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Einrichtung für die automatische Steuerung von Fertigungsmaschinen
Die automatische Steuerung von Fertigungsmaschinen, insbesondere von Spritz- und
Preßgießmaschinen, arbeitet üblicherweise mit elektrischen Schaltkontakten, die
durch die von der Maschine ausgeworfenen Fertigteile betätigt werden und weitere
Arbeitsgänge schalten. Einrichtungen für eine derartige automatische Steuerung bestehen
in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus Schaltkontakten und einer Betätigungseinrichtung
für die Schaltkontakte.
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Bei einer bekannten Ausführungsform beeinflussen die ausgeworfenen
Fertigteile eine Waage, die sich unter dem Gewicht des ausfallenden Fertigteiles
senkt und die Kontakte betätigt. Der Nachteil dieser Ausführungsform ist, daß sie
träge und unzuverlässig arbeitet, denn der Waagebalken mit dem Auffangkasten für
das Fertigteil bildet eine unverhältnismäßig große, träge Masse, die zum Ausschwingen
in die stromschließende Stellung eine gewisse Zeitspanne benötigt. Das gilt insbesondere
dann, wenn es sich um leichte Fertigteile handelt. Der gleiche Nachteil gilt für
eine Ausführungsform, bei der in der sogenannten Ausfallrinne der Fertigungsmaschine
eine Klappe angeordnet ist, die den gesamten Querschnitt der Rinne erfüllt und folglich
ihrerseits eine verhältnismäßig große träge Masse darstellt, während außerdem ihr
Gewicht auf die gewünschte Bewegung als störendes Gegengewicht einwirkt.
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Es ist außerdem eine Ausführungsform bekannt, bei der die von den
ausgeworfenen Fertigteilen beeinflußten Kontakte an einer schwingend aufgehängten
Klappe angeordnet sind, die aber nicht durch die Fertigteile bewegt wird, sondern
ihrerseits durch einen Elektromagneten, dessen Stromkreis durch die erwähnten Kontakte
gesteuert ist und bei Stromschluß im Sinne des öffnens bewegt wird. Die Steuerung
des Elektromagneten erfolgt hier über einen besonderen Stromkreis. Zwar stört bei
dieser Ausführungsform die träge Masse bzw. das Gewicht der Klappe nicht, da die
Klappe durch den Elektromagneten betätigt wird, der schaltungstechnische Aufwand
ist jedoch erheblich, wodurch auch die Funktionssicherheit beeinträchtigt wird.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Einrichtung für
die automatische Steuerung von Fertigungsmaschinen, insbesondere Spritz- und Preßgießmaschinen
des beschriebenen Aufbaus aus Schaltkontakten und Betätigungseinrichtung für die
Schaltkontakte zu schaffen, die praktisch trägheitslos und vollkommen funktionssicher
arbeitet.
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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für die automatische Steuerung
von Fertigungsmaschinen, insbesondere Spritz- und Preßgießmaschinen, bei welchen
durch die ausgeworfenen Fertigteile weitere Arbeitsgänge geschaltet werden, bestehend
aus Schaltkontakten und Betätigungseinrichtung für die Schaltkontakte. Die Erfindung
besteht darin, daß die Betätigungseinrichtung für die Schaltkontakte aus einer oberhalb
und im wesentlichen quer zur Bahn der ausgeworfenen Fertigteile drehbar gelagerten
Schaltachse mit darauf angeordneten, von den ausgeworfenen Fertigteilen betätigten
mehreren Schaltblättern besteht, die jedes und unabhängig voneinander in Bewegungsrichtung
der ausgeworfenen Fertigteile (Schaltrichtung) die Schaltachse mitnehmen und in
der anderen Richtung auf der Schaltachse (gegebenenfalls in Grenzen) frei schwenkbar
gelagert sind, während die Schaltkontakte von der Schaltachse betätigt werden. Bei
dieser Ausführungsform einer Einrichtung für die automatische Steuerung von Fertigungsmaschinen
ist offenbar die von den ausgeworfenen Fertigteilen zu bewegende träge Masse deshalb
außerordentlich klein, weil nicht eine große Schaltklappe, sondern nur einzelne
Schaltblätter zu betätigen sind, die ihrerseits nur eine geringe träge Masse besitzen
und kaum ein Gegengewicht darstellen. Das gilt insbesondere dann, wenn die Schaltblätter
aus Kunststoffolien od. dgl. hergestellt sind.
