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Vorrichtung, um einem Patienten einen Atmungszyklus aufzuerlegen Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, die den Zweck hat, einem Patienten
einen Atmungszyklus aufzuerlegen, insbesondere, um die psychosomatische Entspannung
herbeizuführen.
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Bei einer derartigen, bereits bekannten Vorrichtung ist vorgesehen,
einen Lichtpunkt in einer wechselnden linearen Bewegung zu bewegen, nach der der
Patient seinen Atmungsrhythmus richtet. Die Bewegung des Lichtpunktes wird durch
mechanische Mittel erreicht, die die wechselnde Verschiebung einer Baugruppe, die
insbesondere eine Lampe und eine Mattscheibe enthält, gegenüber einem Schlitz in
der Vorrichtung sicherzustellen. Diese Vorrichtung hat den Nachteil; daß die Verschiebung
des Lichtpunktes kontinuierlich erfolgt und der Patient aus diesem Grunde nur zwischen
den Phasen des Ein- und Ausatmens wechseln kann. In gewissen Anwendungsbereichen
ist es jedoch notwendig, zwischen den aufeinanderfolgenden Phasen des Ausatmens
und des Einatmens, oder umgekehrt, eine Phase vorzusehen, während welcher der Patient
die Luft anhält.
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Bekannt ist ferner ein Metronom zur Durchführung von Atemgymnastik.
Sein wesentlicher Teil ist ein beweglicher Zeiger, der zwecks besserer Erkennbarkeit
vor einer Platte angeordnet ist und sich auf und nieder bewegt. Diese Bewegung ist
in ihrer Geschwindigkeit veränderbar. Die Taktgabe erfolgt so, daß der Patient bei
Aufwärtsbewegung des Zeigers einatmet und bei Abwärtsbewegung aus atmet. Zusätzlich
ist an dem Mechanismus eine exentrische Scheibe mit einstellbarer Winkelstellung
vorgesehen.
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Diese Scheibe hat die Aufgabe, die Abwärtsbewegung des Zeigers zu
unterbrechen, bevor dieser seinen tiefsten Punkt erreicht und so eine Ruhezeit für
den Zeiger in dessen unterer Stellung und damit eine Pause zwischen Ausatmen und
Einatmen zu veranlassen. Diese eine Pause ist aber unzulänglich; wesentlich ist
auch eine Phase des Anhaltens des Atmens zwischen dem Einatmen und dem darauf folgenden
Ausatmen, damit der auferlegte Atmungszyklus zu einer vollständigen Entspannung
führt.
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Außerdem arbeitet die bekannte Einrichtung mit mechanischen Gliedern,
die umständlich und aufwendig sind und Geräusche erzeugen, welche für eine Entspannung
hinderlich sind. Auch wird diese durch die Verfolgung eines sich auf und ab bewegenden
Zeigers nicht gerade begünstigt.
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Die Nachteile dieser bekannten Vorrichtungen werden durch die Erfindung
überwunden. Die Erfindung hat demnach das Ziel, eine Vorrichtung zu schaffen, die
es gestattet, einen vollständigen
Atmungszyklus zu realisieren, in welchem Phasen
des Anhaltens des Atems zwischen den Phasen des Ein- und Ausatmens eingeschoben
sind. Ein anderer Zweck der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, bei
welcher die leuchtende Spur, der der Patient mit den Augen folgen soll, irgendeine
geometrische Form haben kann, die sich von einer Linie unterscheidet. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung, um einem Patienten einen Atmungszyklus aufzuerlegen, insbesondere um
die psychosomatische Entspannung herbeizuführen, mit einem elektrischen Schalter,
der durch einen elektrischen Motor angetrieben wird und die Speisung von Lampen
steuert, die auf einer Tafel angeordnet sind, ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Lampen in vier Gruppen unterteilt sind, welche den Phasen des Einatrnens, Ausatmens
und zwei dazwischengeschobenen Phasen des Anhaltens des Atems entsprechen, und daß
die vier Lampengruppen in einer geschlossenen Kurve angeordnet sind.
