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Stoßdämpfendes Lager, insbesondere für Uhrwerke Gegenstand des Hauptpatentes
1142 092 ist ein stoßdämpfendes Lager, insbesondere für Uhrwerke, mit einem
vermittels einer Feder über einen Deckstein nur gegen den kegeligen Sitz eines Lagerkörpers
angedrückten Lochstein, dessen Umfang als Rotationsfläche mit einer nur wenig nach
außen gekrümmten Erzeugenden ausgebildet ist und diese Rotationsfläche bei zentriertem
Lochstein angenähert längs ihres Mittelkreises gegen den kegeligen Sitz anliegt.
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Es hat sich herausgestellt, daß die Zentrierung des Lochsteines durch
das Zusammenwirken der Flächen des Lochsteines und des Lagerkörpers nur dann gesichert
und eine Rückführung des Lochsteines in seine Normallage nur dann in ausreichendem
Maße gewährleistet ist, wenn der Stein sich um eine verhältnismäßig große Strecke
verschiebt.
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Bei kleinen Verschiebungen infolge eines nur geringen radialen Stoßes
reicht jedoch des öfteren die Haftreibung zwischen den beiden zentrierenden Oberflächen
von Lochstein und Lagerkörper aus, um eine Rückführung des Steines in seine Ruhelage
zu verhindern.
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Es wurde zwar schon vorgeschlagen, die .Steine in einer Kugelkalotte
zu halten, welche in einer entsprechend ausgebildeten Kugelpfanne geführt wird.
Diese Ausbildung gestattete es aber infolge der flächenhaften Berührung zwischen
Kalotte und Pfanne ebenfalls nicht, mit genügender Sicherheit eine völlige Rückführung
der nur wenig verschobenen Steine in die Ruhelage zu gewährleisten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die mit dieser mangelnden
Rückführung bei geringen radialen Stößen zusammenhängenden Nachteile zu vermeiden
und das stoßdämpfende Lager des Hauptpatentes so auszubilden, daß der Krümmungsmittelpunkt
der Erzeugenden der Rotationsfläche so angeordnet ist, daß keine nennenswerte Verlagerung
der gewölbten Bohrung des Lochsteines nach einem Stoß eintritt, auch wenn der Lochstein
nicht vollständig in seine Ruhelage zurückgeführt wird.
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In Weiterbildung des stoßdämpfenden Lagers des Hauptpatentes besteht
die Erfindung darin, daß der Krümmungsmittelpunkt der Erzeugenden der Rotationsfläche
einerseits in der Lagerachse und andererseits in oder um weniges über der Ebene
liegt, die durch den Querschnittskreis mit dem kleinsten Durchmesser der gewölbten
Bohrung des Lochsteines gegeben ist.
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Dadurch wird auch bei bleibender leichter Kippstellung des Lochsteines
die Zentrierung des gelagerten Zapfens nicht beeinträchtigt. Die Erfindung ist in
der Zeichnung an Hand zweier Ausführungsbeispiele veranschaulicht. Es zeigt F i
g. 1 einen Axialschnitt eines Teiles des Lagers gemäß der Erfindung in vergrößertem
Maßstab, F i g. 2 einen Axialschnitt des oberen Lagers einer Unruhe eines Uhrwerkes,
F i g. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Lagers.
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Das in F i g. 1 dargestellte Lager enthält einen Lochstein 19 mit
gewölbter Bohrung. Der Lochstein sitzt so in einer Fassung 20, daß er über die untere
Fläche der Fassung 20 hervorsteht. Der über die Fassung hervorstehende Teil des
Lochsteines 19 weist an seinem Umfang eine Rotationsfläche 21 auf, die an
der kegeligen Sitzfläche 22 des Lagerkörpers 23 anliegt. Die Rotationsfläche 21
hat einen Kreisbogen zur Erzeugenden, dessen Mittelpunkt O auf der Lagerachse und
in Höhe der Ebene 24 liegt, die durch den Querschnittskreis mit dem kleinsten Durchmesser
der gewölbten Bohrung des Lochsteines 19 gegeben ist.
