DE1174650B - Trockenrasiergeraet mit umlaufendem Antrieb - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: B 26 b

Deutsche KL: 69-12/02

Nummer: 1174 650

Aktenzeichen: B 683791 c / 69

Anmeldetag: 10. August 1962

Auslegetag: 23. Juli 1964

Die Erfindung betrifft ein Trockenrasiergerät mit wahlweise in entgegengesetzten Richtungen umlaufendem Antrieb und vorzugsweise ständig am Gerät verbleibenden Scherteilen für lange und kurze Haare.

Die bekannten Geräteausführungen mit einem entweder fest oder abnehmbar angeordneten Langhaarscherteil sind verschiedenartig ausgebildet. So ist es bei Trockenrasiergeräten mit Schwingankerantrieb bekannt, das fest am Gerät angeordnete Langhaarscherteil je nach Bedarf mit dem geräteseitigen Antrieb zu kuppeln bzw. von diesem zu entkuppeln, so daß entweder beide Scherteile gemeinsam oder lediglich das Kurzhaarscherteil allein in Betrieb genommen wird. Des weiteren sind Trockenrasiergeräte bekannt, bei denen ständig beide Scherteile angetrieben werden, wobei diese vorzugsweise an entgegengesetzten Seiten des Gerätes angeordnet sind, um gegenseitige Störungen bei Benutzung des Gerätes auszuschließen.

Ferner ist es bekannt, Trockenrasiergeräte mit mehreren gegeneinander auswechselbaren Scherköpfen verschiedener Schersysteme auszustatten oder das Langhaarscherteil an einem abnehmbaren Gehäusekopfrahmen des Gerätegehäuses derart anzuordnen, daß es durch Umsetzen dieses Rahmens mit dem geräteseitigen Antrieb gekuppelt bzw. entkuppelt wird.

Alle diese Geräteausführungen haben Nachteile. Ausführungen mit ständig mitlaufendem Kurzhaarscherteil oder Geräte, bei denen sogar beide Scherteile ständig angetrieben werden, bedingen eine für den Gebrauch meist nicht notwendige zusätzliche Belastung des Antriebs und· haben eine unnötige mechanische Abnutzung zur Folge. Dagegen wird bei Geräten mit auswechselbaren Scherköpfen die Bedienung erschwert und der geräteseitige Aufbau infolge der hierzu notwendigen lösbaren Befestigungsmittel besonders aufwendig. Den Geräten mit zuschaltbarem Langhaarscherteil oder austausch- bzw. umsetzbaren Scherköpfen haftet noch der Nachteil an, daß zur Inbetriebnahme des Gerätes zwei Manipulationen nötig sind: einmal das Einkuppeln des ausgewählten Scherteils — bzw. das· Abschalten des nicht benötigten Scherteils — und dann das Betätigen des Schalters im Motorstromkreis.

Die Mängel der bekannten Geräte werden bei dem Trockenrasiergerät mit wahlweise in entgegengesetzten Richtungen umlaufendem Antrieb und Scherteilen für lange und kurze Haare gemäß der Erfindung vermieden durch Anwendung einer an sich bekannten, je nach Antriebsdrehrichtung verschiedene getriebliehe Verbindung schaffenden Kupplung, derart, daß diese das Antriebsdrehmittel je nach Drehrichtung Trockenrasiergerät mit umlaufendem Antrieb

Anmelder:

Braun Aktiengesellschaft, ■

Frankfurt/M., Rüsselsheiröer Str. 22

Als Erfinder benannt:

Bodo Fütterer, Langen (Hess.),

Robert Wich, Frankfurt/M.

entweder mit dem Langhaar-'· oder mit dem Kurzhaarscherteil getrieblich verbindet. Diese Kupplung besteht vorzugsweise aus zwei entgegengesetzt verzahnten, gegenüber der umlaufenden Antriebswelle frei drehbaren und mit dieser,fluchtenden Sägezahnrädem zum Antrieb des Lang- bzw. Kurzhaarscherteiles, einem fest mit der Antriebswelle verbundenen Mitnehmer und einer an diesem schwenkbar gelagerten, je nach Drehrichtung der Antriebswelle in eines der beiden Sägezahnräder eingreifenden Kupplungsklinke. Vorteilhaft weisen die zürn Antrieb des Langhaar- bzw. Kurzhaarscherteiles vorgesehenen Sagezahnräder gegenläufige Innenverzahnungen auf, die mit der ebenfalls von innen angreifenden Kupplungsklinke zusammenwirken. Die ; Kupplungsklinke tritt beim Umschalten der Drehrichtung der Antriebswelle mit einem ihrer beiden vorzugsweise parallel zu ihrer Schwenkachse seitlich abgekröpften Arme, die beim Drehrichtungswechsel mit abtriebsseitigen Anlaufflächen zusammenwirken, selbsttätig aus der Verzahnung des dieser Drehrichtung ,/getrieblich zugeordneten Abtriebsrades heraus, wobei sie mit ihrem anderen Arm in die entgegengesetzt gerichtete Verzahnung des zweiten Abtriebsrades eingreift. Damit wird allein durch Umschaltung der Antriebsdrehrichtung, beispielsweise mittels eines im Mptorstromkreis liegenden Umschalters, der jeweils-gewünschte Scherteil unter Ausschaltung des anderen Scherteiles selbsttätig mit dem Antrieb des Gerätes verbunden. Darüber hinaus wird durch das selbsttätige Ausschalten des jeweils nicht benötigten Scherteiles eine größtmögliche Schonung der mechanisch angetriebenen Geräteteile gewährleistet.

