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Verfahren und Vorrichtung zur Aufnahme von Kinematographenbildern
mit Reliefwirkung Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufnahme von Kinematographenbildern,
bei welchem ein kontinuierlich in waagerechter Richtung ablaufender Film durch ein
Objektiv belichtet wird, welches eine hin- und hergehende Schwenkbewegung in bezug
auf das Zentrum des zu photographierenden Gegenstandes ausführt, wofür es an einem
schwenkbaren Halter angebracht ist, wobei das Objektiv den Film während der Belichtungsperiode
begleitet und während eines Bruchteiles des Filmvorschubs, während welchem der Film
durch den Verschluß verdeckt ist, wieder in seine Ausgangsstellung zurückkehrt.
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Die Erfindung betrifft weiter eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens.
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Die Erfindung bezweckt insbesondere, das Verfahren und die Vorrichtung
so auszubilden, daß der Reliefeindruck verstärkt wird und sich dem nähert, welchem
man auf natürliche Weise durch das plastische, zweiäugige Sehen erhält, welches
von den instinktiven, schnellen Drehbewegungen des menschlichen Auges herrührt,
wenn dieses einen Gegenstand im Raum fixiert, wobei diese Bewegung zur Folge hat,
daß das Auge nicht nur den Teil des Gegenstands, welcher es besonders interessiert,
wahrnimmt, sondern auch alles um diesen Teil herum, d. h. vor, hinter und seitlich
von diesem, was eine übereinanderlagerung von Blickebenen und Winkeln ergibt, welche
einen wirklichen Relief- oder Tiefeneindruck verschafft. Man hat bereits versucht,
eine plastische Wirkung dadurch zu erzielen, daß man einen Aufnahmeapparat längs
einer Ellipse bewegte. Da jedoch der gesamte Apparat, der dabei bewegt wurde, eine
beträchtliche Masse aufweist, ist die Geschwindigkeit, mit der dieser Apparat bewegt
werden kann, sehr begrenzt. Durch die Bewegung auf einer Ellipse, durch die der
Apparat von vorne nach hinten bewegt wird, entsteht eine nachteilige Begrenzung
der Tiefe des Objektfeldes. Weiterhin kann aus den oben angegebenen Gründen der
Umlauf auf dieser Ellipse nicht mit der wünschenswerten Frequenz von 18 bis 24 erfolgen.
Bei langsamerem Umlauf entstehen jedoch atmende Bilder.
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Weiter ist es bekannt, eine Tiefenwirkung bei Kinematographenfilmen
dadurch zu erreichen, daß gewisse Bildebenen scharf, die anderen dagegen unscharf
abgebildet werden. Es ist auch bekannt, eine Maske mit mehreren Schlitzen vordem
Objektiv bei Aufnahmegeräten zur Herstellung plastisch wirkender Filme zu verwenden.
Bei diesen bekannten Vorrichtungen kann das Objektiv eine Hin- und Herbewegung vor
der Filmbandführung längs der Achse des optischen Systems ausführen. Es wird jedoch
nicht aus der optischen Achse herausgeschwenkt.
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Die Erfindung verbessert das bekannte Verfahren dadurch, daß der Schwenkpunkt
des Halters des schwenkbaren Objektivs während der Aufnahme wenigstens eines normalen
Bildes eine hin- und hergehende Bewegung längs einer Linie ausführt, welche mit
der Achse des Objektivs zusammenfällt, wenn sich dieses in seiner mittleren Stellung
befindet, wobei die Bewegung, an der das Objektiv nicht teilnimmt, beiderseits eines
mittleren Punktes erfolgt, an welchem das Objektiv eine solche Stellung einnimmt,
daß es auf den Hauptteil des zu photographierenden Gegenstandes scharf eingestellt
ist, wobei die Amplitude und die Geschwindigkeit dieser Bewegung beliebig regelbar
sind, wobei in au sich bekannter Weise eine Maske (g; F i g. 1, 5 bis 8) mit zwei
oder mehreren im wesentlichen lotrechten Schlitzen (s) vor dem Objektiv angeordnet
wird und die Maske(n) gegegebenenfalls in Richtung ihrer Schlitze hin- und herbewegt
werden.
