DE1172679B - Verfahren zur Herstellung von N-Amino-morpholin - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von N-Amino-morpholin

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DE1172679B
DE1172679B DEF37007A DEF0037007A DE1172679B DE 1172679 B DE1172679 B DE 1172679B DE F37007 A DEF37007 A DE F37007A DE F0037007 A DEF0037007 A DE F0037007A DE 1172679 B DE1172679 B DE 1172679B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
hydrazine
reaction
aminomorpholine
dichlorodiethyl ether
production
Prior art date
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Pending
Application number
DEF37007A
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English (en)
Inventor
Dr Heinz Jonas
Dr Hans-Joachim Abendroth
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D295/00Heterocyclic compounds containing polymethylene-imine rings with at least five ring members, 3-azabicyclo [3.2.2] nonane, piperazine, morpholine or thiomorpholine rings, having only hydrogen atoms directly attached to the ring carbon atoms
    • C07D295/22Heterocyclic compounds containing polymethylene-imine rings with at least five ring members, 3-azabicyclo [3.2.2] nonane, piperazine, morpholine or thiomorpholine rings, having only hydrogen atoms directly attached to the ring carbon atoms with hetero atoms directly attached to ring nitrogen atoms
    • C07D295/28Nitrogen atoms

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von N-Aminomorpholin N-Aminomorpholin kann man bekanntlich durch Umsetzung von Morpholin mit Chloramin in wäßriger Lösung herstellen. Zur Isolierung des Reaktionsproduktes hat man dieses von Wasser, Kochsalz, überschüssigem Morpholin und Nebenprodukten der Reaktion abzutrennen, was mit großem technischem Aufwand und beträchtlichem Verlust an N-Aminomorpholin verbunden ist.
  • Ein anderer Weg besteht darin, Morpholin zunächst in N-Nitrosomorpholin überzuführen und dieses zur Aminoverbindung zu reduzieren, beispielsweise mit Zink und Essigsäure. Die Durchführung dieses Verfahrens ist besonders dadurch erschwert, daß, wie in letzter Zeit bekannt wurde, N-Nitrosomorpholin ein starkes, schnell wirkendes Carcinogen für die Leber ist. Seine Verarbeitung erfordert umfangreiche Schutzmaßnahmen.
  • Beide Wege gehen also von einem wertvollen Rohstoff aus und führen nur bei großem technischem Aufwand zum Ziel.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von N-Aminomorpholin, das darin besteht, daß man ß,p'-Dichlordiäthyläther, vorzugsweise in Gegenwart eines Lösungsmittels, unter Erhitzen, gegebenenfalls unter Druck, mit überschüssigem Hydrazin umsetzt, den während der Reaktion fiei werdenden Chlorwasserstoff durch überschüssiges Hydrazin und/oder Ätzalkalien bzw. -erdalkalien bindet, wobei die Anwesenheit von freiem Ätzalkah bzw. -erdalkali im Reaktionsgemisch vermieden wird, und das gebildete N-Aminomorpholin nach üblichen Methoden aus dem Reaktionsgemisch isoliert. Die Synthese des N-Aminomorpholins aus Hydrazin und ß,'-Dichlordiäthyläther nach folgender Gleichung erscheint wenig aussichtsreich, wenn man die über die Alkylierung des Hydrazins bestehenden Erfahrungen berücksichtigt.
  • Bekanntlich bleibt die Reaktion im allgemeinen nicht bei der Einführung von zwei Alkylgruppen in das Hydrazinmolekül stehen, sondern führt zu 1,1,1 -Trialkylhydraziniumsalzen oder zu Trialkylhydrazinen. So sind beispielsweise bei der Umsetzung von Propylchlorid mit Hydrazin die Hauptprodukte der Reaktion l,l,l-Tripropylhydraziniumchlorid und Tripopylhydrazin. Dazu kommen bei Verwendung des handelsüblichen Hydrazin-Wasser-Azeotrops, des sogenannten Hydrazinhydrats, noch weitere Reaktionsmöglichkeiten des ß,ß'-Dichlordiäthyläthers in wäßrigem bzw. wäßrig-alkoholischem alkalischem Milieu, wie die Bildung von Hydroxy- und Alkoxyverbindungen.
