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Kleinstlötkolben für Kleinspannung Die Erfindung betrifft einen Kleinstlötkolben
für Kleinspannung, z. B. 6 Volt, bei dem eine durch einen elektrischen Heizkörper
beheizte Lötspitze an einem den Wärmefluß hemmenden Träger an dessen vorderem Ende
gehaltert ist, der an einem Griff befestigt ist.
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Die modernen industriellen Fertigungsverfahren mit den stark gedrängten
Aufbauten bei ständig zunehmender Miniaturisierung der einzelnen Bauteile (Dioden,
Transistoren usw.) verlangen entsprechend kleine Lötgeräte, die auch bei der Vielzahl
der oft sehr dicht beieinanderliegenden Lötpunkte bequeme und stets gleichbleibend
gute Lötungen gestatten. Für diffizile Lötungen werden Kleinstkolben gebraucht,
die es durch ihre kurze Baulänge, etwa im Füllhalterformat, gestatten, während des
Lötvorganges die Hand, die den Kolben hält, auf- oder anzulehnen, so daß die Lötkolbenspitze
auch bei längeren Lötarbeiten außerordentlich ruhig gehalten werden kann. Bei derartigen
Kleinstlötkolben muß gewährleistet sein, daß die in dem kleinen Heizelement erzeugte
Wärme weitgehend der Lötspitze zugeführt und nicht durch Halterungen abgeführt wird,
die obendrein noch wegen der geringen Baulänge des Lötkolbens dessen Griff in unzulässiger
Weise erwärmen würden.
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Die bekannten Kleinstlötkolben erzeugen die Lötwärme durch ein kleines
in dem vorderen Teil eines Trägerrohres eingebautes Heizelement, das aus einer dem
dünnen Trägerrohr entsprechend kleinen Heizdrahtwendel besteht, die mit entsprechender
Isolierung im Trägerrohr sitzt, über welches die eigentliche Lötspitze aufgeschoben
ist. Die Anordnung des Heizelementes im Trägerrohr macht eine verhältnismäßig große
Länge dieses Trägerrohres erforderlich. Bei kürzerer Länge würde die abgeleitete
Wärme bei der Handhabung des Gerätes störend sein.
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Um die Gesamtlänge des Kleinstlötkolbens etwa auf Füllhalterlänge
verringern zu können, hat man bei Befassung der größtmöglichen Länge des Trägerrohres
die Grifflänge entsprechend verkürzt. Zu kurze Griffe ermöglichen jedoch kein sicheres
Halten und Führen des Lötkolbens bei empfindlichen und genauen Lötungen. Deshalb
ist diese Lösung nicht zufriedenstellend.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diese Nachteile zu vermeiden
und einen Kleinstlötkolben zu schaffen, dessen Griff trotz der Kleinheit des Gerätes
etwa die normale Länge hat.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß der Griff aus einem
hinteren Griffteil und einem. die Verlängerung desselben bildenden vorderen Griffrohr
aus einem wärmeunempfindlichen Material besteht, die beide etwa die gleiche Länge
aufweisen und etwa in der Mitte des Griffes miteinander, vorzugsweise durch eine
Verschraubung, lösbar verbunden sind, wobei der Träger der Lötspitze das Griffrohr
frei durchgreift und an einer zwischen beiden Griffteilen vorgesehenen,. ebenfalls
lösbaren Kontaktverbindung am Stecker befestigt ist.
