-
Verfahren zur nahtlosen Befilzung elastischer Kerne von Spielbällen,
insbesondere Tennisbällen, und Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens Die bisherigen
Verfahren und Einrichtungen zur nahtlosen Befilzung elastischer Kerne von Spielbällen,
insbesondere Tennisbällen, sind umständlich und eignen sich nicht für die Massenherstellung
von einwandfreien Tennisbällen.
-
Bei den dabei verwendeten Walkeinrichtungen wurden z. B. Hohlkugelkalotten
verwendet, welche paarweise mit ihrer Hohlseite einander zugekehrt in parallelen
Ebenen kreisende Bewegungen, sogenannte Nitschelbewegungen ausführten, Zwischen
diesen Kalotten wurden die mit einer klebenden Schicht versehenen Gummikerne nach
Aufbringung einer Grundschicht von Fasern in einem umlaufenden Gefäß sowie nach
Aufbringung eines Flors von Fasern oder eines Wollvlieses von Hand als Walkschicht
auf der aufgerauhten Ballhülle so weiterbehandelt, wie dies bei der Herstellung
von Filzhüten üblich ist. Den Kalotten werden dabei noch zusätzliche vibrationsartige
Schlagbewegungen erteilt. Dieses Verfahren zum Erzeugen einer Filzschicht auf Bällen
kann praktisch nur zur Auffrischung von abgespielten Bällen Verwendung finden.
-
Bei weiteren bekannten Verfahren zur Erzeugung einer nahtlosen Filzschicht
auf Tennisbällen wird Fasermaterial lose oder in lockerer Bindung, z. B. als Flor,
unter Verwendung eines das Haften begünstigenden Mittels, wie Gummilösung, Seifenlösung
usw., auf dem reinen Gummikern angebracht und an ihn angewalkt. Das Anwalken der
aufgebrachten Fasern erfolgt durch Rotieren der Bälle in sich drehenden Vorrichtungen.
-
Alle diese bekannten Verfahren haben den Nachteil, daß die erzeugte
Filzschicht auf dem Gummikern nicht genügend festsitzt und daß sich die Konsistenz
der Filzschicht beim Spielen stark verändert.
-
Dies rührt in der Hauptsache daher, daß bei allen bekannten Verfahren
zuerst eine Filzschicht auf dem Gummikern angebracht wird, deren Verfilzung erst
anschließend von außen nach innen vorgenommen wird. Es ist leicht ersichtlich, daß
dadurch der Verfilzungsgrad, in radialer Richtung gesehen, nicht gleichmäßig ausfallen
kann. Die äußere Filzschicht ist vielmehr dichter verfilzt als die innere. Die äußere
Filzschicht kann sich dadurch bezüglich des Gummikernes in gewissen Grenzen verschieben,
so daß die nach den bekannten Verfahren hergestellten Tennisbälle mit nahtlosem
Filzüberzug nicht als einwandfrei gelten können.
-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur nahtlosen Befilzung
elastischer Kerne von Spielbällen, insbesondere Tennisbällen, wobei man auf die
aus Gummi oder Kunststoff bestehenden Rund-
kerne, deren Oberfläche mit einer Klebstoffschicht
versehen ist, lose Fasern aufbringt und diese in einer Rundkörperwalkmaschine anwalkt.
Bei diesem Verfahren sind jedoch die oben angeführten Nachteile erfindungsgemäß
dadurch vermieden, daß man nach dem bekannten Aufbringen des Grundbelages den für
den Walkvorgang in die Trommel der Rundkörperwalkmaschine gebrachten Rundkernen
zur Weiterbehandlung durch eine Axialöffnung der Maschinentrommel von Zeit zu Zeit
lose Fasern durch Einblasen zuführt und diese Fasern in an sich bekannter Weise
unter Wärme-Druck-Einwirkung fortlaufend an die Rundkerne anwalkt, bis eine durch
allmähliche Aufschichtung und fortschreitende Verfestigung von innen nach außen
angewachsene Filzschicht mit gleichmäßigem Verfilzungsgrad gebildet ist.
-
Die zur Durchführung des Verfahrens dienende Einrichtung ist dadurch
gekennzeichnet, daß in der umlaufenden Walktrommel gleichachsig zu dieser eine zylindrische,
am Umfang eine Längsabflachung aufweisende profilierte Walkzunge federnd aufgehängt
ist, wobei die Längsabflachung ein Gefälle in der Bewegungsrichtung des Walkgutes
und die Walktrommel wenigstens auf ihrer einen Stirnseite eine axiale Öffnung zum
Einblasen der Fasern aufweist.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäß
ausgebildeten Einrichtung dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht der
Walkmaschine und F i g. 2 eine Draufsicht zu F i g. 1, teilweise im Horizontalschnitt.
