DE1168304B

DE1168304B - Bremsvorrichtung fuer Spinn- und Zwirnspindeln

Info

Publication number: DE1168304B
Application number: DES79186A
Authority: DE
Inventors: Gerhard Bartling; Gerhard Koslowski
Original assignee: SPINTEX SPINNEREI MASCHB STIEH
Current assignee: SPINTEX SPINNEREI MASCHB STIEH
Priority date: 1962-04-26
Filing date: 1962-04-26
Publication date: 1964-04-16

Description

Bremsvorrichtung für Spinn- und Zwirnspindeln Die Erfindung betrifft eine Bremsvorrichtung für Spinn- und Zwirnspindeln, deren Antriebsteile durch ein geschlossenes Gehäuse, ein Deckblech od. dgl. abgedeckt sind, insbesondere für Spindeln mit sogenanntem Tangentialriemenantrieb, mit auf die Spindel einwirkenden Bremsgliedern, die von außen durch ein die Gehäusewand durchdringendes Organ betätigbar sind.
Die Bremsorgane der bisher bekannten Bremsvorrichtungen dieser Art sind von außerhalb des Gehäuses vorzugsweise über ein innerhalb des Gehäuses gelagertes Bedienungsorgan betätigbar, das beispielsweise in Form eines verschwenkbaren Hebels ausgebildet ist. Solche Hebel bilden jedoch Vorsprünge am Abdeckgehäuse, auf denen sich Staub und Flug ansammeln kann und bei denen die Gefahr besteht, daß sie ungewollt beim Vorbeistreifen des die Maschine Bedienenden betätigt werden, oder daß die die Maschine bedienende Person mit ihrer Arbeitskleidung an ihnen hängen bleibt.
Diese Nachteile weist auch eine bekannte Bremsvorrichtung auf, die mittels eines Stiftknopfes betätigt wird, der am freien Ende einer auf der Innenseite eines Abdeckgehäuses gelagerten Blattfeder befestigt ist und durch eine Öffnung in dem Aladeckgehäuse nach außen ragt. Die Anordnung dieses Betätigungsorganes gewährleistet keinen staubdichten Abschluß des Gehäuses, da der Stiftknopf mit Spiel in der Gehäuseöffnung angeordnet sein muß und mindestens beim Betätigen der Bremse einen Ringspalt freigibt, durch den Staub in das Innere des Gehäuses eindringen kann, insbesondere der Staub, der sich in der Ruhestellung der Bremsvorrichtung auf dem vorstehenden Bedienungsknopf abgelagert hat.
Die erfindungsgemäß ausgebildete Bremsvorrichtung vermeidet diese Nachteile dadurch, daß das Gehäuse im Bereich der Betätigungsorgane für die Bremse mit je einer fensterartigen Aussparung versehen ist, welche durch eine staubdicht in das Gehäuse eingesetzte, zum Betätigen der Bremse entsprechend verformbare, elastisch nachgiebige Platte aus Gummi, Kunstgummi oder ähnlichem Werkstoff abgedeckt ist. Die in der Gehäusewand ausgesparten Fenster besitzen zweckmäßig Kreisform. Das eigentliche Bremsorgan der Vorrichtung kann beispielsweise aus einem Bremsschuh bestehen, -der an der verformbar nachgiebigen Platte befestigt ist-und in einer mit dem Gehäuse verbundenen Führung verschiebbar gelagert ist. Dabei kann der Bremsschuh auswechselbar angeordnet sein. Die Bremsvorrichtung kann aber auch ein Bremsgestänge aufweisen, das von außen durch ein Druckglied betätigt wird; das erfindungsgemäß an der elastisch nachgiebigen Platte befestigt ist.
Alles Nähere über die Erfindung ergibt sich aus der Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung, auf der zwei verschiedene erfindungsgemäß ausgestattete Bremsvorrichtungen mehr oder weniger schematisch dargestellt sind. Im einzelnen zeigt F i g. 1 einen Vertikalschnitt quer zur Spindelbank-Längsachse mit einem ersten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäß ausgestalteten Bremsvorrichtung, F i g. 2 einen Vertikalschnitt analog F i g. 1 mit einem zweiten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß ausgestalteten Bremsvorrichtung.
Die in den beiden Figuren dargestellten Spindeln sind im Bereich ihres Wirtels 1 in einem auch den Tangentialriemen 10 und die Führungsrollen umschließenden Gehäuse mit der Deckenwand 2 und der Seitenwand 3 untergebracht. Die Seitenwand 3 des Gehäuses ist auf der Höhe des Spindelwirtels mit einer kreisförmigen Aussparung 4 versehen, in die eine druckknopfartig ausgebildete flache Profilscheibe 5 aus Gummi oder ähnlichem Werkstoff als Bremsbedienungsorgan dichtend eingesetzt ist. Die Profilscheibe 5 ist auf ihrer Rückseite mit einer zentralen napfartigen Vertiefung 6 versehen, in die ein Druckstößel od. dgl. eingesetzt werden kann.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 1 ist in der napfartigen Vertiefung 6 auf der Rückseite der Scheibe 5 unmittelbar der Bremsschuh 7 mit seinem stielförmigen Ansatz 8 eingesetzt. Dieser Bremsschuh 7 ist in einem parallel zur Seitenwand 3 des Gehäuses verlaufenden Wandteil 9 geführt und wird bei einem Druck von außen auf die Scheibe 5 gegen den als Bremsfläche dienenden Spindelwirtel l gedrückt.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 2 ist in der napfartigen Vertiefung 6 auf der Rückseite der Scheibe 5 ein Stößel 11 befestigt, der gegen das freie Ende 12' eines doppelarmigen Hebels 12 anliegt, dessen anderes freies Ende 12" auf der Spindelbank 13 aufliegt und der bei einem Druck von außen auf die Scheibe 5 über den axial verschieblichen Schlitten 14 auf eine innerhalb der Spindelglocke angeordnete bekannte Bremsvorrichtung einwirkt.
Das erfindungsgemäß ausgestaltete Bedienungsorgan in Form einer in eine Öffnung des Gehäuses staubdicht eingesetzten Platte aus flexiblem Material kann unter Verwendung entsprechend gestalteter Zwischenglieder praktisch für jede bekannte Spindelbremse verwendet werden.

