DE1168203B - Riemenumschlinger fuer Bandhaspel - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: B 21 c

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

Deutsche Kl.: 47 k - 5/04

Sch 32097 LX c/47 k
28. September 1962
16. April 1964

Die Erfindung betrifft einen Riemenumschlinger, wie er zum Einführen des Bandanfanges beim Aufwickeln kalt- und warmgewalzter Bänder verwendet wird. Der Bandanfang wird mittels der über Rollen geführten endlosen Riemen auf eine Trommel aufgewickelt, indem der Riemen sich an den Trommelumfang anlegt. Nach dem Einführen des Bandanfanges bzw. nach einigen Windungen werden die Riemen wieder von dem Trommelumfang abgehoben.

Beim Riemenumschlingen für warmgewalzte Bänder tritt ein relativ großer Verschleiß an den Riemen auf, da diese aus einem elastischen Material bestehen müssen, das sich gut an die Trommel anlegt und die Bandoberfläche nicht beschädigt. Das hat aber auch zur Folge, daß die Riemen häufig gewechselt werden müssen, da sie einer beträchtlich höheren Temperatur als beim Aufwickeln kaltgewalzter Bänder ausgesetzt sind. Auch dem kurzfristigen Auswechseln der Rollen für die Riemenführung gilt das Augenmerk, da die Stillstandszeiten bei kontinuierlichen Walzenstraßen erheblich in bezug auf stündlichen Durchsatz ins Gewicht fallen.

Es sind bereits Riemenumschlinger für Bandhaspel bekannt, die aus parallelen Stegblechen, einem oder mehreren Leitrollensätzen sowie aus mehreren in den Stegblechen beiderseits gelagerten Rollen und einem die Rollen umschlingenden endlosen Riemen bestehen. Dabei ist eines der Stegbleche als starrer Hauptträger ausgebildet und mindestens ein anderes Stegblech mittels Distanzrohr und Trennblech mit dem Hauptträger fest verbunden. Die Trennbleche liegen innerhalb der von dem Riemen umschlungenen Fläche und sind an dem Hauptträger frei auskragend befestigt.

Bei einer solchen Vorrichtung ist zwar der Wechsel der Riemen verhältnismäßig kurzfristig durchführbar, doch ergeben sich bei Reparaturarbeiten an den Rollen beträchtliche Stillstandszeiten, da für die Ausbau- und Reparaturzeit der Rollen die gesamte Anlage ausfällt.

Aufgabe der Erfindung ist es, den Rollenausbau unter Beibehaltung eines schnellen Riemenwechsels zu verbessern, um eine gegen jederlei Störungen unempfindliche Vorrichtung zu erstellen. Außerdem soll die mechanische Bearbeitung der Maschine vereinfacht werden.

Zur Lösung der gestellten Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die die endlosen Riemen führenden Rollen zu je einem eine Kassette bildenden Rollensatz zusammengefaßt sind und daß jede Kassette mit den mit dem Hauptträger verbundenen Trägern lösbar befestigt ist.

Riemenumschlinger für Bandhaspel

Anmelder:

Schloemann Aktiengesellschaft,

Düsseldorf, Steinstr. 13

Als Erfinder benannt:

Hermann Hover, Düsseldorf-Benrath,

Adolf König, Düsseldorf

Die Träger sind zweckmäßig rohrförmig ausgebildet.

Mit dieser Vorrichtung ergibt sich der Vorteil einer kurzfristigen Betriebsunterbrechung auch für den Fall einer notwendigen Reparatur an den Rollen. Durch Auswechseln der Kassette gegen eine Ersatzkassette kann der Walzbetrieb und damit der Haspelbetrieb sehr bald wieder fortgesetzt werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung stellt die Zeichnung dar. Es zeigt

Fig. 1 einen Riemenumschlinger in der Seitenansicht und

F i g. 2 einen Riemenumschlinger im Querschnitt nach der Schnittlinie H-II.

Mit la und 2a sind Walzen eines Umkehrgerüstes 1 oder die Walzen des letzten Walzgerüstes 1 einer in der Zeichnung weiter nicht dargestellten kontinuierlichen Walzenstraße bezeichnet. In dem Walzgerüst 1 sind Ständerrollen 3a angeordnet. An das Walzgerüst 1 schließt sich ein Rollgang 3 an, in den ein Treiber 4 mit einem Treibrollenpaar 5, 6 eingeschaltet ist. Der Treiber 4 ist längs einer vertikal angeordneten Führungsleiste 8, die an dem Walzenständer 1 befestigt ist, über einen Hydraulikzylinder 7 bzw. den darin geführten, nicht dargestellten Kolben verschiebbar. Hinter dem Treiber 4 liegt eine hydraulisch verstellbare Weiche 9, die in abgesenkter Stellung 9' den Rollgang 3 freigibt oder in angehobener Stellung in eine Haspeltrommel 12 einführt.

