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Vorrichtung zum Einlegen von Beilagen in Zeitschriften In der zeitungs-
und zeitschriftenherstellenden Industrie ist es allgemein bekannt und üblich, daß
Schnittmusterbogen, Prospekte od. dgl. in Zeitschriften zum Zwecke der Werbung oder
Anleitung eingelegt werden. Diese Arbeit wird vielfach noch manuell ausgeführt durch
Einschießen der Einlage in die geöffnete Zeitschrift, indem diese mit der einen
Hand in der Mitte oder am Umschlag geöffnet wird und die andere Hand die Einlage
in den Öffnungswinkel einführt.
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Diese Arbeitsweise ist zeitraubend und ermüdend und kann auch nur
bei geringer Auflagenhöhe angewendet werden.
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Vorteilhafter gestaltete sich das Einlegen z. B. von Bestellkarten
oder Prospekten durch die Anwendung rotierender Saugeinrichtungen, die die Zeitschriften
von einem Stapel abziehen und mittels einer geeigneten Vorrichtung in eine vorgesehene
U-förmige Nut so einbringen, daß der Falz der Zeitschrift in dieser Nut zu liegen
kommt. Umlaufende Mitnehmer führen die Zeitschrift einer starr angeordneten Zunge
zu, die in diese während der Weiterbewegung eindringt. In die nunmehr geöffnete
Zeitschrift wird von umlaufenden Saugtrommeln das einzulegende Gut eingebracht.
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Nachteilig erwies sich bei solchen Einrichtungen, daß sowohl die Zeitschriften
als auch das Einlegegut in Stapelmagazinen bereitgehalten werden mußten. Weitere
Nachteile zeigten sich bei diesen Einrichtungen insofern, daß die Einlagen von der
unteren Seite des Stapels abgezogen werden, wobei entweder, besonders bei leichten
Papieren, mehrere Einlagen gleichzeitig mitgenommen werden oder auch Stopper eintreten,
weil keine Einlage vom Sauger mitgenommen wurde. Auch war keine anlagerichtige Beifügung
der Einlage möglich.
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Als besonders ungünstig erwies sich jedoch, daß die Zeitschriften
erst während ihrer Weiterbewegung geöffnet wurden. Durch die starre Öffnungszunge
traten Beschädigungen der Zeitschriften ein oder der für die Einführung der Einlage
erforderliche Öffnungs winkel wurde nicht erreicht, besonders dann, wenn die betreffenden
Zeitschriften im Umfang sehr dünn waren und z. B. nur 8 Seiten aufwiesen.
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Wesentlich bessere Ergebnisse wurden erzielt durch Einrichtungen,
die einen vertikal nach oben bewegten Zeitschriftenstapel vorsahen. Ein in der Höhe
der obersten Zeitschriftenlage vorgesehener umlaufender, keilförmiger Öffner greift
dann in den durch das Falzen gebildeten Zwischenraum der Seitenlagen ein, öffnet
diesen in einem bestimmten Winkel und schleudert die Zeitschrift, durch die Ausbildung
des Öffners und seine Drehbewegung bedingt, in eine
trogförmige Fördereinrichtung
oder Winkelbahn. Im weiteren Verlauf wird dann an einer geeigneten Stelle der Winkelbahn
durch eine andere Einrichtung die Einlage in die nunmehr geöffnete Zeitschrift eingebracht.
Obwohl diese und auch andere bekanntgewordene Einrichtungen bereits die Vorteile
einer Winkelbahn aufweisen, wie sie etwa für Maschinen zum Ankleben von Bildern
in Büchern Verwendung finden, bedingen sie ebenfalls das Vorhandensein eines Zeitschriftenstapels
als Zwischenstufe zwischen dem Falzapparat einerRotationsdruckmaschine und der eigentlichen
Einlegevorrichtung. Auch ist es kaum möglich, mit dem bereits oben erwähnten Öffner
über eine bestimmte Stundenleistung hinauszukommen, da sonst Beschädigungen der
Zeitschriften beim Eindringen des rotierenden Öffners in diese eintreten können
und auch sonst das Einschleudern der Zeitschriften in die Winkelbahn zusätzliche
Maßnahmen bedingen würde und damit eine Leistungssteigerung fraglich erscheinen
lassen.
