DE1171887B - Verfahren zur Herstellung von Sulfuryldiisocyanat - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Sulfuryldiisocyanat

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Publication number
DE1171887B
DE1171887B DEF35323A DEF0035323A DE1171887B DE 1171887 B DE1171887 B DE 1171887B DE F35323 A DEF35323 A DE F35323A DE F0035323 A DEF0035323 A DE F0035323A DE 1171887 B DE1171887 B DE 1171887B
Authority
DE
Germany
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diisocyanate
sulfuryl
reaction
sulfuryl diisocyanate
sulfur trioxide
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Pending
Application number
DEF35323A
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English (en)
Inventor
Dr Karl Matterstock
Dr Roderich Graf
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
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Publication date
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Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/20Thiocyanic acid; Salts thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung- von Sulfuryldiisocyanat Nach dem Verfahren des Hauptpatents 1152 093 stellt man Sulfuryldiisoeyanat her, indem man Chlorsulfonylisocyanat, zweckmäßig in der Gasphase, auf Temperaturen zwischen 200 und 5001 C, gegebenenfalls in Gegenwart von Metallsalzen von Eisen, Kobalt, Nickel, Chrom, Molybdän, Kupfer oder Aluminium, erhitzt und gegebenenfalls das erhaltene Reaktionsgemisch trennt.
  • Es wurde nun eine weitgehende Vereinfachung dieses Verfahrens zur Herstellung von Sulfuryldiisocyanat gefunden, darin bestehend, daß man an Stelle von Chlorsulfonylisocyanat die zur Herstellung dieses Stoffes verwendeten Ausgangsstoffe, Schwefeltrioxyd und Chlorcyan, bei 200 bis 500' C zur Reaktion bringt, wobei die Umsetzung im Sinne der Summengleichung stattfindet. Da sich Chlorcyan mit Schwefeltrioxyd - auch bei der angewandten hohen Reaktionstemperatur zum Teil noch nach der Gleichung s03 + CNCI --e- 0 = C = N - SO2C1 umsetzt, erhält. man als Reaktionsprodukt ein mehr oder minder Chlorsulfonylisoeyanat enthaltendes Gemisch, das man durch fraktionierte Destillation trennt.
  • Man führt das Verfahren zweckmäßig in der Weise durch, daß man die Ströme der gasförmigen, gebenenfalls in einem Wärmeaustauscher vorgeheizten Reaktionskomponenten Schwefeltrioxyd und Chlorcyan in das erhitzte, gegebenenfalls mit einem Katalysatorsystem beschickte Reaktionsrohr in solcher Weise einführt, daß die Vermischung dieser Komponenten in der heißen Reaktionszone erfolgt.
  • Das Menuenverhältnis, in dem Sulfuryldiisocyanat und Chlorsulfonylisocyanat nebeneinander entstehen, läßt sich in gewissen Grenzen beeinflussen. So begünstiaen schärfere Reaktionsbedingungen, besonders das Einhalten höherer Reaktionstemperaturen und/ oder eine Steigerung der Verweilzeit der Ausgangsstoffe in der Reaktionszone, die Bildung von Sulfuryldiisocyanat. Arbeitet man bei niedrigeren Reaktionsteraperaturen in Gegenwart von Katalysatoren, kann man auch das Mengenverhältnis von Sulfuryldiisocyanat und Chlorsulfonylisoeyanat durch Auswahl bestimmter Katalysatoren zugunsten des Sulfuryldiisocyanats verschieben. Die Umsetzung wird im allgemeinen unter Normaldruck oder bei schwach erhöhtem Druck ausgeführt. Es ist jedoch auch möglich, die Reaktion unter vermindertem Druck durchzuführen oder die Ausgangsstoffe mit einem indifferenten Gas, wie Stickstoff oder Kohlenoxyd, zu verdünnen.
  • Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ohne die Anwendung von Katalysatoren liegt der optimale Temperaturbereich bei 400 bis 500' C, vorzugsweise bei 400 bis 450' C. In Gegenwart von Katalysatoren kann die Reaktionstemperatur erheblich gesenkt und die Reaktion beispielsweise bei 200 bis 400' C und vorzugsweise bei 250 bis 380' C durchgeführt werden. Besonders günstig sind Temperaturen zwischen 300 und 350' C.
  • Die Verweilzeit kann sich innerhalb weiter Grenzen bewegen und zwischen 0,2 und 20 Sekungen liegen. Jedoch tritt auch außerhalb dieses Verweilzeitintervalls noch Bildung von Sulfuryldiisocyanat ein. Bevorzugt sind im allgemeinen Verweilzeiten zwischen 1 und 10 Sekunden. Die Verweilzeit ist ferner noch in gewissen Grenzen abhängig von der Reaktionstemperatur und der Art des gegebenenfalls mitverwendeten Katalysators.
