DE116677C - - Google Patents

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DE116677C
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amidophenol
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B49/00Sulfur dyes
    • C09B49/10Sulfur dyes from diphenylamines, indamines, or indophenols, e.g. p-aminophenols or leucoindophenols

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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 22 d.
Nach den Angaben von Jungfleisch (Jahresberichte 1868, S. 348) wird das p-Dichlornitrobenzol durch Kochen mit einem Gemisch von rauchender Salpetersäure und concentrirter Schwefelsäure in ein Gemenge zweier isomerer, mit »α« und »ß« bezeichneter Dichlordinitrobenzole verwandelt, welche sich infolge ihrer verschiedenen Löslichkeit in Weingeist von einander trennen lassen. Wie von Körner (Jahresberichte 1875, S. 324) angegeben worden ist, entsteht die 3-Verbindung immer nur in geringer Menge, während die in Alkohol schwerer lösliche α-Verbindung, welcher die Constitution
Cl
Cl
zukommt, das Hauptprodukt der Nitrirung bildet.
Es wurde nun gefunden, dafs das letztgenannte o-o-Dinitro-p-dichlorbenzol unter geeigneten Bedingungen, bei Gegenwart von Halogenwasserstoffsäure bindenden Mitteln, wie Soda, Natriumacetat u. s. w., mit einer wässerigen oder zweckmäfsiger alkoholischen Lösung von p-Amidophenol unter Bildung eines Dinitrochlor-p-oxydiphenylamins reagirt.
Es hat sich ferner gezeigt, dafs ein werthvoller schwefelhaltiger Farbstoff entsteht, wenn man dieses Produkt mit Schwefel und Schwefelalkali erhitzt. Der auf diese Weise gebildete Farbstoff färbt ungebeizte Baumwolle in schönen dunkelbraunen Tönen an, welche ausgezeichnete Echtheitseigenschaften besitzen. Die in üblicher Weise dargestellten Färbungen werden durch Dämpfen nicht verändert, sie sind beständig gegen Seife, widerstandsfähig gegenüber der Einwirkung von Säuren, ferner von guter Chlor- und Schwefelechtheit. Behandelt man die Färbungen nachträglich mit Kupfervitriol in essigsaurem Bade, so tritt, ohne dafs eine wesentliche Aenderung der Nuance erfolgt, eine starke Dunkelung ein; gleichzeitig besitzen die so erzeugten Färbungen eine noch vorzüglichere Echtheit, indem sie' z. B. selbst bei starker Wäsche Weifs nicht einmal spurenweise anfärben.
Wendet man an Stelle von p-Amidophe.nol p-Amidophenol-o-sulfosäure an, condensirt diese mit dem oben näher bezeichneten Dinitrodichlorbenzol und unterwirft die so gebildete Sulfosäure des Dinitrochlor-p-oxydiphenylamins der Einwirkung von Schwefel und Schwefelalkali, so erhält man ein ähnliches Produkt.
Dieses Resultat ist vollkommen neu und überraschend. Ueber das Verhalten solcher Dinitrooxydiphenylamine in der Schwefel- und Schwefelnatronschmelze, welche beide Nitrogruppen in demselben Benzolkern in Orthostellung zum Imid gebunden enthalten, fehlt bisher jegliche Erfahrung. Angestellte Versuche haben ergeben, dafs gerade durch diese Stellung der beiden Nitrogruppen ein ganz besonderer Effekt erreicht wird, sofern nicht etwa das gleichzeitig vorhandene Chlor, über dessen Wirkung man zur Zeit nichts weifs, eine be-
sondere Rolle spielt. Denn bekanntlich liefert das ebenfalls in demselben Benzolkern dinitrirte, die Nitrogruppen jedoch in Ortho- und Parastellung zum Imid enthältende, o'p'-Dinitro-poxydiphenylamin bei ähnlicher Behandlung mit Schwefel und Schwefelalkali schwarze bezw. blauschwarze Baumwollfarbstoffe.
Das Verfahren wird durch folgende Beispiele erläutert:
Beispiel I.
Darstellung des Condensationsproduktes aus p-Amidophenol und
ι -4-Dichlor-2 · 6-dinitrobenzol.
In eine Lösung von 7,5 Theilen p-Amidophenolchlorhydrat und 13,6 Theilen Natriumacetat in circa 80 Theilen Alkohol werden 12 Theile Dinitrodichlorbenzol eingetragen. Das Gemisch, das sich sofort rothbraun färbt, wird circa 2 Stunden am Rückflufskühler auf dem Wasserbad erhitzt. Nach dem Erkalten wird der ausgeschiedene rothe Krystallbrei abgesaugt und mit wenig Alkohol und Wasser gewaschen. Das so erhaltene p-Chlor-o-odinitro-p'-oxydiphenylamin löst sich leicht in Alkalien und wird durch Säuren aus seiner Lösung wieder gefällt. Aus Alkohol oder Benzol krystallisirt es in rubinrothen abgestumpften Nadeln, die bei 175° schmelzen.
Wendet man an Stelle von p-Amidophenol p-Amidophenol-o-sulfosäure an, wobei die Condensation zweckmäfsig in wässerig-alkoholischer Lösung vorgenommen wird, so erhält man das analoge, sulfonirte Produkt, welches in Wasser leicht löslich ist und durch Kochsalz als rothbrauner Niederschlag ausgesalzen werden kann.
Beispiel II.
Verschmelzung des nach Beispiel I dargestellten Condensationsproduktes.
ι ο Theile p-Chlor-o-o-dinitro-p'-oxydiphenylamin (aus 1 · 4-Dichlor-2 · 6-Dinitrobenzol + p-Amidophenol) werden unter Rühren mit 20 Theilen Schwefel und 50 Theilen krystallisirtem Schwefelnatrium (Na2 S -f- 9 aq) langsam im eisernen Kessel auf circa 140 bis 1500 erhitzt. Die trockene, pulverisirte Schmelze kann direct zum Färben verwendet werden. Der so erhaltene Farbstoff löst sich in Wasser mit braunrother Farbe und wird aus der wässerigen Lösung durch Säuren oder Chlorammonium in braunen Flocken gefällt.
Wird das Condensationsprodukt aus 1 · 4-D1-chlor-2 · 6-dinitrobenzol und p-Amidophenolo-sulfosäure in gleicher Weise mit Schwefel und Schwefelalkali verschmolzen, so erhält man einen ähnlichen Farbstoff.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüch:
    Verfahren zur Darstellung Baumwolle direct braun anfärbender Schwefelfarbstoffe, darin bestehend, dafs man das durch Condensation von ι · 4"Dichlor-2 · 6-dinitrobenzol mit p-Amidophenol bezw. p-Amidophenol-o-sulfosäure erhältliche ο - ο - Dinitro - ρ - chlor-p'-oxydiphenylamin bezw. dessen Sulfosäure mit Schwefel und Schwefelalkali erhitzt.
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