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Entlüftung des Kofferraumes von Kraftfahrzeugen Die Erfindung bezieht
sich auf eine Entlüftung des Kofferraumes nach außen über die Be- und Entlüftungsreinrichtung
von Kraftfahrzeugen mit einer Be-und Entlüftung des Fahrgastinnenraumes über im
Fahrzeugdach verlaufende Luftführungskanäle durch die hinteren, hohl ausgebildeten
Dachsäulen, die mit öffnungen nach außen versehen sind.
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Bei Kraftfahrzeugen wurde schon vorgeschlagen, den Fahrzeuginnenraum,
dem durch eine im Fahrzeugbug angeordnete Einrichtung Frischluft zugeführt wird,
über in den hohlen Dachsäulen angeordnete öffnungen nach außen zu entlüften. Eine
Verbindung zwischen dem Kofferraum und den hohlen Dachsäulen ist dabei nicht vorgesehen.
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Beim Schließen der Kofferraumklappe ist es insbesondere bei niedrig
gestalteten Innenräumen und verhältnismäßig großflächigen Klappen und gut funktionierenden
Abdichtungen schwierig, die Klappen leichtgängig in ihre Schließstellung zu bringen.
Der Grund hierfür ist darin zu suchen, daß beim Schließen die im Kofferraum vorhandene
Luft fortschreitend verdichtet wird und vor dem Aufliegen der Klappe nicht schnell
genug eine Möglichkeit findet, aus dem Kofferraum zu entweichen. Die Erscheinung,
daß sich Klappen schwer schließen lassen, ist allgemein auch bei Türen von Kraftfahrzeugen
mit nach außen sorgfältig abgedichteten Fahrgasträumen be-
kannt.
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Bei Kraftfahrzeugen mit im Bugteil angeordnetem Kofferraum und Heckmotor
ist es bereits bekannt, die vordere, querverlaufende Trennfuge, welche die Kofferraumklappe
mit dem Wagenaufbau bildet, als Lufteinlaßschlitz zu gestalten, durch den Stauluft
aufgenommen wird, die den Kofferraum durchströmt und von dort aus in den Fahrzeuginnenraum
übertritt. Durch den auch bei geschlossener Kofferraumklappe verbleibenden offenen
Spalt kann teilweise eine unmittelbare Entlüftung des Kofferraumes beim Schließen
der Klappe ins Freie stattfinden. Ein großer Teil der beim Schließen der Klappe
verdrängten Luft wird jedoch in für bereits eingestiegene Fahrgäste belästigender
Weise in den Fahrgastinnenraum verdrängt, wobei, sofern der Kofferraum verschmutzt
ist, auch Staub in den Wageninnenraum gelangen kann.
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Ferner ist es bei Heizungs- und Belüftungseinrichtungen von Kraftfahrzeugen
bekannt, oberhalb und unterhalb des Rückwandfensters doppelwandige Querverbindungskanäle
vorzusehen, durch die kühle oder erwärmte Frischluft in den Wageninnenraum eingeführt
wird. Gleichzeitig sind im oberen Querkanal Entlüftungsschlitze nach außen angebracht,
während im unteren Querkanal Verbindungsöffnungen zwischen dem Fahrgastinnenraum
und dem Kofferraum angeordnet sind. Auch bei dieser Ausführung wird beim Schließen
der Kofferraumklappe Luft in den Fahrgastinnenraum geblasen.
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Weiter ist es bei Kraftfahrzeugen bekannt, seitlich mit Luftein- und
-austrittsschlitzen. In herausgezogeeinsätze vorzusehen, durch die Frischluft von
außen in den Kofferraum durch Staudruck eingeführt oder verbrauchte Luft aus dem
Kofferraum durch Unterdruck abgesaugt wird. Die besondere Be- und Entlüftungseinrichtungen
bestehen aus in der Kofferklappenseitenwand verschiebbar angeordneten Büchsen mit
Luftein- und -austrittsschlitzen. In herausgezogener Lage der Büchsen ist die Be-
und Entlüftungseinrichtung wirksam, während in hineingeschobener Lage die Einrichtung
unwirksam ist. Dies hat den Nachteil, daß der Fahrer stets darauf achten muß, in
welcher Stellung sich die Be- und Entlüftungseinrichtungen gerade befinden. Außerdem
ist auch eine unmittelbare Verbindung vom Kofferraum zum Fahrgastinnenraum gegeben,
so daß beim Schließen der Kofferraumklappe auch Luft in den Fahrgastraum verdrängt
wird. Schließlich sind die besonderen Be-und Entlüftungseinsätze und deren Anordnung
in der Klappe fertigungstechnisch teuer.
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Bei Belüftungsanlagen von Kraftfahrzeugen ist es ganz allgemein bekannt,
Klappen vorzusehen, die nur in einer Richtung das Strömen von Luft zulassen, bei
Gegenströmung jedoch selbsttätig in Sperrstellung gehen.
