DE1177619B - Verfahren zur Abtrennung und Wiedergewinnung von sauren Gasen aus Gasgemischen - Google Patents

Verfahren zur Abtrennung und Wiedergewinnung von sauren Gasen aus Gasgemischen

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DE1177619B
DE1177619B DEST12561A DEST012561A DE1177619B DE 1177619 B DE1177619 B DE 1177619B DE ST12561 A DEST12561 A DE ST12561A DE ST012561 A DEST012561 A DE ST012561A DE 1177619 B DE1177619 B DE 1177619B
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Dr-Ing Hellmut Weittenhiller
Dipl-Ing Rudolf Pasternak
Albert Romanski
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STEINKOHLENGAS AG
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STEINKOHLENGAS AG
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
    • B01D53/46Removing components of defined structure
    • B01D53/48Sulfur compounds
    • B01D53/52Hydrogen sulfide
    • B01D53/526Mixtures of hydrogen sulfide and carbon dioxide
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids
    • C10K1/12Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkaline-reacting including the revival of the used wash liquors
    • C10K1/124Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkaline-reacting including the revival of the used wash liquors containing metal compounds other than alkali- or earth-alkali carbonates, hydroxides- or oxides- or salts of inorganic acids derived from sulfur

Description

  • Verfahren zur Abtrennung und Wiedergewinnung von sauren Gasen aus Gasgemischen.
  • Es ist bekannt, daß saure Gase, wie Kohlendioxyd, Schwefelwasserstoff, Mercaptane, aus solche enthaltenden Gasgemischen durch alkalisch reagierende Absorptionslösungen, welche z. B. Kalium-, Natrium-und Ammoniumsalze der Kohlensäure, Phosphorsäure, Borsäure, Carbolsäure (Phenol) oder Aminoalkohole enthalten, entfernt werden können. Die Regeneration der Absorptionslösungen, welche die sauren Gase ganz oder teilweise aus dem Gasgemisch aufgenommen haben, erfolgt in bekannter Weise entweder durch Belüftung oder durch thermische Umwandlung der gebildeten echten oder Anlagerungsverbindungen und/oder durch Austreiben mittels indifferenter Gase und/oder Dämpfe.
  • Bekannt sind auch Verfahren, bei denen eine Lösung von Kaliumborat bzw. einem Gemisch aus Kaliumchlorid und Natriumborat als Waschflüssigkeit zum Entfernen von CO aus Gasgemischen verwendet wird. Dabei bildet sich während der COs-Aufnahme Kaliumpentaborat-oktohydrat als fester Niederschlag, außerdem findet häufig auch eine Abscheidung von festem Natriumbicarbonat statt. Infolge dieses Gehaltes der Waschflüssigkeit an ausgeschiedenen Salzen ist ihre Regenerierung nur in besonders dafür eingerichteten Vorrichtungen, z. B. Rührkesseln, durchführbar, und es ist wegen der auftretenden Erosionne nicht möglich, wenn die Wäsche unter erhöhtem Druck betrieben wird, die Entspannung unter teilweiser Rückgewinnung der Druckenergie, z. B. in einer Peltonturbine, durchzuführen. Andere bekannte Verfahren zur Entfernung saurer Gasbestandteile, z. B. mit Hilfe von Ammoniaklösungen oder organischen Aminen oder Aminosäuren, haben den Nachteil, daß diese Verbindungen einen relativ hohen Dampfdruck über der Lösung haben bzw. mit Wasserdampf flüchtig sind, so daß z. B. im Falle einer Gasreinigung mittels wäßriger Ammoniaklauge anschließend zur Entfernung des vom Gas mitgeführten Ammoniaks eine Wasserwäsche nachgeschaltet werden muß. Organische Amine oder Aminosäuren sind nicht nur mit Wasserdampf flüchtig, so daß bei der Regenerierung der Waschlösung durch Erhitzen oder Ausdampfen Verluste entstehen, sondern darüber hinaus sauerstoffempfindlich und können deshalb weder zum Waschen sauerstoffhaltiger Gase eingesetzt noch mittels Luft regeneriert werden, wenn nicht erhebliche Verluste oder die Anwendung kostspieliger Regenerierverfahren in Kauf genommen werden.
