-
Sicherheitsverschluß für Gurtungen Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsverschluß
für Gurtungen, insbesondere zur Verwendung bei Fallschirmbefestigungen, sowie Führer-,
Fluggast-und Fahrgastsitzen mit zwei ineinandergreifenden Verschlußteilen, von denen
einer zur Aufnahme des Gurtes einen Stift hat und als Gehäuse mit einer im wesentlichen
flachen Grundplatte und einer nicht drehbar darin gelagerten Welle ausgebildet ist,
auf der ein Hebel schwenkbar gelagert ist, der mit mindestens einem Ansatz in eine
Ausnehmung des anderen Verschlußteils greift, das aus einer im wesentlichen flachen
Platte besteht und mittels eines drehbar auf der Welle gelagerten, mittels einer
Feder belasteten Riegels gegen die Grundplatte des anderen Verschlußteils gedrückt
wird.
-
Es ist ein Sicherheitsverschluß für Gurtungen mit zwei ineinandergreifenden
Verschlußteilen bekannt, von denen einer als Gehäuse mit einer flachen Grundplatte
ausgebildet ist. In den Seitenwänden des Gehäuses ist eine Achse nicht drehbar angeordnet,
auf der ein Hebel schwenkbar gelagert ist, der einen als Riegel wirkenden Ansatz
hat. Der andere Verschlußteil besteht aus einer flachen Platte mit einer Ausnehmung,
in die der Riegel des Hebels greift. Der Hebel wird mittels einer Feder in seiner
Schließstellung gehalten.
-
Bei einem solchen Verschluß werden die Gurtkräfte von dem einen Verschlußteil
über den schwenkbaren Hebel und seine Achse auf das andere Verschlußteil übertragen.
Dadurch ist es schwer, den Verschluß bei gespanntem Gurt zu lösen, wie es beispielsweise
bei einem Unfall vorkommen kann. Dabei ist es um so schwieriger den Gurt zu lösen,
je größer die Spannung ist, unter der der Gurt steht.
-
Es ist auch schon ein Anschnallgurtschloß für Flieger bekannt, das
zum Festhalten einer zusätzlichen Öse eine Nase und einen Anschlag hat, zwischen
die sich der vordere Teil der Zusatzöse legen kann. Gehalten wird die Öse in dieser
Lage durch eine Klinke, die in einer Ausbauchung des Außen- . bleches um einen Bolzen
drehbar gelagert ist und nur beim Einführen der Öse gegen die Spannung einer Feder
nach dem Anschlag hin ausweichen kann. Bei diesem Schloß wird die Kraftübertragung
allein durch das Ineinandergreifen fester Anschläge bewirkt, weil , einer der zwei
Verschlußteile mit einem Ansatz versehen ist, der in die Ausnehmung des anderen
Verschlußteils greift, wobei der Riegel mittels der Feder in der Schließstellung
gehalten wird. Die Feder ist als Torsionsfeder um eine Welle gewunden. , Bei den
bekannten Sicherheitsverschlüssen mit einem schwenkbaren Hebel ergibt sich aber
ein sehr gefährliches Problem, das darin besteht, daß die bei einem plötzlichen
Stoß, beispielsweise bei einem Unfall auf den Hebel ausgeübten Trägheitskräfte versuchen,
den Hebel zu verschwenken und damit den Verschluß zu öffnen, was in der Praxis häufig
genug vorgekommen ist. Wird diesem Problem dadurch begegnet, daß eine stärkere Feder
eingebaut wird, die in der Lage ist, die Trägheitskräfte zu überwinden, so ist es
sehr schwer, den flachen Verschlußteil in den anderen Verschlußteil einzuschieben,
ohne gleichzeitig den Hebel zu öffnen.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Sicherheitsverschluß zu schaffen,
dessen Hebel durch eine starke Feder gegen unbeabsichtigtes Lösen bei plötzlich
auftretenden Geschwindigkeitsänderungen gesichert ist und dessen flacher Verschlußteil
gegen einen sehr geringen Widerstand in das Verschlußgehäuse einschiebbar ist, ohne
daß dabei der durch eine starke Feder belastete Hebel geöffnet werden muß. Das wird
gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Feder den Riegel gegen den Hebel drückt,
der mittels einer zweiten, unabhängig von der ersten wirkenden Feder in Schließstellung
gehalten ist, in der er mit seinem freien Ende den um den Stift geschlungenen Gurt
festklemmt. Der flache Verschlußteil kann also in das Verschlußgehäuse eingeschoben
werden, ohne daß der gesamte Verschluß geöffnet werden muß. Der Träger muß lediglich
beim Ineinanderschieben der Verschlußteile einen Riegel verschieben, der von einer
schwachen Feder belastet ist.
