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Kreuzspulmaschine Die Erfindung bezieht sich auf eine Kreuzspulmaschine
mit auf einer Laufbahn umlaufenden Spulaggregaten, die Spulenkerne tragen, auf die
das Garn von mit ihnen bewegten Lieferspulen aufgewickelt wird, und betrifft eine
derartige Spulmaschine, bei der jedes Spulaggregat bei einem Umlauf eine Lieferspulen-
und eine Auflaufspulen-Wechselstelle durchläuft und die Lieferspulen-Wechselstelle
mit einer automatischen Knotvorrichtung und die Auflaufspulen-Wechselstelle mit
einer Fühlvorrichtung für den Durchmesser der Auflaufspule versehen ist.
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Als Lieferspulen werden beispielsweise bei der Verarbeitung von Jutegarn
Spinnspulen verwendet, von denen eine große Anzahl, etwa 20 Stück, für das Wickeln
einer vollen Kreuzspule erforderlich ist. Es ist zweckmäßig, die Laufbahn der Kreuzspulmaschine
so einzurichten, daß die Lieferspulen an der Lieferspulen-Wechselstelle nach einem
einzigen Umlauf im leergelaufenen Zustand ankommen. Die Lieferspulen-Wechselstelle
ist mit einer automatischen Knotvorrichtung versehen, um einen vollautomatischen
Betrieb beim Wechseln der Lieferspulen zu gewährleisten. Um das Ablegen der vollen
Kreuzspulen zu bewirken, ist die Auflaufspulen-Wechselstelle mit einer Fühivorrichtung
für den Durchmesser der Anlaufspule versehen.
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Bei bekannten derartigen Kreuzspulmaschinen liegen die Lieferspulen-Wechselstelle
und die Auflaufspulen-Wechselstelle zusammen, d. h. an derselben Stelle der Umlaufbahn
der Spulaggregate.
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Dies hat zur Folge, daß ohne besondere Vorkehrungen zwischen der Auflaufspule
und der Lieferspule keine Garnverbindung besteht, wenn sich die Auflaufspule an
der gemeinsamen Wechselstelle befindet, da an dieser Stelle bei jedem Umlauf die
Lieferspule gewechselt wird. Wenn nun auch die Auflaufspule gewechselt wird, weil
diese ihren vollen Durchmesser erreicht hat, ist zum Einleiten des Wickelns der
neuen Auflaufspule Handarbeit erforderlich oder es sind komplizierte Einrichtungen
vorzusehen, um das freie Fadenende der frischen Lieferspule mit dem neuen Spulenkern
der Auflaufspule zu verbinden.
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Gemäß einer bekannten Ausführungsform dieser Maschine wird dieses
Problem dadurch gelöst, daß Reservespulenkerne mit einem vorbereiteten Anfangswickel
vorgelegt werden, so daß nur mit dem an dieser Stelle vorhandenen Knoter die beiden
Fadenenden geknüpft zu werden brauchen. Diese Maßnahme macht jedoch die Behandlung
der leeren Spulenkerne vor dem Einfüllen in das Zuführmagazin erforderlich, um sie
mit dem notwendigen Anfangs-
wickel zu versehen und außerdem müssen, wenn nicht besondere,
so doch relativ komplizierte Anordnungen getroffen werden, um die freien Fadenenden
dieses Anfangswickels im Magazin zu sichern, z. B. an der Spule festzulegen und
nach dem Vorlegen wieder zu lösen, da sonst die Gefahr von Störungen im Magazinnachschub
durch das sich an anderen Fadenenden oder an anderen Spulenkernen festlegende Fadenende
der gerade abzugebenden Spule besteht.
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Es ist die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, diese bekannte
Kreuzspulmaschine so abzuwandeln, daß normale, nicht vorbearbeitete Reservespulenkerne
verwendet werden können und daß die Anordnung relativ einfach ausgebildet ist und
dabei damit absolut betriebssicher arbeitet. Diese Erhöhung der Betriebssicherheit
ist insbesondere auch deshalb von Bedeutung, weil die Zahl der von einer Person
im Betrieb zu überwachenden Maschinen wesentlich erhöht wird.
