DE1177527B

DE1177527B - Vorrichtung zum Beschichten mit zur Klumpen-bildung neigenden Stoffen

Info

Publication number: DE1177527B
Application number: DEB51850A
Authority: DE
Inventors: Dr Hermann Spaenig; Dr Georg Schmidt-Thomee; Dipl-Ing Kurt Weizsaecker
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1959-01-24
Filing date: 1959-01-24
Publication date: 1964-09-03
Also published as: FR1248213A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: B 44 d

Deutsche Kl.: 75 a - 20

Nummer: 1177 527

Aktenzeichen: B 518501 b / 75 a

Anmeldetag: 24. Januar 1959

Auslegetag: 3. September 1964

Es ist bekannt, daß man mit gut rieselnden oder halbflüssigen Stoffen, wie Sand oder Fließbeton, Belegungen von gleichmäßiger Schichtdicke erzielen kann, wenn man den betreffenden Stoff aus einem unten offenen Vorratsgefäß, das mit drei Seiten auf der zu belegenden Fläche aufliegt, auf der vierten , Seite durch einen Spalt ausströmen läßt, der von der Unterkante eines vertikal verstellbaren Schiebers und der zu belegenden Fläche gebildet wird. Dabei muß bei feststehender Unterlage das Vorratsgefäß sich so bewegen, daß eine Bahn des Stoffes zurückbleibt oder aber bei feststehendem Vorratsgefäß die bewegliche Unterlage eine analoge Relativbewegung ausführt.

Diese bekannte Vorrichtung versagt aber oder arbeitet nicht störungsfrei, wenn das verwendete Material einen gewissen Zusammenhalt besitzt, wenn es z. B. schneeähnlich ist oder zur Klumpenbildung neigt. Es treten dann leicht Unregelmäßigkeiten in der Belegung auf, z.B. Löcher oder dünne Stellen, ao

Bei einer anderen bekannten Vorrichtung zum Gießen sehr dünner Folien wird ein senkrecht zur Bewegungsrichtung des laufenden als Unterlage dienenden Bandes hin und her beweglicher Schieber verwendet, um eine später erstarrende Flüssigkeit in gleichmäßiger Schicht aufzutragen. Für die Verteilung von Stoffen, die zum Zusammenballen neigen, ist diese Vorrichtung nicht geeignet.

Bekannt ist weiterhin ein Gerät zum Aufbringen von Überzügen auf Folien, wobei man die Stoffe in flüssigem Zustand oder als Pulver verwendet. Die Stoffe werden durch ein horizontal hin und her bewegtes, beheizbares Schabermesser aufgeschmolzen.

Bekannt ist eine Vorrichtung zum Beschichten, bei der das Beschichtungsmaterial zunächst einen feststehenden Schieber passieren muß, dessen Abstand zur Unterlage zwar durch Verstellen eines Hebels einstellbar ist, aber durch eine feststehende Welle sowie einen Zahnkranzsektor gleichzeitig festgelegt wird. Diese Vorrichtung dient zum Übertragen dünner Beläge von vorübergehend aufgeschmolzenem oder gelöstem Material, z. B. von Kunststoffen.

Keine dieser bekannten Vorrichtungen erlaubt es, die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe zu lösen, nämlich klumpende Stoffe gleichmäßig auf eine Unterlage zu verteilen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Beschichten mit pulverigen, körnigen, zähflüssigen, zur Klumpenbildung neigenden Stoffen besteht aus einem relativ zu der zu beschichtenden Unterlage über diese hinweg bewegten Vorratsgefäß, das drei auf der Unterlage dicht aufliegende Seitenwände und als Vorrichtung zum Beschichten mit zur Klumpenbildung neigenden Stoffen

Anmelder:

Badische Anilin- & Soda-Fabrik

Aktiengesellschaft, Ludwigshafen/Rhein

Als Erfinder benannt:

Dr. Hermann Spänig, Limburgerhof (Pfalz),
Dr. Georg Schmidt-Thomee, Heidelberg,
Dipl.-Ing. Kurt Weizsaecker, Mannheim

vierte Seitenwand einen vibrierenden Abstreifer aufweist. Erfindungsgemäß wird der Abstreifer an einem in vertikaler Richtung wirkenden Vibrator zwischen den Seitenwänden des Vorratsgefäßes beweglich aufgehängt und zwischen dem Abstreifer und der gegenüberliegenden Begrenzungswand des Vorratsgefäßes ein federndes Zugglied vorgesehen.

Die Aufhängung des Abstreifers ist der Höhe nach einstellbar, um die Dicke der aufgebrachten Schicht ändern zu können.

Es ist zweckmäßig, den Abstreifer zum Vorratsgefäß hin einzuwölben, damit er den Stoff noch gleichmäßiger verteilt.

Um auch bei stark zum Klumpen neigenden Stoffen eine gleichmäßige Schichtoberfläche zu erzielen, wird zusätzlich ein Vibrator verwendet, der der Ausgangsfrequenz des Abstreifers eine weitere niedrigere Frequenz überlagert.

Zwischen den benachbarten Flächen des Abstreifers und den Seitenwänden des Vorratsgefäßes sind elastische Dichtungsstreifen vorgesehen.