  • Strebt man die ausschließliche Gewinnung von Sulfuryldiisocyanat an, so scheidet man dieses höhersiedende Produkt in einer Rektifizierkolonne ab und führt das mitgebildete tiefersiedende Chlorsulfonylisocyanat zusammen mit dem Strom der Ausgangsstoffe in das Reaktionsrohr zurück, wo es in Sulfuryldiisocyanat, Schwefeldioxyd und Chlor übergeht. Das Verfahren wird in diesem Falle kontinuierlich durchgeführt. Eine kontinuierliche Führung ist aber ebenso dann anwendbar, wenn Sulfuryldiisocyanat und Chlorsulfonylisocyanat gleichzeitig nebeneinander hergestellt werden sollen.
  • Verfahrensgemäß verwendbare Katalysatoren sind Metalloxyde und insbesondere Salze, beispielsweise die Chloride von Eisen, Kobalt, Nickel, Chrom, Molybdän, Mangan, Kupfer und Aluminium. Zweckmäßig wendet man die genannten Katalysatoren auf geformten Trägerinaterialien an. Als solche kommen beispielsweise in Betracht: Silikagel, Kieselgur, Aluminiumoxyd, Bentonit u. a.
  • Die genannten Kontakttrager entfallen auch ohne die obengenannten Metallverbindungen bereits eine geringe katalytische Wirksamkeit.
  • Das Sulfuryldiisocyanat weist zwei reaktionsfähige Isocyanatgruppen auf und geht sämtliche Reaktionen der Isocvanate und Sulfonylisocyanate ein. Es stellt somit ein wertvolles Zwischenprodukt zur Synthese von Arzneimitteln, Farbstoffen, Schädlingsbekämpfungsmitteln, oberflächenaktiven Stoffen, Textilhilfsmitteln und hochmolekularen Stoffen dar. Beispiel In ein Reaktionsrohr von etwa 1 m Länge und 40 mm Durchmesser, das auf 350' C erhitzt ist, leitet man stündlich 62 Gewichtsteile Chlorcyan und 80 Gewichtsteile Schwefeltrioxyd, entsprechend einer Verweilzeit von 3 Sekunden. Die das Rohr verlassenden Dämpfe werden in einem Rückflußkühler kondensiert und in einer Rücklaufleitung außerhalb des Ofens zu einem Verdampfungskolben zurückgeführt. Der Kolben taucht in ein Bad von 140'-- C. Die darin gebildeten Dämpfe, die im wesentlichen aus Chlorsulfonylisocyanat bestehen, werden zusammen mit frischem Chlorcyan und Schwefeltrioxyd erneut in das Reaktionsrohr eingeleitet. Das im Verlauf der Reaktion abgespaltene Chlor und Schwefeltrioxyd passiert den Kühler und wird in einer Kältefalle kondensiert. Nach 2,5 Stunden haben sich in der Kältefalle etwa 130 Gewichtsteile Kondensat gesammelt. Im Verdampfungskolben verbleiben etwa 220 Gewichtsteile Reaktionsprodukt, aus dem man durch Destillation etwa 120 Gewichtsteile Chlorsulfonylisocyanat und etwa 100 Gewichtsteile Sulfuryldiisocyanat vom Siedepunkt 139 bis 140' C erhält.
  • Das Reaktionsrohr ist mit einer Mischung von 50 Gewichtsteilen käuflichem Kieselgel und Raschigringen gefüllt. Das Kieselgel wird zuvor mit einer 2,5gewichtsprozentigen Eisenchloridlösung getränkt, getrocknet und durch kurzes Erhitzen auf etwa 500' C vom restlichen Wasser befreit.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Sulfuryldiisocyanat aus Chlorsulfonylisocyanat bei 200 bis 500' C, zweckmäßig in der Gasphase und in Gegenwart von Katalysatoren, nach Patent 1152093, dadurch gekennzeichnet, daß man an Stelle von Chlorsulfonylisocyanat ein Gemisch von Chlorcyan und Schwefeltrioxyd bei 200 bis 500' C zu einem Gemisch von Sulfuryldiisocyanat und Chlorsulfonylisocyanat umsetzt und gegebenenfalls das Sulfuryldiisocyanat aus diesem Gemisch abtrennt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Chlorcyan und das Schwefeltrioxyd erst in der auf Reaktionstemperatur erhitzten Reaktionszone miteinander vermischt. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Chlorsulfonyldiisocyanat abtrennt und kontinuierlich zusammen mit Chlorcyan und Schwefeltrioxyd in die Reaktionszone zurückführt, wobei es zu Sulfuryldiisocyanat umgesetzt wird.
DEF35323A 1961-11-09 1961-11-09 Verfahren zur Herstellung von Sulfuryldiisocyanat Pending DE1171887B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0294613A1 (de) * 1987-06-10 1988-12-14 Hoechst Aktiengesellschaft Verfahren und Anlage zur kontinuierlichen Herstellung von Chlorsulfonylisocyanat

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0294613A1 (de) * 1987-06-10 1988-12-14 Hoechst Aktiengesellschaft Verfahren und Anlage zur kontinuierlichen Herstellung von Chlorsulfonylisocyanat

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