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Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Lieferspulen-Wechselstelle
in Laufrichtung der Spulaggregate vor der Auflaufspulen-Wechselstelle liegt, so
daß zwischen der Auflaufspule und der Lieferspule eine Fadenverbindung vorhanden
ist, wenn die Spulaggregate zur Auflaufspulen-Ablegestelle gelangen. Diese Fadenverbindung
besteht also auch, wenn nach einem Wechsel der Lieferspule die Auflaufspule ebenfalls
gewechselt
werden muß, weil sie ihren vollen Durchmesser erreicht
hat, und ermöglicht das Anlegen des Garns an den neuen Spulenkern durch sehr einfache
Mittel, beispielsweise dadurch, daß an einem der Spulenhalterarme ein Garnfänger
derart angeordnet ist, daß er, wenn eine Auflaufspule abgelegt wird, das zu dieser
führende Garn erfaßt und letzteres vor den Klemmpunkt des Spulenhalterarmes mit
dem neuen Spulenkern hält.
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Zum Trennen des Garns zwischen dem Garnfängel und der Auflaufspule
kann schließlich an der Auflaufspulen-Wechselstelle ein vom Ablegemechanismus gesteuerter
Abschneider vorgesehen sein.
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Diese zuletzt genannten Maßnahmen sind an sich bekannt. So ist es
z. B. bekannt, an automatischen Kötzerspulmaschinen den Spulfaden mittels eines
Garnfängers beim Spulenwechsel vor den Klemmpunkt des Spulenhalters zu führen. Auch
Fadenabschneider sind in einschlägigen Maschinen allgemein bekannt. Die Anordnung
dieser bekannten Maßnahmen bildet jedoch den Gegenstand der Erfindung in vorteilhafter
Weise weiter.
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Die Erfindung ist im folgenden an Hand der Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
einer Kreuzspulmaschine zum Aufspulen von Jutegarnkreuzspulen erläutert. In der
Beschreibung und den Zeichnungen sind zum besseren Verständnis des Gegenstandes
der Erfindung an Hand einer vollständigen Maschine auch über den Schutzbereich der
Ansprüche hinausgehende Merkmale beschrieben und dargestellt. In den Zeichnungen
zeigt F i g. 1 eine Aufsicht auf die Maschine, F i g. 2 einen Schnitt nach der Linie
II-II der Fig. 1, F i g. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2, F i
g. 4 eine Vorderansicht des Spulaggregats nach Fig. 2, F i g. 5 bis 7 eine Aufsicht
auf die Garnspannvorrichtung der Maschine in verschiedenen Stellungen, F i g. 8
einen Schnitt nach der Linie VIII-VIII der Fig. 1, Fig. 9, 10 und 11 Ansichten entsprechend
F i g. 8 in verschiedenen Stellungen zur Veranschaulichung des Ablegens der Kreuzspule,
Fig. 12 eine Aufsicht zu Fig. 11, F i g. 13 einen Fadenfänger, F i g. 14 und 15
eine Vorderansicht und eine Aufsicht auf die Drehsäule der Auflaufspulen-Wechselstelle,
F i g. 16 einen Schnitt nach der Linie XVI-XVI der Fig. 1, wobei ein Spulaggregat
die Vorspannstelle passiert, Fig. 17 und 18 eine Vorderansicht und eine Aufsicht
zu Fig. 16, Fig. 19 einen Schnitt nach der LinieXIX-XIX der Fig. 1, Fig. 20 und
21 Aufsichten zu F i g. 19 zur Veranschaulichung der Vorgänge bei der Bildung des
Übertragungsendes der Kreuzspule.
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Die Maschine hat eine endlose Laufbahn 10, die einen geschlossenen
Kreislauf darstellt, auf dem eine Anzahl von Spulaggregaten 11 (etwa 48) fortlaufend
und immer wieder von neuem in Richtung der Pfeile nach F i g. 1 umläuft. Jedes Spulaggregat,
das nachfolgend im einzelnen beschrieben wird, trägt einen Spulenkern, auf dem die
Spule gebildet wird, einen Fadenführer, durch den das Garn in die richtigen
Windungen
gelegt wird, und eine Lieferspule. Auf beiden geraden Strecken der Laufbahn befinden
sich zwei laufend angetriebene Treibwellen 12, durch die der Fadenführer und die
zu wickelnde Spule angetrieben werden.
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Die Maschine ist so ausgebildet, daß jede Lieferspule in der Zeit
leer wird, während der ein Spulaggregat einen einzigen Umlauf in Uhrzeigerrichtung
auf der Laufbahn ausführt und das linke Ende der unteren Treibwelle 12 nach Fig.
1 erreicht. Das Spulaggregat durchläuft dann folgende Stellen: Stelle A - Lieferspulen-Ablage
Hier wird die leergelaufene Lieferspule automatisch vom Spulaggregat abgenommen.