  • Weiterhin ist bekannt, daß Zusätze von arseniger, seleniger, telluriger Säure zu alkalischen Lösungen, z. B. solchen, die Carbonate, Borate, Phosphate, ein-oder mehrwertige Phenolate von Alkalien als auch Aminoalkohole, Glykol, Glycerin, Glukose oder Amide enthalten, die Absorption von sauren Gasen aktivierend erhöhen, besonders bei höherem als atmosphärischem Druck. Hierbei sollen Zusätze anderer Stoffe, die eine synergetische Wirkung gegenüber arseniger, seleniger und telluriger Säure aufweisen sollen, wie die Salze von Zink, Aluminium, die Aminosäuren sowie die Borsäure und die Kieselsäure, die ein amphoteres Verhalten zeigen, die Aktivierung der alkalischen Lösungen von arseniger, seleniger und telluriger Säure ebenfalls verstärken.
  • Bei der Anwendung dieser bekannten Verfahren treten schon nach kurzen Betriebszeiten erhebliche Disproportionierungen in den alkalischen Absorptionslösungen und/oder aktivierende Zusätze enthaltenden alkalischen Absorptionslösungen auf, sei es durch Reaktionen derselben mit anderen Gaskomponenten, sei es durch Reaktionen, welche die Wandungen der Apparate mitbewirken. Hauptsächlich sind es Sauerstoff und Schwefelverbindungen, die bei der Regeneration in üblicher Weise irreversibel reagieren, so daß bei Anwendung dieser Verfahren laufend einzelne Bestandteile der Absorptionslösungen ergänzt oder durch umständliche und kostspielige Aufbereitungen reaktiviert werden müssen. Bei der Verwendung von Alkaliphosphaten als Zusatz zu Alkalicarbonaten wurde beispielsweise gefunden, daß die 2500 m2 Eisenflächen einer Betriebsanlage zur Auswaschung von Kohlendioxyd aus Gasgemischen rund 630 kg, berechnet als Phosphorsäure, aufgenommen hatten, so daß der größte Teil der Zusatzwirkung verlorenging. Dabei trat eine weitgehende Passivierung der Eisenflächen auf, welche zwar erwünscht, aber nicht Zweck des Verfahrens war. Außer der Blockierung von Wirkstoffen, dic ohne laufendes Abstoßen oder Aufarbeiten von Absorptionsmittelanteilen zu technisch unzulässiger Konzentration der Absorptionsflüssigkeit führen muß, ist mit der Verwendung vOn Arsen-, Selen- und Tellurverbindungen wegen deren Toxizität eine erhebliche Gefährdung des Betriebspersonals und der Umgebung verbunden.
  • Es wurde erkannt, daß für die Anwendung vcn Absorptionslösungen der Begriff der »technischen Reversibilität der Gasaufnahme« von größter Bedeutung ist. Darunter wird die Fähigkeit einer Absorptionslösung verstanden, nicht nur eine bestimmte Menge an Gas, z. B. Kohlendioxyd oder Schwefelwasserstoff, aufzunehmen, sondern sie auch untermöglichst geringem technischem Aufwand und Energieaufwand wieder möglichst vollständig abzugeben. Eine bessere technische Reversibilität ist demnach dann gegeben. wenn bei hoher Absorptionsfähigkeit je Raumeinheit der Lösung das Temperaturintervall zwischen Absorption und Entfernung des absorbierten Gases aus der Lösung gering ist bzw. sogar beide Vorgänge bei gleicher Temperatur, also isotherm, unter technisch günstigen Bedingungen durchgeführt werden können.
  • Es wurde gefunden, daß bei einem Verfahren zur Abtrennung und Wiedergewinnung von sauren Gasen, wie Kohlendioxyd, Schwefelwasserstoff, Mercaptanen, aus diese enthaltenden Gasgemischen durch Absorption mit alkalisch reagierenden Lösungen und Regeneration derselben eine bessere technische Reversibilität der Aufnahme von sauren Gasen zu erwarten ist, wenn erfindungsgemäß Absorptionslösungen verwendet werden, die Alkalisalze von Heteropolysäuren enthalten, die aus einer mehrbasischen, sauerstoffhaltigen schwachen Säure und einer ebenfalls mehrbasischen, sauerstoffhaltigen schwachen bis mittelstarken Metalloidsäure gebildet sind. Solche Heteropolysäuren sindz. B. Phosphorborsäure, Chromborsäure, Isowolframborsäure. Die technische Reversibilität dieser Heteropolysäuren ist, bezogen auf den Alkaligehalt und die Absorptionsmittelmenge, weitaus besser als die bekannter Absorptionslösungen.