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Nähere Einzelheiten der Erfindung sind an Hand der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt

F i g. 1 die von der Antriebsdrehrichtung abhängige Kupplung im Längsschnitt,

Fig. 2 einen um etwa 90° gegenüber der Fig. 1 versetzten Längsschnitt durch die Kupplung und

F i g. 3 einen Querschnitt durch die Kupplung gemäß der Linie A-B in Fig. 1.

Wie die F i g. 1 bis 3 erkennen lassen, sitzt fest auf der Antriebswelle 1 des Trockenrasiergerätes ein Mitnehmer 2, der ein Schwenklager 3 für die doppelarmige Kupplungsklinke 4 bildet. Der Mitnehmer 2 dreht sich also mit der umlaufenden Antriebswelle 1, wobei die Kupplungsklinke 4 der jeweiligen Drehrichtung entsprechend mitgenommen wird. Die Klinke 4 ist im Schwenklager 3 mittels eines Schwenkzapfens 3 α so angeordnet, daß sie jeweils in das eine der auf der Welle 1 frei drehbaren Sägezahnräder kuppelnd eingreift und dabei aus dem anderen vollständig heraustritt. Zu diesem Zweck weist sie zwei seitlich abgekröpfte Arme 5 und 6 auf, die jeweils einer Innenverzahnung 7 oder 8 der beiden Abtriebsräder 9 und 10 der Kupplung gegenüberstehen. Gemäß F i g. 3, in der der besseren Übersicht wegen nur die obere Hälfte des Abtriebsrades 9 und die untere Hälfte des Abtriebsrades 10 dargestellt sind, greift die Kupplungsklinke 4 mit ihrem Arm 6 bei Drehung der Antriebswelle 1 im Uhrzeigersinn kuppelnd in die Innenverzahnung 8 des Sägezahnrades 10 ein, wogegen der Arm 5 der Kupplungsklinke durch das Anliegen der schrägen Flanke 6 a des Armes 6 an der nahezu radial verlaufenden Stirnfläche 8a' des Zahnes 8 a vollständig aus dem Eingriffsbereich der entgegengesetzt verlaufenden Verzahnung 7 des Sägezahnrades 9 herausgehoben ist. Sonach wird bei Drehung der Welle 1 im Uhrzeigersinn das Abtriebszahnrad 10 der Kupplung ohne Hemmung im gleichen Drehsinn mitgenommen.

Beim Umschalten der Drehrichtung der Antriebswelle 1 wird gemäß F i g. 3 der Arm 6 der Kupplungsklinke 4 durch den schräg verlaufenden Zahnrücken 8 b" des Zahnes 8 b aus dem Eingriffsbereich der Innenverzahnung 8 des Rades 10 herausgeschwenkt, wobei der Klinkenarm 5 in den Eingriffsbereich der Innenverzahnung 7 des Rades 9 gelangt. Der Arm 5 der Kupplungsklinke legt sich hierbei mit seiner schrägen Flanke 5 a an die etwa radial verlaufende Stirnfläche la' des Sägezahnrades la an, so daß ihr anderer Arm 6 vollständig aus dem Bereich der Innenverzahnung 8 des Abtriebsrades 10 ausgehoben wird. Bei Drehung der Welle 1 entgegen dem Uhrzeigersinn wird also das Abtriebsrad 9 der Kupplung ohne Hemmung im gleichen Drehsinn mitgenommen. Durch erneute Umschaltung der Drehrichtung der Antriebswelle 1 schwenkt die Kupplungsklinke 4 in vorbeschriebener Weise wieder in die Verzahnung 8 des Abtriebsrades 10 ein.

Bei einem Rasiergerät mit geradlinig hin- und herbewegten Scherteilen — auf das sich das Ausführungsbeispiel bezieht — sind die beiden Abtriebsräder 9 und 10 der Kupplung durch ihnen zugeordnete Exzenter 11 und 12 mit dem Langhaarscherteil bzw. mit dem Kurzhaarscherteil des Gerätes gekuppelt.

Zum Ingangsetzen des jeweils gewünschten Scherteiles ist lediglich dem vorzugsweise aus einem Gleichstrommotor bestehenden umlaufenden Antrieb die entsprechende Drehrichtung zu erteilen, worauf dieser durch die beim erfindungsgemäßen Gerät angewandte Kupplung selbsttätig mit dem betreffenden Scherteil des Gerätes verbunden wird.