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Bei ebenfalls vorbekannten Lötkolben ist auf einem Griff normaler
Länge vorn ein sich kegelig erweiternder Fingerschufz befestigt. Dieser Fingerschutz
ist aber kein eigentlicher Teil des Griffes und dient auch nicht zum Halten, sondern
nur zur Wärmeabschirmung der den Griff fassenden Hand. Im Gegensatz hierzu ist das
den Träger der Lötspitze umgebende vordere Griffrohr selbst Teil des Griffes und
hat etwa die halbe Länge desselben, wenn es nicht noch länger ist. Da es dem Träger
des Heizkörpers mit Lötspitze unter Wahrung eines allseitigen Abstandes freien Durchlaß
gibt, kann der Träger die für eine möglichst geringe Wärmeableitung zum Griff erforderliche
Länge trotz der an sich verringerten Gesamtlänge des Lötgerätes aufweisen. Der Griff
des erfindungsgemäßen Kleinstlötkolbens liegt wie ein Füllfederhalter in der Hand,
wobei die Finger an dem vorderen Griffteil, also bereits im Bereich des Trägers
der Lötspitze anliegen. Je nach den baulichen Verhältnissen wird der Träger der
Lötspitze nur wenig oder gar nicht aus dem Griffrohr vorragen, welches aber die
Lötspitze unter allen Umständen frei läßt.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß das Griffrohr
mit zur Halterung und Befestigung des Trägers der Lötspitze am hinteren Griffteil
dienen kann. Zu diesem Zweck weist das Griffrohr innen eine ringförmige Schulter
auf, gegen welche eine
Druckfeder anliegt, die sich gegen einen
Stecker, der am Ende des Trägers der Lötspitze angeordnet ist, abstützt und die
Kontaktverbindung und Halterung des Trägers am hinteren Griffteil sichert.
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Für eine möglichst geringe Wärmeableitung kann es vorteilhaft sein,
wenn der Träger des Heizkörpers und der Lötspitze, wie es an sich bekannt ist, mehrere
Streben aufweist, welche am Griff befestigt sind und den Heizkörper in einem Ring
tragen. Bei den vorbekannten Lötkolben haben die die Verbindung der Lötspitze mit
dem Griff herstellenden Streben ein T-förmiges Profil oder bestehen aus Flachmaterial,
die jedoch noch einen zu großen Querschnitt aufweisen, so daß zuviel Wärme zum Griff
abgeleitet wird. Dies ist in dem vorbekannten Fall deshalb nicht hinderlich, weil
es sich um Lötkolben mit normal ausgelegtem Heizkörper handelt, die keine Kleinstlötkolben
sind.
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Nach der Erfindung werden Drahtstreben für den Aufbau des Trägerelementes
benutzt, und zwar genügen drei Drahtstreben für eine sichere Halterung der Lötspitze,
wobei der Drahtdurchmesser wesentlich geringer als 1 mm sein kann. Für die freie
Durchführung durch das Griffrohr sind die Drahtstreben etwa parallel zueinander
angeordnet und an beiden Enden mit je einer Büchse verbunden, von denen die vordere
Büchse einen etwas kleineren Durchmesser als die andere Büchse aufweist, wobei die
Drahtstreben an der vorderen Büchse außenseitig und an der anderen Büchse innenseitig
angeschweißt sind und dort in entsprechenden Längsnuten des Steckersockels eingreifen,
über den die hintere Büchse schiebbar ist, während dann die vordere Büchse einen
Bund einer aus der Lötspitze und dem Heizkörper bestehenden Heizspitze aufnimmt.
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Vorteilhaft weisen die beiden Büchsen je einen einwärts gerichteten
Rand auf, gegen welchen der Stecker bzw. der Bund der Heizspitze in zusammengebautem
Zustand anliegen.
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Die Druckfeder stützt sich gegen den Rand der über den Steckerkörper
geschobenen Büchse ab, und da das Griffrohr, welches auf den hinteren Griffteil
aufgeschraubt ist, die Druckfeder zusammenpreßt, wird die Steckerverbindung nicht
nur gesichert, sondern durch die gleichmäßige Druckverteilung auch das Trägerelement
mittig zum Griffrohr gehalten. Dabei ist ein Isolierrohr in seiner Länge dem durch
die Drahtstreben gegebenen Abstand zwischen dem Stecker und dem Bund der Heizspitze
angepaßt und wird nur von den Zuleitungsdrähten getragen, welche die Steckerstifte
mit dem Heizkörper verbinden.
