insbesondere fuer das Zeigerwerk elektrischer Uhren | |
DE1045917B (de) | Von einer Gleichstromquelle gespeiste elektrische Selbstaufzugsuhr | |
DE2213699C3 (de) | Zeithaltendes Gerät, insbesondere Uhr | |
DE2327242C3 (de) | Antriebssystem für eine elektronische Uhr | |
DE1166705B (de) | Kontaktlos ueber elektronische Mittel gesteuerter mechanischer Schwinger als Gangordner eines zeithaltenden elektrischen Geraetes | |
DE1054922B (de) | Elektrisch angetriebenes Uhrwerk | |
DE1157158B (de) | Gangordner mit Permanentmagneten fuer Zeitmessgeraete, welcher mit einer elektronischen Schaltung zusammenwirkt | |
DE2011233A1 (de) | Antriebsvorrichtung für ein zeithaltendes Gerät | |
DE1110292B (de) | Einrichtung zur Steuerung der Drehzahl bzw. Drehrichtung eines gleichstromgespeisten Antriebsmotors fuer Uhren u. dgl. | |
DE1902098A1 (de) | Elektrisch angetriebenes Uhrwerk | |
DE1054026B (de) | Elektrische Unruh-Uhr |