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Wenn nun der Stein 19 nicht genau in seine Normallage nach einer geringen
Verschiebung zurückgeführt werden sollte, d. h. wenn die Lageänderung des Lochsteines
eine so geringe ist, daß die Rückstellkraft der Rückstellfeder die Reibung des Lochsteines
am Lagerkörper nicht überwinden kann,
bleibt dieser um seinen Mittelpunkt
O leicht gekippt stehen.
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Da nun der Punkt O mit dem Mittelpunkt des Querschnittskreises 24
mit dem kleinsten Durchmesser der gewölbten Bohrung des Lochsteines zusammenfällt,
hat die leichte Kippung des Steines keine Verschiebung des Lagerzapfens zur Folge
und somit keinen Einfluß auf den Gang der Unruhe.
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In der Praxis ist es nicht immer möglich, den Mittelpunkt O genau,
wie in F i g. 1 dargestellt, in die Querschnittskreisfläche 24 mit dem kleinsten
Durchmesser der gewölbten Bohrung des Lochsteines zu legen. Dies würde zu Steinen
führen, deren Abmessungen oftmals als unzulässig angesehen werden müssen.
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In F i g. 2 und 3 ist nun eine Lösung dargestellt, die den praktischen
Bedürfnissen angepaßt ist. Das Lager besteht aus einem Lagerkörper 25, der in die
Unruhescheibe 26 eines Uhrwerkes eingesetzt ist und zur Lagerung des Rückers 27
dient. In einer Mittelausnehmung 28 des Lagerkörpers 25 sind ein Lochstein 29 und
ein Deckstein 30 angeordnet.
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Der Lochstein 29 sitzt in einer Fassung 31. Der Deckstein 30 sitzt
frei in dem Sitz 32 der Fassung 31. Die Zentrierung der von der Fassung 31 und von
den beiden Steinen 29 und 30 gebildeten Einheit wird nun durch das Zusammenwirken
einer Rotationsfläche 33 des über die Fassung 31 hervorstehenden Teiles des Lochsteines
29 mit einer kegeligen Sitzfläche 34 des Lagerkörpers 25 gebildet. Die Rückstellung
der Einheit der beiden Steine und der Fassung wird durch eine Feder 35 bewirkt,
die sich am Deckstein 30 abstützt, und die in eine Kehlung 36 des Lagerkörpers 25
eingesetzt ist. Die Unruhwelle ist mit 37, der Lagerzapfen der Unruhwelle mit 38
bezeichnet.
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Die Rotationsfläche 33 hat einen Kreisbogen zur Erzeugenden, dessen
Mittelpunkt bei 01 auf der Achse 39 des Lagers etwas überhalb der durch den
Querschnittskreis mit dem kleinsten Durchmesser der gewölbten Bohrung des Lochsteines
29 geführten Ebene 40 liegt. Der Abstand zwischen dem Mittelpunkt 01 und der Ebene
40 entspricht im wesentlichen der Höhe dl des gewölbten Teiles der Bohrung des Lochsteines.
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Unter dem Einfluß eines geringen radialen Stoßes führt nun die aus
dem Lochstein 29, der Fassung 31 und dem Deckstein 30 bestehende Einheit eine kleine
Kippbewegung aus. Auch hier liegen nun die Verhältnisse so, daß, wenn der Lochstein
29 unter dem Einfluß der Feder 35 nicht mehr ganz in seine Ruhelage zurückzukehren
vermag, d. h. die Abweichung seiner Stellung von der Ruhelage zu klein ist, als
daß wegen der Haftreibung des Lochsteines an der Kegelsitzfläche die Federkraft
für eine völlige Rückstellung ausreichen würde, der Lochstein leicht gekippt bleibt,
was aber bei Beachtung der Vorschriften in bezug auf die Lage des Krümmungsmittelpunktes
01 der Erzeugenden ohne Einfluß auf die Zentrierung des Lagerzapfens bleibt.