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Vorrichtung zum Ein- und Ausschalten des gesamten Stromes durch mittels
Zugseil betätigte Schalter, insbesondere für Laufkräne Die Erfindung bezieht sich
auf Vorrichtungen zum Ein- und Ausschalten des Stromes für elektrische Antriebsaggregate
durch Zugschalter, insbesondere aber für Laufkräne, wie sie beispielsweise in Maschinenhallen
oder Hüttenwerksanlagen vorhanden sind.
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Beim Betrieb von Laufkränen wird das Ausschalten des gesamten Stromes
und somit das Stillsetzen aller bewegten Teile des Krans durch ein einmaliges Ziehen
am Schalterseil erstrebt, ohne daß vorher sonstige Veranstaltungen getroffen werden
müssen. Das Einschalten soll jedoch nicht so einfach erfolgen, damit ein unbeabsichtigtes
oder irrtümliches Ziehen am Seil nicht den Kran in Gang setzt und damit zu einer
Gefahr führt. Das unbefugte, irrtümliche oder unbeabsichtigte Einschalten soll unter
allen Umständen vermieden werden.
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Es ist bekannt, zum Ein- und Ausschalten einer Winde eine einzige
Bedienungsstange zu verwenden, an der entweder ständig gezogen oder die losgelassen
wird. Nach einem anderen Vorschlag ist es bekannt, die Abschaltung der Stromzufuhr
durch einmaliges Ziehen und die Wiedereinschaltung durch nochmaliges Ziehen zu erreichen.
Diese Vorschläge geben aber im praktischen Betrieb noch nicht eine ausreichende
Sicherheit.
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Nach der Erfindung wird bei einer Vorrichtung zum Ein- und Ausschalten
des gesamten Stromes durch mittels Zugseil betätigte Schalter, insbesondere für
Laufkräne, vorgeschlagen, daß der Antrieb des Hauptschalters so ausgebildet ist,
daß zum Ausschalten lediglich an einem Zugseil, zum Einschalten jedoch auch an einem
zweiten benachbarten Seil gleichzeitig gezogen werden muß.
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Bei dieser Vorrichtung ist vorzugsweise auf oder in Verlängerung der
Welle des Drehschalters eine Kupplung mit zwei wirkungsmäßig verschiedenen Ringscheiben
befestigt und wird durch einen auf gleicher Welle gelagerten Schalthebel mit axial
verschiebbarer Klinke betätigt. Wenn dabei ein Drehschalter mit zwei Ein- und Ausschaltstufen
Anwendung findet, dann weist die erste Ringscheibe der Kupplung vier um jeweils
90° versetzte Rasten, die zweite Ringscheibe nur zwei um 180° versetzte, mit der
ersten Ringscheibe jedoch in einer Flucht liegende Rasten auf, und in der Flucht
der beiden anderen Rasten sind Gleitflächen zum Anheben und Außereingriffstellen
der Klinke vorgesehen. Die axial verschiebbare, innerhalb des drehbaren Hebels gelagerte
Klinke ist mit einem Bolzen verlängert und über diesen Bolzen durch einen von dem
der Entriegelung dienenden Seil betätigten Kupplungshebel mit einer sich über einen
Winkel von etwas mehr als 90° erstreckenden Anlagefläche ,entgegen der Kraft einer
Feder, die gleichzeitig die Klinke in die Rasten der Kupplung herunterdrückt, bewegt.
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Damit in einfacher Weise erkennbar ist, ob der Strom ein- oder ausgeschaltet
ist; ist weiterhin auf der Welle des Drehschalters und der Kupplung eine außerhalb
des Schaitergehäu§es `angeordnete Anzeigescheibe für die Ein- und Ausschaltstellung
des Schalters vorgesehen. Der mittels '. Schaltseil drehbare Schalthebel zur Lagerung
der Klinke ist mit zwei um einem Winkel von etwa 90° versetzten Anschlägen versehen
und wird von einer Rüakholfeder in Ausgangsstellung gebracht.