-
Die dargestellte Walkmaschine weist eine Walktrommel 1 auf, welche
auf zwei zu ihrer Achse parallelen,
im Abstand voneinander angeordneten
Walzen 2, 3 gelagert ist. Die Walzen 2, 3 sind mit ihren Achsen 2, 3' in Lagern
4 eines Fundamentes 5 gelagert und heizbar. Davon ist die Walze 3 durch einen Antriebsriemen
6 über Riemenscheiben 7, 8 von einem Motor 9 angetrieben. Zur Sicherung der Antriebsadhäsion
gegenüber der Walktrommel 1 können beide Walzen 2, 3 an auf ihren Achsen sitzenden
Riemenscheiben 10 durch einen Riemen 11 miteinander in Bewegungsverbindung gebracht
sein.
-
An beiden Stirnseiten ist die Walktrommel 1 je mit einer axialen
Öffnung 12 versehen, durch welche hindurch das Einblasen von Haaren und Kunststofffasern
möglich ist. Im Innern der Walktrommel 1 ist eine heizbare Walkzunge 13 angeordnet,
welche mittels durch die Öffnungen 12 nach außen geführter Tragarme 14 auf Federn
15 abgestützt ist. Die Walkzunge 13 weist die Form eines am Umfang mit einer Abflachung
16 versehenen Zylinders auf und ist so gelagert, daß die Abflachung in der Umlaufrichtung
des Walkgutes Gefälle aufweist. Die Distanz zwischen Walktrommelmantel 1 und der
zylindrischen Oberfläche der Walkzunge 13 entspricht dem Durchmesser der mit der
Grundschicht versehenen Rundkerne 17, welche für die Weiterbehandlung in die Walktrommel
1 eingebracht sind. Die Walktrommel l ist teilweise mit einer die Haftfähigkeit
und vor allem auch die Walkfähigkeit erhöhenden erwärmten Flüssigkeit, wie Seifenwasser,
verdünnte Säuren oder auch neutrale Flüssigkeiten gefüllt, welche in aufgelockerter
Verteilung die für die Filzbildung bestimmten Haare oder Fasern enthält.
-
Die Walzen 2, 3 und die Walktrommel 1 drehen sich während der Durchführung
des Verfahrens in den durch die Pfeile angedeuteten Drehrichtungen.
-
Dabei werden die Rundkerne 17 beim Einlaufen in den Spielraum zwischen
dem Walktrommelmantel und der Zylinderfläche der Walkzunge reibungsschlüssig an
den beiden Zylinderflächen abgewälzt, wobei sie eine dem Drehsinn der Walktrommel
entsprechende Drehung ausführen. Nach Passieren der zylindrischen Abwälzfläche der
Walkzunge 13 laufen die Rundkerne 17 über die schiefe Abflachung 16 an der Oberseite
der Walkzunge 13, wobei sie durch gegenseitige Berührung des öfteren ihre Drehachse
verändern. Während der Durchführung des Walkverfahrens wird von Zeit zu Zeit in
zu ermittelnden Mengen neues Haar- und Fasermaterial durch eine der axialen Öffnungen
der Walktrommel durch Einblasen zugeführt. Dieses Filzbildungsmaterial bleibt zum
Teil an den die Walkzungenabflachung passierenden und an ihrer Oberfläche befeuchteten
Rundkernen in dünner Schicht haften und ergänzt zum Teil den Haar- und Faserbestand
in der Walkflüssigkeit.
-
Es können neben der Walkzunge 13 und den Walzen 2, 3 auch andere
Teile, z. B. die Walktrommel 1 heizbar sein, denn das Vorhandensein
von Wärme ist
beim Anwalken unbedingt notwendig.
-
Es könnte die gesamte Walktrommel 1 in einem Teil in Wasser heiß gehalten
sein.
-
Hat die Filzschicht der durch dieses Verfahren auf der Oberfläche
der Rundkerne angewalkten Haare und Fasern die gewünschte Dicke erreicht, so läßt
man die Walkflüssigkeit aus der Walktrommel auslaufen und frisches Wasser zum Waschen
der Bälle einlaufen. Das Waschen erfolgt bei rotierender Walktrommel. Das Wasser
wird des öfteren erneuert und wieder abgelassen bis die Bälle sauber sind.
-
Die Walktrommel kann natürlich auch zum Trocknen der Bälle verwendet
werden, indem bei rotierender Walktrommel heiße Trockenluft in die Walktrommel eingeblasen
wird. Die Entnahme der fertigen Bälle sowie auch das Einbringen neuen Walkgutes
erfolgt durch die axialen Öffnungen 12.