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Die Erfindung verbessert die bekannten Vorrichtungen einerseits dadurch,
daß sie einen Zyklus von vier Phasen sichtbar macht, und andererseits, daß sie eine
Kombination von Teilen verwendet, welche jegliches Geräusch vermeidet und insofern
die Leistung des Apparats hinsichtlich der Erzielung einer Entspannung vervollkommnet.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung besitzt den Vorteil, daß durch Verfolgung
der stetigen Wanderung eines Leuchtbildes mit den Augen die Person, welche bereits
der Entspannung, hervorgerufen durch die Einhaltung eines wohlabgestuften Atmungszyklus
unterworfen
ist, noch zusätzlich einer Art Hypnose durch die Leuchtspur unterworfen wird, welche
die Wirkung der Entspannung infolge des vierphasigen Atmungszyklus verstärkt. Außerdem
erfolgt diese Beobachtung in völliger Ruhe, was wiederum die Wirksamkeit der Vorrichtung
verstärkt.
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Die Dauer des ganzen Zyklus, d. h. die Frequenz des auferlegten Atmungsrhythmus,
kann durch den Patienten selbst reguliert werden, indem er auf die Antriebsgeschwindigkeit
des elektrischen Schalters einwirkt.
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Nach einer Variante der Erfindung hat die Vorrichtung in bekannter
Weise im Zentrum eine Blinklampe, deren Frequenz sich je nach der Dauer des Arbeitsumlaufes
der Vorrichtung ändert. Dieses Blinken fasziniert den Patienten und führt endlich
einen Zustand hypnotischen Schlafes herbei.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden unter Bezugnahme auf die
Zeichnung beschrieben.
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Fig. 1 stellt ein elektrisches Schaltschema einer Vorrichtung gemäß
der Erfindung dar; Fig. 2 stellt ein Schema einer Variante der Vorrichtung dar;
F i g. 3 stellt ein Schema einer anderen Anordnung der Lampen der Vorrichtung dar.
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Nach Fig. 1 hat die erfindungsgemäße Vorrichtung in einem Gehäuse
eine Tafel 1, auf der die verschiedenen Bilder erscheinen, nach denen der Patient
seinen Atmungsrhythmus richten soll.
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Nach der Art der dargestellten Ausführung werden die Bilder durch
eine bestimmte Anzahl von Fenstern gebildet, die in die Tafel 1 eingelassen sind.
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Hinter jedem dieser Fenster, die in bekannter Weise mit bunten Scheiben
versehen sein können, ist eine Lampe angebracht.
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Die Fenster in der Tafel 1 sind in vier Gruppen aufgeteilt.
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Eine erste Gruppe 2a besteht aus drei Fenstern, die vertikal übereinandergesetzt
sind; diese drei Fenster entsprechen der Phase des Einatmens im Atmungszyklus.
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Die zweite Gruppe 2b besteht aus fünf Fenstern, auch vertikal übereinandergesetzt;
diese zweite Gruppe entspricht der Phase des Ausatmens.
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Endlich sind oben und unten auf der Tafel je ein Paar Fenster 2c
und 2d eingelassen; jedes Paar entspricht einer Phase des Anhaltens des Atems.
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Jedem Fenster der Gruppen 2a, 2b, 2c und 2d ist eine Lampe der Gruppen
3 a, 3 b, 3 c und 3d zugeordnet. Jede Lampe der'Gruppen 3a, 3 b, 3 c und 3d steht
mit einem der Schleifkontakte 4 a, 4 b, 4 c und 4d in Verbindung. Diese Schleifkontakte
stehen mit verschiedenen Kontaktschienen eines Walzenschalters 5 in Verbindung,
der durch einen Motor 6 in Drehung gesetzt wird.
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Die Schleifkontakte können in ständiger Berührung an der Walze liegen;
die verschiedenen Kontaktschienen, die ihnen zugeordnet sind, bestehen aus isolierenden
Segmenten und leitenden Segmenten, die auf dem Umfang der Walze in zweckmäßiger
Art und Weise angeordnet sind.