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Die Heizspitze und das aus den Drahtstreben bestehende Trägerelement
bilden eine leicht auswechselbare Heizeinheit, die sogar, ohne daß der Lötkolben
vorher abkühlen muß, durch einfaches Abschrauben des Griffrohres ausgewechselt werden
kann, wenn die Heizspitze selbst noch lötwarm ist, so daß keine unnötigen Wartezeiten
für deren Abkühlung auftreten. Die Wärmeableitung durch die allseitig frei im Luftraum
stehenden Drahtstreben ist so gering, daß man das Trägerelement, ohne eine nennenswerte
Wärme zu spüren, am Stecker bzw. der ihn umgebenden Hülse fassen und aus dem Griffteil
herausziehen kann.
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Der Zusammenbau des auswechselbaren Heizkopfes ist denkbar einfach,
da die Heizspitze durch die größere Büchse und den Innenraum der drei Drahtstreben
in die vordere Büchse bis zum Anschlag des Bundes gegen den Rand dieser Büchse eingeschoben
und in der vorderen Büchse beispielsweise durch Verkitten befestigt werden kann.
Durch das Einkitten kann auch das Ende des Isolierrohres am Bund der Heizspitze
festgelegt werden.
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Die innerhalb des Griffrohres befindliche Feder sichert einerseits
die Steckverbindung, was besonders für einen erforderlichen niedrigen übergangswiderstand
der ohne Werkzeug lösbaren elektrischen Verbindung, die außer der Steckverbindung
auch eine Druckverbindung oder Schraubverbindung sein kann, wichtig ist. Andererseits
dient sie auch als Schraubsicherung für das vordere Griffrohr.
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Zur Erreichung eines hohen Wirkungsgrades ist der Heizkörper mit der
kleinen Lötspitze zu einer Heizspitze einheitlich verbunden. Es wird dadurch erreicht,
daß die im Heizkörper erzeugte Wärme einer kurzen Anheizzeit zugute kommt und die
Heizspitze außerdem stets gleichbleibende Temperaturverhältnisse wegen des Fortfalls
mehrfacher Übergänge Metall - Oxyd - Luft usw. bietet. Außerdem ist es möglich,
den Heizkörper luftdicht in die Spitze einzubauen, so daß durch den fehlenden Sauerstoffzutritt
eine sehr lange Lebensdauer erreicht wird.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 den Kleinstlötkolben in Ansicht, und zwar in
vergrößertem Maßstab, F i g. 2 den Kleinstlötkolben nach F i g. 1 im Längsschnitt,
F i g. 3 den Griffteil nach F i g. 2 im Schnitt, F i g. 4 den auswechselbaren Heizkopf,
F i g. 5 das Griffrohr, F i g. 6 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles VI der F i
g. 4, F i g. 7, 8 und 9 Einzelteile in natürlicher Größe. Der hintere Griffteil
1 trägt das wärmeunempfindliche Griffrohr 2, das ein Kunststoffhohlteil ist, und
besteht aus einem weichen, vorzugsweise farbigen Kunststoff und verjüngt sich nach
dem Ende, wo wabenartige Durchbrüche 3 vorhanden sind, die einen Knickschutz für
das Kabel 4 gewährleisten. Der Griffteil und das Griffrohr haben etwa gleiche Länge
und bilden zusammen den Griff des Lötkolbens. Das Griffrohr kann auch länger als
der hintere Griffteil sein. In dem Griffteil 1 ist ein Steckerhülsen 5 tragender
Sockelkörper 6 mittels einer Schraube 7 befestigt, die in einem Gewindeloch einer
mit dem Steckersockel verbundenen Hülse 8 schraubt. Der aus dem Griffteil l vorstehende
Teil des Steckersockels 6 trägt Gewinde 9. Das Gegengewinde ist das Innengewinde
10 des Griffrohres 2, welches im Innendurchmesser abgesetzt ist und
eine ringförmige Schulter 11 aufweist, gegen welche sich eine Druckfeder 12 abstützt,
die mit ihrem anderen Ende gegen einen Stecker 13 des Trägerelementes 14 anliegt,
wenn das Griffrohr auf den Griffteil 1 aufgeschraubt ist, wie dies in F i g. 2 dargestellt
ist.
