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Synchronuhr mit Weckeinrichtung Bei elektrischen Uhren, die von einem
Synchronmotor angetrieben werden, ist es bekannt, das Streu= feld des Motorständers
zur Erregung des Schwingsystems einer eingebauten Weckeinrichtung zu benutzen. Es
ist beispielsweise eine Synchronuhr bekannt, bei der die Weckeinrichtung durch ein
Schwingblech aus ferromagnetischem Material gebildet wird. Das Schwingblech ist
um eine Achse schwenkbar und wird von dem Streufeld der Statorpole beeinflußt. Eine
solche Einrichtung ist zwar sehr vorteilhaft, weil ein besonderes Weckwerk eingespart
ist, jedoch befriedigt sie noch nicht vollständig, da Geräte mit einer solchen Vorrichtung
lageabhängig sind und der erzielte akustische Effekt gering ist. Außerdem wird als
nachteilig empfunden, daß der verwendete Schwinger infolge seiner Konstruktion dazu
neigt, am Motorständer haftenzubleiben, der bei dieser bekannten Änderung durch
nur einseitigen Anschlag des Schwingbleches zur Amplitudenbegrenzung derselben dient.
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Die Erfindung bezweckt, die Nachteile der bekannten Synchronuhren
zu vermeiden, und sie erreicht dies bei Uhren mit Weckeinrichtungen dieser Art erfindungsgemäß
dadurch, daß die Weckeinrichtung nicht nur aus einem Schwingblech, sondern aus zwei
am Motorständer auf beiden Seiten der Erregerspule symmetrisch zu dieser angebrachten
Schwingblechen aus ferromagnetischem Material besteht, die durch einen Stößel aus
nichtmagnetischem Material verbunden sind. Die Schwingbleche sind zweckmäßig auf
Verbindungsbolzen der Uhrwerksplatinen gelagert, an denen sie einseitig angebracht
und um die sie schwenkbar sind. Die Schwenkbarkeit wird dabei durch den Spulenkern
und durch den Verbindungsstößel begrenzt. Die Steuerung der Weckeinrichtung erfolgt
zweckmäßig mit Hilfe einer Blattfeder, die einseitig an einer Lagerplatine des Uhrwerks
befestigt ist. Sie wird von einer auf die Zeigerachse aufgesetzten Nabe der Weckzeiteinstellvorrichtung
beeinflußt und wirkt mit ihrem freien Ende auf ein Schwingblech ein. Die Steuerfeder
greift gemäß einer zweckmäßigen Ausführung unter einen Lappen dieses Schwingbleches
und ist somit in der Lage, dieses zu arretieren. Zur Arretierung der Weckeinrichtung
ist eine Spannung der Feder erforderlich, die entweder durch die Nabe der Weckzeiteinstellvorrichtung
oder von außen durch einen Abstellhebel hervorgerufen wird.
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Nach einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung ist die Weckzeiteinstellvorrichtung
als Kreisscheibe ausgebildet, die je nach Art der Uhr mit einer 12- oder 24-Stunden-Einteilung
versehen ist. Das Zifferblatt der Uhr besitzt ein Fenster mit einer Markierung in
dem ein Ausschnitt der Skala der Weckzeiteinstellvorrichtung erscheint. An Hand
der Zeichnung sei die Erfindung näher erläutert. In Fig.1 ist eine Gesamtansicht
der Uhr gezeigt, während Fig.2 eine Vorderansicht des Uhrwerkes mit der Weckzeiteinstellvorrichtung
wiedergibt; Fig. 3 zeigt eine Vorderansicht mit abgenommener Skalenscheibe der Weckzeiteinstellvorrichtung,
während Fig.4 eine Seitenansicht des Uhrwerkes darstellt; Fig, 5 und 6 zeigen ein
Ausführungsbeispiel für eine Uhr mit einer 24-Stunden-Weckeinrichtung.
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Die erfindungsgemäße Weckeinrichtung ist mitsamt dem Uhrwerk in einem
Gehäuse 1 (Fig. 1) untergebracht, dessen Abmessungen die des Gehäuses einer normalen
Synchronuhr ohne Weckeinrichtung nicht überschreiten. Äußerlich unterscheidet sich
die Uhr mit Weckeinrichtung von der bekannten ohne Weckeinrichtung nur dadurch,
daß das Zifferblatt 2 mit einem Fenster 3 versehen ist, hinter dem ein Ausschnitt
der Skala der Weckzeiteinstellvorrichtung 23 erscheint. Das Fenster besitzt eine
Markierung 3', die eine genaue Einstellung der Weckzeit erlaubt. Die Ausbildung
der Weckzeiteinstellvorrichtung als Kreisscheibe ist besonders vorteilhaft, weil
dadurch ein Zeiger eingespart wird, der die Übersichtlichkeit erheblich stören würde.
