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Kettenschloß Die Erfindung betrifft ein Kettenschloß zum Vereinigen
von Kettensträngen, wie dies vor allem bei Rundstahl-Förderketten im Bergbau vielfach
notwendig ist. Im besonderen handelt es sich um ein Schloß, dessen Festigkeit nicht
geringer sein soll als diejenige der Glieder hochfester Güteketten.
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Für einschlägige Zwecke haben sich neuerdings vor allem solche Anordnungen
bewährt, bei denen das Kettenschloß aus zwei U-förmigen Kettenhalbgliedern besteht,
die durch ihnen seitlich anliegende, miteinander zu verschraubende Halteplatten
verriegelt werden, indem die gegeneinandergerichteten Schenkelenden der Halbglieder
Anschlagflansche aufweisen, die in entsprechend geformte Vertiefungen oder Taschen
der Halteplatten eingreifen.
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Der Gestaltung der erwähnten Flansche und Vertiefungen kommt spezielle
Bedeutung zu, teils, weil die Flansche, auf Scherkraft beansprucht, die gesamte
Zugbelastung der Kette aufnehmen müssen, teils, weil von ihnen die äußere Form des
Kettenschlosses abhängt, die wiederum erheblichen Einfluß auf Einbau und Antrieb
der Kette haben kann.
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Die Anrnelderin hat in der Patentanmeldung R 10976 XII / 47d bereits
vorgeschlagen, so zu verfahren, daß die Halteflansche das Kettenglied senkrecht
zur Gliedebene nach beiden Seiten überragen, aber nicht breiter als die Gliedstärke
sind. Dies hat den Vorteil, daß das Kettenschloß, wiewohl es in seinen Abmessungen
das Kettenkreuz nicht überragt, sehr hohe Festigkeit besitzt und die auftretenden
Beanspruchungen ganz symmetrisch auf die beiden Kettenhalbglieder überträgt.
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In der Praxis treten nun Verhältnisse auf, die eine Weiterentwicklung
des zuletzt erwähnten Kettenschlosses erfordern. Auf einigen Gebieten, so vor allem
bei sogenannten Hobelketten, wie sie im Bergbau benutzt werden, spielt die äußere
Form des Kettenschlosses eine erhebliche Rolle, teils, weil das Schloß bei hoher
Bruchfestigkeit frei von Kanten und Ecken sein soll, mit denen es hängenbleiben
könnte, teils, weil die Kette durch sehr enge Führungsrohre laufen muß und demgemäß
geringste Abmessungen haben soll. Auch besteht die Aufgabe, das Kettenschloß in
seiner äußeren Form so zu gestalten, daß es nach Bedarf entweder als liegendes Teil
über Taschentriebräder oder als stehendes Teil über Zahntriebräder geführt werden
kann.
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Man hat bisher den vorstehenden Bedingungen wenigstens teilweise .durch
Verwendung sogenannter Kenterschlösser, einer Normkonstruktion für Ankerketten,
zu genügen versucht. Aber diese Art von Kettenschlössern ist infolge vieler Absätze
u. dgl. sehr kerbempfindlich und bedingt eine teuere Gesenkherstellung mit zusätzlichen
Zerspanungsarbeiten, abgesehen davon, daß ihrer statischen, besonders aber ihrer
dynamischen Festigkeit durch einen ungünstigen Formfaktor im Verhältnis zu den Abmessungen
Grenzen gesetzt sind, die um so nachteiliger sind, je mehr die Technik auf die vergleichsweise
dünnen, obenerwähnten hochfesten Güteketten übergeht.
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Das Kettenschloß gemäß der Erfindung besteht in der oben bereits angegebenen
Weise ebenfalls aus zwei durch seitlich anliegende, miteinander verschraubte Halteplatten
verriegelten, U-förmigen Kettenhalbgliedern, deren gegeneinander gerichtete Schenkelenden
Anschlagflansche aufweisen, welche, in Taschen der Halteplatten greifend, das Kettenglied
senkrecht zu dessen Ebene beidseitig überragen, aber nicht breiter als die Gliedstärke
sind. Das Neue besteht darin, daß der Umfang der Anschlagflansche parabelförmig
gestaltet ist und die auf ihrer Außenseite gewölbten Halteplatten bis in den Bereich
der Kettenschloß-Mittelebene um die Halbgliedschenkel herumgezogen sind und in der
dazu senkrecht und in Kettenlängsrichtung liegenden Mittelebene einen kreisförmigen
und in der senkrecht zur Kettenlängsrichtung liegenden Mittelebene einen ovalen
Querschnitt aufweisen.
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Auf diesem Wege entsteht ein sehr glattes, allseitig abgerundetes,
eckenfreies Kettenschloß, das trotz seiner außerordentlich geringen Ausmaße und
der weitgehenden Anschmiegung an die Kettenhalbglieder sehr hohe Festigkeit aufweist.
Hinzu kommt, daß sich bei Überbeanspruchung des Kettenschlosses die Platten nicht
verbiegen und klemmen können, so daß auch bei Bruch das Schloß noch normal gelöst
werden kann, da ein Verklemmen der Verbindungsschraube nicht eintritt. Diese Stabilität
der Platten wird vornehmlich durch das Herumziehen der Platten um die Gliedschenkel
der Kettenhalbglieder
bis in den Bereich der Kettenschloß-Mittelebene
bewirkt; wodurch sich eine erhebliche Aussteifung der Platten ergibt.
