DE1167711B - Gymnastikgeraet - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: A 63 b

Nummer: Aktenzeichen: Anmeldetag: Auslegetag:

Deutsche Kl.: 77 a-21/32

1167 711
B65525Ic/77a
15.Juni 1954
9. April 1964

Gymnastikgeräte, die zur Übung und zur Entwicklung der Armmuskeln sowie der angrenzenden Muskelpartien dienen, sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Verbreitet ist beispielsweise ein unter dem Namen »Expander« bekanntes Gerät, das aus zwei durch elastische Stränge miteinander verbundenen Handgriffen besteht. Dieses wird mit den Händen an den beiden Handgriffen erfaßt und muß unter Aufwendung entsprechender Kraft entgegen dem Federzug auseinandergezogen werden. Obwohl mit einem solchen Gerät sehr viele verschiedene Übungen ausgeführt werden können, werden doch nur bestimmte Muskelpartien, und zwar außer den Armmuskeln im wesentlichen die Rückenmuskeln, gekräftigt.

Als Muskelstärker sind auch Geräte bekannt, die aus zwei unter einem Winkel federnd miteinander verbundenen Handhebeln bestehen, jedoch handelt es sich dabei um ziemlich komplizierte und auch schwere Geräte, die nach der ganzen Art ihres Auf- ao baus für größere Kraftleistungen bestimmt, als Gymnastikgeräte — beispielsweise zur tänzerischen Schulung — völlig ungeeignet sind.

Bei diesen bekannten Muskelstärkern sind die beiden Handhebel je als zweiarmige Hebel ausgebil- as det, die mit ihren Drehachsen an einer starren Verbindungsstange befestigt und an ihren den Handgriffen abgewandten Enden durch eine starke Zugfeder miteinander verbunden sind. Es liegt auf der Hand, daß ein solches Gerät, selbst bei schwacher Bemessung der Zugfeder, allein wegen seines Gewichtes für gymnastische Zwecke ausscheidet. Besonders ungünstig ist hierbei, daß dieses erhebliche Gewicht der Verbindungsstange und der Zugfeder ein starkes Kippmoment erzeugt. Dieses Kippmoment schließt eine Verwendung für tänzerische und andere gymnastische Übungen völlig aus.

Abweichend von diesen bekannten Anordnungen geht die Erfindung von einem Gymnastikgerät aus, welches aus zwei.gleich langen, einen Winkel miteinander einschließenden und an ihren freien Enden je mit einem Handgriff versehenen Hebelarmen sowie aus einer mit diesen verbundenen, im Winkelscheitel angeordneten und durch die Hebelarme bei ihrem Bewegen zueinander auf Torsion beanspruchten Schraubenfeder besteht. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, daß die Hebelarme und die aus einer oder einigen Windungen bestehende Schraubenfeder aus einem einzigen Stahldraht gleicher Beschaffenheit und Stärke bestehen.

Es ist zwar schon ein Übungsgerät bekannt, bei welchem zwei nebeneinander verlaufende, in Hand-Gymnastikgerät

Anmelder:

Bali-Olympic-Geräte G. m. b. H.,
Sonthofen (Allgäu), Oberstdorf er Str. 11

Als Erfinder benannt:

Dirk Schmidt-Dincklage, Sonthofen (Allgäu)

griffen eingespannte, in gerader Linie geführte Drähte bei ein Drittel und zwei Drittel ihrer Länge zu je zwei Schraubenfedern entgegengesetzter Steigung gewickelt sind. Diese Anordnung ist unhandlich, wegen der beiden zwischen den Schraubenfedern laufenden Drahtverbindungen auch sperrig und in ihrer Herstellung aus den zwei aneinanderliegenden Drähten erheblich aufwendiger als der Gegenstand der Erfindung, der bei seinem einfachen Aufbau dazu noch eine günstigere gymnastische Wirkung hervorruft. Die beim Gerät'gemäß der Erfindung aufzuwendende Kraft nimmt nämlich ganz allmählich zu, was bei dem bekannten Gerät nicht der Fall ist, da bei diesem schon bei der ersten Deformation des in einer Geraden geführten Stabes eine hohe Kraftanstrengung gefordert wird.