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Zur Sicherung der gesamten Schaltvorrichtung gegen unbefugten Zugriff
ist' parallel zur Welle des Drehschalters eine gegen Rotation gesicherte axial verschiebbare,
aus .dem Gehäuse herausragende und mit einem Zugknopf 'versehene Verriegelungsachse
mit einer Verriegelungslasche angeordnet, die durch den Druck einer Feder in' Entriegelungsstellung
gelangt, durch den Zug an dein Zugknopf mit der Verriegelungslasche in einen Schlitz
in einem Bund der Kupplung eingreift und in dieser Stellung durch einen außerhalb
des Gehäuses angeordneten Steckbolzen gesichert wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung dargestellt. Es zeigt: F i g. 1 die Schaltvorrichtung innerhalb eines
Schutzgehäuses in Seitenansicht, F i g. 2 die Schaltvorrichtung ohne Schutzgehäuse
in Vorderansicht, F i g. 3 die Kupplungsscheibe nach F i ,g. 1 und 2 im Schnitt,
F
i g. 4 die Kupplungsscheibe nach F i g. 3 in Vorderansicht.
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Innerhalb des Schaltergehäuses befindet sich der Drehschalter 1, wie
er beispielsweise als Pacco-Schalter bekannt ist. Der Drehschalter hat einen Schaltweg
von jeweils 90°, also bei einer Umdrehung zwei Aus- und zwei Einschaltstellungen.
Vom Drehschalter 1 geht eine Welle 2 aus, die einstückig oder auch verlängert nach
außen aus dem Gehäuse herausragt. Auf der Welle 2, die durch geeignete Lager gestützt
wird, ist die Kupplung 3 befestigt, die, wie besonders aus F i g. 3 hervorgeht,
aus den Ringen 4 und 5 sowie dem Bund 6, die zweckmäßig einzeln hergestellt und
durch Schrauben oder Niete 7 miteinander verbunden, besteht. Die Kupplung kann aber
auch einstückighergestellt sein. Sie ist mittels einer Schraube 8 auf der Welle
2 befestigt, wobei die Befestigung auch durch andere geeignete Elemente, beispielsweise
Keile, erfolgen kann. Hinter der Kupplung 3 ist auf der Welle 2 drehbar der Schalthebel
9 gelagert, der durch das Zug oder Schaltseil 30 (s. F i g. 2) im Uhrzeigersinn
um einen Betrag von etwas mehr als 90° gedreht wird. An dem der Anlenkstelle des
Seiles gegenüberliegenden Seite des Schalthebels 9 ist auf einem Bolzen 10 eine
Klinke 11 gelagert. Der Bolzen 10 reicht bis zu einem Kupplungshebel 12, der um
eine Achse 13 gedreht und durch ein Entriegelungsseil14 zum Gehäuse hin schwenkbar
ist. Beim Anschlagen des Kupplungshebels 12 gegen den verlängerten Bolzen
10 wird die Klinke 11, die bei Ausschaltstellung am Außenumfang der Ringscheibe
5 der Kupplung 3 anliegt, in Richtung zum Gehäuseinneren vorgeschoben und greift
dann in einer Raste der Ringscheibe 4 der Kupplung 3 ein.
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An dem nach außen ragenden Teil der Welle 2 ist eine Anzeigescheibe
15 angebracht, die durch ein Fenster 16 sichtbar ist. Die Anzeigescheibe, vorzugsweise
mit roten und grünen Farbsektoren versehen, zeigt jeweils die Ein- oder Ausstellung
des Drehschalters 1 an.