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Stelle B - Lieferspulen-Wechselstelle Das Spulenaggregat wird mit
einer neuen Lieferspule versehen, und das Garn der Lieferspule wird mit dem Garn
der Kreuzspule verbunden.
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Stelle C - Kreuzspulen-Ablage der Auflaufspulen-Wechselstelle Die
Kreuzspule wird, wenn sie ihren endgültigen, gewünschten Durchmesser erreicht hat,
und zwar nur dann, aus der Aufwickelstellung abgenommen.
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Stelle D - Spulenkemzuftihrung der Auflaufspulen-Wechselstelle Wenn
die Auflauf- oder Kreuzspule an der Stelle C abgenommen wurde, wird hier dem Spulaggregat
ein neuer Spulenkern zugeführt, auf den ein neuer Garnkörper aufgewickelt werden
kann, und das Garn von der Lieferspule wird mit dem neuen Spulenkern verbunden.
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Stelle E - Vorspannen Das Durchhängen des Garns zwischen der Lieferspule
und dem neuen Spulenkern wird beseitigt, um das Wickeln der neuen Kreuzspule vorzubereiten.
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Stelle F - Fadenreserve Der neue Spulenkern wird mit geringer Drehzahl
angetrieben, und das Garn wird auf ihm in solcher Weise aufgewickelt, daß bei der
vollen Spule eine kurze Garnlänge als »Fadenreserve« vorhanden ist, die von der
innersten Garnlage der Spule kommt.
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Im Anschluß hieran findet das Wickeln der Spule statt, wenn das Spulaggregat
nacheinander an den Treibwellen 12 entlangläuft.
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Es ist hervorzuheben, daß jedes Spulaggregatll auf der Laufbahn eine
Anzahl von Umläufen (etwa 20) auszuführen hat, bis die Kreuzspule ihren bestimmten,
vollen Durchmesser erreicht hat. Infolge von Garnbrüchen, Unterschieden in der Garnmenge
auf den Lieferspulen und aus anderen Gründen ist die Zahl der Umläufe nicht immer
dieselbe. Die Lieferspule wird bei jedem Umlauf abgezogen und durch eine neue ersetzt,
während dagegen die Kreuzspule nur abgenommen wird, wenn beim Erreichen der Stelle
C festgestellt wird, daß sie die volle Größe hat, und die Vorgänge an den Stellen
D und F spielen sich nur ab, wenn an der Stelle C das Ablegen stattgefunden hat.
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Die Laufbahn 10 besteht aus einer oberen Schiene 13 und einer unteren
Schiene 14. Auf beiden
Schienen laufen die Spulaggregate mittels
Rollen 16 (F i g. 2 und 4). An beiden Umkehrstellen der Laufbahn befindet sich ein
Kettenrad 18 zum Antrieb einer endlosen Kette 20, an der die einzelnen Spulaggregate
durch Gelenkstücke 21 angebracht sind (Fig. 1).
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Im unteren Teil hat jedes Spulaggregat einen aufwärts gerichteten
Dorn 22, auf den die Lieferspule 24 aufgesteckt wird.
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Am oberen Teil hat das Spulaggregat ein Paar Arme 26 (Fig.4), in
denen eine Nutentrommel 28 bekannter Art gelagert ist. Das Garn läuft von der Lieferspule
zur Nutentrommel 28 über eine Spannvorrichtung 30, die aus einem Paar federbelasteter
Scheiben 31 besteht. Das Garn wird zwischen den Scheiben normalerweise durch einen
Bügel 32 (F i g. 5 bis 7) gehalten, der in F i g. 4 aus Gründen besserer Klarheit
der Zeichnung weggelassen ist.
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Außerhalb eines Lagers ist die Nutentrommel 28 mit einem Laufring
33 (F i g. 3 und 4) aus Kautschuk od. dgl. versehen. Der Laufring 33 wird durch
eine Feder 34 (F i g. 2) in Reibkontakt mit den Treibwellen 12 gehalten, wenn das
Spulaggregat an den Wellen entlangläuft. Die Feder 34 zieht das Spulaggregat gegen
die Vorderfläche der Schiene 13.
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Das Spulaggregat trägt oben ein Paar Spulenhalterarme 35 (F i g.
2), die so gelagert sind, daß sie beide um eine waagerechte Achse 36 und einzeln
um nahezu senkrechte Achsen 38 schwenken können.