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Die durch die Erfindungsmerkmale erzielbaren Vorteile liegen vor allem
darin, daß Filme erzeugt werden können, welche einen stereoskopischen Eindruck dadurch
vermitteln, daß ein unscharfer Hintergrund oder Vordergrund deutlich gegen den scharf
abgebildeten szenischen Schwerpunkt abgesetzt ist. Das Wandern der Bildschärfe in
die Tiefs des Raumes trägt zur Erhöhung der Plastizität des Bildeindruckes bei.
Durch die an sich bekannte, zusätzliche Verwendung einer Schlitzmaske wird weiter
eine Beeinflussung der Bewegungsschärfe in den diesseits und jenseits des Obj.ektivschwenkpunkts
liegenden Bildteilen bewirkt. Dadurch wird die Betrachtung
der
Bilder für das Auge angenehmer. Beim erfindungsgemäßen Verfahren muß auch nicht,
wie bei einem bekannten Verfahren, der ganze Aufnahmeapparat bewegt werden, sondern
nur noch das Objektiv und der Film. Die Frequenz dieser Bewegung kann mit der Bildfrequenz
übereinstimmen. Eine Bewegung von vorne nach hinten erfolgt dabei nicht, sondern
es wird nur eine Winkelbewegung um einen Punkt vorgenommen, der mit regelbarer Amplitude
und mit gleichmäßiger oder veränderbarer Geschwindigkeit von vorne nach hinten bewegt
werden kann, je nach der Art der aufzunehmenden Bilder.
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Gemäß einem weiteren Kennzeichen der Erfindung werden zwei stereoskopische
Objektive verwendet, deren Halter um lotrechte Achsen schwenkbar sind und welche
während der gleichzeitigen Aufnahme von wenigstens zwei normalen Bildern auf sich
lotrecht verstellenden Filmen hin- und hergehende Bewegungen zwischen Grenzstellungen
ausführen, in welchen die optischen Achsen etwa parallel liegen bzw. konvergieren,
wobei die Amplitude und die Geschwindigkeit dieser Bewegungen beliebig regelbar
sind.
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Die Erfindung ist nachstehend uner Bezugnahme auf die Zeichnung beispielshalber
erläutert.
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F i g. 1 zeigt schematisch das Prinzip der Erfindung; F i g. 2 zeigt
in einer schaubildlichen schematischen Ansicht die Teile zur erfindungsgemäßen Bewegung
des Objektivs; F i g. 3 zeigt in Seitenansicht eine Ausführungsabwandlung eines
Teils der in F i g. 2 gezeigten Vorrichtung; F i g. 4 zeigt in einer schematischen
schaubildlichen Ansicht eine erfindungsgemäße Vorrichtung für den Fall der Benutzung
von zwei stereoskopischen Objektiven; F i g. 5, 6 und 7 sind Ansichten verschiedener
erfindungsgemäßer Masken; F i g. 8 ist eine ähnliche Ansicht einer gegenüber dem
Objektiv lotrecht verstellbaren zusammengesetzten Maske; F i g. 9 ist eine Teilansicht,
welche eine vor dem schwenkbaren Objektiv anzubringende Blendenplatte zeigt.