Für die Bedienung der Weckeinrichtung sind noch der Abstellknopf 29 und ein in F
ig. 1 nicht sichtbarer Einstellknopf nötig.
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Als Antrieb für die Uhr wird ein handelsübliches Synchronwerk benutzt,
das aus einem Ständer 4 (Fig. 2 bis 4), der auf den Kern 6 aufgesetzten Erregerwicklung
5 und dem Rotor 7 besteht. Die Drehbewegung des Rotors wird über ein nicht dargestelltes
Getriebe mit Hilfe von verschiedenen t_Tbersetzungen auf die Zeigerachsen 8, 9,
10 des Uhrwerks übertragen. Das Getriebe und auch das Synchronwerk befinden sich
zwischen den Platinen 11 und 12, die durch
Bolzen 13, 14, 15 miteinander
verbunden sind. Auf den Verbindungsbolzen 13 und 14 sind die Schwingbleche 16 und
17 aufgesetzt. Die Bolzen bilden daher Drehachsen für die Schwingbleche, die diese
mit ihren Enden hülsenartig umfassen. Die freien Enden der Schwingbleche sind zu
dem Kern der Erregerspule hin abgebogen und mit Hilfe eines Stößels 18 so miteinander
verbunden, daß zwischen ihnen und dem Kern der Erregerspule ein geringer Luftspalt
vorhanden ist. Die Schwingbleche sind also in der Lage, sich um die Bolzen 13 und
14 zu bewegen, jedoch ist diese Bewegungsmöglichkeit durch den Kern der Erregerspule,
der sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite die Abwinkelungen blockiert,
begrenzt. Es ist also nur eine der Luftspaltbreite entsprechende Schwingung der
beiden Bleche möglich. Mit Hilfe der Schraube 31, die unter Wirkung einer Hemmfeder
32 steht, kann die Schwingbewegung noch weitereingeschränkt werden. Zur Arretierung
dieser durch die Schwingbleche gebildeten Weckeinrichtung ist eine U-förmige Blattfeder
19 vorgesehen, die mit ihren Schenkeln an den Stellen 20, 20' an der Platine 12
befestigt ist (Fig. 3 und 4). Mit dem freien Ende greift die Blattfeder unter einen
Lappen 21 des Schwingbleches 16. Mit ihrem Mittelteil ist diese Feder in einer Ringnut
der Nabe 22, die auf der Achse 8 lose angeordnet ist, gelagert. Die Nabe trägt auf
ihrer Vorderseite eine Skalenscheibe 23 und bildet somit die Weckzeiteinstellvorrichtung,
die über das Ritzel 24 mit Hilfe des Einstellknopfes 25 eingestellt werden kann.
Die Nabe 22 besitzt auf der anderen Seite eine Nase 26, die auf einen Ring 27, der
fest mit der Achse 8 verbunden ist, gleitet. Der Ring 27 besitzt an einer Stelle
eine radial verlaufende Nut 28, deren Form der Nase 26 entspricht. Der Knopf 29
dient zur Abschaltung, der Weckeinrichtung von Hand. Zur Verstellung der Zeiger
ist der Knopf 30 vorgesehen.
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Zwecks Einstellung der Weckeinrichtung auf eine bestimmte Weckzeit
wird mit Hilfe des Knopfes 25 die Skalenscheibe 23 über das Ritzel 24 so verstellt,
bis der gewünschte Zeitwert an einer Markierung am Fenster im Zifferblatt der Uhr
(Fig. 1) erscheint. Die Nase 26 der Nabe liegt dabei auf der Vorderfläche des Ringes
27 auf und bewirkt, daß die Nabe von dem Ring in einem gewissen Abstand gehalten
wird. Die Blattfeder 19 ist dabei gespannt und legt mit ihrem freien Ende die Schwingbleche
fest. Die Wirkung des Magnetfeldes des Ständereisens auf die Bleche kann somit nicht
in mechanische Energie umgesetzt werden. Der Abstellknopf 29 befindet sich in einer
angehobenen Stellung und beeinflußt die Blattfeder nicht. Erreicht der Ring 27,
der fest mit der Stundenzeigerachse 8 verbunden ist, mit seiner Nut 28 die Nase
26, so fällt diese in die Nut hinein, und die Nabe 12 wird dem Ring 27 so weit genähert,
daß die Blattfeder 19 die Schwingbleche 16, 17 freigibt. Unter Einwirkung des magnetischen
Streufeldes des Ständereisens tritt eine Schwingung der Bleche 16, 17 ein, die als
schnarrendes Geräusch vernehmbar ist. Die Lautstärke des Schnarrens kann durch die
Schraube 31 variiert werden. Da die beiden Schwingbleche durch die Stößel 17 miteinander
verbunden sind, ist ein Haftenbleiben der Dleche an dem Erregerspulenkern praktisch
ausgeschlossen, denn der Verbindungsstößel stößt durch die Anziehung des einen Bleches
das unter Umständen haftengebliebene andere immer wieder ab. Die Weckeinrichtung
ist so lange in Betrieb, bis der Abstellknopf 29 betätigt wird. Der Abstellknopf
wirkt auf eine Zunge des freien Blattfederendes ein und spannt diese so, daß sie
die Schwingbleche festlegt. Befindet sich die Nase 26 der Nabe 22 außerhalb der
Nut 28, so kann der Abstellknopf herausgezogen werden, denn dann sind die Schwingbleche
automatisch festgelegt. Die Weckeinrichtung ist dann erneut arbeitsbereit.