Claims

Patentansprüche: 1. Bremsvorrichtung für Spinn- und Zwirnspindeln, deren Antriebsteile durch ein geschlossenes Gehäuse, ein Deckblech od. dgl. abgedeckt sind, insbesondere für Spindeln mit sogenanntem Tangentialriemenantrieb, mit auf die Spindel einwirkenden Bremsgliedern, die von außen durch ein die Gehäusewand durchdringendes Organ betätigbarsind, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (2, 5) im Bereich der Betätigungsorgane für die Bremse (7, 12) mit je einer fensterartigen Aussparung versehen ist, welche durch eine staubdicht in das Gehäuse eingesetzte, zum Betätigen der Bremse entsprechend verformbare, elastische nachgiebige Platte (5) aus Gummi, Kunstgummi oder ähnlichem Werkstoff abgedeckt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Gehäusewand (3) ausgesparten Fenster Kreisform besitzen.
3. Vorrichtung nach mindestens Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bremsschuh (7) an der verformbar nachgiebigen Platte (5) befestigt ist und in einer mit dem Gehäuse verbundenen Führung (9) verschiebbar gelagert ist (F i g. 1).
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsschuh (7) an der verformbar nachgiebigen Platte (5) auswechselbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, mit einem von außen durch ein Druckglied betätigten Bremsgestänge, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckglied (6) an der elastisch nachgiebigen Platte (5) befestigt ist (F i g. 2). In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1822 065; »Textil-Praxis«, Februar 1960, S. 131, Abb. 34; »Zeitschrift für die Gesamte Textilindustrie«, 1. 4. 60, S. 156.