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Das Schema der F i g. 1 zeigt ein Objektiv a, welches um einen Schwenkpunkt
schwenkbar ist, welcher auf der optischen Achse X-X des Objektivs liegt, wenn dieses
seine mittlere Stellung einnimmt. Dieser Punkt kann festliegen und sich z. B. bei
b befinden. Das Objektiv begleitet dann den kontinuierlich in waagerechter Richtung
längs des Pfeils f ablaufenden Film während der Aufnahme eines Bildes von der Stellung
d bis zur Stellung ä', wobei das Objektiv auf den Hauptteil des zu photographierenden
Gegenstandes scharf eingestellt wird. Durch die Schwenkbewegung des Objektivs um
den Festpunkt b erhält man bereits eine Reliefwirkung infolge der Veränderung des
Winkels, unter welchem das Objektiv den zu photographierenden Gegenstand sieht.
Diese Reliefwirkung wird jedoch noch erheblich verstärkt, wenn gleichzeitig die
Blickwinkel und -ebenen während der Aufnahme des Bildes der Tiefe nach verändert
werden. Diese Veränderung kann zwischen Ebenen erfolgen, welche in der Entfernung
Null und Unendlich liegen. Man erhält so eine Überlagerung von der Tiefe nach gestaffelten
Ebenen, welche auf dem Bild wiedergegeben wird. Bei der Projektion desselben auf
einen Schirm erhält man so eine bemerkenswerte Reliefwirkung, welche mit der vergleichbar
ist, welche bei dem natürlichen zweiäugigen Sehen erhalten wird, bei welchem der
Reliefeindruck durch das Auge entsteht, welches infolge der instinktiven Tätigkeit
der Linse und insbesondere der Bewegung des Auges in seiner Höhlung bei der Betrachtung
eines bestimmten Punkts im Raume nicht nur den sich an diesem Punkt befindenden
Gegenstand wahrnimmt, sondern auch alles, was diesen umgibt, indem es sich äußerst
schnell den den betrachteten Gegenstand umgebenden Teilen entsprechenden Blicktiefen
und -winkeln anpaßt, wodurch der wohlbekannte Reliefeindruck entsteht.
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Damit das das Bild des Gegenstands auf dem Film erzeugende Objektiv
die gleichen Wirkungen wie das menschliche Auge hervorruft, darf der Schwenkpunkt
desselben nicht an dem Punkt b bleiben, sondern muß längs der Achse X-X während
der Aufnahme wenigstens eines Bildes eine hin- und hergehende Bewegung beiderseits
dieses Punkts zwischen Grenzen ausführen, welche höchstens einer Scharfeinstellung
des Objektivs auf Null bzw. Unendlich entsprechen. In der Praxis ist die Amplitude
dieser hin- und hergehenden Bewegung kleiner, und eine zwischen 1 und 25 m liegende
Zone ist im allgemeinen sehr wirksam, wenn es sich nicht gerade um besondere Aufnahmebedingungen
handelt. Im Prinzip kann also angenommen werden, daß eine hin- und hergehende Bewegung
des Punkts b zwischen den Grenzen c und d ausreichend ist. Die Stellungen, welche
das Objektiv einnimmt, wenn sich der Schwenkpunkt an der Stelle e befindet, sind
gestrichelt eingezeichnet, woraus hervorgeht, daß seine Einstellung gegenüber dem
Film 1 verändert ist, d. h., der Winkel, unter welchem der Gegenstand gesehen wird,
wenn sich der Schwenkpunkt bei e befindet, ist von dem Blickwinkel verschieden,
welcher vorhanden ist, wenn sich der Schwenkpunkt bei b befindet. Außerdem erhält
man, wenn sich die Schwenkpunkte z. B. bei b und e
befinden, Wirkungen,
als ob die Einstellung des Objektivs für Ebenen vorgenommen wäre, welche verschiedene
Abstände von dem Objektiv haben, was den Tiefeneindruck ergibt.
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F i g. 2 zeigt beispielshalber eine Ausführungsform zur Verwirklichung
der obigen Anordnung. 1 ist der Film, welcher waagerecht verstellt wird, da die
von dem menschlichen Auge wahrgenommene Reliefwirkung hauptsächlich von einer Einstellung
auf verschiedenen Blickebenen und -winkel und von einer Abschätzung der Entfernungen
und der Abstände in einer etwa waagerechten Richtung herrührt.