An den Umfang der Trommel 12 legen sich Riemen 15 an, die über Rollen 17, 18, 19, 20, 21 und 22 geführt werden. Zum Spannen der Riemen 15 sind die Rollen 20 über Gestänge 24 und in Zylindern 25 geführte, nicht dargestellte Kolben gegen die Trommel 12 und zurück bewegbar. An dem trommelseitigen Ende des Riemenumschlingers 26 sind Laschen 27 angelenkt, die über Schwenkhebel 28 um die Achse der Rollen 18 gegen die Trommel 12 bewegbar sind. Der Antrieb erfolgt von einem Hub-

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zylinder 30 her über ein Gestänge 29. Der eigentliche Riemenumschlinger 26 ist mit Rädern 31 auf einem in Führungen 32 geführten Schlitten 33 verschiebbar gelagert. An den Schlitten 33 ist ein Hauptträger 34 angeschweißt, auf dem diesen durchsetzende, als Rohrführungen ausgebildete Träger 36, 37, 38 befestigt sind. Auf die Träger 36, 37, 38 sind Kassetten 39 aufgesetzt, in denen die Rollen 17, 18, 19, 21, 22 gelagert sind, welche die Riemen 15 tragen.

Die Kassetten 39 sind mit Gewindemuttern 40 gegen den Hauptträger 34 verspannt. Beiderseits des Hauptträgers 34 ist je eine Kassette 39 angebracht. Jede Kassette 39 besteht aus zwei parallelen Seitenblechen 41a, 416. Zwischen dem Hauptträger 34 und den Seitenblechen 416 sind Distanzbleche 42 eingefügt. Über die Träger 36, 37, 38 sind Distanzrohre 43, 44 geschoben, die die Kassette 39 gegenüber den Trägern 36, 37, 38 festlegt. Der Schlitten 33 ist an einem Kettenzug 45 befestigt, der mit einem Hubzylinder 46 vor oder zurück bewegbar ist, wodurch ao sich entweder die Riemen 15 des Riemenumschlingers 26 gegen den Umfang der Trommel 12 legen oder davon abgezogen werden.

Die Arbeitsweise der Anlage ist folgende: Der aus dem Walzensatz la, la des Walzgerüstes 1 auslaufende Bandstreifen 10 läuft bei angehobener Stellung der Weiche 9 in Richtung Haspeltrommel 12.

In seiner Ruhelage ist der Riemenumschlinger 26 mit dem Schlitten 33 so weit zurückgezogen, daß die Riemen 15 sich nicht an den Umfang der Trommel 12 anlegen. Mittels des Zylinders 25 bzw. des Kolbengestänges 24 und der Rollen 20 sind die Riemen 15 gespannt, wobei sich die Laschen 27 mittels der Hubzylinder 30 ausgeschwenkt in der gestrichelt dargestellten Lage 27' befinden.

Sodann wird der Schlitten 33 mit dem Riemenumschlinger 26 über den Hubzylinder 46 und den Kettenzug 45 gegen die Trommel 12 bewegt, so daß sich der Umfang der Riemen 15 an den der Trommel 12 legt. Gleichzeitig werden die Laschen 27 durch Betätigen des Hubzylinders 30 gegen den Umfang der Trommel 12 geschwenkt, wodurch ein großer Teil des Trommelumfangs von dem Riemen 15 bedeckt ist. Nun kann das warm gewalzte Band einlaufen. Nachdem die Bandspitze einige Windungen gebildet hat, wird der Riemenumschlinger 26 sinngemäß entgegengesetzt, wie vorbeschrieben, wieder von der Trommel 12 abgehoben, nachdem vorher die Lasche 27 in die Stellung 27' geschwenkt worden ist. Der Bandstreifen 6 wird dann weiter aufgewickelt, während der Riemenumschlinger 26 bereits für das nächste Arbeitsspiel bereitsteht.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Riemenumschlinger für Bandhaspel mit einem Hauptträger und zwei Leitrollensätzen, die aus beiderseits des Hauptträgers gelagerten Rollen bestehen, die von einem endlosen, ohne Ausbau von Teilen auswechselbaren Riemen umschlungen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die die endlosen Riemen (15) führenden Rollen (17, 18,19, 21, 22) zu je einem eine Kassette (39) bildenden Rollensatz zusammengefaßt sind und daß jede Kassette (39) mit den mit dem Hauptträger (34) verbundenen Trägern (36, 37, 38) lösbar befestigt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger (36, 37, 38) rohrförmig ausgebildet und mit dem Hauptträger (34) fest verbunden sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 1 095 772.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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