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Es ergab sich deshalb die Aufgabe, eine Vorrichtung zu schaffen,
die ein mechanisches Einlegen von Beilagen, wie Prospekten, Schnittmusterbogen oder
Shnlichem in Zeitschriften anlagerichtig ermöglicht und unter Wegfall einer Stapelbildung
direkt dem Falzapparat einer Rotationsdruckmaschine zugeordnet werden kann. Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei einer derartigen Vorrichtung mit zwei die Zeitschriften
aufnehmenden, V-förmig gegeneinander geneigten Flächen, diesen die Zeitschriften
und die Beilagen zuführenden Einrichtungen, einer Einrichtung zum Fördern der Zeitschriften
und der Beilagen innerhalb der geneigten Flächen und einer Einrichtung zum Öffnen
der Zeitschriften erfindungsgemäß vorgeschlagen wird, diese Öffnungseinrichtung
zu bilden aus einer über dem Scheitel der beiden gegeneinander geneigten Flächen
angeordneten, jeweils ein Ende der Zeitschriften an ihrem Falz erfassenden,
federnden
Zunge und einer am anderen Ende der Zeitschrift zwischen ihre Blätter greifenden,
schwertförmig ausgebildete Zunge. Dabei greift an der federnden Zunge eine Arretierschraube
an und unterhalb dieser federnden Zunge befindet sich eine Abgleitvorrichtung.
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Die Erfindung wird in einem Ausführungsbeispiel erläutert und in
ergänzenden Zeichnungen dargestellt; es bedeutet Fig. 1 eine Vorderansicht der Vorrichtung
mit Zeitschriftenzuführeinrichtung und Öffnungseinrichtung, Fig. 2 eine Vorderansicht
einer Fangeinrichtung mit Saugervorrichtung, Fig. 3 eine Seitenansicht der Zeitsohriftenzuführeinrichtung
mit der Öffnungseinrichtung für die Zeitschrift, F i g. 4 eine Teildraufsicht auf
die Vorrichtung mit Transportrollen und Sammelmagazin.
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Die beispielsweise aus einem Aggregat 1 (Sammelhefter mit Sohneidvorrichtung)
mit ihrem Falz voran ausgestoßenen, gehefteten und beschnittenen Zeitschriften 2
werden durch eine Zeitschriftenzuführeinrichtung 3 abgefangen, hier aus ihrer waagerechten
Lage in eine senkrechte Lage gebracht und mit ihrem Falz nach unten in eine Winkelbahn
4 so eingeführt, daß sie mit dem Falz auf dem Scheitel 5 der Winkel bahn 4 zu liegen
kommen.
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Während des Herunterfallens in die Winkelbahn 4 passiert die Zeitschrift
2 eine an einem Drehzapfen 6 befindliche Öffnungseinrichtung, welche aus einer federnden
Zunge 7, einer Arretierschraube 8 und einer schwertförmig angeordneten Einführzunge
9 sowie einer S-förmig ausgebildeten Abgleiteinrichtung 10 besteht.
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Die Anordnung der Öffnungseinrichtung ist dabei so getroffen, daß
die in die Zeitschriftenzuführeinrichtung 3 vertikal fallende Zeitschrift 2 nur
an dem Kopf beim Herunterfallen in die Winkelbahn 4 gestoppt wird. Durch das Aufsitzen
bzw. den Widerstand der federnden Zunge 7 und die Fallgeschwindigkeit der Zeitschrift
2 wird selbige so in ihrer Lage verändert, daß sie mit dem Fuß einen Winkel zum
Scheitel der Winkelbahn 4 bildet. Die federnde Zunge 7 bewirkt dabei den Drehpunkt,
so daß die der federnden Zunge 7 gegenüberliegende, schwertförmig angeordnete Einführzunge9
zwangläufig durch das Abkippen der Zeitschrift 2 in selbige hineinragt.
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Das Hineinragen der schwertförmig angeordneten Einführzunge 9 wird
durch die Zeitschrift 2 begünstigt, da diese unmittelbar nach dem Heftprozeß noch
eine leicht konkave Formgebung aufweist.
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Durch das Herunterfallen der Zeitschrift 2 und das Nachgeben der
federnden Zunge 7 wird die Zeitschrift 2 eine bestimmte Strecke in Arbeitsrichtung
bewegt, wodurch sich die sohwertförmig angeordnete Einführzunge 9, die bereits innerhalb
der Zeitschrift 2 liegt, noch tiefer in die Zeitschrift 2 hineinschiebt.
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Die federnde Zunge 7 geht, nachdem die Zeitschrift 2 in den Scheitel
der Winkelbahn 5 gefallen ist, in ihre Ausgangsstellung zurück.
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Durch die umlaufenden Mitnehmer 11 der Fördervorrichtung wird die
Zeitschrift 2, in welche bereits die schwertförmig ausgebildete Einführzunge 9 eingeführt
ist, in Arbeitsrichtung vorwärts bewegt. Während dieser Vorwärtsbewegung drücken
die Schenkel der schwertförmig ausgebildeten Einführzunge 9 die Schenkel der Zeitschrift
2 auseinander, so daß selbige
an den Innenwänden der Winkelbahn 4 zu liegen kommen.
In diesem Zustand wird die Zeitschrift 2 weiter gefördert und unter einer Fangvorrichtung
12 hindurchgeführt, wie sie an sich schon vorgeschlagen wurde.