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Das Objektiv 2, welches auf beliebige geeignete Weise ausgebildet
ist und die üblichen Mittel zur Regelung und Scharfeinstellung aufweist, ist fest
oder einstellbar an einer waagerechten Schiene 3 angebracht, welche an einem Ende
an einer Stütze 4 schwenkbar ist, deren unteres Ende an einem um einen Festpunkt
6 schwenkbaren Arm 5 befestigt ist. Das andere Ende der Schiene ist an einer zweiten,
weiter unten näher erläuterten Stütze 7 schwenkbar.
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Die Erzeugung der hin- und hergehenden Bewegung des Objektivs im Synchronismus
mit dem Vorschub des Films über eine einem oder mehreren Bildern entsprechende Strecke
erfolgt mittels eines Hakens $ od. dgl., welcher von einem nicht dargestellten Mechanismus
mit Klauen od. dgl. betätigt
wird, welcher im Synchronismus mit
dem Mechanismus für den kontinuierlichen Filmvorschub arbeitet. Mittels der bisher
beschriebenen Vorrichtung kann man eine Schwenkbewegung des Objektivs in bezug auf
einen festen Punkt, z. B. den Punkt b der F i g. 1, erhalten.
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Zur Verstellung des Schwenkpunktes des Objektivs während der Aufnahme
wird nun folgende Anordnung benutzt. An einem Zwischenpunkt der Stütze 4 ist ein
waagerechter flacher Stab 9 schwenkbar, auf welchem sich die das Objektiv 2 tragende
zweite Stütze 7 abstützt, so daß der Stab frei um die Stütze 4 drehbar ist, ohne
jedoch gegenüber dieser axial verstellbar zu sein. Der Schwenkarm 5 trägt somit
die durch das Objektiv 2, die Schiene 3 und den Stab 9 gebildete Anordnung, welche
in bezug auf den Arm 5 um die Stütze 4 schwenken kann, wobei diese Schwenkbewegung
von der unabhängig ist, welche dem Arm 5, der Stütze 4 und dieser Anordnung: durch
den Haken 8 im Synchronismus mit dem kontinuierlichen Filmablauf erteilt wird. Die
Amplitude dieser letzteren Schwenkbewegung hängt von dem auf dem Film aufzunehmenden
Bildformat ab.
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Der flache Stab 9 enthält in seinem dem Film 1 abgewandten Ende einen
Längsschlitz 10, in welchem ein Stift 11 eine hin- und hergehende Bewegung
während der Aufnahme eines Bildes ausführt. Dieser Stift kann durch einen beliebigen
geeigneten Mechanismus angetrieben werden, und die in F i g. 2 dargestellte Ausführungsform
ist nur beispielshalber angegeben.
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Der Stift 11 sitzt an einem Ende eines um eine Achse 13 schwenkbaren
zweiarmigen Hebels 12, dessen anderes Ende an der Traverse 14 eines Rahmens
15 angelenkt ist, welcher durch einen herzförmigen Nocken oder Exzenter 18 angetrieben
wird und zwischen zu der Bewegungsrichtung des Stifts 11 parallelen Führungen 16
und 17 eine hin- und hergehende Bewegung ausführt.
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Der Nocken 18 sitzt auf einer lotrechten Welle 19, welche kontinuierlich
in stets gleicher Richtung von einem unabhängigen Elektromotor 20 oder durch
eine von dem Antriebsmechanismus der Kamera betätigte drehbare Welle über eine z.
B. durch eine Schnecke 21 und ein Schneckenrad 22 gebildete Untersetzung angetrieben
wird.
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Die Welle 19 besteht zweckmäßig aus zwei Teilen, welche durch
eine mittels eines Handgriffs 24 betätigte Klauen- oder Reibungskupplung 23 gekuppelt
sind, so daß die Bewegung des Nockens nach Belieben ein- oder ausgeschaltet werden
kann.