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Im einzelnen läßt sich die Erfindung auf verschiedene Weise verwirklichen.
Durch Einfachheit ausgezeichnet ist dabei eine Ausführungsform, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Schaltblätter mittels Lagerscheiben od. dgl. auf der Schaltachse einzeln
aufgehängt und in Schaltrichtung gegen einen mit der Schaltachse verbundenen Anschlag
abgestützt, in der anderen Richtung (in Grenzen) frei beweglich sind. In diesem
Falle wird man die Schaltachse im allgemeinen mit einer Rückstellfeder versehen,
welche die Schaltachse nach Auslösung des Schaltvorganges in die Ausgangsstellung
zurückbringt. Auch die Schaltachse läßt sich bei der erfindungsgemäßen Einrichtung
außerordentlich leicht und
dadurch massearm ausführen, und zwar
dadurch, daß die Schaltachse von einem zur Einführung und Bewegung der Schaltblätter
mit einem Längsschlitz versehenem Halterohr umgeben und z. B. mittels der Lagerscheiben
der Schaltblätter in dem Halterohr gelagert oder abgestützt ist. Hier bilden die
Lagerscheiben der Schaltblätter Abstützungen für die Schaltachse, die daher gegen
jede Verbiegung gesichert ist, auch wenn die Schaltblätter den plötzlichen Impuls
eines ausgeworfenen Fertigteils aufzunehmen haben, den sie übrigens bei der Ausführungsform
als dünnes Kunststoffblatt federnd ausgleichen.
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Die Schaltkontakte können bei der erfindungsgemäßen Einrichtung ebenfalls
in der verschiedensten Weise gestaltet sein. Es empfiehlt sich, die Schaltkontakte
in einem Mikroschalter (Springschalter) unterzubringen und diesen einseitig oder
beidseitig an den Enden der Schaltachse anzubringen. Bei dieser Ausführungsform
wird bevorzugt mit handelsüblichen Mikroschaltern gearbeitet, die zur Betätigung
bekanntlich nur eine Kraft von einem Gramm oder weniger benötigen. In diesem Falle
kann übrigens auch der Mikroschalter die Rückstellfeder aufweisen.
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Um ein Überspringen der erfindungsgemäßen Einrichtung durch ausgeworfene
Fertigteile zu verhindern, kann es zweckmäßig sein, an der Oberseite über der Schaltachse
eine Schutzblende anzubringen, die einstellbar gestaltet sein kann. Im übrigen ist
die Montage der erfindungsgemäßen Einrichtung dann besonders einfach, wenn die Schaltachse
in Lagerköpfen mit verstellbar daran angeschlossenen Haftmagneten gehalten ist,
so daß die Einrichtung mittels der Haftmagnete an jeder beliebigen Stelle und in
jeder beliebigen Stellung an der zu steuernden Maschine angebracht werden kann.
Dabei kann es zweckmäßig sein, die verstellbaren Haftmagnete über Spiralrohre od.
dgl. mit den Lagerköpfen zu verbinden.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem in dem
einfachen Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu sehen, wobei darüber hinaus
ein praktisch trägheitsloses Arbeiten gewährleistet ist. Absolute Funktionssicherheit
ergibt sich auch deshalb, weil komplizierte elektrische Schaltungen nicht erforderlich
sind. Im Ergebnis kann mit der erfindungsgemäßen Einrichtung die automatische Steuerung
von Fertigungsmaschinen wesentlich vereinfacht und verbessert werden.
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Die Erfindung wird an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert; es zeigt F i g. 1. die Ansicht
einer erfindungsgemäßen Einrichtung, F i g. 2 die Seitenansicht des Gegenstandes
nach F i g. 1, F i g. 3 in gegenüber der F i g. 1 und 2 vergrößerter Ausführungsform
den Schnitt A -B durch den Gegenstand nach Fi g. 2 und F i g. 4 den Schnitt
C-D durch den Gegenstand nach F i g. 3.