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Während des Einführens der Zeitschrift 2 in die Zeitschriftenzuführeinrichtung
3, in welcher die Zeitschrift 2 gewendet und mit Hilfe der in die Zeitschriftenzuführeinrichtung
3 hineinragenden schwertförmig angeordneten Einführzunge 9 zwangläufig geöffnet
wird, wurde das Einlagegutl3, beispielsweise Prospekte, Schnittmusterbogen od. dgl.
durch eineBogenfördervorrichtung 14, beispielsweise Sauger, in die Fangvorrichtung
12 so eingeführt, daß es dort in ruhiger Stellung an der Abgleitfläche der Fangvorrichtung
12 zu liegen kommt.
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Die unter der Fangvorrichtung 12 hindurchwandernde Zeitschrift 2
führt mit Hilfe der Mitnehmer 11 die in der Fangvorrichtung 12 liegende Einlagel3
durch Abschieben von der Fangvorrichtung 12 zwangläufig in die geöffnete Zeitschrift
2 ein. Während des weiteren Transportes wird die Zeitschrift 2 durch entsprechende
Schließvorrichtungen 15 so geschlossen, daß sie vertikal in der Winkelbahn4 zu liegen
kommt.
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Die nunmehr geschlossene Zeitschrift 16 wird durch vertikal angeordnete,
beispielsweise mit einem Gummibelag versehene Transportwalzen 17 ergriffen und der
Auslage zugeführt. Unmittelbar hinter dem letzten Transportwalzenpaar 17 ist eine
Zählvorrichtung 18 angeordnet, die in an sich bekannter Weise mit einer schwertförmigen
Umlenkvorrichtung 19 elektrisch oder mechanisch gekoppelt ist. Die Zählvorrichtung
18 registriert nur die Zeitschriften, die die Vorrichtung verlassen. Die Zählvorrichtung
18 bewirkt, daß nach einer gewünschten Menge von Zeitschriften, beispielsweise 50
Stück, die schwertförmige Umlenkvorrichtung 19 systematisch ausgerastet wird, so
daß die Zeitschriften in das leere Magazin 20a einfallen können. Durch diese mit
der Zählvorrichtung 18 gesteuerte Umlenkvorrichtung 19 ist es möglich, die Zeitschriften
in einer bestimmten Anzahl im Magazin 20, 20a zu sammeln.
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Die Zeitschriften werden durch die Umlenkvorrichtung 19 so ausgelegt,
daß sie mit dem Falz in der Anlage zu liegen kommen. Die Bodenplatte des Magazins
20, 20a ist dabei leicht angeschrägt und als Vibrator ausgebildet. Dadurch werden
die Zeitschriften während des Sammelns im Winkel abgestoßen.
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Sind beispielsweise 50 Zeitschriften im Magazin 20, 20a gesammelt,
so wird die schwertförmige Umlenkvorrichtung 19 ausgerastet und die Zeitschriften
fallen nunmehr in das leere Magazin 20a.
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Die erfindungsgemäß beschriebene Vorrichtung kann beispielsweise
mit einer oder mehreren Fangeinrichtungen 12 versehen sein, die sich entsprechend
der einzulegenden Prospekte oder Schnittmusterbogen ergeben.
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Im Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nur eine Fangstation 12
bezeichnet. Es können jedoch derer mehrere sein.
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Das beschriebene Beispiel bezieht sich insbesondere auf die bekannten
Verarbeitungsaggregate für Zeitschriften, wo die Zeitschriften in der horizontalen
Lage aus der Maschine im beschnittenen Zustand ausgelegt werden.
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Die Erfindung beschränkt sich jedoch nicht auf dieses Ausführungsbeispiel,
da die Zeitschriften auch durch manuelle Tätigkeit in die Zuführeinrichtung
eingelegt
werden können. Das gleiche bezieht sich auf die Fangvorrichtungen, die nicht nur
mit Sauganlegern arbeiten, sondern auch manuell betätigt werden können. In vorgenannten
Fällen werden die Zeitschriften bzw. die Prospekte aufgeschoben und einzeln in die
Vorrichtung entsprechend dem Takt der Maschine eingeführt.
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Daraus ergibt sich, daß diese Vorrichtung als Handanlage, Halb- oder
Vollautomat eingesetzt werden kann.
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Es erübrigt sich, darüber Ausführungen zu machen, daß die Umlaufgeschwindigkeit
der Fördervorrichtung die gleiche sein muß wie die des Aggregates. Die Umlaufgeschwindigkeit
kann beispielsweise durch Hebel-, Exzenter- oder Zahnradübertragung von dem Aggregat
direkt übernommen oder durch ein entsprechendes Getriebe selbständig gesteuert werden.