-
Das Verschließen des Sicherheitsverschlusses, ohne den Hebel bewegen
zu müssen, ist für den Träger bequemer und macht den Verschluß außerdem sehr viel
sicherer.
Bei der praktischen Ausführung hat der Riegel zwei einander
gegenüberliegende Nocken, die durch eine Stange miteinander verbunden sind, und
der Hebel hat Flansche, die zwischen den Flanschen des Gc: hauses und dem Riegel
angeordnet sind. An den ci_3@cie° gegenüberliegenden Nocken sind Anschläge vorgesehen,
und der Hebel ist mit einer Kante versehen, die bei einer relativen Winkelbewegung
des Riegels gegenüber dem Hebel voneinander trennbar sind, normalerweise aber zusammenwirken,
um den Riegel in Schließlage zu halten.
-
Vorteilhaft ist die eine Feder schwächer als die andere Feder. Dabei
kann die schwächere Feder in an sich bekannter Weise als um die Welle gewundene
Torsionsfeder ausgebildet sein, deren eines Ende gegen die Querstange des Riegels
drückt und deren anderes Ende an dem zweiten Ansatz der Büchse anliegt. Auch die
stärkere Feder kann als um die Welle gewundene Torsionsfeder ausgebildet sein, deren
eines Ende an der Welle befestigt ist, während ihr anderes Ende gegen einen Ansatz
einer auf der Welle drehbaren Büchse drückt, deren zweiter Ansatz an der Kante des
Hebels anliegt und die Federkraft auf den Hebel überträgt.
-
Die Erfindung ist in der Zeichnung an Hand eines Ausführungsbeispiels
veranschaulicht. Es zeigt F i g. 1 den geöffneten Verschluß in Draufsicht, F i g.
2 den geschlossenen Verschluß in senkrechtem Längsschnitt, teilweise in Ansicht
und in vergrößertem Maßstab, F i g. 3 einen Schnitt nach Linie 3-3 der F i g. 2,
F i g. 4 den Verschluß in Lösestellung und beim Lösen der Verschlußteile, teilweise
im Schnitt, F i g. 5 den Verschluß in Schließstellung und beim Schließen der Verschlußteile,
teilweise im Schnitt, und F i g. 6 und 7 zwei Einzelteile in schaubildlicher Ansicht.
-
Gemäß F i g. 1 besteht der Verschlußteil 20 aus einer im wesentlichen
flachen Platte mit einem Schlitz 21 zur Aufnahme einer Schlaufe des Gurtes 22. In
der Platte sind Öffnungen 23 und 24 vorgesehen, die mit Ansätzen 29, 30 des anderen
Verschlußteils 25 in Eingriff treten können. Selbstverständlich kann die Anordnung
der Ansätze auch umgekehrt sein, d. h., die Ansätze 29, 30 können an der flachen
Platte des Verschlußteils 20 und die Öffnungen 23, 24 in der Grundplatte 26 des
Verschlußteils 25 vorgesehen sein. Wie insbesondere aus F i g. 2 und 3 ersichtlich
ist, besteht der Verschlußteil25 aus einem Gehäuse mit einer im wesentlichen flachen
Grundplatte 26 und zwei parallelen Seitenwänden 27 und 28. Die Ansätze 29 und 30
haben Schrägflächen 31 zum übertragen der Gurtspannung von einem Verschlußteil auf
den anderen. Diese Schrägflächen sind vorzugsweise unter einem Winkel von 20 bis
25° gegenüber der Senkrechten auf die Grundplatte 26 geneigt. Die mit den Schrägflächen
31 zusammenwirkenden Kanten 32 und 33 der Öffnungen 23 und 24 im Verschlußtei120
sind auf beiden Seiten abgeschrägt, so daß sie sich den Flächen 31 stets anpassen,
unabhängig davon, in welcher Lage der Verschlußtei120 in den Verschlußteil 25 eingeschoben
wird.
-
In den Seitenwänden 27 und 28 ist eine Welle 34 nicht drehbar gelagert,
wozu sie mit einem Sechs- t kantkopf 35 in einer entsprechend ausgebildeten öffnung
der Seitenwand 27 eingesetzt ist. Ein in F i g. 7 allein veranschaulichter Riegel
36 ist auf der Welle 34 drehbar gelagert und besteht aus zwei einander gegenüberliegenden
Nocken 37 und 38, die durch eine Stange 39 miteinander verbunden sind. Die
Nokken 37 und 38 sind so ausgebildet, daß der in Schließlage (F i g. 2) befindliche
Verschlußteil 20 nur ein geringes Spiel hat. Die Nocken 37 und 38 haben die
Aufgabe, die Ansätze 29, 30 mit den Öffnungen 23, 24 in Eingriff zu halten.