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Die in den Figuren dargestellte Einrichtung ist für die automatische
Steuerung von Fertigungsmaschinen, insbesondere Spritz- und Preßgießmaschinen, bestimmt,
bei welchen durch die ausgeworfenen Fertigteile weitere Arbeitsvorgänge geschaltet
werden. Die Einrichtung besteht in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus Schaltkontakten
4, 7 und einer Betätigungseinrichtung 1 bis 3, 5, 6 für die Schaltkontakte. Die
Betätigungseinrichtung für die Schaltkontakte besteht aus einer oberhalb und im
wesentlichen quer zur Bahn der ausgeworfenen Fertigteile drehbar gelagerten Schaltachse
1. Auf der Schaltachse 1 sind von den ausgeworfenen Fertigteilen zu betätigende
Schaltblätter 2 vorgesehen, die jedes in der durch Pfeil 3 angedeuteten Bewegungsrichtung
der ausgeworfenen Fertigteile (Schaltrichtung) die Schaltachse 1 mitnehmen und in
der anderen Richtung auf der Schaltachse in Grenzen schwenkbar gelagert sind. Diese
Schaltblätter 2 sind unabhängig voneinander. Schaltkontakte 4 werden vor der Schaltachse
betätigt. Sie befinden sich in dem Schalter 7 und sind in den Figuren nur schematisch
angedeutet.
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Im Ausführungsbeispiel sind die Schaltblätter 2 mittels Lagerscheiben
5 od. dgl. auf der Schaltachse 1 einzeln aufgehängt und in Schaltrichtung gegen
einen mit der Schaltachse 1 verbundenen Anschlag 6 abgestützt. Im Ausführungsbeispiel
handelt es sich dabei um Anschlagstifte. In der anderen Richtung sind die Schaltblätter
2, wie erwähnt, in Grenzen frei beweglich. Bei dieser Ausführungsform bedarf es
einer Rückstellfeder für die Schaltachse 1, die im Ausführungsbeispiel mit dem eigentlichen
Schalter 7 verbunden ist. Dieser Schalter 7 ist ein Mikroschalter handelsüblicher
Ausführungsform mit Rückstellfeder.
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Um die träge Masse der Schaltblätter 2 klein zu halten, sind diese
als Kunststoffblätter ausgeführt. Im übrigen ist die Schaltachse 1 von einem Halterohr
8 umgeben und dadurch ihrerseits sehr dünn ausführbar. Sie ist dazu z. B. mittels
der Lagerscheiben 5 in dem Halterohr abgestützt, so daß sie sich nicht verbiegen
kann. Geringes Spiel von z. B. einem halben Millimeter zwischen dem äußeren Umfang
dieser Lagerscheiben 5 und dem Halterohr 8 kann zweckmäßig sein.
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Um ein Überspringen der Vorrichtung durch ausfallende Fertigteile
zu verhindern, ist an der Oberseite die Schutzblende 9 angebracht, welche in jede
beliebige Schräglage eingestellt werden kann. Außerdem ist die Schaltachse
1 in Lagerköpfen 10 gelagert, die mit verstellbaren Haftmagneten 11
versehen sind. Die Verstellung ist im Ausführungsbeispiel über Spiralrohre
12, die beliebig verstellbar sind, verwirklicht worden.
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Zur Funktionsweise ist zusammenfassend festzustellen, daß der Schalter
7 an einer Seite der drehbar gelagerten Schaltachse 1 so angebracht ist, daß durch
die Drehbewegung der Schaltachse 1 ein Schaltvorgang ausgelöst wird. An der
gleichen Schaltachse sind die Schaltblätter 2 in der beschriebenen Weise montiert,
so daß durch ein ausgeworfenes Fertigteil jeweils nur die mit dem Teil in Berührung
kommenden Schaltblätter 2 die Achse 1 drehen, während alle übrigen Schaltblätter
frei nach unten hängen und somit dem Drehmoment auf die Achse nicht als träge Masse
oder Gewicht entgegenwirken.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung spricht auf kleinste Teile an.