Bei Verwendung eines polumschaltbaren Gleichstrommotors kann das Kuppeln des jeweils gewünschten Scherteiles mit dem Antrieb des Trockenrasiergerätes in einfacher Weise durch einen im Motorstromkreis liegenden Umschalter erfolgen, dessen Schaltstellungen zweckmäßig durch auf die beiden auswählbaren Scherteile hinweisende Beschriftungen bzw. Symbole bezeichnet sind. Vorteilhaft ist der Umschalter so ausgebildet, daß er in einer zwischen den beiden Schaltstellungen " liegenden Nullstellung den Motorstromkreis unterbricht und damit den Antrieb des Gerätes stillsetzt.

Die erläuterte Kupplung kann auch bei Trockenrasiergeräten mit rotierenden Schersystemen verwendet werden. Die rotierenden Scherteile für lange bzw. kurze Haare können hierbei entweder unmittelbar den betreffenden Abtriebsrädern der Kupplung zugeordnet oder über geeignete Getriebemittel, beispielsweise durch koaxiale Wellen, mit ihnen verbunden sein. Schließlich können durch die beschriebene Kupplung auch Scherteile unterschiedlicher Systeme in einem Gerät vereinigt und wahlweise mit seinem Antrieb gekuppelt werden.

Claims (10)

Patentansprüche:

1. Trockenrasiergerät mit wahlweise in entgegengesetzten Richtungen umlaufendem Antrieb und vorzugsweise ständig am Gerät verbleibenden Scherteilen für lange und kurze Haare, gekennzeichnet durch Anwendung einer an sich bekannten, je nach Antriebsdrehrichtung verschiedene getriebliche Verbindung schaffenden Kupplung, derart, daß diese das Antriebsdrehmittel je nach Drehrichtung entweder mit dem Langhaar- oder mit dem Kurzhaarscherteil getrieblich verbindet.

2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die drehrichtungsabhängige Kupplung aus zwei entgegengesetzt verzahnten, gegenüber der umlaufenden Antriebswelle (1) frei drehbaren und mit dieser fluchtenden Sägezahnrädern (9 und 10) zum Antrieb des Lang- bzw. Kurzhaarscherteiles, einem fest mit der Antriebswelle verbundenen Mitnehmer (2) und einer an diesem schwenkbar gelagerten, je nach Drehrichtung der Antriebswelle in eines der beiden Sägezahnräder eingreifenden Kupplungsklinke (4) besteht.

3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim Umschalten der Drehrichtung der Antriebswelle (1) der Arm (5 oder 6) der Kupplungsklinke (4) durch den ihm jeweils gegenüberstehenden schräg verlaufenden Zahnrücken des Zahnes (la oder 8a) aus der mit der Klinke jeweils im Eingriff befindlichen Verzahnung (7 oder 8) des Abtriebsrades (9 oder 10) herausdrückbar ist, wobei die um die Achse (3 a) schwenkende Klinke (4) mit ihrem anderen Arm (6 oder 5) durch Anlage seiner Flanke (6 a oder 5 a) an der etwa radial verlaufenden Stirnfläche des ihm jeweils gegenüberstehenden Zahnes (8 a oder 7 a) in die entgegengesetzt gerichtete Verzahnung (8 oder 7) des zweiten Abtriebsrades (10 oder 9) eingreift.

4. Gerät nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Lang- bzw. Kurzhaarscherteil zugeordneten Abtriebsräder (9 und 10) der Kupplung gegenläufige Innenverzahnungen (7 und 8) aufweisen.

5. Gerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch den Abtriebsrädern (9 und 10) der Kupplung nachgeschaltete Exzenter (11 und 12) zum Antrieb der geradlinig hin- und herbewegten Langhaar- bzw. Kurzhaarscherteile.

6. Gerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch Antriebsverbindung von den Antriebsrädern der Kupplung auf bekannte rotierende Schersysteme.

7. Gerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch wahlweise Antreibbarkeit entweder eines bekannten rotierenden oder eines bekannten hin- und herbewegten Scherteiles von der drehrichtungsabhängigen Kupplung her.

8. Gerät nach mindestens einem der Ansprüche 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein rotierendes Scherteil für lange oder kurze Haare unmittelbar einem Abtriebsrad der Kupplung zugeordnet ist.

9. Gerät nach Anspruch 6 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die rotierenden Scherteile durch koaxiale Wellen mit der drehrichtungsabhängigen Kupplung getrieblich verbunden sind.

10. Gerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9 mit einem polumschaltbaren Gleichstrommotor zum Antrieb der drehrichtungsabhängigen Kupplung, gekennzeichnet durch einen im Motorstromkreis liegenden Umschalter zum Kuppeln des Lang- oder Kurzhaarscherteiles mit dem Antrieb des Gerätes.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 91 222, 1 031 601;
USA.-Patentschrift Nr. 1 126 234.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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