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Die verschiedenen Kontaktschienen können auch durch vorspringende
Zapfen gebildet sein, die mit den entsprechenden Schleifkontakten während bestimmter
Abschnitte der Walzendrehung in Berührung kommen.
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Die Walze 5 besteht aus einem leitenden Material und ist mit der
Sekundärwicklung eines Speisetrans-
formators 7, dessen Primärteil an eine Wechselstromquelle
8 liegt, verbunden.
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Eine Schaltuhr 9 bewegt einen Kontakt 9 a in dem Primärstromkreis
des Transformators 7, wodurch die Vorrichtung für eine bestimmte Zeit, die nach
Wunsch regulierbar ist, eingeschaltet wird.
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Ein Widerstand 10 ist zwischen die Sekundärseite des Speisetransformators
7 und den Motor 6 in einer Art geschaltet, daß man die Drehgeschwindigkeit des Motors
6 den Bedürfnissen anpassen kann.
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Sobald die Vorrichtung durch Schließen des Kontaktes 9 a in Betrieb
gesetzt worden ist, wird die Walze 5 mit einer Geschwindigkeit gedreht, die durch
die Stellung des Schiebekontaktes an dem Widerstand 10 bestimmt wird. Jeder Umdrehung
der Walze 5 entspricht ein vollständiger Atmungszyklus.
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Die verschiedenen Lampen 3, die an die Schleifkontakte geschaltet
sind, leuchten auf der Tafel 1 nacheinander in der durch den Pfeile angezeigten
Richtung auf.
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Wenn man als Startpunkt des Atmungszyklus den Beginn der Einatmungsphase
betrachtet, leuchten die Lampen der Gruppe 3 a nacheinander von unten nach oben
auf. Der Patient atmet ein. Dann leuchten die Lampen der Gruppe 3 c eine nach der
anderen auf, dem Patienten anzeigend, daß er während dieser Periode den Atem anhalten
soll. Dann gehen die Lampen der Gruppen 3 a und 3 c aus, während alle Lampen der
Gruppen 3 b und 3 d plötzlich aufleuchten. Die Lampen der Gruppe 3 b gehen anschließend
nacheinander von oben nach unten aus, dem Patienten anzeigend, daß er während dieser
Phase ausatmen soll. Endlich gehen die Lampen der horizontalen Gruppe 3d aus, dem
Patienten anzeigend, daß er wiederum den Atem anhalten soll, bevor er erneut mit
dem Einatmen beginnt. Der Zyklus wiederholt sich so in kontinuierlicher Weise und
während einer Dauer, die durch das Schaltwerk 9 bestimmt wird.
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Die Vorrichtung kann in seinem Zentrum in bekannter Weise eine Blinklampe
lt enthalten, die durch einen Kontakt 12 mit einem Schleifkontakt 13 verbunden ist,
der einem Zahnrad 14 gegenüber liegt, das auf der Achse 15 der Walze 5 angeordnet
ist, mit welcher es in elektrischer Verbindung steht.
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Wenn sich die Walze 5 dreht, kommt der Schleifkontakt 13 periodisch
mit den Zähnen des Rades 14 in Konktakt, was die Lampe 11 intermittierend aufleuchten
läßt, wenn der Kontakt 12 geschlossen ist.
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Das Blinken der Lampe i1 weckt die Faszination des Patienten unter
Umständen so weitgehend, daß dieser in einen Zustand hypnotischen Schlafes fällt.
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Der Kontakt 12 erlaubt, das Blinken der Lampe 11 nach Wunsch abzuschalten.
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Die Anordnung der Fenster auf der Tafel 1, ihre Form und die Reihenfolge
in der sie aufleuchten, können von dem beschriebenen Beispiel völlig verschieden
sein. Die in der F i g. 1 dargestellte Anordnung entspricht einer logischen Anordnung,
da das Einatmen von unten nach oben erfolgt (Leuchtfolge der Fenster 2 a) und das
Ausatmen von oben nach unten (Leuchtfolge der Fenster 2 b).
