-
Schnellaufende Feinsiebmaschine Die Erfindung bezieht sich auf eine
schnell laufende Feinsiebmaschine mit 800 Umdrehungen pro Minute und mehr mit einem
oder mehreren mechanisch oder elektromagnetisch erregten Siebrahmen, insbesondere
auf sogenannte Vibrationssiebmaschinen, wie sie beispielsweise bei der Zuckersiebung
Verwendung finden.
-
Die Feinsiebgewebe geringer Eigensteifigkeit derartiger Maschinen
werden bisher entweder über mehrere überhöhte.Stützträger mit besonderen Spannvorrichtungen
straff gespannt oder durch andere Einrichtungen in kurzen Abständen an einem ausreichend
steifen Tragrahmen befestigt.
-
Zur Feinsiebung großer Massengutmengen, beispielsweise Zucker od.
dgl., sind im allgemeinen große Siebflächen notwendig. Die Rahmen, in welche diese
großen Siebflächen eingespannt werden, müssen in sich sehr fest und steif sein,
einmal um die beträchtlichen Siebspannkräfte aufzunehmen, zum anderen, um die vom
Erreger abgegebenen großen Kräfte sicher und gleichmäßig auf die gesamte Siebfläche
zu übertragen. Die bekannten Siebmaschinen besitzen daher große Dimensionen und
ein beträchtliches Eigengewicht und sind außerdem relativ teuer.
-
Es sind bereits Vibrationssiebmaschinen bekannt, bei denen mehrere
Siebflächen gleicher Maschenweite übereinander eingespannt und parallel geschaltet
sind. Aber auch bei diesen bekannten Vibrationssiebmaschinen müssen die einzelnen
Siebgewebe durch besondere Vorrichtungen gespannt oder an mehreren Punkten gesondert
befestigt werden.
-
Bei Plansichtein und anderen langsam laufenden Siebmaschinen ist es
außerdem bereits bekannt, mehrere gleiche oder verschiedene .Siebgewebe übereinander
anzuordnen und den Siebüberlauf und den Siebdurchlauf nach verschiedenen Richtungen
abzuführen. Da diese bekannten langsam laufenden Siebmaschinen ihrer Bewegung nach
nahezu keine Beschleunigung senkrecht zur Siebebene besitzen, genügt es, bei diesen
Anordnungen die Seidengaze bzw. das Drahtgewebe auf Holz- oder Metallrahmen aufzukleben
oder zu nageln, ohne eine besondere Vorrichtung zum Vor- oder Nachspannen des Siebgewebes
vorzusehen.
-
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine einfache, schnell laufende Feinsiebmaschine
zu schaffen, bei der die üblichen Siebgewebespannvorrichtungen entfallen, die vorhandene
Siebfläche jedoch im wesentlichen vollständig ausgenutzt werden kann.
-
Ausgehend von einer schnell laufenden Siebmaschine mit einem oder
mehreren mechanisch oder elektromagnetisch erregten Siebrahmen schlägt die Erfindung
vor, daß die Siebgewebe oder -bleche ohne Spannvorrichtung zwischen Stützrahmen
mit bezüglich des entsprechenden Siebgewebes auf der Siebfläche unterschiedlich
verteilt angeordneten Stützleisten angeordnet sind. Vorzugsweise sind dabei die
Stützleisten oberhalb des ,Siebgewebes parallel zur Siebgutförderrichtung und unterhalb
des Siebgewebes schräg zur Siebgutförderrichtung angeordnet. Es können mehrere Siebgewebe
mit entsprechenden Stützrahmen bzw. Stützleisten übereinander angeordnet und zu
einer Einheit zusammengespannt werden, und die oberen und unteren Stützleisten zweier
benachbarter Siebgewebe können auf einem gemeinsamen Blindboden angeordnet sein.
-
Die Anordnung nach der Erfindung besitzt den Vorteil, daß die einzelnen
Siebstützelemente, zwischen denen die Siebgewebe eingespannt werden, leicht und
handlich sind und bequem ein- und ausgebaut werden können. Dadurch ergibt sich eine
sehr gedrungene Bauweise der gesamten Siebmaschine.
-
Eine bekannte Siebmaschine von 12,8 qm Siebfläche besitzt einen Kubikmeterinhalt
von etwa 25 cbm. Eine Siebmaschine, wie sie gemäß der Erfindung vorgeschlagen wird,
kann bei einer Siebfläche von 20 qm in einem Raum von 4 cbm untergebracht werden.