Wie aus F i g. 3 ersichtlich ist, müssen die Nocken 37, 38 so nahe wie möglich an
den Seitenwänden 27, 28 und die Ansätze 29, 30 so nahe wie möglich an den Nocken
37, 38 angeordnet sein. Der Abstand der Nocken 37, 38 von den Seitenwänden
27, 28 bestimmt die Größe des auf die Welle 34 ausgeübten Biegemomentes. Wären die
Ansätze 29, 30 mehr zur Mitte hin angeordnet, so würden sich die Welle 34 und beide
Verschlußteile 20
und 25 infolge der an den Schrägflächen 31 erzeugten Kräfte
nach oben durchbiegen und dabei ein Lösen der Verschlußteile 20 und 25 begünstigen.
Um das Biegemoment in der Welle 34 zu vermindern, müssen also die Nocken 37, 38
nahe den Seitenwänden 27, 28 angeordnet sein, und um das Verformungsmoment im Gehäuse
und im Verschlußteil 20 zu verkleinern, müssen die Öffnungen 23,
24 mit den Ansätzen 29,
30 so nahe wie möglich an den Nocken 37, 38
angeordnet sein.
-
Die Nocken 37, 38 haben Anschlagflächen 40, 41, die mit der Kante
42 eines Hebels 43 zusammenwirken. Das eine Ende 45 einer Torsionsfeder
44 greift um die Stange 39 des Riegels 36, während das andere Ende
46 sich gegen den Ansatz 47 einer Büchse 48
legt. Die Büchse
48 ist auf der Welle 34 drehbar gelagert und mit einem zweiten Ansatz
49 versehen; der mit einer Feder 50 in Eingriff ist. Das andere Ende der
Feder 50 greift mit einem radial abgewinkelten Ende 51 in die Nut 52 der Welle 34.
Durch diese Anordnung wird die Feder 50 an ihrem Ende 51 in einer bestimmten Lage
zum Verschlußgehäuse gehalten, und zwar infolge der nicht drehbaren Anordnung der
Welle 34. Die Büchse 48 wird so in einer Richtung gedreht, daß der
Ansatz 49 auf die Kante 42 des Hebels 43 trifft und ihn in die Schließlage
drückt. Die Feder 50 ist stärker als die Feder 44. Die Wechselwirkung
zwischen der Feder 50 und dem Hebel 43 bei der Bestimmung der Lage der Büchse 48
führt zur Einstellung des Endes 46 der Feder 44, die in bezug auf
den Hebel 43 festgelegt ist. Der Riegel 36
ist deshalb gegenüber dem Hebel
43 geneigt.
-
Beim Zusammensetzen der Vorrichtung wird die Welle 34 nach und nach,
in F i g. 3 gesehen von links eingeführt, so daß sie nacheinander durch den Hebel
und die Nocken gesteckt wird. Nachdem das zuerst eingeführte Ende der Welle an einer
Seite mit dem Hebel und dem Riegel in Eingriff ist, wird die Feder 44 eingesetzt
und mit Hilfe der Büchse 48 gespannt. Wenn die Welle dann ihre richtige Lage
einnimmt, ist die Büchse 48 um einen Winkel gegenüber der Welle 34 verdreht,
der durch die Kante 42 des Hebels 43 bestimmt ist. Dann wird die Feder 50 eingesetzt
und die Welle 34 mittels des noch aus der Seitenwand 27 herausragenden Sechskantkopfes
35 gedreht. Dadurch wird die Feder 50 gespannt. Anschließend wird die Welle
34 ganz eingeschoben und die Federscheibe 53 eingesetzt. In die verhältnismäßig
dünnen Flansche 55 und 56 des Hebels 43 sind Büchsen 57 und 58 eingepreßt, die ihnen
eine größere Auflagefläche auf der Welle 34 geben. Zweckmäßig sind die Büchsen
57, 58 gehärtet.
Gemäß F i g. 4 wird der Verschluß gelöst
durch Bewegen des Hebels 43 im Uhrzeigersinn bis zu dem Punkt, an dem der Riegel
36 infolge der Anschläge 40, 41 in gleicher Richtung so weit mitgenommen
wird, daß der Verschlußteil 20 über die Ansätze 29, 30 gehoben und dadurch
frei zurückgezogen werden kann. Wie die Verschlußteile wieder in die Schließlage
gebracht werden, ist aus F i g. 5 ersichtlich. Bei der Bewegung des Verschlußteils
20 nach links werden die Nocken 37, 38 durch das Ende 59 des Verschlußteils
20 weggedrückt. Der Riegel bewegt sich so weit, bis das Verschlußteil
20 an ihm vorbeigleiten kann. Das geschieht ohne eine entsprechende Bewegung
des Hebels 43, weil nur die Feder 44 diesem Einsetzen entgegenwirkt.
Beim Zusammenfügen der Verschlußteile heben sich die Anschlagflächen 40, 41
von
der Kante 42 des Hebels 43 ab.