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Die Stellung der Achse 13 ist gegenüber dem Hebel 12 regelbar, damit
die Amplitude der hin- und hergehenden Bewegung des Stifts 11 in dem Schlitz 10
nach Belieben geregelt werden kann. Diese Einstellung der Achse 13 kann durch eine
an dieser befestigte mit Innengewinde versehene Muffe 25 erfolgen, welche auf einer
durch einen Einstellknopf 27 betätigten Gewindespindel 26 sitzt. Eine Verdrehung
der Spindel 26 in der einen oder der anderen Richtung bewirkt die Verstellung der
Muffe 25 längs eines Längsschlitzes 28 des Hebels 12 in einer entsprechenden Richtung.
Hierdurch wird die Lage der Schwenkachse 13 des Hebels 12 und somit die Amplitude
der hin- und hergehenden Bewegung des Stifts 11 in dem Schlitz 10 des flachen Stabes
9 verändert. Dies bewirkt eine entsprechende Veränderung des Blickwinkels des Objektivs.
Obwohl die Amplitude der Schwenkbewegung des Schwenkarms 5 konstant bleibt, kann
das Objektiv 2 eine Schwenkbewegung in bezug auf den Arm 5 erhalten, wodurch die
Einstellung des Objektivs 2 in bezug auf den Film 1 verändert wird, wobei diese
Einstellung von der verschieden. ist, welche erhalten würde, wenn das Objektiv unmittelbar
an dem Schwenkarm 5 angebracht wäre. Wenn sich der Stift 11 dem linken Ende des
Schlitzes 10 nähert, erhält man eine Wirkung, welche der entspricht, welche
bei Annäherung der Schwenkachse an den Punkt d der F i g. 1 erhalten wird, was einer
Einstellung auf Unendlich entspricht. Wenn sich dagegen der Stift 11 dem rechten
Ende des Schlitzes 10 nähert, erhält man eine der Annäherung der Schwenkachse des
Objektivs an den Punkt c der F i g. 1 entsprechende Wirkung, welche einer Einstellung
auf eine Entfernung in der Nähe von Null enspricht. Es ist natürlich eine Stelle
des Schlitzes 10 vorhanden, an welcher der Stift 11 in einer Flucht mit dem
Schwenkzapfen 6 liegt, und bei der Stillsetzung des Stiftes durch die Außerbetriebsetzung
des Mechanismus durch Auskupplung der Kupplung 23, wodurch die obigen Vorgänge ausgeschaltet
werden, kann man annehmen, daß sich das Objektiv um einen Festpunkt dreht, welcher
gleichzeitig durch den Schwenkzapfen 6 und den Stift 11 gebildet wird.
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Durch Betätigung des Knopfes 27 kann die Amplitude der hin- und hergehenden
Bewegung des Stifts zwischen gewünschten Grenzen verändert werden, welche dem Intervall
zwischen b und c oder e und c oder d und c der F i g. 1 entsprechen können.
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Ferner kann die Geschwindigkeit, mit welcher der Stift die Entfernung
zwischen seinen Grenzstellungen durchläuft, dadurch verändert werden, daß man für
den Motor 20 einen Motor mit regelbarer Geschwindigkeit wählt oder indem man zwischen
dem Motor 20 und der Untersetzung 21-22 ein Geschwindigkeitswechselgetriebe anordnet,
z. B. das in F i g. 3 gezeigte, welches eine auf der Welle 30 der Schnecke
21 befestigte Scheibe 29 aufweist. Auf der Welle 31 des Motors 20 ist mittels eines
langen Keils eine Muffe 32 befestigt, deren freies Ende eine mit der Scheibe 29
in Berührung stehende Reibrolle 33 trägt, wobei der Abstand zwischen der Berührungsstelle
der Rolle und der Drehachse der Scheibe 29 nach Belieben durch Verstellung der Muffe
32 auf der Welle 31 mittels eines schwenkbaren Handgriffs 34 verändert werden kann,
welcher in eine frei in eine Umfangsnut der Muffe 32 eingreifende Gabel 35 ausläuft.
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In den obigen Ausführungen war angenommen, daß eine hin- und hergehende
Bewegung des Stifts 11 in dem Schlitz 10 während der Aufnahme eines Bildes erfolgt,
d. h. während der hin- und hergehenden Bewegung des Arms 5 während der Aufnahme
eines Bildes. Der Stift 11 kann jedoch in dem Schlitz auch während des Vorbeilaufens
von zwei, drei oder mehr Bildern verstellt werden, wobei er dann stets eine seiner
äußersten Stellungen einnimmt, um das einzige Bild oder die Bilderreihe von Anfang
der Aufnahme dieses Bildes oder des ersten Bildes dieser Reihe an zu begleiten.
Unter diesen Umständen kann die Betätigung des Arms 12 durch einen Elektromotor
erfolgen, wie oben erwähnt, oder durch einen mechanischen Motor oder einen halbselbsttätigen
Antrieb oder einen Handantrieb.
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Auf die obige Weise erhält man eine beständige Veränderung des Blickwinkels
des Objektivs, und
zwar derart, daß nicht nur eine übereinanderlager
urig der Winkel erzielt wird, unter welchen ein Teil des Raumes von dem Objektiv
gesehen wird, sondern auch eine übereinanderlagerung der Ebenen, welche der Tiefe
nach von dem Abstand Null von dem Objektiv aus bis Unendlich gestaffelt sein können.
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Oben war ausgeführt, daß sich der Film 1 in waagerechter Richtung
verstellt, so daß die Bilder so liegen, daß ihre Höhe quer zu dem Film liegt. Zur
Projizierung der Bilder auf einen Schirm mittels eines gewöhnlichen Projektionsapparats,
durch welchen der Film lotrecht läuft, müssen die Bilder des waagerechten Films
mittels einer geeigneten, mit Spiegeln oder Prismen ausgerüsteten Kopiermaschine
auf einen lotrechten Film übertragen werden.
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F i g. 4 zeigt die Anwendung der Erfindung auf die Aufnahme von Stereoskopbildern
mit Hilfe von zwei Objektiven 40a und 40b mit dem normalerweise hierfür benutzten
Abstand, durch weiche die Aufnahme auf zwei kontinuierlich in lotrechter Richtung
ablaufende Filme 41 a und 41 b erfolgt. Die Objektive werden von zwei Armen 42a
und 42b getragen, deren den Filmen benachbarte Enden an den lotrechten Längsachsen
des Filmes gegenüberliegenden festen Schwenkzapfen 43 a und 43 b angebracht sind.
Die anderen Enden der Arme enthalten Gewindelöcher, in welche die mit Rechs- bzw.
Linksgewinde versehenen Teile einer Antriebsspindel 44 eingeführt sind, welcher
durch geeignete beliebige Mittel eine hin- und hergehende Drehbewegung erteilt werden
kann, z. B. durch einen Elektromotor 45, dessen Drehrichtung selbsttätig im Synchronismus
mit dem Vorbeilauf der Bilder umgesteuert wird. Zwischen dem Motor 45 und der Spindel
44 sind ein Untersetzungsgetriebe 46 und eine auskuppelbare Kupplung 47 angeordnet.
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Die hin- und hergehende Bewegung der Schwenkarme 42 a und
42 b erfolgt zwischen solchen Grenzen, daß sie in einer Grenzstellung parallel
zueinander liegen, während sie in der anderen Stellung auf der Seite der Filme
41 a und 41 b zueinander konvergieren, d. h., die die Gewindelöcher enthaltenden
Enden der Arme 42 a und 42 b entfernen sich weiter von dem mittleren Lager 48, in
welchem die Spindel 44 frei drehbar gelagert, aber an einer Längsbewegung verhindert
ist.