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Grundsätzlich ist die Dauer des Aufleuchtens jedes Fensters für alle
Fenster gleich, und das Verhältnis 3 : 5, das der Anzahl der Fenster 2a zu 2b entspricht,
entspricht dem Verhältnis der Dauer des Einatmens zur Dauer des Ausatmens im Atmungszyklus
des Menschen.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung kann natürlich im Hinblick auf
andere Anwendungsbereiche auf unterschiedliche Atmungszyklen eingestellt werden;
das beschriebene Verhältnis ist nicht zwingend.
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Diese Vorrichtung kann insbesondere einer Methode der Atmungserziehung
dienen, wie sie z. B. für die schmerzlose Entbindung angewendet wird.
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Die in F i g. 2 dargestellte Vorrichtung besteht aus einem Impulsgenerator
20, z. B. mit Transistoren, dessen Frequenz mit Hilfe eines Reglerorgans 21, z.
B. eines Potentiometers, ferngesteuert werden kann. Dieser Generator 20 speist ein
Schrittschaltwerk22, das sich einen Bruchteil der Umdrehung dreht, wenn es einen
Impuls erhalten hat. Man kann also die Schnelligkeit der Drehung fernsteuern.
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Das Schaltwerk 22 bringt einen Schalter 23 in Drehung, der das Aufleuchten
der Lampen 24 a, 24 b, 24c und 24d steuert, die, den Seiten eines Rechteckes folgend,
auf der Tafel 1 des Apparates angebracht sind.
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Der Anschluß des Schalters 23 ist so vorgesehen, das die Lampen während
einer Umdrehung des Schaltwerkes 22 nacheinander im Uhrzeigersinn aufleuchten.
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Die unterste Lampe der Lampen 24 a, die den vertikalen linken Rand
des Rechteckes bilden, leuchtet als erste auf und markiert den Startpunkt des Einatmens,
es folgen die anderen Lampen 24 a von unten nach oben, dann die Lampen 24c des oberen
horizontalen Randes, von links nach rechts. Die Periode des Aufleuchtens der Lampen
24c entspricht dem Anhalten des Atems.
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Wenn alle Lampen 24 a und 24 c erleuchtet waren, bewirkt der Schalter
23 ihr Erlöschen und gleichzietig das Aufleuchten aller Lampen 24b und 24 d.
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Dann löscht der Schalter nacheinander die Lampen 24b von oben nach
unten und dann die Lampen 24d von rechts nach links wieder aus, den Zyklus vollendend.
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Das Aufleuchten der Lampen 24b entspricht dem Ausatmen und das der
Lampen 24d dem Anhalten des Atems.
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Man könnte natürlich, als Variante, ein fortschreitendes und kontinuierliches
Aufleuchten aller Lampen während eines Zyklus ins Auge fassen, so daß das Erlöschen
nur am Ende des Zykluses stattfindet.
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In F i g. 3 sind die Lampen 24 dergestalt angeordnet, daß sie eine
Acht bilden; die Reihenfolge des Aufleuchtens ist durch die Pfeile angezeigt. Auch
hier entsprechen die aufsteigende und die absteigende Linie den diesbezüglichen
Phasen des Einatmens und Ausatmens, die horizontalen Abschnitte den Phasen des Anhaltens
des Atems.
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Die Lampen 24 können auch so angeordnet sein, daß sie andere Figuren
bilden, z. B. ein U (in diesem
Fall Anhalten des Atems nur zwischen Aus- und Einatmen),
ein umgekehrtes U (Anhalten des Atems nur zwischen Ein- und Ausatmen) usw.
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Man kann zwischen dem Elektromotor und dem Schalter ein mechanisches
Geschwindigkeitsregelgerät vorsehen, das ein zweites Mittel zur Regelung des Zyklus
bildet. Dieses Regelgerät kann mittels eines Knopfes, der auf dem Apparat angebracht
ist, oder auch durch ein mechanisches Fernsteuerungssystem auf verschiedene Obersetzungsverhältnisse
eingestellt werden.