Der besondere Fortschritt der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist darin zu sehen, daß sie es erstmalig ermöglicht, feste, zur Klumpenbildung neigende Stoffe in bisher nicht erreichbarer Gleichmäßigkeit auf Unterlagen aufzubringen. Auch Konglomerate von zähflüssigem Brei und Klumpen können mit der Vorrichtung zu glatten Belägen verarbeitet werden, weil der Schieber durch seine dauernde Vibration senkrecht zur Unterlage die Klumpen zerschlagen oder sie unter die Oberfläche der Beschichtung stoßen kann, sobald sie aus dem Vorratsbehälter an den senkrecht vibrierenden Schieber herankommen. Mit horizontal schwingenden Schiebern können Lücken in der Belegung dagegen nicht verhindert werden,

409 659/74

vor allem nicht an Stellen, an denen sich Klumpen vor dem Schabermesser angesammelt haben. Der erfindungsgemäß senkrecht vibrierende, nicht fest gelagerte und frei an einer Feder hängende Schieber nimmt dagegen Produktklumpen zwischen Schieberende und Beschichtungsunterlage gewissermaßen in die Zange, zerschlägt sie oder sägt die über die Spaltweite überstehenden Partien ab. Bei tixotropen Materialien wie z. B. Beton kommt noch die bessere Aufschlämmung auf die zu belegende Oberfläche durch die senkrechten Stöße hinzu.

Mit unten gezackten Abstreifern lassen sich Stoffbelegungen herstellen, die an der Oberfläche in Richtung der Belegung profiliert sind. Profilierungen in Querrichtung der Belegung können erhalten werden, wenn man der Vibration des Abstreifers eine weitere Auf- und Abbewegung kleinerer Frequenz überlagert. Dies kann z.B. durch Auf- und Abbewegen von Abstreifer und Vibrator geschehen.

Die Erfindung sei an einem Ausführungsbeispiel erläutert:

A b b. 1 und 2 zeigen in Aufsicht und Seitenansicht einen als Vorratsgefäß dienenden feststehenden Kasten 1, dessen drei feste, senkrechte Seitenwände mit der Unterkante gleitend auf einem mit Stoff zu belegenden laufenden Band 2 aufliegen. Erfindungsgemäß befindet sich an der vierten, der Stoffbelegung zugewandten Seite des Vorratsgefäßes ein gegen den Kasten 1 abgedichteter, in vertikaler Richtung vibrierender Abstreifer 3, der durch ein festes Gestänge mit einem auf Gummi gelagerten Vibrator 4 verbunden ist. Durch Verstellung des Abstreifers 3 in vertikaler Richtung kann der Spalt 5 und damit auch die Belegungsdicke des Stoffes 6 vergrößert oder verkleinert werden. Der Druck, den der Stoff 6 auf den vibrierenden Abstreifer 3 ausübt, wird durch eine am Abstreifer befestigte Zugfeder 7, deren anderes Ende über eine Spannschraube 8 mit dem Kasten 1 verbunden ist, aufgenommen. Zwischen Kasten 1 und vibrierendem Abstreifer 3 befinden sich zur Abdichtung Streifen 9 aus Gummi oder Kunststoff.

Füllt man den von den drei festen Wänden 1 und dem vibrierenden Abstreifer 3 gebildeten Kasten mit einem lockeren, schneeartigen, leicht Klumpen bildenden Material und läßt das Band 2 laufen, so bildet sich auf dem Band eine außerordentlich ebene und gleichmäßige Belegung. Schaltet man jedoch den Vibrator 4 ab, so treten am Spalt 5 Stauungen auf, die vor allem durch Klumpen hervorgerufen werden, die sich hinter dem Spalt festsetzen. Dadurch entstehen im Belag Löcher und Unregelmäßigkeiten. Schaltet man nun den Vibrator 4 wieder ein, so werden die angestauten Klumpen sofort durch die vibrierende Kante des Abstreifers 3 zerschlagen und der Stoffbelag wird wieder gleichmäßig.

A b b. 3 zeigt in der Aufsicht einen gewölbten Abstreifer, der sich besonders bei schlecht rieselndem Material bewährt.

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Beschichten mit pulverigen, körnigen, zähflüssigen, zur Klumpenbildung neigenden Stoffen mit einem relativ zu der zu beschichtenden Unterlage über diese hinweg bewegten Vorratsgefäß, das drei auf der Unterlage dicht aufliegende Seitenwände und als vierte Seitenwand einen vibrierenden Abstreifer aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstreifer (3) an einem in vertikaler Richtung wirkenden Vibrator (4) zwischen den Seitenwänden des Vorratsgefäßes (1) beweglich aufgehängt und zwischen dem Abstreifer (3) und der gegenüberliegenden Begrenzungswand des Vorratsgefäßes (1) ein federndes Zugglied (7) vorgesehen ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufhängung des Abstreifers (3) der Höhe nach einstellbar ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstreifer (3) zum Vorratsgefäß (1) hin eingewölbt ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Vibrators (4), bei dem der Ausgangsfrequenz des Abstreifers (3) eine weitere niedrigere Frequenz überlagert wird.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den benachbarten Flächen des Abstreifers (3) und den Seitenwänden des Vorratsgefäßes (1) elastische Dichtungsstreifen (9) vorgesehen sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschrift Nr. 459 279;

deutsche Patentanmeldung F 7419 XII/75 a (bekanntgemacht am 11. 6. 1953);

französische Zusatzpatentschrift Nr. 65 305 (Zusatz zur französischen Patentschrift Nr. 1 092 031j.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen