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Aus Formsteinen gebildetes Deckwerk für Uferböschungen Die Erfindung
betrifft ein aus Formsteinen gebildetes Deckwerk für Uferböschungen, das auf einer
Schotterbettung verlegt und mit in den Formsteinen angeordneten, von der Kopffläche
der Formsteine bis zur Lagerfläche der Formsteine durchgehenden Öffnungen versehen
ist, die zum Ausgleich des beim Ablaufen der Wellen entstehenden Unterdruckes dienen.
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Die Formsteine bekannter Böschungsdeckwerke sind mit Ausnahme der
Druckausgleichsöffnungen, die nur einen geringen Querschnitt haben, massiv ausgebildet
und werden entweder als flaches oder treppenförmiges Deckwerk verlegt. Die bekannten
Deckwerke geben zwar einen Schutz gegen die Aufprallenergie anlaufender Wellen,
beeinflussen jedoch nur wenig die Auflaufhöhe dieser Wellen auf dem Deckwerk. Ziel
der Erfindung ist es, ein Deckwerk der genannten Art so auszubilden, daß die Höhe
auflaufender Wellen wirksam verringert wird, dabei eine Verringerung der Wellenenergie
auftritt und im übrigen alle Vorteile der bekannten Deckwerke erhalten bleiben,
insbesondere deren Widerstand gegen Verschiebung durch die hydraulischen Kräfte.
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Diese Ziel wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Öffnungen
jeweils einen gegen die Oberseite des Deckwerks offenen Hohlraum bilden, der einen
wesentlichen Teil des Volumens der Formsteine einnimmt, und an ihrem in der Auflagefläche
liegenden Ende so bemessen sind, daß eine vollständige Entleerung des jeweils in
dem Hohlraum verbleibenden Wassers zwischen zwei aufeinanderfolgenden Wellen gesichert
ist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung veranschaulicht
und nachstehend beschrieben.
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F i g. 1 zeigt einen Querschnitt durch eine Böschung mit einem Deckwerk
gemäß der Erfindung; F i g. 2 zeigt die Draufsicht auf ein Deckwerk in Eckverlegung;
F i g. 3 und 4 zeigen Querschnitte durch zwei Ausführungsformen eines Formsteines
gemäß der Erfindung; F i g. 5 zeigt die Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform
eines Formsteines.
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Wie aus F i g. 1 ersichtlich, sind auf einer wasserdurchlässigen Steinschüttung
12 Formsteine 10 in Form eines Deckwerks angeordnet. Die Formsteine 10 weisen dabei
gegen die Oberseite des Deckwerks offene Hohlräume 11 auf, die einen wesentlichen
Teil des Volumens der Formsteine einnehmen und an ihrem in der Auflagefläche auf
der Steinschüttung 12 liegenden Ende mit Durchgängen 13 versehen sind. Beim Auflaufen
oder Aufprall einer Welle auf das Deckwerk füllen sich die Hohlräume 11 mit Wasser.
Hierdurch wird die Energie der Welle zum großen Teil aufgezehrt und die Auflaufhöhe
der Welle verringert. Die Durchgänge 13 sind nun so bemessen, daß zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Wellen eine vollständige Entleerung des von den Hohlräumen
aufgenommenen Wassers durch die durchlässige Steinschüttung 12 hindurch möglich
ist. Beim Anlaufen der nächsten Welle stehen die Hohlräume damit wieder zur Aufnahme
von Wasser bereit. Durch die Öffnungen 13 wird zugleich ein Ausgleich .des beim
Zurücklaufen der Welle entstehenden Unterdruckes an der Auflagefläche der Formsteine
gesichert.
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Die Öffnungen 11 sollen zur Erzielung einer größtmöglichen Wirkung
so groß wie möglich sein. Die Größe findet ihre Grenze in der erforderlichen mechanischen
Festigkeit, die für die Blöcke bei ihrer Handhabung bei der Herstellung oder Verlegung
erforderlich ist. Das Gewicht der Blöcke selbst kann wesentlich geringer sein als
das der bekannten Blöcke der eingangs erwähnten Art, da in das die Lage der Formsteine
bestimmende Gesamtgewicht ja noch das Gewicht der Wasserfüllung mit eingeht. Der
Anteil der durchgehenden Öffnung am Gesamtvolumen des Blockes kann je nach den Gegebenheiten
zwischen 15 und 60 % des Gesamtvolumens betragen. Es kann zweckmäßig sein, die Größe
der Öffnungen über
die Höhe des Deckwerks zu variieren, und zwar
im unteren Bereich kleinere Öffnungen vorzusehen als im oberen Bereich. Das unterschiedliche
Volumen der Öffnungen kann auch dadurch erzielt werden, daß den Blöcken im oberen
Bereich des Deckwerks eine größere Gesamthöhe gegeben wird.
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Deckwerke gemäß der Erfindung sind in der Lage, die Energie der Wellen
in einem hohen Maße zu vernichten. Versuche haben gezeigt, daß hierzu noch ein besonderer
Effekt beiträgt: Beim Anbranden einer Welle bedeckt die Wasserschicht die entleerten
Öffnungen. Dabei entweicht die eingeschlossene Luft nach oben und bewirkt eine Dämpfung.
Die gute Wirkung, die das Deckwerk gemäß der Erfindung ermöglicht, erlaubt es in
vielen Fällen im Verhältnis zu bekannten Deckwerken die Gesamthöhe des Deckwerks
zu verringern.
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Das Profil der Formsteine kann entsprechend den jeweiligen Erfordernissen
gewählt werden. Bei geraden Flächen werden rechteckige oder quadratische Blöcke
zu bevorzugen sein. Falls das Deckwerk, wie in F i g. 2 dargestellt, um eine Ecke
geführt werden muß, können beispielsweise Formsteine 10a mit trapezförmigem Profil
zweckmäßig sein. Schließlich können auch Formsteine mit runden, dreieckigen oder
sonstigen polygonalen Profilen verwendet werden.
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Bei der Ausführungsform nach F i g. 3 besteht die durchgehende Öffnung
aus einem oberen, zur Deckwerksoberseite offenen großen Hohlraum 17, dessen Wandungen
aus Herstellungsgründen zweckmäßig konisch zulaufen. Vom Boden des Hohlraumes 17
geht ein Öffnungsabschnitt 13 aus, der in einer Ausnehmung 16 an der Unterseite
mündet, die beispielsweise zur besseren Verankerung des Steines auf der Unterlage
dient.
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Bei der Ausführungsform nach F i g. 4 ist die Öffnung 11. nach unten
stark konisch zulaufend ausgebildet und geht ohne einen besonderen Absatz in den
Auslaßquerschnitt 18 -über.
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Statt, wie in F i g. 3 und 4 dargestellt. einen einzigen Durchgang
zur Unterseite vorzusehen, können, wie in F i g. 5 dargestellt, auch mehrere nebeneinander
angeordnete Öffnungen 19 kleineren Quer-. Schnitts vorgesehen werden, deren Gesamtquerschnitt
jedoch so groß gewählt werden muß, das eine Entleerung zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Wellen möglich ist. Die Aufteilung des unteren Auslaßquerschnittes auf mehrere Durchbrüche
kann insbesondere bei Unterlagen aus feineren Gesteinen zweckmäßig sein, da auf
diese Weise verhindert wird, daß das Gestein in das Innere des Formsteines hochgesaugt
wird.