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Die beschriebene Einrichtung ist für einen 12-Stunden-Wecker gedacht,
d. h., die Skala der Weckzeiteinstellvorrichtung besitzt eine 12-Stunden-Einteilung.
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Dieselbe Weckeinrichtung kann auch für eine 24-Stunden-Uhr, bei der
die Weckzeiteinstellvorrichtung eine 24-Stunden-Teilung besitzt, verwendet werden.
Bei der 24-Stunden-Weckvorrichtung erübrigt sich das allabendliche Vorbereiten der
Arbeitsstellung, da ein besonderer Abstellmechanismus vorgesehen ist, der nach bestimmter
Zeit automatisch gelöst wird.
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Das in Fig.5 und 6 dargestellte Uhrwerk unterscheidet sich von dem
vorstehend beschriebenen dadurch, daß ein innenverzahntes Hohlrad 35 vorgesehen
ist, das über ein Zwischenrad 34 mit dem an der 12-Stunden-Achse 8 befestigten Zentralrad
35 kämmt (sich entsprechende Teile sind mit den gleichen Bezugszeichen wie in Fig.
3 und 4 versehen). Das Hohlrad ist auf einer Schaltscheibe 36 befestigt, die mit
ihrer Nabe 37 auf der 12-Stunden-Achse 8 drehbar ist. Durch die Übersetzung wird
bewirkt, daß die Schaltscheibe in 24 Stunden eine Umdrehung macht. Auf der Nabe
der Schaltscheibe sitz drehbar die Nabe 22 der Skalenscheibe 23 der Weckzeiteinstellvorrichtung,
die mit ihrer Nase 26 auf der Schaltscheibe gleitet. Die Schaltscheibe besitzt eine
der Nase 26 entsprechende Nut, in die diese bei einer bestimmten Stellung einrasten
kann. Die Blattfeder 19, die auch bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel in einer
Ringnut der Nabe 22 gelagert ist, besitzt an ihrem freien Ende eine Abwinkelung,
die mit dem Abstellbolzen 39 zusammenwirkt. Dieser Abstellbolzen steht unter Wirkung
einer Feder 40 und besitzt einen Ansatz 41, der eine Schräge 42 und eine Rastnut
43 aufweist. Zur Blockierung des Abstellbolzens ist ein Arretierungsknopf 44 vorgesehen.
Die übrigen, nicht bezeichneten Teile entsprechen den Teilen des ersten Ausführungsbeispiels.
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In der dargestellten Lage befindet sich die Weckeinrichtung in ihrer
Arbeitsstellung, d. h., die Nase 26 der Nabe 22 ist außerhalb der Nut 38. Die Blattfeder
ist also gespannt und blockiert mit ihrer zungenförmigen Abwinkelung am freien Ende
die Schwingbleche. Diese Blockierung wird gelöst, wenn die Nase 26 in die Nut 38
der Schaltscheibe einrastet. Die Schwingbleche können sich dann frei bewegen. Durch
Niederdrücken des Abstellbolzens wird die Blattfeder wieder gespannt, und sie rastet
in die Rastnut 43 ein. Sie verbleibt dann so lange in dieser Raststellung, bis sich
die Nase 26 aus der Nut 38 heraushebt und dadurch die Blattfeder so weit von dem
Ansatz 41 abdrückt, daß der Bolzen durch die Feder 40 in seine Ausgangsstellung
gelangen kann. Die Weckeinrichtung ist somit wieder arbeitsfähig und kann bei erneutem
Einrasten der Nase 26 in die Nut 38 ausgelöst werden. Durch den Knopf 44 kann der
Bolzen 39 in seiner niedergedrückten Stellung blockiert werden. Dieser Knopf wirkt
nach Art eines Vorreibers und wird dann betätigt, wenn die Weckeinrichtung ausgeschaltet
bleiben soll.