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Parallel und unterhalb der Welle 2 ist eine Verriegelungsachse 17
angeordnet, die durch eine Stütze 18, die gleichzeitig die Welle 2 lagert, gehalten
und durch eine Lasche 19 gegen Umdrehung gesichert ist. Die Verriegelungsachse 17
wird durch eine Schraubenfeder 20 in Richtung zum Drehschalter
1
gedrückt. In dieser Stellung greift eine Verriegelungslasche 21 nicht in
einen Schlitz 22 des Bundes 6 der Kupplung 3 ein, so daß durch Drehen der Kupplung
der Drehschalter 1 ein- und ausgeschaltet werden kann. Soll der gesamte Schaltmechanismus
gesperrt werden, dann wird die Verriegelungsachse durch einen Zugknopf 23 entgegen
dem Druck der Feder 20 soweit nach rechts herausgezogen, bis die Verriegelungslasche
21 in den Schlitz 22 eingreift und die Kupplung somit den Drehschalter 1 gegen Umdrehung
sichert. Die Sperrstellung wird dann durch einen Steckbolzen 31 an sich bekannter
Art gesichert.
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Der Schalthebel 9 weist an seinem unteren Ende noch zwei Anschläge
24 und 25 auf, die gegen die untere Verriegelungsachse 17 anschlagen
und somit den Winkelbetrag der Drehung des Schalthebels für den Bedienenden spürbar
begrenzen. Der Schalthebel, der durch das Schaltseil 30 im Uhrzeigersinn
gedreht wird, wird durch eine Rückholfeder 26, wie in F i g. 2 dargestellt ist,
wieder in die Ausgangsstellung zurückgeholt. Auch weist der Kupplungshebel 12 eine
solche obere Breite auf, daß der Bolzen 10 über einen Winkelbetrag von 90° an diesem
anliegen kann.
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F i g. 1 zeigt eine »Aus-Stellung«, weil die Klinke 11 am Außenumfang
der Ringscheibe 5 der Kupplung 3 anliegt. Ein Zug am Schaltseil
30 ist ohne Wirkung, weil die Klinke am Außenumfang der Ringscheibe 5 entlanggleitet,
ohne einrasten zu können. Wird jedoch gleichzeitig mit dem Ziehen des Schaltseils
30 das Entriegelungsseil 14 gezogen, dann drückt der Kupplungshebel
12 entgegen dem Druck einer Feder 32, die gleichzeitig die Klinke 11 auf die Kupplung
anpreßt, die Klinke aus dem Bereich der Ringscheibe 5 in den Wirkungsbereich der
Ringscheibe 4, so daß die Klinke 11 in die Raste 27 der Ringscheibe 4 eingreifen
kann. Beim Herunterziehen des Schaltseils 30 wird dann über die Klinke
11 die Kupplung 3 um einen Betrag von 90° im Uhrzeigersinn gedreht und der
Strom eingeschaltet. Nach dem Loslassen des Schaltseils bewirkt die Rückhoifeder
26 eine Rückdrehung des Schalthebels 9, und die Klinke 11 kommt bei dieser Einschaltstellung
in den Bereich der Rasten 28. Wie aus F i g. 4 ersichtlich ist, ist die Raste 28
sowohl in der Ringscheibe 4 als auch in der Ringscheibe 5 vorhanden, so daß ein
erneutes Ziehen am Zugseil 30 auch ohne eine gleichzeitige Betätigung des Entriegelungsseiles
14 über die Klinke 11 eine Drehung der Kupplung und somit ein Ausschalten
des Schalters bewirkt.
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Damit die Klinke 11 in der Ausschaltstellung durch die Feder
32 nach dem Loslassen des Entriegelungsseiles 14 mühelos auf den Außenumfang
der Ringscheibe 5 zurückwandern kann, ist diese; wie insbesondere F i g. 3 zeigt.
mit einer schrägen Gleitfläche 29 versehen.
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Die Erfindung ist unabhängig davon, ob der Schalter bei einer Umdrehung
zwei oder aber vier Schaltstufen durchläuft. Bei vier Schaltstufen sind, wie insbesondere
F i g. 4 zeigt, am Bund 6 im Bereich der Ausschaltstellungen Schlitze 22 vorgesehen,
in die die Verriegelungslasche 21 zur Sperrung des Gesamtmechanismus bei
Ausschaltstellung eingreifen kann. Das Schaltaggregat ist bei fahrbaren Kränen vorzugsweise
auf der Laufkatze befestigt.