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Auch bei dieser Anordnung kann die Geschwindigkeit, mit welcher die
hin- und hergehende Bewegung der Objektive erfolgt, dadurch verändert werden, daß
die Geschwindigkeit des selbsttätig umsteuerbaren Motors 45 verändert wird, oder
durch Benutzung eines Geschwindigkeitswechselgetriebes der in F i g. 3 dargestellten
Art.
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Der zur Ermöglichung der Rückkehrbewegung des richturig ist nicht
nur für die Aufnahme auf Filme mit Normalformat (35 mm) geeignet, sondern auch zur
Aufnahme auf Filme mit gewöhnlichen kleineren Formaten, für Stereoskopaufnahmen
mit zwei Objektiven und einem einzigen Film mit Umlenkung durch Prismen oder Spiegel,
für die Aufnahme von Panoramaansichten, für das Fernsehen, für magnetische Photographie
usw.
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Die zur Ermöglichung der Rückkehrbewegung des Objektivs in seine Ausgangsstellung
benutzte Verschluß kann eine oder mehrere öffnungen in Form eines Kreissektors oder
in Form eines Kometenschweifs haben, um die Öffnung der Blende auszugleichen. Zur
Herstellung des Verschlusses können auch zwei Lamellen benutzt werden, um eine Veränderung
der Belichtung zu erzielen, oder auch das Verfahren, bei welchem nur ein Teil, z.
B. die Hälfte, des Bildes während der Rückführung des Objektivs abgedeckt wird.
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Die Scharfeinstellung des Objektivs kann mittels eines Entfernungsmessers
oder einer kontinuierlichen Spiegelrelexbeobachtung erfolgen. Gegebenenfalls kann
zur Scharfeinstellung des Objektivs in bezug auf den Film auch der Filmführungskanal
anstatt des Objektivs verstellt werden.
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Um zu verhindern, daß die Schärfe durch die Verstellung des Objektivs
in bezug auf die zu photographierende Szene beeinträchtigt wird, wird erfindungsgemäß
vor dem Objektiv wenigstens eine lotrechte Maske angeordnet, welche eine Art Gitter
z. B. gemäß F i g. 5, 6 und 7 bildet und eine gewisse Zahl von lotrechten Schlitzen
s enthält.
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Ein derartiges Gitter ist bei g in F i g. 1 gezeigt. Diese Masken
können eine hin- und hergehende waagerechte Bewegung erhalten.
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Es kann zweckmäßig sein, die Gestalt und die Anordnung dieser Masken
oder Gitter zu verändern, wenn sich die Aufnahmebedingungen ändern, insbesondere
wenn der zu photographierende Hauptgegenstand eine veränderliche Entfernung von
der Kamera hat. Hierfür kann, wie in F i g. 8 gezeigt, die Maske G verschiedene
Abschnitte g", g," g, gd, ge aufweisen und in lotrechter Richtung so verstellbar
sein, daß ein beliebiger dieser Abschnitte vor das Objektiv 2 gebracht werden kann.
Die lotrechte Einstellung der Maske G in bezug auf den Rahmen der Kamera, um irgendeinen
dieser Abschnitte g", gb, 9e, gd, g, vor das Objektiv zu bringen, erfolgt zweckmäßig
zusammen mit der Verstellung der Gewindespindel 22 durch den Kopf 27, wodurch die
lotrechte Verstellung der Maske G über eine nicht dargestellte Übertragung erzielt
wird.
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Zur Erzielung einer richtigen Belichtung des Films ist ferner parallel
zu jeder Maske g eine Platte P der in F i g. 9 (und F i g. 1) gezeigten Art angeordnet,
welche einen dreieckigen Ausschnitt aufweist, welcher als eine Art Blende wirkt,
wenn das Objektiv waagerecht längs der Mittellinie dieses Ausschnitts verstellt
wird.