DE1152093B - Verfahren zur Herstellung von Sulfuryldiisocyanat - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Sulfuryldiisocyanat

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DE1152093B
DE1152093B DEF34890A DEF0034890A DE1152093B DE 1152093 B DE1152093 B DE 1152093B DE F34890 A DEF34890 A DE F34890A DE F0034890 A DEF0034890 A DE F0034890A DE 1152093 B DE1152093 B DE 1152093B
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DE
Germany
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chlorosulfonyl isocyanate
sulfuryl
reaction
diisocyanate
sulfuryl diisocyanate
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Application number
DEF34890A
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English (en)
Inventor
Dr Karl Matterstock
Dr Roderich Graf
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Hoechst AG
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Hoechst AG
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Publication date
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Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/20Thiocyanic acid; Salts thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Sulfuryldiisocyanat Es ist bekannt, Sulfuryldiisocyanat aus Bromcyan und Schwefeltrioxyd herzustellen. Außerdem ist die Herstellung von Sulfuryldiisocyanat aus Chlorsulfonylisocyanat und Silbercyanat beschrieben worden. Diese Verfahren sind für eine technische Durchführung nicht geeignet. So ist das erste Verfahren kostspielig und wegen der Verwendung von Bromcyan unangenehm in seiner Durchführung, während das zweite Verfahren ebenfalls kostspielig und darüber hinaus sehr zeitraubend ist.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Sulfuryldiisocyanat in einfacher und technisch durchführbarer Weise und in guter Ausbeute herstellen kann, wenn man Chlorsulfonylisocyanat (N-Carbonylsulfamidsäurechlorid) in An- oder Abwesenheit von Katalysatoren auf Temperaturen zwischen 200 und 500°C: erhitzt und gegebenenfalls das Reaktionsgemisch durch Destillation trennt. Hierbei lagert sich das Chlorsulfonylisocyanat unter Abspaltung von Chlor und Schwefeldioxyd in Sulfuryldiisocyanat in folgender Weice um Je nach den gewählten Bedingungen können hierbei Schwefeldioxyd und Chlor ganz oder teilweise unter Bildung von Sulfurylchlorid zusammentreten.
  • Die Umsetzung wird zweckmäßig in der Gasphase durchgeführt. Man verdampftChlorsulfonylisocyanat, erhitzt die entstehenden Dämpfe in einem Vorwärmer auf die gewünschte Reaktionstemperatur und leitet sie mit ausreichender Verweilzeit durch ein auf Reaktionstemperatur gehaltenes Rohr, das entweder leer ist oder mit Katalysatormasse gefüllt sein kann.
  • Zur Erzielung hoher Ausbeuten ist es zweckmäßig, den Umsatz bei einem Durchgang durch das Reaktionsrohr niedrig zu halten. Bei einer derartigen Fahrweise mit unvollständigem Umsatz verfährt man so, daß das nicht umgesetzte Chlorsulfonylisocyanat in einer nachgeschalteten Destillationskolonne vom gebildeten Sulfuryldiisocyanat abgetrennt und dem Verdampfer erneut zugeführt wird.
  • Das Verfahren kann leicht kontinuierlich geführt werden, indem man dem zurückfließenden Chlorsulfonylisocyanat so viel frisches Produkt zuführt, wie bei einem Durchgang durch das Reaktionsrohr gespalten wird. Die Umsetzung wird im allgemeinen in der Gasphase unter Normaldruck oder bei schwach erhöhtem Druck ausgeführt. Es ist auch möglich, die Reaktion unter vermindertem Druck durchzuführen oder das Chlorsulfonylisocyanat mit einem indifferenten Gas, wie Wasserstoff, Stickstoff, Kohlenoxyd, zu verdünnen, indem man zweckmäßig die Verdampfung unter gleichzeitigem Einleiten dieser Gase in den Verdampfer vornimmt. Im Prinzip kann man die Umsetzung auch unter höheren Drücken in der flüssigen Phase durchführen, wenn auch diese Ausführungsform keine besonderen Vorteile mit sich bringt.