Ein anderes bekanntes Gymnastikgerät enthält zwei übereinanderliegende, gegenläufig gewickelte Schraubenfedern, deren Enden in rohrförmigen Ansätzen von großen, kräftigen Hebelarmen gehalten werden. Befestigungsschrauben in den Hebelgriffen gestatten eine Verkürzung oder Verlängerung dieser in Rohren endigenden Ansätze. Ferner ist ein Gymnastikgerät bekannt, dessen mittlerer Teil über je ein Verbindungsstück mit je einem Handhebel versehen ist. Diese beiden Geräte weisen einen komplizierten Aufbau auf, der für die Herstellung und die Verwendung nachteilig ist.

Zur Veranschaulichung der Erfindung ist in der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt. Die beiden Handhebel 1 und 2 stehen über die federnde Schleife 3 miteinander in Verbindung, so daß das Gerät einer großen Sicherheitsnadel ähnelt. Auf den beiden freien Hebelenden sitzen die Handgriffe 4 bzw. 5. Das Gymnastikgerät wird an diesen beiden Handgriffen erfaßt und vorzugsweise in dem Sinne betätigt, daß die Handgriffe entgegen der Federkraft zusammengedrückt werden.

Das Arbeiten mit dem Gerät erfolgt selbstverständlich nicht nur einfach in der Weise, daß die Griffe

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in wechselnder Folge zusammengedrückt und dann wieder langsam entspannt werden. Es können vielmehr die verschiedensten Übungen ausgeführt werden unter Bewegung und Schwenkung der Arme und gleichzeitigem wechselndem Spannen und Entspannen des Gerätes. In dieser Form stellt es ein wertvolles Hilfsmittel beispielsweise bei der Ausbildung und Körperschulung von Tänzerinnen dar.

Wie aus vorstehendem hervorgeht, bewirkt das Üben mit dem Gerät eine Stärkung der Brustmuskulatur, wie beispielsweise der Atmungsmuskulatur und vor allem des pectoralis major, der Hauptträger der Brüste ist. So ergibt sich auch eine verstärkte Durchblutung der umliegenden Stützgewebe, wodurch die Aufrichtung und Entwicklung der Brüste gefördert werden, denn bekanntlich ist deren Erschlaffung meist die Folge einer vernachlässigten und verkümmerten Brustmuskulatur. Hand, in Hand damit geht eine Verbesserung der Körperhaltung. Das Gerät ist somit nicht etwa nur für Frauen geeignet, sondern in gleicher Weise auch für Männer. Ferner bringt es eine nachhaltige Entwicklung des Oberkörpers schmalbrüstiger Kinder mit sich.

Ein wesentliches Merkmal des Gerätes ist also die an sich bekannte Anordnung der beiden Handhebel in der Weise, daß diese einen Winkel miteinander einschließen, wie es aus der Zeichnung ersichtlich ist, ohne daß damit eine genaue Festlegung gerade auf diesen dargestellten Winkel gegeben werden soll.

Das Gerät gemäß der Erfindung bietet durch seine fortschreitend zunehmende Federwirkung dem Übenden einen elastisch federnden, langsam ansteigenden Widerstand dar und ist durch seine Geschmeidigkeit gerade auch für den weiblichen und kindlichen Körper sehr geeignet.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Gymnastikgerät, das aus zwei gleich langen, einen Winkel miteinander einschließenden und an ihren freien Enden je mit einem Handgriff versehenen Hebelarmen sowie aus einer mit diesen verbundenen, im Winkelscheitel angeordneten und durch die Hebelarme bei ihrem Bewegen zueinander auf Torsion beanspruchten Schraubenfeder besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelarme und die aus einer oder einigen Windungen bestehende Schraubenfeder aus einem einzigen Stahldraht gleicher Beschaffenheit und Stärke bestehen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   409 558/31 3.64 © Bundesdruckerei Berlin