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Das neue Schloß kann auch als Sicherungsglied verwendet werden, wenn
erfindungsgemäß die Flanwhe derart ausgebildet sind, daß sie bei Bruchbelastung
abscheren.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielhaft dargestellt.
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F i g. 1 ist eine Seitenansicht des neuartigen Kettenschlosses; F
i g. 2 ist eine Draufsicht zu F i g. 1; F i g. 3 veranschaulicht einen Querschnitt
nach Linie A -B der F i g. 2; F i g. 4 verkörpert eine Innenansicht einer
Halteplatte nach Linie C-D der F i g. 3.
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In F i g. 1 und 2 sind mit 5 und 6 U-förmige Kettenhalbglieder bezeichnet,
die zusammen mit den Halteplatten 7 und 8 ein Kettenschloß bilden, durch
welches beispielsweise die Kettenglieder 9 und 10 aneinandergeschlossen
werden können. An den gegeneinandergerichteten Enden der Halbglieder 5,
6 sind Anschlagflansche 11 und 12 bzw. 13 und
14 vorgesehen, die zwar nach links und rechts, also in Querrichtung über
die Kettengliedebene hinausragen (vgl. F i g. 2 und 3), hingegen, wie F i g. 1 erkennen
läßt, nicht breiter als die Gliedstärke d sind. Die Anschlagflansche liegen, wenn
das Kettenschloß montiert ist, stumpf aneinanderstoßend in Taschen oder Einsenkungen
15, 16 der Halteplatten 7, 8 (vgl. F i g. 4), so daß, wenn letztere
durch einen Schraubenbolzen 17 gegeneinandergezogen werden, die Halbglieder 5,
6 aneinander verriegelt sind.
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Die vorstehend beschriebene Grundkonstruktion eines Kettenschlosses
ist bereits vorgeschlagen. Ihre Verbesserung gemäß der Erfindung bezieht sich zunächst
darauf, daß die Flansche 11, 12, 13, 14, d. h. jeder ihrer beiden seitlichen
Flügel 18, 19 (F i g. 3) ein etwa parabelförmiges Profil aufweist, d. h.
einen Krümmungsbogen darstellt, der, sich allmählich verbreiternd, in den Durchmesser
des Kettengliedmaterials übergeht. Andererseits ist die Außenseite 20
der
Halteplatten 7, 8 gewölbt, und zwar sowohl in Draufsicht (F i g. 2) als im
Querschnitt (F i g. 3) betrachtet. Auf diese Weise erhält das Kettenschloß, soweit
die beiden Halteplatten in Betracht kommen, eine kugelige bis eiförmige Gestalt,
die scharfe Ecken und Kanten vermeidet und hierdurch einen glatten Lauf des Schlosses
ermöglicht.
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Die gewählte besondere Formgebung der Anschlagflansche bedeutet gegenüber
bekannten Ausführungen eine gewisse Verringerung der Anschlagfläche. Diese Reduzierung,
durch welche die gewünschten kleineren Abmessungen der Halteplatten und insbesondere
die eiförmige Gestalt möglich gemacht werden, ist bezüglich der erforderlichen Kraftaufnahme
dadurch ausgeglichen, daß die oberen und unteren Enden 21, 22 der Platten
7, 8 um die Gliedschenkel 23, 24 der Halbglieder 5, 6 bis in den Bereich
der Kettenglied-Mittelebene herumgezogen sind, wodurch die annähernd geschlossene
Form des Kettenschlosses erreicht wird. Diese Schließung der Eiform hat natürlich
(vgl. F i g. 3 und 4) zugleich auch eine seitliche Schließung der Vertiefungen oder
Taschen 15, 16 zur Folge, und dies wiederum bewirkt, wie die F i g. 1 und
3 erkennen lassen, eine erhebliche Aussteifung der Platten 7, 8, da die Enden
21, 22 wie Stege eines Profils wirken. Bei überbeanspruchung des Kettenschlosses
können daher zwar die Flansche 18, 19 abgeschert, nicht aber die Platten
7, 8 verbogen werden. Es ist daher im Gegensatz zu bekannten Einrichtungen möglich,
das Kettenschloß auch bei Bruch noch normal zu lösen, da sich die Verbindungsschraube
nicht verklemmt.
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Die letztgenannte vorteilhafte Wirkung bietet im Bedarfsfall auch
die Möglichkeit, das erfindungsgemäße Kettenschloß als eine Sicherung auszubilden
und zu verwenden, beispielsweise derart, daß man die Schenkel der Kettenhalbglieder
als eigentliche Scher-oder Sicherheitsbolzen verwendet, etwa auch, indem man sie
etwas abschwächt.
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Um im übrigen diese geschlossene Form weitgehend zu wahren, wird es
im Regelfalle zweckmäßig sein, den Kopf 25 der Schraube 17 in der einen Halteplatte
versenkt anzuordnen und die andere Platte mit einer Gewindebohrung 26 zu
versehen, so daß sie unmittelbar als Gewindemutter dienen kann. Ein Sicherungsring
27 mag, ebenfalls versenkt, auf das Ende der Schraube 17 aufgesetzt sein,
sofern man nicht an Stelle des Gewindes 26 eine Lochbohrung und an Stelle
des Sicherungsringes 27 eine versenkte Mutter benutzt.