DE1165183B - Schaedlichen Bewuchs verhindernde Zusaetze zu Unterwasser-Anstrichmitteln fuer Schiffsboeden - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: C 09 d

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

Deutsche Kl.: 22 g-7/02

F 28333 IV c/22 g
28. April 1959
12. März 1964

Gegenstand der Erfindung sind Mittel, die den unerwünschten Bewuchs von Schiffsböden verhindern.

Dieser Bewuchs besteht aus pflanzlichen und tierischen Lebewesen des Süßwassers, Brackwassers und Salzwassers (Balaniden, Lepatiden, Serbuliden, Hydroiden, Algen u. a.), die in relativ kurzer Zeit z. B. die Schiffsboden besiedeln und so die Fahrgeschwindigkeit der Schiffe wesentlich herabsetzen.

Zur Bekämpfung des schädlichen Bewuchses werden in der britischen Patentschrift 578 312 unter anderem Triorgano-zinnsalze anorganischer und organischer Säuren als Zusätze zu Unterwasseranstrichmitteln empfohlen, ohne jedoch in der Praxis Verwendung gefunden zu haben.

Man hat auch bereits auf die gegenüber anderen triorganosubstituierten Zinnsalzen überlegene Wirksamkeit von Triphenylzinnchlorid hingewiesen.

Es wurde nun gefunden, daß Distannoxane der allgemeinen Formel

R —Sn-O —Sn-R

R R

worin R gleiche oder verschiedene Alkyl- und/oder Arylgruppen bedeutet, als schädlichen Bewuchs verhindernder Zusatz zu Unterwasseranstrichmitteln für Schiffsboden geeignet sind. Der Zusatz an erfindungsgemäßen Distannoxanen zu den üblichen Anstrichmitteln beträgt vorzugsweise 0,5 bis 5%, bezogen auf die streichfertige Farbe. Der getrocknete Anstrich enthält dementsprechend 1 bis 10% an wirksamer Substanz.

Die Wirksamkeit der genannten Substanzen zur Verhinderung von Bewuchs geht z. B. aus folgender Tabelle hervor:

Tabelle 1
Versuchsdauer 180 Tage

Wirkstoff	Wirkstoffgehalt in % in lufttrockenem Anstrich	Bewuchs in°/o der besiedelten Fläche
Hexapropyl- J distannoxan 1	0,5 1,0 2,0	15 bis 20 0bis5 0

Schädlichen Bewuchs verhindernde Zusätze zu
Unterwasser-Anstrichmitteln für Schiffsböden

Anmelder:

Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft

vormals Meister Lucius & Brüning, Frankfurt/M.

Als Erfinder benannt:

Dr. Hans Brückner, Burgkirchen/Alz,

Dr. Kurt Härtel, Hofheim (Taunus),

Dr. Gustav Gassner, Frankfurt/M.- Sindlingen - -

20	Wirkstoff	Unbehandelt	2	Bewuchs
		Wirkstoffgehalt	in°/o der besiedelten
	Hexabutyl- I distannoxan |	in % in lufttrockenem	Fläche
25		Anstrich	20 bis 25 10 bis 12 0
	(	0,5 1,0 2,0
30	Hexaphenyl- I		.60 bis 70
	distannoxan |	0,5	35 bis 40
	I	1,0	5 bis 10
	f	2,0	0
	Triphenyl- I	4,0	80 bis 90
35	zinnchlorid 1	1,0	35 bis 45
	1	2,0	10 bis 15
	4,0	0
	6,0	100
40	—

Wie aus der Tabelle hervorgeht, zeichnen sich die erfindungsgemäßen Mittel vor dem besten bisher bekannten Mittel zur Verhinderung von schädlichem Bewuchs auf Schiffsböden durch eine etwa dreifache höhere Wirksamkeit aus, d. h., zur Verhinderung des Bewuchses ist nur ungefähr ein Drittel der ■Aufwandmenge an Wirkstoff erforderlich.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht in der geringeren Toxizität der beanspruchten Verbindungen gegen Warmblüter. In Tabelle 2 sind die LDso/Ratte von Distannoxanen im Vergleich zu triorganosubsti-

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tuierten Zinnchloriden, -acetaten und -sulfaten aufgeführt.

Tabelle 2

Präparat	LD50 bei Ratten	•S
Hexapropyl-distannoxan ..	250 mg/kg	(J
Hexabutyl-distannoxan ...	360 mg/kg	§>
Hexaphenyl-distannoxan...	> 400 mg/kg	&
Triphenyl-zinnchlorid	125 mg/kg	:O
Tributyl-zinnchlorid	40 bis 60 mg/kg
Triphenyl-zinnacetat	etwa 150 mg/kg
Triäthyl-zinnsulfat	etwa 10 mg/kg
Trimethyl-zinnsulfat	etwa 30 mg/kg
Tri-n-propyl-zinnacetat ...	etwa 40 mg/kg
Tri-isopropyl-zinnacetat ...	etwa 80 mg/kg
Tri-n-butyl-zinnacetat	etwa 50 bis
	100 mg/kg
Tri-n-hexyl-zinnacetat ....	> 100 mg/kg

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verwendung organischer Zinnverbindungen der allgemeinen Formel

   R — Sn-O — Sn-R

   worin R gleiche oder verschiedene Alkyl- und/oder Arylgruppen bedeutet, als schädlichen Bewuchs verhindernder Zusatz zu Unterwasseranstrichmitteln für Schiffsboden.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschrift Nr. 957 483;
   Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 042 795;
   britische Patentschriften Nr. 734 119, 578 312;
   Angewandte Chemie, 1958, S. 306.

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