  • Die Reaktionstemperatur ist weitgehend von der Verweilzeit der Dämpfe im Reaktionsraum und von dem gegebenenfalls angewandten Katalysator abhängig. Die Umsetzung kann bei Temperaturen bis zu 500°C ausgeführt werden. Ohne Anwendung von Katalysatoren liegt die optimale Temperatur bei 400 bis 450°C. In Gegenwart von Katalysatoren kann die Temperatur erheblich unter 400°C gesenkt werden. Die bevorzugten Reaktionstemperaturen liegen in diesem Falle zwischen 200 und 400'C und besonders zwischen 250 und 380°C.
  • Erfindungsgemäß verwendete Katalysatoren sind im allgemeinen die Verbindungen, insbesondere die Salze, der Nebengruppenelemente des Periodischen Systems. Als besonders wirksam erweisen sich die Salze von Metallen, wie Eisen, Kobalt, Nickel, Chrom, Molybdän und Kupfer. Da die katalytische Wirksamkeit in erster Linie auf die Metallkomponenten der Salze zurückzuführen ist, kann dem jeweiligen Metall praktisch jeder beliebige Säurerest zugeordnet sein. Zweckmäßig setzt man natürlich einfache anorganische Salze, wie Chloride, Sulfate usw., ein. Auch Aluminiumchlorid hat eine hohe katalytische Wirkung. Vorteilhaft wendet man die genannten Katalysatoren auf geformten Trägermaterialien, wie Silikagel, Kieselgur, Aluminiumoxyd, Bentonit u.a., an.
  • Die genannten Kontaktträger entfalten auch ohne Anwesenheit von Metallverbindungen bereits eine geringe katalytische Wirksamkeit.
  • Das als Ausgangsmaterial für die Herstellung des Sulfuryldiisocyanats verwendete Chlorsulfonylisocyanat läßt sich in bekannter Weise auf einem einfachen Wege und in guter Ausbeute aus Schwefeltrioxyd und Chlorcyan gewinnen. Hierbei setzt man die beiden Komponenten bei Temperaturen zwischen 120 und 130°C in äquimolaren Mengen um und erhält Chlorsulfonylisocyanat, das durch Destillation in reiner Form gewonnen wird, in praktisch quantitativer Ausbeute.
  • Das Sulfuryldiisocyanat weist zwei reaktionsfähige Isocyanatgruppen auf und geht sämtliche Reaktionen der Isocyanate und Sulfonylisocyanate ein. Es stellt somit ein wertvolles Zwischenprodukt zur Synthese von Arzneimitteln, Schädlingsbekämpfungsmitteln, Farbstoffen, oberflächenaktiven Stoffen, Textilhilfsmitteln und hochmolekularen Stoffen dar. Die nachfolgenden Beispiele sollen das Verfahren näher erläutern. Beispiel 1 141,5 g (1 Mol) Chlorsulfonylisocyanat werden in einem Kolben zum Sieden erhitzt und die Dämpfe durch ein 1 m langes senkrechtes, geneigtes oder waagerechtes Rohr von 40 mm Durchmesser geleitet, das in einem Ofen auf 400°C erhitzt ist. Am Ende des Rohres werden die Dämpfe einem Rückflußkühler zugeführt. Das hierbei kondensierende Produkt wird in einer Rücklaufleitung außerhalb des Ofens zum Verdampfungskolben zurückgeleitet. Das abgespaltene Chlor und Schwefeldioxyd passiert den Kühler gasförmig und wird in einer Kältefalle, die man auf -80°C kühlt, kondensiert. Die Sumpftemperatur im Verdampfungskolben steigt von anfänglich etwa 107°C langsam an. Vorteilhaft bricht man den Versuch bei einer Sumpftemperatur von 115 bis 117°C ab, die man je nach der Intensität des Kochens nach 5 bis 7 Stunden erreicht. In der Kältefalle haben sich etwa 50 g Kondensat gesammelt. Im Verdampfungskolben verbleiben etwa 90 g Reaktionsprodukt, aus dem man durch Destillation etwa 60 g unverändertes Chlorsulfonylisocyanat und etwa 30 g rohes Sulfuryldiisocyanat vom Siedepunkt 120 bis 140°C erhält. Durch fraktionierte Destillation gewinnt man daraus das reine Sulfuryldiisocyanat vom Siedepunkt 140°C. Beispiel 2 141,5 g (1 Mol) Chlorsulfonylisocyanat werden in einer wie im Beispiel 1 beschriebenen Apparatur umgesetzt. Das Reaktionsrohr ist mit handelsüblichem, granuliertem Kieselgel gefüllt und wird auf 350°C erhitzt. Nach etwa 3 bis 4 Stunden ist die Sumpftemperatur von anfänglich 107°C auf etwa 115°C gestiegen. Zu diesem Zeitpunkt enthält die Kältefalle etwa 50g Kondensat, während das Gewicht des Sumpfproduktes etwa 90g beträgt. Durch Destillation gewinnt man etwa 55g unverändertes Chlorsulfonylisocyanat und etwa 35 g rohes Sulfuryldiisocyanat vom Siedepunkt 120 bis 140°C.
