DE1177775B - Haarfaerbemittel in Pulverform - Google Patents

Description

• Haarfärbemittel in Pulverform Die zur Zeit am meisten verwendeten Haarfärbemittel enthalten als färbende Substanz oxydierbare Basen, wie p-Toluylendiamin, Aminophenole oder Gemische solcher Verbindungen, die bei der späteren oxydativen Behandlung auf dem Haar durch Farbstoffbildung die gewünschte Färbung hervorrufen.
• Solche Präparate, die meist als wasserhaltige Lösungen oder Cremen im Handel sind, sind jedoch sehr leicht, z. B. schon durch den Sauerstoff der Luft, oxydierbar und verlieren daher rasch an Färbekraft. Es ist schon bekannt, derartigen Präparaten Reduktionsmittel zuzusetzen, doch erwies sich dieses Vorgehen als ungeeignet, weil dadurch die Haltbarkeit der Präparate verschlechert wird. Allen diesen Mitteln haftet der Nachteil an, daß sie entweder erst kurz vor dem Aufbringen auf die Haare mit dem erforderlichen Oxydationsmittel vermischt oder erst nach dem Aufbringen auf das Haar mit einem speziellen Oxydationsmittel entwickelt werden müssen.
• Es ist auch schon ein Haarfärbemittel in Pulverform bekannt, das mindestens eine durch Oxydation auf dem Haar farbstoffbildende Substanz, Oxydationsmittel und Mittel zur Einstellung des PH-Wertes des mit Wasser gebrauchsfertig gemachten Färbemittels enthält. Diese Mittel enthalten als farbstoffbildende Substanzen ausschließlich freie Basen; die Stabilität dieser Färbemittelgemische, insbesondere gegenüber oxydativen Einflüssen, war jedoch nur begrenzt.
• Dieser Nachteil wird erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß das Haarfärbemittel als farbstoffbildende Substanz eine Farbbase in Salzform, ferner eine stabile Perverbindung, wie z. B. Natriumperborat, ein Mittel zur Einstellung des pH-Wertes nach erfolgter Wasserzugabe zwischen 6 und 11, wie z. B. Natriumtetraborat, Natriumbicarbonat, Natriumphosphate od. dgl., und gegebenenfalls ein Verdickungsmittel enthält. Es wurde nämlich gefunden, daß die Oxydation der Farbbase zum Farbstoff in der Salzform nicht möglich ist, sondern erst nach der Freisetzung der Base nach Zugabe von Wasser zu dem obigen Gemisch eintreten kann.
• Das so zusammengesetzte Haarfärbemittel besitzt eine überraschende, allen Anforderungen genügende Stabilität und Haltbarkeit und ist den bekannten Haarfärbemitteln in Pulverform vor allem hinsichtlich der Oxydationsbeständigkeit überlegen.
• Als farbstoffbildende organische Substanzen eignen sich die meisten in der Haarfärbetechnik verwendeten, unter Sauerstoffeinwirkung farbstoffbildenden Basen, wie aromatische Diamine, z. B. p-Toluylendiamin, p-Diaminodiphenylamin, Aminophenole in Form ihrer Salze, die erst beim Zubereiten des Färbemittels mit Wasser unter dem Einfluß der basischen Stoffe, wie Natriumtetraborat, in die freien Basen übergehen.
• Als Oxydationsmittel eignen sich neben dem oben bereits genannten Natriumperborat auch Harnstoffperoxyd, Natriumpercarbonat und Alkalipersulfate.
• Als Stoff zur Einstellung des p),-Wertes können z. B. neben Natriumtetraborat und Natriumphosphaten auch Natriumbicarbonat, Ammoniumcarbonat und Metallnitride dienen.
• Als Verdickungsmittel eignen sich durch direkte Quellung oder Umsetzung mit Wasser gallertbildende Substanzen, wie Traganth, Carboxymethylcellulose, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Salze der Polyacrylsäure, kolloidale Kieselsäuren und kolloidale Aluminiumsilicate.
• Die Mittel nach der Erfindung können außerdem noch Oxydationskatalysatoren, also Stoffe, welche die Wirkung des Oxydationsmittels auf die zu oxydierende Komponente zu steigern vermögen, wie Metallsalze oder radikalbildende organische Verbindungen, sowie den Zerfall des Oxydationsmittels beschleunigende anorganische oder organische Substanzen, z. B. Fermente wie Katalase, welche den Zerfall von relativ stabilen Oxydationsmitteln, wie Natriumperborat, beschleunigen, enthalten.
• Das erfindungsgemäße Haarfärbemittel kann sowohl in loser wie auch in komprimierter Form, z. B. zu Tabletten gepreßt, vorliegen. Zum Färben der Haare genügt es, eine Menge des Mittels mit warmem Wasser anzuteigen und diesen Brei auf das Haar aufzutragen. Beispiel 1 0,5g p-Aminophenol-hydrochlorid, 0,5g 2,5 Diaminotoluolsulfat, 1 bis 4 g Polyacrylsäure, 2 bis 4 g Natriumperborat und 0,1 g Natriumlaurylalkoholsulfat werden vermischt und so viel wasserfreies Natriumcarbonat zugesetzt, daß der pff-Wert der Lösung in Wasser 6 bis 11 beträgt. Das erhaltene Pulvergemisch wird in 100 g 30 bis 50` C warmem Wasser unter Rühren gelöst und anschließend direkt auf das zu färbende Haar aufgetragen. Es ergibt sich ein mittelbrauner Farbton. Beispiel 2 Folgende Bestandteile werden innig vermischt: 0,3 Gewichtsteile p-Aminophenolhydrochlorid, 0,3 Gewichtsteile 2,5-Diaminotoluolsulfat, 6,0 Gewichtsteile Bariumperoxyd, 3,0 Gewichtsteile Carboxymethylcellulose, 2,0 Gewichtsteile wasserfreies Natriumsulfat, 5,0 Gewichtsteile wasserfreies Natriumcarbonat.
• Bei dem nach diesen Angaben zusammengesetzten Haarfärbemittel wird in Gegenwart von Feuchtigkeit auf Grund der Anwesenheit von Sulfat- und Bariumionen der Zerfall der an sich stabilen Perverbindungen beschleunigt und damit die Oxydationsgeschwindigkeit erhöht.

Claims (2)

1. Patentansprüche: 1. Nach Wasserzugabe gebrauchsfertige Haarfärbemittel in Pulverform, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein wasserlösliches Salz einer oxydierbaren Farbbase, eine stabile Perverbindung, wie z. B. Natriumperborat, ein Mittel zur Einstellung des p"-Wertes nach der Wasserzugabe auf einen Wert zwischen 6 und 11, wie z. B. Natriumtetraborat, Natriumbicarbonat, Natriumphosphate od. dgl.. und gegebenenfalls ein Verdickungsmittel enthalten.
2. 2. Haarfärbemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie p-Aminophenol-hydrochlorid, 2,5-Diaminotoluolsulfat, Polyacrylsäure, Natriumperborat und Natriumlaurylalkoholsulfonat enthalten. In Betracht gezogene Druckschriften: Fred Winter, »Handbuch der gesamten Parfümerie und Kosmetik« (1949), S. 637; »Parfümerie und Kosmetik«, 1952, S.42/43; französische Patentschrift Nr. 922 768: E. Sagarin, »Cosmetics, Science and Technology« (I957), S. 496 bis 511.