-
Die bei Vibrationssieben senkrecht zur Siebfläche wirkende Beschleunigung
bewirkt ein gutes Anliegen des Siebgewebes an den erfindungsgemäßen Stützrahmen
bzw. Stützleisten, so daß ein Flattern des Siebgewebes und damit Gewebebrüche weitgehendst
vermieden werden.
-
Die Erfindung wird an Hand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. F i g. 1 zeigt ein erfindungsgemäß ausgebildetes Stützrahmenelement
mit aufgelegtem Siebgewebe in Draufsicht;
F i g. 2 zeigt mehrere
übereinandergestapelte erfindungsgemäße Stützrahmenelemente in Seitenansicht; F
i g. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Stützrahmenelements nach der Erfindung.
-
Wie aus den Figuren ersichtlich, ist das in F i g. 1 nur teilweise
angedeutete Siebgewebe 1 zwischen oberen, parallel zur Sieblaufrichtung des
Siebgutes angeordneten Stützleisten 3 und unteren, schräg zur Sieblaufrichtung angeordneten
Stützleisten 2 eingelegt. Die oberen und unteren Stützleisten 3 und 2 sind auf einem
Blindboden 7 befestigt und bilden mit diesem eine Stützrahmeneinheit. Das Siebgut
wird in den Siebrahmen, wie durch die Pfeile 4 angedeutet ist, an einem Ende eingebracht
und verläßt diesen, wie durch die Pfeile 5 angedeutet ist, seitlich als .Siebdurchlauf,
während der Siebüberlauf, wie durch die Pfeile 6 angedeutet ist, den Siebrahmen
am unteren Ende verläßt. Die erforderlichen Zu- und Abläufe für das Siebgut sind
nicht dargestellt.
-
Jedes aus Blindboden 7 und Stützleisten 2 und 3 bestehende Stützrahmenelement
besitzt am Rand vorzugsweise Abschlußleisten, in welchen seitliche Austrittsöffnungen
8 für die seitliche Abfuhr des Siebdurchlaufs vorgesehen sind. Es kann außerdem
noch ein oberes und unteres Abdeckblech vorgesehen sein, wenn der Zu- und Ablauf
des Siebgutes beispielsweise durch an feststehenden Rutschen befestigte Faltenbälge
erfolgt, um so einen staubfreien Betrieb zu gewährleisten.
-
Wie aus den Figuren ersichtlich, wird sich infolge der senkrecht zur
Siebfläche wirkenden Beschleunigung das Siebgewebe einerseits nach unten durchbiegen,
sich von den parallel angeordneten oberen Stützleisten abheben und dadurch nur auf
die schräg angeordneten unteren Stützleisten aufliegen. Bei der Durchbiegung des
Siebgewebes nach oben dagegen hebt sich das Siebgewebe von den unteren, schrägen
Stützleisten ab und legt sich an den oberen, parallel angeordneten Stützleisten
an. Dadurch wird gewährleistet, daß das Siebgewebe stets gehalten wird. ohne daß
dabei die bisher üblichen Spannvorrichtungen vorgesehen sind. Durch entsprechende
Wahl der Anordnung der oberen und unteren Stützleisten in bezug auf das zu unterstützende
Siebgewebe und deren Abmessungen und Form ist es möglich. daß nur wenige Teile des
Siebgewebes durch Stützleisten abgedeckt sind, so daß nahezu die gesamte Siebgewebefläche
zur Siebung ausgenutzt werden kann und trotzdem das Gewebe gehalten wird. Da Größe
und Form der Siebfelder, die sich bei Beschleunigung nach oben und unten durchbiegen
können, verschieden sind, haben sie auch verschiedene eigene Schwingungszahlen,
so daß sich keine gefährlichen Flatterresonanzen bilden können.
-
Die erfindungsgemäßen Stützrahmenelemente können in beliebiger Anzahl
mit dazwischengelegten Siebgeweben beliebiger Art übereinander angeordnet werden.
Die Siebgewebe können ohne Spannfalze od. dgl. von der Vorratsrolle abgeschnitten
und einfach zwischen die Stützrahmenelemente eingelegt werden. Da die zusammengespannten
Stützrahmenelemente ein leichtes, aber trotzdem steifes Paket ergeben, können diese
auf einfache Weise direkt oder über einen besonderen Aufnahmerahmen mit dem Erreger,
beispielsweise einem mit Drehzahlen über 800 Umdrehungen pro Minute umlaufenden
Unwucht-, Kurbel-, elektromagnetischen oder sonstigen Antrieb, verbunden werden.
An dem Erregergestell können die erforderlichen Zu- und Ableitschurren, die federnde
Aufhängung, die Staubschutzverkleidung, Aspirationsleitungen u. dgl. in an sich
bekannter Weise angebracht sein.