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Diese Arme tragen zwischen ihren äußeren Enden den Spulenkern 40,
auf den das Garn in Kreuzspulenform 41 aufgewickelt wird. Die sich bildende Spule
befindet sich in Reib- bzw. Treibkontakt mit der Nutentrommel 28, so daß die Kreuzspule
durch die Nutentrommel angetrieben und Garn von der Lieferspule 24 und auf die Kreuzspule
in Kreuzwindungen aufgewickelt wird, wenn das Spulaggregat an den Treibwellen 12
entlangläuft. Mit steigendem Durchmesser der Kreuzspule schwingen die Spulenhalterarme
35 um die Achse 36 nach oben.
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Wie bereits bemerkt, läuft die zugehörige Lieferspule in der Zeit
leer und muß abgenommen werden, während der ein Spulaggregat die ganze Länge der
Treibwellen 12 durchlaufen hat. Zum Abziehen der Lieferspule ist auf der unteren
Schiene 14 an der Ablegestelle A eine Auflauffläche 42 (F i g. 4) vorgesehen. Wenn
das Spulaggregat diese Stelle passiert, läuft die untere Scheibe der Lieferspule
auf der Fläche 42 auf, so daß die Spule vom Dorn 22 nach oben abgehoben wird und
in einen nicht dargestellten Behälter fällt.
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Wenn infolge eines Garnbruchs an einer früheren Stelle des Kreislaufs
die Lieferspule 24 beim Erreichen der Stelle A noch einen wesentlichen Garnvorrat
hat, kann die Spule in der Maschine wieder benutzt werden und entfernt werden, wenn
sie nach einem weiteren Umlauf leergelaufen ist.
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Das Spulaggregat gelangt dann zur Stelle B, an der ein Magazin 44
vorhanden ist, das eine Anzahl von vollen Lieferspulen 45 enthält, wobei das Garn
von jeder Spule zu einem mittleren Saugkanal 46 geführt ist. Der Kanal 46 hat eine
Verlängerung 47, die sich bis in die Nähe der Auflaufspule erstreckt und dazu dient,
das Garnende von der Auflaufspule abzuziehen, während diese durch eine Welle 48
rückwärts gedreht wird, und dieses Garnende zusammen mit dem Garnende von einer
Lieferspule im Magazin einer Knüpfvorrichtung vorzulegen.
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Die neue Lieferspule, die mit der auf dem Spulaggregat befindlichen
Auflaufspule verbunden worden ist, fällt vom Magazin automatisch auf den freien
Dorn 22.
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Das von der Lieferspule 24 zur Auflaufspule 41 laufende Garn muß
zwischen den Scheiben 31 der Spannvorrichtung 30 erfaßt werden.
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Fig. 5, 6 und 7 zeigen eine Aufsicht auf die Spannvorrichtung in
drei verschiedenen Stellungen.
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Fig. 5 veranschaulicht die normale Arbeitsstellung, bei der das Garn
durch den Bügel 32 in der erforderlichen Lage gehalten wird, der bei 49 schwenkbar
angebracht und entgegen dem Uhrzeigersinn durch eine nicht dargestellte Feder gespannt
ist.
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Wenn ein Spulaggregat die Lieferspulen-Ablegestelle A erreicht, stößt
eine Rolle 50 am hinteren Ende der Gabel gegen eine Auflauffläche 51, die von der
oberen Schiene 13 getragen wird. Hierdurch wird die Gabel in die Stellung nach F
i g. 6 verschwenkt.
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Bei dieser Schwenkbewegung bewirkt die Gabel das Verschwenken eines
Armes 52 um seine Achse 53 und zieht eine Scheibe 31 der Spannvorrichtung von der
anderen Scheibe31 entgegen der Wirkung der Spannfeder ab. Die Spannvorrichtung wird
also geöffnet, und der Bügel 32 kommt aus dem Bereich des Garnwegs heraus, wie aus
F i g. 6 zu ersehen ist.
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Die Spannvorrichtung bleibt nun offen, bis das Spulaggregat über die
Fläche 51 hinausgelaufen ist, die, wie aus F i g. 1 hervorgeht, bis über die Lieferspulen-Wechselstelle
B hinaus reicht.