  • Beispiel 3 141,5 g (1 Mol) Chlorsulfonylisocyanat werden in einer wie im Beispiel 1 beschriebenen Apparatur umgesetzt. Das Reaktionsrohr, das auf 350°C erhitzt wird, ist mit einer Mischung aus 50 g granuliertem Kieselgel und Raschigringen gefüllt. Das Kieselgel wurde zuvor mit einer 5o/oigen Eisen(IIl)-chloridlösung getränkt, getrocknet und durch kurzes Erhitzen auf etwa 500°C vom restlichen Wasser befreit. Nach etwa 2 Stunden haben sich in der Kältefalle etwa 50 g Kondensat gesammelt, während die Sumpftemperatur auf etwa 120°C gestiegen ist. Der Sumpf, dessen Gewicht etwa 80 g beträgt wird destilliert, wobei man etwa 25 g unverändertes Chlorsulfonylisocyanat und etwa 50 g rohes Sulfuryldiisocyanat vom Siedepunkt 120 bis 140°C erhält. Beispiel 4 Zur kontinuierlichen Herstellung des Sulfuryldiisocyanates wandelt man die im Beispiel l beschriebene Apparatur dergestalt ab, daß man zwischen dem Verdampfungskolben und dem Reaktionsrohr eine Kolonne einbaut, an deren Kopfende ein Tropftrichter zum Eintropfen von Chlorsulfonylisocyanat vorgesehen ist, während man aus dem Verdampfungskolben mit einem Heber kontinuierlich Sumpfprodukt abzieht. Man legt im Verdampfungskolben 283 g (2 Mol) Chlorsulfonylisocyanat vor und erhitzt zum Sieden, bis sich im Verlauf von etwa einer Stunde eine Sumpftemperatur von 116°C einstellt. Dann tropft man im Verlauf von 15 Stunden 1415 g (10 Mol) Chlorsulfonylisocyanat ein, während man über den Heber mit einer solchen Geschwindigkeit Sumpfprodukt abzieht, daß sich die Sumpftemperatur auf 116°C hält. Die Füllung des Reaktionsrohres, das man auf 350°C erhitzt, entspricht der im Beispiel 3 beschriebenen. Man erhält aus dem Reaktionsgemisch durch Destillation neben 330 g unverändertem Chlorsulfonylisocyanat 650 g rohes Sulfuryldiisocyanat vom Siedepunkt 120 bis 140°C.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Sulfuryldiisocyanat, dadurch gekennzeichnet, daß man Chlorsulfonylisocyanat, zweckmäßig in der Gasphase, auf Temperaturen zwischen 200 und 500°C erhitzt und gegebenenfalls das Reaktionsgemisch durch Destillation trennt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart der Metallsalze von Eisen, Kobalt, Nickel, Chrom, Molybdän, Kupfer oder Aluminium, gegebenenfalls auf einem bekannten Träger, durchführt.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3375088A (en) * 1964-02-25 1968-03-26 Nitto Chemical Industry Co Ltd Treatment of crude chlorosulfuryl isocyanate
US3387946A (en) * 1963-10-29 1968-06-11 Olin Mathieson Process for preparing imino-bis

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US3387946A (en) * 1963-10-29 1968-06-11 Olin Mathieson Process for preparing imino-bis
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