  • Für die technische Anwendung haben sich Absorptionslösungen aus Alkalisalzen der Phosphorborsäure und auch Mischungen von Alkalisalzen zweier oder mehrerer Heteropolysäuren besonders bewährt. Die Bildung des Heteropolysäuren-Komplexes kann leicht an dem vollkommen abweichenden physikalischen Verhalten, z. B. dem Lösungsverhalten des Komplexes gegenüber dem der Bestandteile, erkannt werden.
  • Während z. B. von Natriumborat bei 10"C rund 1,6 g in 100 g Wasser löslich sind, können durch Heteropolysäure-Komplexbildung in einer Lösung von 15 g sec.Kaliumphosphat in 100 g Wasser pro 100 g dieser Lösung bei gleicher Temperatur bis etwa 20 g Natriumborat gelöst werden. Weiter hat sich gezeigt, daß Zusätze von Alkaliborat zusammen mit Alkaliphosphat zu Alkali- bzw. Alkalicarbonatlösungen keineswegs schlechthin zur Bildung von Alkaliverbindungen der Heteropolysäuren führen weil diese bei höheren Alkalitätsgraden zerstört werden. Die Bildung der Alkalisalze der Heteropolysäuren braucht ferner keineswegs über die Salze der Orthosäuren zu erfolgen, es können z. B. für den Fall der Bildung von Phosphor-Heteropolysäuren größere Mengen an Phcsphat in die Lösung als Pyrophosphat oder Polyphcsphat, wie Grahamsches Salz, eingebracht werden, welche dann bei erhöhtcr Tempe- ratur hydrolysieren bzw. bei pEt über 7 sich in Orthophosphat und weiter in Alkaliqalze der Heteropolysäuren umsetzen.
  • Überraschenderweise treten bei Absorptionslösungen, die ausschließlich oder überwiegend Alkalisalze der Heteropolysäuren enthalten, bei entsprechender Wahl der Komponenten insbesondere Vermeidung solcher, welche als Sauerstoffüberträger wirken könnten, keine Schädigungen der Lösungen durch Oxydation auf sowie keine irreversiblen Alkal iblockierungen durch andere Gasbestandteile, z. B. Schwefelverbindungen, wie H2S oder Mercaptane, weil die sich bildenden Heteropolysäure-Alkali - Schwefel - Verbindungen oder -Anlagerungen bei der Regeneration der Absorptionslösungen selektiv vor der Austreibung des Kohlendioxyds --- z. B. mittels Luft, durch Erwärmen undloder durch Entspannen der Lösungen bei Absorption unter höherem als Atmosphärendruck - entfernt werden können. Damit behalten die Absorptionslösungen praktisch unbegrenzte Zeit die hohe technische Reversibilität der Aufnahmefähigkeit für saure Gase. Der bei dem Gebrauch von Phosphat bzw. Chromat auftretende anfängliche Verbrauch durch Bildung eines Schutzfilms in der Eisenapparatur wird entsprechend ergänzt.
  • Die Alkalisalze der Heteropolysäuren enthaltenden Absorptionsl ösungen weisen nach der betriebsmäßig durchgeführten Regeneration praktisch keinen Kohlendioxyd-Partialdruck mehr auf. Andere Absorptionslösungen zeigen dies nur bei extrem weit geführter und sehr aufwendiger Regeneration. Damit gelingt die weitgehende Entfernung von Kohlendioxyd und Schwefelwasserstoff unter Anwendung besonders geringer Absorptionsmittelmengen. Bei der Absorption von gleichzeitig Kohlendioxyd und Schwefelwasserstoff enthaltenden Gasgemischen, vorzugsweise unter erhöhtem Druck und mehrstufiger Entspannung, ermöglichen Absorptionslösungen mit Alkalisalzen der Heteropolysäuren die selektive Gewinnung des Schwefelwasserstoffs vermischt mit geringen Mengen an Kohlendioxyd in der ersten Stufe der Entspannung, wobei anschließend das Kohlendioxyd mit zunehmend größerer Reinheit in den folgenden Stufen abgetrennt werden kann, während die restliche Regeneration unter Gewinnung von praktisch schwefelwasserstofffreiem Kohlendioxyd isotherm d. h. bei der Temperatur der Absorption - durchgeführt wird.