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Kommt das Spulaggregat an der Lieferspulen-Ablegestelle A an, so
läuft eine Rolle 54 (Fig. 8), die von den Tragarmen 35 der Aufiaufspule getragen
wird, gegen eine feste Auflauffläche 55, durch die die Arme um ihre waagerechte
Achse 36 nach oben geschwenkt werden. Die Auflaufspule wird also von der Nutentrommel
28 abgehoben und bleibt in der in F i g. 8 dargestellten angehobenen Stellung, während
das Spulaggregat die Stellen A und B durchläuft. Das Anheben der Auflaufspule findet
statt, während die Spannvorrichtung geöffnet ist (Fi g. 6).
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Ist das Spulaggregat über die Auflauffläche 55 (F i g. 1) hinaus weitergelaufen,
schließt sich die Spannvorrichtung, jedoch wird sie kurz hinterher nochmals geöffnet,
wenn die Rolle 50 auf eine Auflauffläche 56 aufläuft (F i g. 1 und 7). Der Bügel
32 verbleibt jedoch in einer Stellung, bei der er das Garn zwischen den Spannscheiben
31 hält.
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Die bisher beschriebenen Gegenstände sind nicht Teil der Erfindung.
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Wenn das Spulaggregat an der Auflaufspulen-Ablegestelle C ankommt,
läuft die Auflaufspule an einem schwenkbaren Fühler 57 (F i g. 8) vorbei. Hat die
Auflaufspule die bestimmte Größe noch nicht erreicht (vgl. die voll ausgezogene
Größe in F i g. 8), so läuft sie am Fühler57 ohne Berührung vorbei, und ein Ablegen
der Spule findet nicht statt. Die Spulenhalterarme 35 gelangen bei der Wiederfreigabe
durch die Auflauffläche 55 einfach nach unten in die Arbeitsstellung.
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Wenn dagegen die Kreuzspule ihre volle Größe erreicht hat (wie in
gestrichelten Linien in Fig. 8 veranschaulicht ist), streift sie den Fühler 57,
der dadurch um seinen Gelenkpunkt schwenkt und den Stromkreis (nicht dargestellt)
einer Magnetspule 58 schließt.
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Aus F i g. 15 ist zu ersehen, daß die beiden Spulenhalterarme 35
Querbügel 60 haben, die sich überlappen
und durch eine Zapfenschlitzverbindung
61, 62 verbunden sind. Wird die Magnetspule 58 erregt und damit der zugehörige Anker
angezogen, so gelangt ein Nocken 64 in den Weg des Zapfens 61, wie in gestrichelten
Linien in Fig. 8 dargestellt ist. Da nun das Spulaggregat seinen Weg auf der Laufbahn
fortsetzt, werden die Arme 35 um die senkrechten Achsen 38 (F i g. 2 und 8) in entgegengesetzter
Richtung gedreht, so daß die volle Auflaufspule freigegeben wird, auf einen Tisch
65 fällt und bis gegen einen Anschlag 66 rollt, wie aus F i g. 9 hervorgeht.
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Hierbei ist die Auflaufspule noch mit der Lieferspule verbunden, und
zwar läuft das Garn von der Auflaufspule zur Lieferspule über die Kante des Tisches
65 und weiter durch die Spannvorrichtung30, die gemäß F i g. 7 offen ist.
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Gemäß Fig.8 wird die Magnetspule durch das Schließen des Fühlers
57 erregt, wenn eine volle Auflaufspule diesen Schalter schließt und den Nocken
64 gegen den Zapfen 61 bewegt. Der Schalter bleibt während der Zeit geschlossen,
während die Länge der Auflaufspule den Fühler passiert. Diese Zeitdauer reicht aus,
um sicherzustellen, daß der Zapfen 61 den Nocken 64 berührt, so daß sich die Spulenhalterarme
35 öffnen. Diese Arme sind in der Praxis mit einer Kniehebelfederung versehen, die
in der Zeichnung nicht dargestellt ist. Diese Kniehebelfederung überschreitet den
Knickpunkt, wenn sich die Arme öffnen, so daß nun die Arme in einer offenen Stellung
verbleiben, bis durch ein anderes Stellglied eine Rückbewegung bewirkt wird. Auf
diese Weise bleiben also die Arme, die bisher die Auflaufspule getragen haben, offen,
selbst wenn der Stromkreis wieder geöffnet wird, nachdem der Fühler 57 von der Auflaufspule
freigekommen ist und der Nocken 64 außer Berührung mit dem Zapfen kommt. Die Arme
bleiben also so lange offen, bis ein weiteres Bewegungsspiel eingeleitet wird. Dies
tritt erst dann ein, wenn gemäß F i g. 14 das Spulaggregat die Stelle erreicht,
wo der neue Spulenkern aufgelegt wird. Hier wird der Arm 92 durch den Nocken 86
betätigt, wodurch die Arme nach Einsetzen eines neuen Spulenkerns wieder geschlossen
werden.