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Am vorderen Ende des Trägerelementes ist die Heizspitze
15 gehaltert, die in ihrem Innern den als Heizwendel ausgebildeten Heizkörper
16 enthält. Die Heizspitze trägt an ihrem vorderen Ende die Lötspitze 17 und ist
am hinteren Ende mit einem Bund 18 versehen. Die aus der Heizspitze kommenden Zuleitungsdrähte
sind mit 19 bezeichnet. Sie sind durch ein dünnes Isolierrohr 20 geführt, das vorzugsweise
ein
Keramikrohr ist, und sind mit den Steckerstiften 21 verbunden. Das Keramikrohr 20
wird von den Zuleitungsdrähten getragen (F i g. 7) und hat eine Länge, die etwas
geringer ist als der Abstand zwischen dem Stecker 13 und dem Bund 18 in zusammengebautem
Zustand des Trägerelementes nach F i g. 4.
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Das Trägerelement 14 besteht aus zwei zylindrischen Büchsen 22 und
23 und zwischen diesen befestigten und versetzt zueinander angeordneten Drahtstreben
24. Insgesamt dienen drei Drahtstreben als Träger für die Heizspitze 15, die mit
ihrem Bund 18 in der vorderen Büchse 23 sitzt, die mit einem einwärts gerichteten
Rand 23' versehen ist. Die Drahtstreben sind auf der Außenseite der Büchse 23 angeschweißt,
die im Durchmesser entsprechend kleiner ist als die Büchse 22. Die Drahtstreben
24 sind auf der Innenseite der Büchse 22 angeschweißt, wobei sie in entsprechenden
kleinen Aussparungen des Randes 22' der Büchse liegen. Die Durchmesser der beiden
Büchsen sind derart, daß die Drahtstreben etwa parallel zueinander verlaufen. Die
Enden der Drahtstreben, die sich in der Büchse 22 befinden, greifen in Längsnuten
26 des Steckerkörpers 25 ein, welcher gegen den Rand 22' der Büchse 22 anliegt,
und sind diesem gegenüber in ihrer Lage gesichert. Der Stecker 13 besteht aus einem
Steckerkörper 25 aus Isolierstoff mit Steckerstiften 21, der in die Büchse 22 einschiebbar
ist. Der Stecker 13, das Trägerelement 14 und die Heizspitze 15 bilden zusammen
eine auswechselbare Heizeinheit, die den auswechselbaren Heizkopf des Lötkolbens
darstellt.
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Zur Erreichung einer größeren Standzeit der Lötspitze kann diese mit
einem oder mehreren meist auf galvanischem Wege erzeugten Metallüberzügen, z. B.
Eisen, versehen sein.
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Das Griffrohr 2 kann gegebenenfalls so lang sein, daß es das Trägerelement
14 der Heizspitze voll in sich aufnimmt.
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Der Zusammenbau des Lötkolbens erfolgt so, daß die mit dem Stecker
13 versehene Heizeinheit auf den mit Steckerhülsen versehenen Sockelkörper 6 des
Griffteiles 1 aufgesteckt wird und darauf die Druckfeder 12 über das Trägerelement
und dessen Drahtstreben geschoben wird, so daß sich die Feder gegen den Rand 22'
der Hülse 22 abstützen kann. Dann wird das Griffrohr 2 aufgeschraubt. Die sich im
Griffrohr abstützende Druckfeder sichert die Steckerverbindung und außerdem die
Verschraubung zwischen Griffteil und Griffrohr.