  • Durch Zusatz von Alkalicarbonaten zu Absorptionslösungen, welche Alkalisalze der Heteropolysäuren enthalten, wird das Absorptionsvermögen für Kohlendioxyd und Schwefelwasserstoff noch erhöht, wobei allerdings die technische Reversibilität der Aufnahme saurer Gase, bezogen auf den Alkaligehalt der Lösung, abnimmt. Diese Abnahme geschieht jedoch überraschenderweise in geringerem Umfang, als theoretisch aus den Anteilen Alkali, gebunden an Heteropolysäurell, und Alkali, gebunden an Carbonat, zu erwarten war, d. h., die Gesamtwirkung ist größer als die Summe der Einzelwirkungen, sofern die Hauptmenge der Absorptionslösung aus Alkalisalzen der Heteropolysäuren besteht. Ein Zusatz von Alkali, Alkalicarbonat oder anderen Alkaliverbindungen. welche keine Alkalisalze der Heteropolysäuren bilden, darf aber wegen der Gefahr der Zerstörung des Heteropolysäure-Komplexes bei hoher Alkalität nicht über etwa ein Drittel der Menge an Heteropolysäuren-Alkali-Verbindungen betragen.
  • Ausführungsbeispiele 1. In einer Anlage zur Entfernung von Kohlensäure aus Gasgemischen, die aus einem Absorptionsteil und aus einem in bekannter Weise unter Wärmeanwendung betriebenen Regenerationsteil bestand, wurde ein 25 Volumprozent Kohlendioxyd enthaltendes Gasgemisch, welches unter 700mm WS stand, mit einer wäßrigen 200/0igen Lösung von Kaliumcarbonat, welche im Liter 70 g Glykokoll enthielt, bei 40"C gewaschen. Das Volumenverhältnis Gas zu Absorptionsmittel betrug dabei 30:1, der Endgehalt an Kohlendioxyd im behandelten Gas war 2,50/,. Die Regeneration der Absorptionslösung erfolgte bei 100"C durch indirekte Aufwärmung und Belüftung mit warmer, wasserdampfgesättigter Luft.
  • Wurde in der gleichen Anlage statt der Kaliumcarbonatlösung mit Glykokollzusatz eine 0,1 normale wäßrige Lösung des Kalium-Natriumsalzes der Phosphorborsäure bei gleicher Absorptionstemperatur, gleichem Verhältnis von Gas zu Absorptionslösung und gleichem Ausgangskohlensäuregehalt des Gases verwendet, so betrug der Kohlensäuregehalt des behandelten Gases 0,5 Volumprozent. Die Regeneration der Absorptionslösung durch indirekte Aufwärmung und Belüftung mit warmer, wasserdampfgesättigter Luft konnte bereits bei 75"C durchgeführt werden, um den gleichen Absorptionsgrad mit der regenerierten Lösung wieder zu erreichen.
  • 2. In einer anderen Anlage zur Entfernung von Kohlensäure aus Gasgemischen, die aus einem unter Druck befindlichen Absorptionsteil und einem in bekannter Weise unter Wärmeanwendung betriebenen drucklosen Regeneration steil bestand, wurde ein 28 Volumprozent Kohlendioxyd enthaltendes Gasgemisch unter 20 atü mit einer wäßrigen 280/0gen Lösung von Kaliumcarbonat bei 78 0C gewaschen.
  • Das Volumenverhältnis von Gas zu Absorptionsmittel betrug 65: 1. Der Gehalt an Kohlendioxyd im behandelten Gas war 2,8 0/o. Die Regeneration der Waschlösung erfolgte durch Entspannung, indirekte Aufwärmung auf 98"C und Belüftung mit warmem, wasserdampfgesättigtem Stickstoff.