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Der Nocken 64 hat einen nach unten ragenden Arm 67, der an seinem
Ende eine Rolle 68 trägt.
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Wenn die Magnetspule 58 erregt wird, gelangt diese Rolle 68 in den
Weg eines der beiden Spulenhalterarme 35. Die Arme werden also in eine Stellung
nach F i g. 10 abgesenkt.
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In Fig. 9 der Zeichnung ist die Auflaufspule in dem Zustand dargestellt,
wo sie das Spulaggregat gerade verlassen hat. Die Magnetspule 58 ist vorher erregt
worden, so daß die die Spule tragenden Arme geöffnet wurden und dadurch die Spule
auf den Tisch 65 abgelegt bzw. auf ihn gefallen ist. Die Magnetspule 58 hat in F
i g. 9 noch nicht ihren ganzen Arbeitskreislauf durchgeführt, denn die Arme 35 müssen
noch in eine Stellung heruntergelassen werden, bei der der Garnfänger70 das zur
Spule laufende Garn fangen kann. Es ist daher notwendig, die Arme in die Lage nach
F i g. 10 herunterzudrücken, und aus diesem Grunde wird die Magnetspule 58 erregt
gehalten, so daß die Rolle 68 mit der Rückseite des Schwenkkopfes in Kontakt kommt
und die Arme 35 nach unten drückt.
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Einer der Arme 35, der von der Rolle beeinflußt wird, ist an seinem
äußeren Ende mit einem Garnfänger 70 versehen, der in Fig. 13 besonders dar-
gestellt
ist und in dem das über die Kante des Tisches 65 gezogene Garn gefangen wird. Hierdurch
wird gewährleistet, daß sich das Garn in einer passenden Lage befindet, damit es
weiterhin an einem neuen Spulenkern angebracht werden kann.
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Sobald das Garn von dem Garnfänger 70 erfaßt ist, wird ein Arm 72
mit einer Schere 74 nach einwärts verschwenkt, so daß die Schere das Garn zwischen
dem Garnfänger und der Auflaufspule abschneidet, wie in F i g. 11 dargestellt ist.
Der Arm 72 wird durch die Magnetspule über ein nicht dargestelltes Relais betätigt.
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Das Spulaggregat läuft nun zur Spulenkemzuführungsstelle D, die gemäß
Fig. 1, 14 und 15 eine Drehsäule 80 hat. Diese sitzt zentrisch auf der Achse des
Kettenrads 18 und hat vier Doppelarme 82, von denen in F i g. 15 nur zwei Arme dargestellt
sind.
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An ihren äußeren Enden tragen die Arme gelenkig befestigte Mulden
84, die zur Aufnahme neuer, von einem nicht dargestellten Magazin zugeführter Spulenkerne
40 dienen. In der Achse des Kettenrads 18 liegend befindet sich ein fester, pilzförmiger
Nocken 86, dessen obere und untere Flächen als Nockenflächen wirken.
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Die untere Fläche des Nockens 86 bewirkt durch eine Nockenrolle 88
das Senken und Heben des Doppelarmes 82 bei jeder Drehung der Drehsäule um 900.
Der neue, in den Mulden 84 liegende Spulenkern 40 wird also abgesenkt. Befindet
sich zwischen den Spulenhalterarmen 35 eine teilweise fertige Kreuzspule, so werden
die Mulden 84 auf diese heruntergesenkt, und die Doppelarme 82 bleiben in einer
teilweise abgesenkten Stellung stehen, bis sie von dem Nocken 86 erneut angehoben
werden.
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Die Mulden ruhen auf den Spulen, aber infolge der Tatsache, daß sich
die Spulen nicht drehen, ergibt sich kein Schleifen oder Reiben zwischen den Spulen
und den Mulden, d. h., wenn ein solcher Kontakt stattfindet, hat dies keinen besonderen
Nachteil.
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Mit den Spulenhalterarmen 35 ist eine nicht dargestellte Dämpfungseinrichtung
verbunden. Durch diese werden sie in der teilweise abgesenkten Lage gehalten, bis
das Spulaggregat die Stelle F erreicht hat. Kurz bevor das Aggregat diese Stelle
erreicht, wird die Dämpfungseinrichtung kurzzeitig gelöst, so daß die Spulenhalterarme
35 infolge ihres Eigengewichts nach vorn herunterfallen und der neue Spulenkern
mit der Treibwelle in Kontakt kommt.