  • Es wurde jedoch überraschenderweise gefunden, daß bei der Umsetzung von ß,ß'-Dichlordiäthyläther mit Hydrazin N-Aminomorpholin als Hauptprodukt entsteht, wenn folgende Reaktionsbedingungen eingehalten werden: 1. Bezogen auf ß,ß'-Dichlordiäthyläther muß Hydrazin stets im Übelschuß vorliegen, da sich andernfalls Dimorpholyl, OC4H8N - NC4H8O bildet.
  • 2. Um die Bildung von Nebenprodukten, die Polyäthergruppen und teilweise auch Hydrazingruppen enthalten, auf ein erträgliches Maß zu beschränken, ist die Reaktion bei Abwesenheit von freien Ätzalkalien durchzuführen.
  • Bei Beachtung dieser Vorschriften erhält man isoliertes, wasserfreies N-Aminomorpholin in einer auf den eingesetzten ß,ß'-Dichlordiäthyläther bezogenen Ausbeute von 60 bis 700/0.
  • Es ist zweckmäßig, die Reaktion in Gegenwart eines die Mischbarkeit von Hydrazin mit ß,ß'-Dichlordiäthyläther vermittelnden Lösungsmittels durchzuführen. Vorzugsweise verwendet man hierfür niedere Alkohole, wie Methylalkohol, Äthylalkohol oder Isopropylalkohol.
  • Da die gewünschte Reaktion verhältnismäßig langsam verläuft, führt man sie bei Siedetemperatur des Reaktionsgemisches und gegebenenfalls unter er- höhtem Druck durch. Beispielsweise siedet eine Mischung von 36 g ß,ß'-Dichlordiäthyläther, 50 g Hydrazinhydrat und 250 ml Methylalkohol unter Normaldruck bei 70 C. Nach einer Reaktionszeit von 6 Stunden haben sich etwa 85°/o des Dichloräthers umgesetzt. Erhitzt man die gleiche Mischung im Autoklav auf 120"C, wobei der Druck auf etwa 8 atü steigt, so ist die Reaktion bereits nach 2 Stunden praktisch vollständig abgelaufen.
  • Der Hydrazinüberschuß soll, bezogen auf obenstehende Gleichung, mindestens etwa 100 01o betragen.
  • Wird der bei der Reaktion entstehende Chiorwasserstoff nicht durch eine andere Base neutralisiert, so sind also auf 1 Mol ß,ß'-Dichlordiäthyläther mindestens 4 Mol Hydrazin aufzuwenden. Nach der Reaktion scheidet sich beim Abkühlen der Lösung Hydraziniumchlorid ab, das abgetrennt und in bekannter Weise, z. B. mit Natronlauge, in die freie Base übergeführt werden kann. Eine andere Möglichkeit besteht darin, das Hydraziniumchlorid ohne vorherige Abtrennung von der Mutterlauge durch Zusatz einer entsprechenden Menge Natronlauge zu zersetzen und dabei in Freiheit gesetztes Hydrazin gemeinsam mit dem im Überschuß eingesetzten zurückzugewinnen.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, auf 1 Mol ß,ß'-Dichlordiäthyläther mindestens 2 Mol Hydrazin einzusetzen und den bei der Reaktion entstehenden Chlorwasserstoff bereits während der Umsetzung durch eine andere Base, vorzugsweise Ätzalkali, zu neutralisieren. Setzt man die ganze dazu erforderliche Menge dem Reaktionsgemisch schon bei Beginn der Umsetzung zu, so erhält man als Hauptprodukt Substanzen, deren Siedepunkte teils unter, teils über dem des N-Aminomorpholins liegen und deren Moleküle Polyäthergruppen und teilweise auch Hydrazingruppen enthalten. Dagegen fällt N-Aminomorpholin als Hauptprodukt an, wenn das Alkali dem Reaktionsgemisch nach und nach zugegeben wird und man die Dosierung dem Fortschreiten der Reaktion anpaßt. Besonders sicher und einfach geht man vor, wenn man einen Teil der Umsetzung - 30 bis 5001o bei Abwesenheit von Ätzalkalien ablaufen läßt und die Base während der restlichen Reaktionszeit in gleichen Anteilen zugibt.