  • Wurde statt der Kaliumcarbonatlösung eine wäßrige Lösung verwendet, welche im Liter 200 g des Kalium-Natriumsalzes der Phosphorborsäure enthielt, und das gleiche Gas bei der Temperatur von 70"C unter 20 atü gewaschen, so betrug der Kohlendioxydgehalt des behandelten Gases bei einem Volumenverhältnis von Gas zu Absorptionsmittel wie 140:1 ebenfalls 2,8 Volumprozent. Die Regeneration konnte in zwei Stufen erfolgen; in der ersten Stufe wurde die entspannte Waschlösung durch indirekte Aufwärmung auf 80"C und Belüftung mit warmem, wasserdampfgesättigtem Stickstoff behandelt. In der zweiten Stufe konnte sie durch Einblasen von Luft direkt auf die Absorptionstemperatur von 700 C gebracht werden.
  • 3. 1000 Nm3/h Gas mit einem Gehalt von 28 Volumprozent Kohlendioxyd werden in einem Absorptionsturm unter einem Überdruck von 20 Atmosphären bei 40"C mit 7,5 m3/h einer Absorptionslösung gewaschen, welche im Liter 200 g des Kalium-Natriumsalzes der Phosphorborsäure enthält. Das Gasgemisch enthält außerdem 200 mg/Nm3 Schwefel als Schwefelwasserstoff. Der Kohlendioxydgehalt des Ausgangsgemisches ist nach dem Verlassen des Absorptionsturmes 2,8 Volumprozent, der Schwefelgehalt 7 mg S/Nm3. Die Waschlösung wird nach Verlassen des Absorptionsturmes entspannt und gibt dabei den aufgenommenen Schwefelwasserstoff mit 30 0/o des aufgenommenen Kohlendioxyds ab, wobei die Entspannungsenergie mit Hilfe eines Peltonrades teilweise wiedergewonnen wird. Danach wird die Absorptionslösung mit 60"C warmer, wasserdampfgesättigter Luft regeneriert und danach mit Luft von Außentemperatur auf die Waschtemperatur abgekühlt.
  • 4. 1000 Nm3/h Gas mit einem Gehalt von 26 Volumprozent Kohlendioxyd werden mit 7 m3/h einer Absorptionslösung, die im Liter 270 g des Kalium-Natriumsalzes der Phosphorborsäure enthält (Ansatz aus 150 g/l sec.Kaliumphosphat mit 120 g/l Borax) bei 300 C unter 20 atü Druck gewaschen. Dabei verringert sich der Kohlendioxydgehalt auf 3 Volumprozent. Die beladene Absorptionslösung wird über ein Peltonrad entspannt und mit 30"C warmer, feuchtigkeitsgesättigter Luft belüftet. Sie gibt dabei das aufgenommene Kohlendioxyd praktisch vollständig ab, so daß der gleiche Absorptionsgrad mit der regenerierten Lösung erzielt werden kann.
  • Werden vergleichsweise 1000 Nm3/h des gleichen Gases unter 20 atü Druck mit Wasser gewaschen, so ist unter den günstigen Bedingungen der Wassertemperatur von 20"C eine Wassermenge von 59 m3/h notwendig, um den Kohlendioxydgehalt auf 3 Volumprozent zu senken.
  • Lösungen von Heteropolysäuren können folgende CO2-Mengen reversibel aufnehmen:
    Heteropolysäure Aufgenommene Menge CO
    bildende Salze
    in git pro Liter Waschtösung
    K1HPO4 ! Na2B4O7 g
    a 690 290 205 103
    b 528 222 175 88
    c 345 145 115 58
    d 264 111 90 45

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Abtrennung und Wiedergewinnung von sauren Gasen, wie Kohlendioxyd, Schwefelwasserstoff, Mercaptanen, aus diese enthaltenden Gasgemischen durch Absorption mit alkalisch reagierenden Lösungen und Regeneration derselben, d a d u rch g e k e n n ze i c h -n e t, daß Absorptionslösungen verwendet werden, die Alkalisalze von Heteropolysäuren enthalten, die aus einer mehrbasischen, sauerstoffhaltigen schwachen Säure und einer ebenfalls mehrbasischen, sauerstoffhaltigen schwachen bis mittelstarken Metalloidsäure gebildet sind.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 620 932, 629 243, 700 942; britische Patentschrift Nr. 417 669; USA.-Patentschriften Nr. 2 395 565, 2 477 636.
DEST12561A 1957-05-14 1957-05-14 Verfahren zur Abtrennung und Wiedergewinnung von sauren Gasen aus Gasgemischen Pending DE1177619B (de)

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