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Wenn sich dagegen in den Spulenhalterarmen 35 keine Kreuzspule befindet,
weil nämlich die Kreuzspule in der beschriebenen Weise gerade abgelegt worden ist,
so senken sich die Doppelarme 82 vollständig nach unten, bis der von ihnen getragene
Spulenkern 40 mit dem äußeren Ende der Spulenhalterarme 35 fluchtet.
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Die obere Fläche des Nockens 86 bewirkt über eine Nocken rolle 90
ein periodisches Schwingen des Armes 92. Befindet sich in den Spulenhalterarmen
35 eine Kreuzspule, so hat dieses Schwingen keine Wirkung. Ist dagegen in den Spulenhalterarmen
35 keine Kreuzspule vorhanden, so befinden sich diese in der abgesenkten Stellung
nach F i g. 12 und 14, und der Arm 92 schlägt gegen den Zapfen 61 und schwenkt die
äußeren Enden der Spulenhalterarme 35 gegeneinander. Dieser Vorgang ist zeitlich
so abgestimmt, daß er in dem Augenblick stattfindet, bei dem die Doppel arme 82
einen neuen Spulenkern 40 zwischen
den Spulenhalterarmen 35 halten.
Der neue Spulenkern wird infolgedessen von den Armen 35 erfaßt.
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Das von der Lieferspule kommende Garn wird nach dem Abtrennen durch
die Schere 74 vom Garnfänger 70 gehalten, und zwar in einer Weise, wie in Fig. 12
veranschaulicht ist, so daß das Garn, wenn sich die Spulenhalterarme 35 mit dem
neuen Spulenkern zwischen sich schließen, zwischen einem Arm und dem Spulenkern
erfaßt wird, so daß er zwangläufig gehalten wird.
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Beim nächsten Aufwärtshub der Doppelarme 82 schwenken die Mulden
84 nach unten aus, wie rechts in Fig. 14 dargestellt ist. Beim Tragen eines neuen
Spulenkerns werden sie durch eine Schnappfeder 93 in Stellung gehalten. Diese Tragstellung
wird dadurch wieder hergestellt, daß sie gegen einen festen, nicht dargestellten
Nocken anschlagen.
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An dieser Stelle der Umlaufbahn der Spulaggregate hängt das Garn
zwischen einer teilweise gewikkelten Kreuzspule oder dem frisch zugeführten Spulenkern
und der Lieferspule schlaff, wie aus F i g. 14 hervorgeht, und es ist erforderlich,
das Garn zu spannen, bevor mit dem Aufwinden erneut begonnen wird. Dies wird an
der Stelle E bewirkt. Die weiteren Ausführungen dienen wiederum nur der Beschreibung
der Wirkungsweise der vollständigen Maschine.
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An dieser Stelle (Fig. 16 bis 18) befinden sich Pfosten 94, 95, die
hintereinander im Laufweg des Spulaggregats liegen. Der Pfosten 94 hat einen vorstehenden
Arm 96, der im Weg des Garns zwischen der Lieferspule 24 und der Spannvorrichtung
30 liegt (Fig.16). Der Pfosten kann sich um seine senkrechte Achse drehen, wird
jedoch an dieser Drehung unter dem Zug des Garns durch eine Feder 99 gehindert (F
i g. 18). Der zweite Pfosten 95 hat einen Arm 97, der außerhalb des Garnwegs, jedoch
im Weg eines Vorsprungs 23 des Dorns 22 der Lieferspule liegt (F i g. 4). Die beiden
Arme 96 und 97 sind miteinander durch eine Stange 98 verbunden, so daß die Arme
und die Pfosten miteinander schwenken können. Der erste Arm 96 dient zum Spannen
des Garns durch Aufnahme des schlaffen Durchhangs zwischen der Spannvorrichtung
30 und der Lieferspule. Der zweite Arm 97 bewirkt beim Anschlag durch das Spulaggregat
ein Schwenken der beiden Pfosten und ihrer Arme entgegen der Wirkung der Feder 99,
wodurch das Garn die Möglichkeit hat, zwischen der Lieferspule und der Spannvorrichtung
vom Arm 96 abzurutschen, wobei das Garn über der Spannvorrichtung gespannt bleibt.