  • Nach Beendigung der Reaktion wird vom ausgefallenen Salz, bei der bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens ein Alkali- oder Erdalkalimetallchlorid, abfiltriert und vom Filtrat das Lösungsmittel abdestilliert. Der Rückstand besteht im wesentlichen aus N-Aminomorpholin, Hydrazin, nicht abgeschiedenem Salz und Wasser und enthält gegebenenfalls die erwähnten, durch Nebenreaktionen gebildeten Produkte.
  • Zur Isolierung des N-Aminomorpholins ist es möglich, aus dem Rückstand zunächst Hydrazin und Wasser und dann das gewünschte Produkt durch Rektifikation abzutrennen.
  • Eine andere bevorzugte Arbeitsweise besteht darin, das N-Aminomorpholin aus wäßrig-alkalischer Lösung mit einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel zu extrahieren. Geeignete Extraktionsmittel sind beispielsweise Äther, Benzol und Toluol. Zum Beispiel läßt sich aus einer wäßrigen Lösung, die neben N-Aminomorpholin und Hydrazin etwa 30 Gewichtsprozent Ätznatron enthält, die heterocyclische Base durch einstufige Extraktion mit einem der genannten Mittel praktisch vollständig abtrennen, wobei sie nur von einer geringen Menge Hydrazin begleitet wird.
  • Nach Verdampfung des Extraktionsmittels wird die extrahierte Base durch Destillation bei normalem oder vermindertem Druck gereinigt.
  • N-Aminomorpholin dient als Ausgangsstoff für organische Synthesen, besonders in der Heilmittelchemie.
  • Beispiel Eine Mischung aus 286 g ß,fl'-Dichlordiäthyläther (2Mol), 200 g Hydrazinhydrat (4 Mol) und 1,5 1 Athylalkohol wird 6 Stunden lang unter Rühren zu gelindem Sieden erhitzt. Während der letzten 4 Stunden gibt man stündlich 87,5 g 460/0ige Natronlauge zu (zusammen 4 Mol NaOH). Nach dem Abkühlen wird von 177 g Kochsalz abfiltriert. Vom Filtrat wird der Alkohol abgetrieben. Den Rückstand versetzt man mit 100 g festem Ätznatron. Mit dem im Rückstand enthaltenen Wasser entsteht dabei eine Lauge mit 25 bis 30 Gewichtsprozent NaOH. Die Extraktion des N-Aminomorpholins erfolgt durch einmaliges Schütteln mit 200 ml Toluol. Nach Abtrennung der organischen Phase und Verdampfung des Toluols wird der Rückstand im Vakuum fraktioniert. Nach einem geringfügigen Vorlauf destillieren 133 g N-Aminomorpholin entsprechend einer auf den eingesetzten ß,ß'-Dichlordiäthyläther bezogenen Ausbeute von 65°/o.
  • Kp.ll 59"C.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung von N-Aminomorpholin, dadurch gekennzeichnet, daß man ß,ß'-Dichlordiäthyläther, vorzugsweise in Gegenwart eines Lösungsmittels, unter Erhitzen, gegebenenfalls unter Druck, mit überschüssigem Hydrazin umsetzt, den während der Reaktion frei werdenden Chlorwasserstoff durch überschüssiges Hydrazin und/oder Ätzalkalien bzw. -erdalkalien bindet, wobei die Anwesenheit von freiem Ätzalkali bzw. - erdalkali im Reaktionsgemisch vermieden wird und das gebildete N-Aminomorpholin nach üblichen Methoden aus dem Reaktionsgemisch isoliert.
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