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Außerdem sind im Grunde von Karosseriemulden Wasserablaufeinrichtungen
bekannt, durch die in Fugen oder durch öffnungen eingedrungenes Wasser nach unten
abgeführt wird.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, mit einfachen Mitteln
eine Entlüftung des Kofferraumes bei Kraftfahrzeugen mit einer Belüftung des Fahrgastinnenraumes
über die hohl ausgebildeten Dachsäulen
zu bewerkstelligen, ohne
daß praktisch störende Einflüsse gegenüber dem Fahrgastinnenraum auftreten.
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Zur Lösung der Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, die
hohlen Dachsäulen mit dem bei gcschlossener Klappe sonst nach außen abgeschlossenen
Kofferraum über öffnungen in zwischen dem #Kofferraum und den Dachsäulen gelegenen
Wandungsteilen des Wagenaufbaues zu verbinden.
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Im Kraftfahrzeuginnenraum herrscht gewöhnlich durch das Offenhalten
der mit Staudruck oder Gebläsedruck arbeitenden, im Bug des Fahrzeuges angeordneten
Belüftungseinrichtung und durch die Inbetriebnahme der Heizungsanlage ein geringer
Oberdruck gegenüber dem im Kofferraum herrschenden Luftdruck. Dadurch wird ein überströmen
von kalter Luft aus dem Kofferraum von vornherein verhindert. Auch sind die Strömungswiderstände
vom Kofferraum zur hohlen Dachsäule und damit nach außen geringer als die Strömungswiderstände,
die zwischen dem Fahrgastinnenraum und der hohlen Dachsäule vorhanden sind (im letzteren
Fall infolge der wesentlich engeren und längeren Strömungskanäle), so daß während
der Fahrt ein überströmen von Luft aus dem Kofferraum bzw. von außen in den Fahrgastraum
praktisch verhindert wird. Auch beim Schließen der Kofferraumklappe schlägt nur
ein unbedeutender Teil der verdrängten Luft in dem Fahrzeuginnenraum zurück.
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Um auch die letztgenannten Umstände mit Sicherheit zu vermeiden, besteht
weiter gemäß der Erfindung die Möglichkeit, nach dem Schließvorgang der Kofferraumklappe
die öffnungen zu den hohlen Dachsäulen zu schließen, was vorzugsweise selbsttätig
geschehen kann. Außerdem können in den Luftführungskanälen, die im Anschluß an die
hohlen Dachsäulen liegen und zum Fahrzeuginnenraum hin verlaufen, selbsttätig wirkende
Klappen vorgesehen werden, welche eine Luftströmung vom Wageninnenraum zu den hohlen
Dachsäulen zulassen, aber nicht umgekehrt.
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Im Gegensatz zu den bekannten Ausführungen wird also erfindungsgemäß
der Kofferraum nur in die hohlen Dachsäulen hinein entlüftet, wobei, in Strörnungsrichtung
der aus dem Kofferraum verdrängten Luft gesehen, gewissermaßen die ins Freie gerichteten
Austrittsöffnune,en den öffnun en, die in den Fahrgast-C 9
raum bzw. in die
Luftführungskanäle im Dach münden, wegemäßig »vorgeschaltet sind«, so daß praktisch
die gesamte verdrängte Luft ins Freie strömt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsteil der Erfindung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht der hinteren Hälfte eines Fahrzeuges.
teilweise im Schnitt und Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 11-11 der F
i g. 1.
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Der FahrzeuginnenraumJ steht mit den hohl ausgebildeten hinteren Dachsäulen
bzw. der Dachsäule 11 über die durchlässig ausgeführte Dachbespannung
19 und Luftführungskanäle 13 (Dachrahmen), in denen Öffnungen 12 vorgesehen
sind, in Verbindung. Mit dem freien Außenraum ist die Dachsäule 11 über
Öff-
nungen 14 verbunden. Zwischen dem Kofferraum K und der hohlen Dachsäule
11 wird durch eine oder mehrere weitere ÖffnunZen 15 eine Verbindung.her-'gestellt,
die in dem Teil 17' des Außenbleches 17 liegen, der sich unterhalb
der Gürtellinie G des Wagenaufbaues befindet. Am Boden 16 der Dachsäule
11,
der durch den außenliegenden Teil des Radgehäuses gebildet wird, sind
Schlitze 21 vorgesehen, die vornehmlich als Wasserablauf dienen.
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Die Schlitze 21 liegen unmittelbar innerhalb der Verbindung zwischen
der unteren Kante des Außenbleches 17' der Dachsäule 11 und dem Boden
16, so daß sich hier kein stehendes Wasser ansammeln kann.
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Wird die Kofferraumklappe 18 geschlossen, so kann die im Kofferraum
K befindliche und verdichtete Luft über die öffnung 15 in die hohle Dachsäule
11 strömen und von dort durch die Öffnungen 14 nach außen entweichen. Ein
Eindringen von verdrängter Luft aus dem Kofferraum K in den Fahrzeuginnenraum
J kann durch im Luftführungskanal 13 gelegene Klappen 20, die sich
infolge des Druckanstieges von seiten des Kofferraum K selbsttätig schließen, verhindert
werden.