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Das Spulaggregat gelangt dann zur Stelle F, an der die Fadenreserve
gebildet wird. An der Fadenreservestelle F befindet sich eine kurze Treibwelle 100
(F i g. 1), die mit wesentlich geringerer Drehzahl angetrieben wird als die Treibwellen
12. Wenn das Spulaggregat ohne Aufnahme eines Spulenkerns das Kettenrad 18 passiert
hat, so beginnt das Aufwickeln in normaler Weise, jedoch mit geringerer Drehzahl,
wenn der Laufring 33 der Nutentrommel 28 mit der Treibwelle 100 in Reibkontakt kommt
und geht mit hoher Drehzahl weiter, wenn die Treibwelle 12 erreicht wird.
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Wenn dagegen an der Spulenkernzuführungsstelle D ein neuer Spulenkern
zugeführt worden ist, wird ein Haken 101, der durch eine nicht dargestellte Magnetspule
betätigt wird, automatisch gelöst, so daß ein Block 102 mit einem Zapfen 104 unter
Wir-
kung eines Gewichts 105 in Richtung auf die VorspannstelleE gleitet. Der Zapfen
104 (Fig. 19 bis 21) liegt im Weg des Garns zwischen der Spannvorrichtung 30 und
der Nutentrommel 28. Der Zapfen 104 und der Block 102 werden mit dem Spulaggregat
durch das Garn mitgenommen, wobei der Zapfen seine Lage im Garnweg beibehält, weil
eine Rolle 106 in seinem hinteren Teil auf einer Führung 108 läuft. Der Zapfen 104
verhindert, daß das Garn sich in die Nutentrommel 28 einlegt, und daher wird das
Garn auf das Ende des Spulenkerns 40 außerhalb der Länge aufgewunden, über die es
während des normalen Aufwindens von der Nutentrommel hin und her bewegt wird, so
daß diese außerhalb der später gebildeten Kreuzspule gewickelten Garnwindungen als
freie Fadenreserve zur Verfügung stehen, wenn die Kreuzspule fertiggewickelt ist.
Bei der dargestellten Anordnung ist der Spulenkern 40 mit einer Nut 110 versehen,
um die die Fadenreserve bildenden Windungen des Garns aufzunehmen.
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Wenn die Rolle 106 von der Führung 108 abläuft (Fig.21), geht der
Zapfen 104 aus dem Weg des Garns heraus, so daß dieses freigegeben wird und nun
in der üblichen Weise hin und her geführt wird, und das Spulaggregat läuft auf seinem
Wege weiter, während der Block 102 wieder vom Haken 101 erfaßt und gehalten wird.
Sobald die Treibwelle 12 erreicht ist, beginnt der normale Spulvorgang.
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Die beschriebene Maschine ist weitgehend automatisch ausgebildet.
Es ist jedoch klar, daß die Erfindung nicht auf Maschinen beschränkt ist, die so
stark automatisch arbeiten. Beispielsweise kann das Abziehen der Lieferspulen von
Hand erfolgen, genau so wie das Anknüpfen des Garnendes einer Lieferspule an das
einer Kreuzspule. Das wesentliche Merkmal liegt darin, daß das Ablegen der Kreuzspule
automatisch bewirkt wird und daß die Kreuzspule an der Ablegestelle mit einer Garnverbindung
zur Lieferspule ankommt.
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Die in den Zeichnungen dargestellten Anordnungen können beträchtlich
abgeändert werden. Die Lieferspulen brauchen nicht von den Spulaggregaten getragen
zu werden. Sie können beispielsweise auf einer Transporteinrichtung sitzen, die
synchron mit den Spulaggregaten umläuft.
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Ferner braucht die Lieferspulen-Zuführungsstelle nicht hinter der
Lieferspulen-Ablegestelle zu liegen.
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Beispielsweise können das Spulaggregat oder die Transporteinrichtung
so ausgebildet werden, daß eine neue Lieferspule aufgenommen und dann die alte abgezogen
wird, wobei die neue Lieferspule beim Abziehen der leeren Spule aus einer Reservestellung
in die Arbeitsstellung gebracht wird.
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Die Spulaggregate brauchen nicht unbedingt kontinuierlich im Kreislauf
angetrieben zu werden. Sie können beispielsweise an einer oder mehreren von ihnen
durchlaufenen Stellen kurzzeitig angehalten werden.
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Eine andere mögliche Abänderung besteht darin, daß die Spulenkerne
durch Elektromotore angetrieben werden, die auf den Spulaggregaten sitzen.